Stephen King - Der Talisman (ab 02.10.2011)

  • Wow - du ziehst das jetzt aber echt durch, Strandläuferin :wink:

    Zu diesem Kapitel gibt es jetzt nur ein paar kurze Eindrücke, weil ich ehrlich gesagt finde, dass das, was darin geschieht, schwer zusammenzufassen ist. Ich war erstaunt, dass das Hotel selbst eine feindliche Haltung Jack gegenüber hat.

    Ich hatte den Eindruck, dass das so eine Art letzte Prüfung für Jack ist. Nur, wenn er sich auch noch gegen die Hindernisse im Haus durchsetzt, ist er wirklich würdig, den Talisman zu bekommen.
    Und da wir es in einem anderen Thread gerade von Parallelen zu Tolkien hatten (die bei King durchaus bewusst gewählt sind) - bei der dicken Spinne konnte ich gar nicht anders als an Kankra denken :wink:


    Es verbindet die verschiedenen Welten miteinander, sodass Jack mal er selbst ist und mal Jason. Er wechselt eigentlich permanent zwischen den Welten hin und her, Gegenstände, Jacks Aussehen, die Umgebung, alles verändert sich,

    Und in dieser Situation kommen wir doch endlich voll auf unsere Kosten, was Kings Stil mit den
    eingeschobenen Gedanken
    betrifft. Und gerade an dieser Stelle, als Jack und Jason sich ständig abwechseln, ist Wirkung einfach toll. Gekrönt von dem Augenblick, in dem beide gemeinsam der Kreatur zurufen, dass sie vom Angesicht dieser Welt verschwinden soll. Das war wieder so ein Kapitel, dass mich ziemlich atemlos gemacht hat. Und nun hat auch das Plektron endlich seine Bestimmung gefunden!

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ja, ich möchte jetzt unbedingt wissen, wie es ausgeht! :) Außerdem bin ich ja die letzte, die es noch nicht ausgelesen hat, auch wenn das Posten aufgehört hat. Deswegen wirkt das jetzt nur so viel. :wink:

    Und da wir es in einem anderen Thread gerade von Parallelen zu Tolkien hatten (die bei King durchaus bewusst gewählt sind) - bei der dicken Spinne konnte ich gar nicht anders als an Kankra denken

    Ah, interessant. Sicherlich kein Zufall, da King weiter am Anfang ja Tolkien bereits explizit erwähnt hat. Ich habe allerdings an "Es" gedacht, da gibt es ja auch eine ziemlich unheimliche Spinnenszene. :pale:

    Und nun hat auch das Plektron endlich seine Bestimmung gefunden!

    Ja, das dachte ich auch. So lange haben wir jetzt gewartet, was aus ihm werden würde... :wink:

  • Ich habe allerdings an "Es" gedacht, da gibt es ja auch eine ziemlich unheimliche Spinnenszene. :pale:


    Äh - stimmt. Diese Parallele ist dann doch wahrscheinlicher. Da war ich wohl ein bisschen Tolkien-Diskussion-geschädigt :wink: Die Verbindungen zwischen seinen eigenen Romanen stellt King ja nun auch zu gern her.


    Wegen den ausgebliebenen Posts muss ich mich auch entschuldigen. Ich konnte nicht so schreiben, wie ich wollte, konnte aber auch nicht aufhören zu lesen. Umso mehr freue ich mich, dass du mir jetzt quasi die Chance gibst, meine Eindrücke auch noch loszuwerden. :friends: Und morgen werde ich auf jeden Fall auch noch einen etwas ausführlicheren Abschluss-Post schreiben. Das Ende hat es mir einfach angetan... :-#

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Es ist so ärgerlich, wenn man lesen will, aber zu müde ist. :twisted: Darum musste ich gestern irgendwann aufhören - und das kurz vor Schluss! Bis Kapitel 44 bin ich aber noch gekommen und dazu poste ich jetzt auch direkt. Die letzten sechzig Seiten lese ich dann heute Vormittag weiter.


    Zunächst ist es sehr spannend, wie Jack an den Talisman kommt und was dieser auch überhaupt ist, nämlich ein runder Kristall, von dem ein Glitzern und ein weißes Licht ausgehen. Der Moment, in dem Jack den Talisman an sich nimmt, ist sehr bildlich geschrieben und man atmet beim Lesen regelrecht auf, weil man augenblicklich das Gefühl hat, nun werde alles gut. Jack flippt dabei immer wieder zwischen seiner Identität und Jasons hin und her, bleibