Stephen King - Der Talisman (ab 02.10.2011)

  • Der Anfang ist gemacht. "Der Talisman" hat mich auf meiner Wanderung heute begleitet und ich hab das erste Kapitel an einem sehr idyllischen Ort gelesen, der so gar nicht zu der Stimmung im Buch gepasst hat.

    Die vielen Tode und die Beschreibung der seltsam melancholischen Atmosphäre des verlassenen Badeortes verbinden sich zu einem sehr dunklen Bild
    das den Leser sofort in seinen Bann zieht.

    Wieder einmal hab ich einen trüben, grauen Ort vor Augen. So Novemberstimmung halt :wink: Düster und fesselnd - so kennen und lieben wir King.

    King hat mich wieder einmal sofort in seinen Bann gezogen. Seine Beschreibungen der Gefühlswelt Jacks, aber auch die Beschreibungen des verlassenen Badeortes
    mit seiner unausweichlichen Melancholie bilden einen faszinierenden Anfang der Geschichte und erzeugen jetzt schon diese Spannung auf den weiteren Verlauf
    der Geschichte um Jack.

    King erklärt dem Leser nichts, sondern wirft ihn in die Situation hinein, genau wie Jack in den kleinen und ausgestorben wirkenden Badeort gebracht wurde, ohne dass er sich darauf richtig hätte einstellen können.

    Ja - dem kann ich nur zustimmen. King wirft uns mitten rein in die Handlung, lässt 1000 Fragen aufkommen und "verspricht" zuerst mal nichts. Er erzählt einfach - und das genial.

    Ich stelle mir Speedy wie Morgan Freeman vor. :)

    :thumleft: Ja, genau so habe ich mir Speedy auch vorgestellt.


    Ein toller Einstieg in ein weiteres King-Abenteuer... bin gespannt, wie es weitergeht... :study:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Jack befürchtet, dass seine Mutter an Krebs erkrankt ist. Und so viel, wie sie raucht, würde mich das nicht wundern. Jack denkt "If she had cancer, she wouldn't have brought him her, would she?". Ich könnte mir aber gerade umgekehrt vorstellen, dass sie deshalb an diesen Ort zurückgekehrt ist, weil ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, sie aber so positive Erinnerungen damit verbindet. Anscheinend hatte Jacks Mutter schon mal aufgehört, zu rauchen, aber dann hat sie wieder damit angefangen. Warum? Vielleicht, weil ihr Mann gestorben ist?


    Erschreckenderweise hört Jack immer wieder eine Stimme, die ihn daran erinnert, dass seine Mutter so gut wie tot ist. Er erkennt diese Stimme schließlich als die von seinem Onkel Morgan. Puh, was für ein unheimlicher und finsterer Zeitgenosse! Warum bildet Jack sich ständig ein, dessen Stimme zu hören? Oder ist es gar keine Einbildung?


    Die Szene mit der Möwe fand ich sehr unheimlich. Eigentlich mag ich Möwen total gerne, aber dieses Vieh war ja wohl wirklich abartig. Und dessen Augen... Woran erinnern Jack die Augen des Vogels?


    Wenn ich es richtig verstanden habe, erinnert Jack sich daran, wie er von zwei Männern in ein Auto gezerrt wurde. Was war da los? Was waren das für Männer und was wollten sie von Jack? Und wie ist er aus der Situation rausgekommen?


    Übrigens finde ich die Szenerie eines verlassenen Vergnügensparkes faszinierend, aber auch total unheimlich. :shock:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich bin wie immer bei diesem Buch sofort in der Geschichte drin und würde am liebsten lesen und lesen und lesen...
    Die Zitate zu Anfang des Buches finde ich sehr aussagekräftig. Sie vermitteln so eine besondere Stimmung und wecken Vorfreude auf die Geschichte. Da ich weiß, was mich erwartet, denke ich natürlich schon an die ein oder andere Szene, die ich besonders mochte oder die mir aus anderen Gründen besonders im Gedächtnis geblieben ist.


    @Hechizar: Dein "alles schon da gewesen" Gefühl rührt vielleicht eher von "alles schon nachgemacht"? :mrgreen:
    King hat dieses Buch 1984 veröffentlicht. Also vor 27 Jahren.
    Ich muss allerdings auch sagen, dass ich gar nicht das Gefühl habe, dass alles schon mal dagewesen (oder nachgemacht) ist.
    Ich finde immer noch, dass "Der Talisman" einer der besten Romane (von Stephen King) ist. Die anderen beiden wären "Das letzte Gefecht" und "Die Leiche".


    Kapitel 1+2:
    Es herrscht eine sehr bedrückende Atmosphäre und ich finde den verlassenen Freizeitpark und den Badeort als Schauplatz richtig gut.

    Zitat

    Nichts war so wohlfeil und offenkundig wie die Melancholie, die von einem Badeort außerhalb der Saison ausging, in dem man ständig über die Gespenster vergangener Sommer stolperte... (S. 21)


    Ebenso beeindruckend finde ich dieses Zitat:

    Zitat

    Er war vom Tod umgeben, die halbe Welt bestand aus Tod, es gab keine Regenbogen. (S. 20)


    Im zweiten Kapitel werden schon einige unheimliche Dinge angedeutet. Es ist von zwei Männern die Rede, die Jack in ein Auto gezerrt haben. Die Augen des einen Mannes färbten sich gelb.
    Ebenso diese Stimmen, die Jack hört und der Vorfall mit der Möwe und dem Sandstrudel.
    Bildet sich Jack dass vor Sorge, Angst und Erschöpfung nur ein? Was ja nicht erklären würde, warum er viele Jahre vorher den Eindruck hatte, dass einer der Männer die ihn ins Auto zerren, plötzlich gelbe Augen bekommt. Oder war das in diesem Moment vielleicht auch durch den Schock und die Angst entstanden?
    Ich habe den Eindruck, dass ganz schön viel Verantwortung auf seinen erst 12jährigen Schultern lastet.


    Typisch für King finde ich diese Sätze, die jemand denkt oder die Jack hört bzw die ihm plötzlich durch den Kopf schießen.

    Zitat

    Deine Mutter ist schon fast tot, Jack, bekomme ich ein Halleluja? (S. 24)


    Zitat

    Seine falschen Zähne flogen heraus, Als der WILD CHILD-Wagen ihn traf, Jack, in hohem Bogen! Yale oder nicht Yale, wenn der alte WILD CHILD-Wagen kommt und dir die falschen Zähne aus dem Mund schlägt, dann bist du dran.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

    Einmal editiert, zuletzt von Pandämonium ()

  • zu Kapitel 2

    Es herrscht eine sehr bedrückende Atmosphäre und ich finde den verlassenen Freizeitpark und den Badeort als Schauplatz richtig gut.


    Zitat
    Nichts war so wohlfeil und offenkundig wie die Melancholie, die von einem Badeort außerhalb der Saison ausging, in dem man ständig über die Gespenster vergangener Sommer stolperte... (S. 21)

    Das von dir erwähnte Zitat ist wirklich sehr treffend und KIng gelingt es hier mit wenigen Worten die Atmosphäre des Badeortes zu beschreiben.


    Eine Passage in diesem Kapitel hat mich besonders beeindruckt. Nach dem Vorfall mit der Möwe und dem Trichter rennt Jack voller Angst und Panik davon.
    Es ist genial wie King die Gefühle des Jungen in dieser Szene wiedergibt:

    Zitat

    Da machte er kehrt und rannte, mit gesenktem Kopf, die Augen gegen die heißen, salzigen Tränen verschlossen; die Turnschuhe gruben sich in den Sand,
    und wenn man hätte aufsteigen können, immer höher und höher, bis zum Blickpunkt eines Möwenauges, dann hätte man an diesem ganzen grauen Tag nur
    ihn gesehen, nur seine Spuren; Jack Sawyer, zwölf und allein, der zum Hotel zurückrannte, der Speedy Parker vergessen hatte, dessen Stimme fast verloren
    war in Tränen und Wind, als er immer wieder seinen Einspruch herausschrie: nein und nein und nein.

    Da rennt und leidet man doch förmlich mit dem verängstigten Jungen. Solche Passagen gehören für mich zu den Gründen warum ich die Geschichten von King
    so faszinierend finde.


    Die Sache mit dem Wild Child Wagen weist ja deutlich darauf hin, dass Onkel Tommy eher exekutiert wurde als das er einem Unfall erlag. Oder interpretiere
    ich da zu viel hinein? King beginnt sein Puzzle zu legen und das ein oder andere Stück kommt schon zusammen. Andere passen noch nicht und wir warten auf
    weitere. Sehr spannend entwickelt. :pray:


    Jetzt aber auf zum dritten Kapitel........... :study:


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Ich könnte mir aber gerade umgekehrt vorstellen, dass sie deshalb an diesen Ort zurückgekehrt ist, weil ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, sie aber so positive Erinnerungen damit verbindet.

    Ich stimme dir zu, habe aber irgendwie auch das Gefühl, dass da noch mehr dahintersteckt. Schwer zu sagen, im Moment, alles wirkt noch so rätselhaft auf mich.

    Erschreckenderweise hört Jack immer wieder eine Stimme, die ihn daran erinnert, dass seine Mutter so gut wie tot ist. Er erkennt diese Stimme schließlich als die von seinem Onkel Morgan. Puh, was für ein unheimlicher und finsterer Zeitgenosse! Warum bildet Jack sich ständig ein, dessen Stimme zu hören? Oder ist es gar keine Einbildung?

    Hm, vielleicht ist es irgendwas dazwischen. Dieser Onkel Morgan spürt ja auch Jack und seine Mutter in dem Hotel auf, was ja eigentlich eine ganz schöne Leistung ist. Vielleicht hat er irgendweche übersinnlichen Fähigkeiten oder so. Keine Ahnung. Bei King gibt es ja manchmal diese Parallelwelten, die mit der Realität überlappen (ich denke z.B. an "LOVE")... :-k

    Wenn ich es richtig verstanden habe, erinnert Jack sich daran, wie er von zwei Männern in ein Auto gezerrt wurde. Was war da los? Was waren das für Männer und was wollten sie von Jack? Und wie ist er aus der Situation rausgekommen?

    Wieder so ein Rätsel und die sich verfärbenden Augen des Mannes, die Pandi schon erwähnt hat, machen das Ganze noch mal unheimlicher. Mal ehrlich, was Kings Protagonisten immer durchmachen - ich könnte das gar nicht aushalten. Ich finde Jack total tapfer.
    Der Abend, an dem die beiden miteinander ausgehen, ist einerseits irgendwie schön, weil man schon merkt, dass Jack und seine Mutter eine enge Bindung haben, aber es steht viel Unausgesprochenes im Raum und zwischen ihnen. Es liegt schon eine Spannung in der Luft, und Jack muss - ohne sich erklären zu können, warum - an Speedy denken. Da merkt man wieder, dass Speedy noch eine ganz zentrale Rolle spielen wird und darauf bin ich sehr gespannt. :thumleft:

  • Dieser Onkel Morgan spürt ja auch Jack und seine Mutter in dem Hotel auf, was ja eigentlich eine ganz schöne Leistung ist. Vielleicht hat er irgendweche übersinnlichen Fähigkeiten oder so. Keine Ahnung. Bei King gibt es ja manchmal diese Parallelwelten, die mit der Realität überlappen (ich denke z.B. an "LOVE")... :-k


    Da geb ich dir Recht. Onkel Morgan ist schon etwas unheimlich (und unsymphatisch). Irgenwie glaube ich, dass er das Dunkle in der Geschichte verkörpert.
    Die Parallelwelten tauchen ja in Ansätzen schon auf. Speedys Namensgebung für Jack >Der Wanderer>, und auch Jacks seltsame Eingebungen die er zum Sebstschutz
    Tagträume nennt von denen er aber sehr genau weiß, dass sie keine Tagträume sind.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Das mit den gelben Augen muss ich irgendwie überlesen haben! Gruselig!


    Die Szene zwischen Jack und seiner Mutter hast du gut zusammengefasst, Strandläuferin! Beide lieben sich, aber es steht einiges zwischen ihnen. Für Jack ist es vor allem die Tatsache, dass seine Mutter ununterbrochen raucht und er genau weiß, wie sehr es ihr schadet. Jacks Mutter kann ich im Moment noch gar nicht einschätzen. :-k

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de


  • @Hechizar: Dein "alles schon da gewesen" Gefühl rührt vielleicht eher von "alles schon nachgemacht"?

    :D Ja, unter Umständen. Meine Aussagen über ein Buch sind meine persönlichen Empfindungen und müssen nicht korrekt sein doch stehe ich durchaus zu meiner Aussage. Genau dies gefällt mir an Leserunden, die verschiedenen Eindrücke, Empfindungen, Perspektiven und vor alle welche Details für welche Person warum wichtig sind.

    Typisch für King finde ich diese Sätze, die jemand denkt oder die Jack hört bzw die ihm plötzlich durch den Kopf schießen.
    Zitat
    Deine Mutter ist schon fast tot, Jack, bekomme ich ein Halleluja? (S. 24)


    Zitat
    Seine falschen Zähne flogen heraus, Als der WILD CHILD-Wagen ihn traf, Jack, in hohem Bogen! Yale oder nicht Yale, wenn der alte WILD CHILD-Wagen kommt und dir die falschen Zähne aus dem Mund schlägt, dann bist du dran.

    Das trifft es ganz genau :shock: irgendwie Rolandmässig das erste Zitat nicht nur weil an einen Jack gerichtet....

  • Das trifft es ganz genau :shock: irgendwie Rolandmässig das erste Zitat nicht nur weil an einen Jack gerichtet....


    In der Turm Saga bin ich nur bis zum zweiten Band gekommen, das ist irgendwie gar nichts für mich.
    Ich verstehe aber, was du meinst. Ich würde es allerdings nicht als "schon mal dagewesen" sondern als Kings persönlichen Stil bezeichnen. Ich glaube das macht er in jedem seiner Romane. Allerdings immer so passend auf die Person oder Situation bezogen, dass ich nicht das Gefühl einer Wiederholung oder ein "Ach, schon wieder-Gefühl" habe.
    Ich hatte das vorher eher so verstanden, als wenn du Kings Art auch schon in Romanen von anderen Autoren begegnet wärst, deshalb sprach ich von "nachgemacht"

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Kapitel 3 - Speedy Parker


    Jacks Gefühl der Verlorenheit wird immer stärker. Nichts in seinem Leben scheint mehr Struktur zu haben und er macht
    sich Sorgen um seine Mutter. Jack weiß nicht warum, aber er ahnt dass Speedy ihm helfen könnte und begibt sich auf den
    Weg Richtung Vergnügungspark. Dabei kommt ihm ein Gedanke der meine Theorie zu Onkel Morgan zu bestätigen scheint:

    Zitat

    Eine Möwe kreischte, eine WElle schleuderte ihm hartes, goldenes Licht entgegen, und Jack sah Onkel Morgan und seinen neuen
    Freund Speedy als Gestalten, die einander fast allegorischb gegenüberstanden, als wären sie Statuen von TAG und NACHT, auf Sockel
    montiert, MOND und SONNE - das Dunkle und das Helle.

    Bei Speedy angekommen fühlt Jack sich wieder ein bisschen wohler. Der alte Mann scheint Beruhigung auszustrahlen. Er führt Jack in sein Büro
    und singt dabei einige seltsame Zeilen:

    Zitat

    Travellin`Jack, ole Travellin`Jack,
    Got a far long way to go,
    Longer way to come back.

    Auf welche Reise spielt Speedy hier an? Und vor allem, wo geht diese Reise hin?
    Speedy eröffnet Jack, dass sie sich vor einigen Jahren schon einmal begegnet sind. Jack erinnert sich an andere Dinge aus der Vergangenheit und auch an
    ein seltsames Gespräch zwischen seinem Vater und Onkel Morgan in dem es um den Bereich der Tagträume ging.
    dann zeigt Speedy ihm das Bild einer Landschaft, das Jack sofort fasziniert. Speedy nennt diesen Ort >Die Territorien<. Diese Territorien scheinen der Ort zu
    sein über den sein Vater und Onkel Morgan sprachen. Das BIld beginnt sich zusammenzusetzen.
    Als Jack der Gedanke an kranke Königinnen kommt ist sofort klar wer hier gemeint ist. Speedys Antwort auf Jacks Eingebung kommt unmittelbar:

    Zitat

    Ja, sagte Speedy leise. Probleme überall mein Junge. Eine kranke Königin - die vielleicht stirbt. Bald stirbt, mein Junge.
    Und ein oder zwei Welten, die da draußen warten, nur darauf warten, dass jemand sie retten kann.

    Während er zurück ins Hotel läuft, erinnert sich Jack an die Begegnung mit Speedy vor 5 Jahren. Damals wäre er von zwei sehr beängstigenden Männern
    beinahe entführt worden. Speedy rettete ihn vor der Entführung und damit wohl auch sein Leben.
    Zurück im Hotel belauscht jack ein Gespräch zwischen Onkel Morgan, der es doch geschafft hat sie ausfindig zu machen, und seiner Mutter.
    Nun ist klar, Lily ist schwer krank und müsste in ein Krankenhaus. Aber Onkel Morgan hat noch andere Gründe sie zu holen. Da bin ich sicher.
    Und hier bestätigt sich das Bild das Jack in den Kopf kam. Onkel Morgan ist die Dunkelheit.
    Jack hat plötzlich Angst um Speedy. Er denkt an den Wild Child Wagen und sein erstes Opfer. Aber Speedy geht es gut und er freut sich, dass Jack zurück-
    gekommen ist. Nun können sie reden.
    In diesem Kapitel führt King uns schon etwas mehr in die Richtung in die seine Geschichte sich entwickeln wird. Die Seiten (Gut und Böse) nehmen Formen
    an und es wird klar, dass die Territorien eine der Parallelwelten sein werden in die die Reise geht. Allerdings bleiben immer noch viele Fragen.
    Eine davon interessiert mich brennend: Wer ist Speedy Parker wirklich?


    Ach ja, eine weitere Parallele zu Twains Roman könnte nun hervortreten. Tom und Huck begeben sich auf eine Reise auf dem Mississippi um den Sklaven
    Jim zu retten. Gibt unser Jack sich jetzt auf die Reise um seine Mutter zu retten? Ich bin gespannt..... :study:


    lg taliesin :winken:
    lg taliesin

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Tag 2, Kapitel 3 und 4

    Zitat

    NACHT und TAG, MOND und SONNE, DUNKEL und HELL und der
    schwarze Mann bei Kontrast das HELLE.

    „Der schwarze Mann“ Diesen Ausdruck habe ich doch schon in einigen Geschichten von King gehört und es entlockt mir ein Lächeln des
    Wiedererkennens. Doch scheint der schwarze Mann das HELLE und der weisse Mann das DUNKEL zu sein. :twisted:


    Jack hängt sehr an seiner Mutter und er hat nun die Gewissheit; sie ist krank und so wie es scheint sogar schwer krank jedoch nicht
    nur sie alleine. Er hat das Gefühl, dass Speedy Parker im helfen kann und besucht ihn im Vergnügungspark.


    Der Schein trügt nicht Speedy erzählt Jack von einer Parallelwelt, was mir als Anhängering der :love: Turm Saga :love: sehr gefällt. Der alte Mann erzählt weiter, dass Jack diese Welt früher schon besucht hat und der Meinung war er würde träumen. In diesem Zusammenhang erinnert sich Jack an eine Episode wo er als Kind ein Gespräch seines Vaters und Morgan mitgehört hat, in welchem von
    Tagträumen gesprochen wurde. Jack kommt jedoch nicht mehr aus eigener Kraft in dieses andere Land doch Speedy besitzt ein Getränk das Jack in diese andere Welt „wandern“ :-, lässt


    In dieser Parallelwelt soll unser Held einen Talisman finden der nicht nur seine Mutter retten soll.


    Was hat es mit diesen Möwen auf sich und wer sind die Typen mit den gelben Augen? :-k

  • Ich hatte gar nicht erwartet, dass King bereits im dritten Kapitel mit so vielen Informationen um die Ecke kommen würde. Dass sich einige der Fragen, die man sich im ersten und zweiten Kapitel stellt, bereits jetzt zu klären scheinen, freut mich, zeigt aber auch, dass noch viel mehr dahintersteckt.

    Jack weiß nicht warum, aber er ahnt dass Speedy ihm helfen könnte und begibt sich auf den Weg Richtung Vergnügungspark. Dabei kommt ihm ein Gedanke der meine Theorie zu Onkel Morgan zu bestätigen scheint:

    Das, was Hechizar und du, taliesin, zitiert habt, ist mir auch als besonders bemerkenswert aufgefallen. Wie wohl jedem, der das liest, die Stelle ist einfach sehr markant. Aber irgendwie auch schön, dieser Moment der Intuition, den Jack hat und aufgrunddessen er beginnt, Speedy zu vertrauen.

    Speedy nennt diesen Ort >Die Territorien<. Diese Territorien scheinen der Ort zu sein über den sein Vater und Onkel Morgan sprachen. Das BIld beginnt sich zusammenzusetzen.

    Das fand ich auch interessant, denn dass Jack selbst immer wieder irgendwelche Erinnerungen hat, die sich dann mit anderen vermischen und so quasi zu Tagträumen werden, fällt ja beim Lesen sehr auf.

    Wer ist Speedy Parker wirklich?

    Vielleicht ein Engel ohne Flügel? O:-) Nein, keine Ahnung, aber es wird spannend sein, das herauszufinden.
    Was ich noch beim Lesen bemerkenswert fand, war, dass Speedy davon redete, dass ein Heilmittel für die Königin in den Territorien zu finden sei. Es scheint sich ja um ein Heilmittel zu handeln, das in dem Fall Jacks Mutter helfen kann. Welche Krankheit hat sie also? Das ist ja ziemlich undurchsichtig. Was mir an dieser Parallelwelt gefällt, ist, dass im Moment durch sie alles irgendwie märchenhaft auf mich wirkt. Unheimlich, ja, aber märchenhaft. Gut und Böse sind definiert, dann ein Junge auf der Suche nach einem Heilmittel für seine Mutter, die Königin... ich bin gespannt, was es mit der Krankheit und dem Heilmittel auf sich hat.
    Auch wenn beide Bücher nichts miteinander zu tun haben, mich erinnert es an "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende und Bastian balthasar Bux' Suche nach einem Heilmittel für die Kindliche Kaiserin. :)

  • Dabei kommt ihm ein Gedanke der meine Theorie zu Onkel Morgan zu bestätigen scheint:


    Zitat
    Eine Möwe kreischte, eine WElle schleuderte ihm hartes, goldenes Licht entgegen, und Jack sah Onkel Morgan und seinen neuen
    Freund Speedy als Gestalten, die einander fast allegorischb gegenüberstanden, als wären sie Statuen von TAG und NACHT, auf Sockel
    montiert, MOND und SONNE - das Dunkle und das Helle.


    Bei Speedy angekommen fühlt Jack sich wieder ein bisschen wohler. Der alte Mann scheint Beruhigung auszustrahlen.

    Ja - ich denke auch, dass HELL und DUNKEL in dieser Geschichte klar verteilt sind. Schön, dass der "schwarze Mann" diesmal das Gute verkörpern darf :wink: Sehr gut gefallen hat mir die Stelle, an der Jack bewusst wird, dass er Speedy vertrauen kann. Ganz einfach, indem er sich klar darüber wird, dass sein Vater ihn gemocht hätte. Sein Vater scheint ein bemerkenswerter Mann gewesen zu sein - und ich könnte mir vorstellen, dass er bzw. die Erinnerungen an ihn noch eine Rolle spielen werden.


    Speedy nennt diesen Ort >Die Territorien<. Diese Territorien scheinen der Ort zu
    sein über den sein Vater und Onkel Morgan sprachen.

    In meiner Übersetzung nennt er es "die Region" - ist aber egal. Ich finde es schon sehr spannend, dass auch Jacks Vater und Onkel Morgan diesen Ort kennen bzw. kannten. Bei Onkel Morgans Charakter lässt das erheblichen Ärger für Jack erwarten :-?


    In diesem Kapitel führt King uns schon etwas mehr in die Richtung in die seine Geschichte sich entwickeln wird. Die Seiten (Gut und Böse) nehmen Formen
    an und es wird klar, dass die Territorien eine der Parallelwelten sein werden in die die Reise geht. Allerdings bleiben immer noch viele Fragen.
    Eine davon interessiert mich brennend: Wer ist Speedy Parker wirklich?

    Oh ja - das interessiert mich auch brennend. Klar ist, dass er sozusagen ein Wanderer zwischen den Welten ist, denn er kennt sich in beiden bestens aus. Aber welche Aufgabe hat er zu erfüllen (außer der, Jack zu finden und in die Territorien zu bringen)? Auf jeden Fall ist Speedy eine Figur ganz nach meinem Geschmack und ich hab ihn spontan und sofort ins Herz geschlossen.


    Was mir an dieser Parallelwelt gefällt, ist, dass im Moment durch sie alles irgendwie märchenhaft auf mich wirkt. Unheimlich, ja, aber märchenhaft. Gut und Böse sind definiert, dann ein Junge auf der Suche nach einem Heilmittel für seine Mutter, die Königin... ich bin gespannt, was es mit der Krankheit und dem Heilmittel auf sich hat.
    Auch wenn beide Bücher nichts miteinander zu tun haben, mich erinnert es an "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende und Bastian balthasar Bux' Suche nach einem Heilmittel für die Kindliche Kaiserin. :)

    Ich hatte gerade den ersten Satz dieses Zitats bei dir markiert, um genau den Nachsatz dazuzuschreiben :lol: Mir geht es ganz genauso. Ich fürchte nur, dass die Suche nach dem Talisman bei King nicht ganz so märchenhaft ablaufen wird wie bei Ende...
    Auf jeden Fall ist die Geschichte wirklich extrem spannend........... :study:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Auch wenn beide Bücher nichts miteinander zu tun haben, mich erinnert es an "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende und Bastian balthasar Bux' Suche nach einem Heilmittel für die Kindliche Kaiserin.

    Ich fürchte nur, dass die Suche nach dem Talisman bei King nicht ganz so märchenhaft ablaufen wird wie bei Ende...

    Interessante Verbindung die Ihr macht... ja, du triffst es wahrscheinlich genau auf den Punkt mit der düsteren Variante. :loool:

  • Nun ist klar, Lily ist schwer krank und müsste in ein Krankenhaus. Aber Onkel Morgan hat noch andere Gründe sie zu holen. Da bin ich sicher.


    Ja, das denke ich auch, doch welche Gründe könnten das sein? Aus dem Gespräch in diesem Kapitel lese ich geschäftliche Gründe heraus. Morgan und Philip scheinen Geschäftspartner gewesen zu sein und nun geht es wohl darum, was aus dem Geschäft wird, da Philip gestorben ist. Doch warum ist Morgan so bemüht darum, mit Lily in Verbindung zu treten? Warum hat sie keine Ruhe vor ihm?


    Übrigens macht sich ja das Gefühl breit, dass Lily und Jack auf der Flucht sind. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sie wirklich auch der Flucht vor Morgan sind. Ich traue Lily durchaus zu, ihm gegenüber zu treten. Ich habe vielmehr das Gefühl, dass Lily auf der Flucht vor ihrer Krankheit ist. Auch wenn es aus dieser wohl keinen Ausweg geben wird.


    Während er zurück ins Hotel läuft, erinnert sich Jack an die Begegnung mit Speedy vor 5 Jahren. Damals wäre er von zwei sehr beängstigenden Männern
    beinahe entführt worden. Speedy rettete ihn vor der Entführung und damit wohl auch sein Leben.

    Diesen Zwischenfall finde ich nach wie vor sehr interessant. Wer waren die Männer? Was wollten sie von Jack? Und: Ist es Zufall, dass Speedy in der Nähe war? Und ist es Zufall, dass Jack und Speedy sich nach so langer Zeit erneut begegnen? Speedy scheint Jack jedenfalls sehr genau zu kennen, weiß, dass Jack von Sorgen geplagt ist.

    Auf welche Reise spielt Speedy hier an? Und vor allem, wo geht diese Reise hin?

    Speedy sagt etwas davon, dass Jack zurück nach Kalifornien muss. Warum? Und wie soll er eine Reise quer durch die USA bewältigen?

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Jack stellt in diese Kapitel fest, dass seine Mutter wohl ins Alhambra Inn zurückgekehrt ist, um dort zu sterben. Deckt sich ja fast mit meiner Schlussfolgerung, dass sie dorthin gegangen ist, weil sie vor ihrer Krankheit flüchtet. #-o Jedenfalls hat Jack nun erkannt, dass es sehr ernst um die Gesundheit seiner Mutter bestellt ist.


    Jacks Aufgabe ist es, die Königin der Territorien zu retten, wodurch er gleichzeitig seine Mutter retten soll. Sind die beiden dann Twinner?


    Jack hat keinen Twinner. Warum nicht? Inzwischen hat er die Stimme, die er immer wieder hört, als die seines Vaters erkannt. Finde ich schön, dass dieser dadurch in das Buch einbezogen wird und vor allem die Vater-Sohn-Beziehung aufrechterhalten bleibt.


    Die Territorien sind wirklich ganz besonders, und diese unheimliche Möwe passt mit ihrem Fischgestank gar nicht in diese Umgebung. Warum sie nur immer wieder auftaucht?! Übrigens würde mich mal interessieren, was in Speedys Zaubertrank für Zutaten enthalten sind. :wink:


    Speedy kennt Morgan und sagt, er hätte seinen Spuren an ihm hinterlassen. Das interessiert mich sehr, aber leider erfahren wir dazu nicht mehr. Speedy sagt, er darf Jack nicht alles erzählen. Wer verbietet es ihm? Was passiert, wenn er sich nicht daran hält?


    Einige Gefahren scheinen in den Territorien auf Jack zu warten - die Gestalten, die Speedy beschreibt und vor denen er ihn warnt, klingen jedenfalls nicht sehr angenehm.


    Tja, nun hat Jack eine Aufgabe, aber wie er sie bewältigen soll, weiß er nicht. Kein Wunder, dass er sich schrecklich allein vorkommt.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • zu Kapitel 4

    Jack hat keinen Twinner. Warum nicht? Inzwischen hat er die Stimme, die er immer wieder hört, als die seines Vaters erkannt. Finde ich schön, dass dieser dadurch in das Buch einbezogen wird und vor allem die Vater-Sohn-Beziehung aufrechterhalten bleibt.


    Die Territorien sind wirklich ganz besonders, und diese unheimliche Möwe passt mit ihrem Fischgestank gar nicht in diese Umgebung.

    Irgendwo erklärt Speedy, dass nicht jeder Mensch einen Twinner hat, aber eine Erklärung warum das so ist, bleibt aus. Ich denke aber wir werden diesbezüglich
    noch einiges erfahren. Der Stimme des Vaters messe ich auch eine Bedeutung zu. Wir wissen ja, dass der Vater ebenfalls einen Twinner hatte. Vielleicht lebt
    der Twinner ja noch in den Territorien?
    Was mir an der Beschreibung der Territorien noch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Entfernungen 10mal so schnell zu überbrücken sind wie in der realen
    Welt. Aber wie ist das mit der Zeit. Läuft die in den Territorien auch schneller ab?
    Die Territorien selbst sind zwar als schöner Ort mit intensiven Düften beschrieben, aber ich fürchte dort lauern auch dunkle Gefahren. So recht traue ich diesem
    Ort noch nicht. Wir werden........ :study:


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Was mir an der Beschreibung der Territorien noch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Entfernungen 10mal so schnell zu überbrücken sind wie in der realen
    Welt. Aber wie ist das mit der Zeit. Läuft die in den Territorien auch schneller ab?


    Ich meine, dass Speedy Jack rät, er soll, wann immer möglich, in den Territorien reisen, weil er dort schneller voran kommt. Dann müsste die Zeit dort ja genauso laufen wie bei uns, nur die Entfernungen sind "kürzer". Oder unterliege ich da einem Trugschluss? :-k

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Aber wie ist das mit der Zeit. Läuft die in den Territorien auch schneller ab?

    Im Moment habe ich noch das Gefühl, dass die Zeit dort genau so läuft wie in der normalen Welt. Mal schauen, was wir dazu noch erfahren.


    Wir wissen ja, dass der Vater ebenfalls einen Twinner hatte. Vielleicht lebt
    der Twinner ja noch in den Territorien?

    Sagt Speedy nicht, dass der Twinner ebenfalls gestorben ist, als Jacks Vater gestorben ist? Ach, und da fällt mir noch ein: Er sagt, der Twinner wäre nicht zur selben Zeit gestorben. Vielleicht spricht das doch für Zeitverzögerungen zwischen den Welten. :-k

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de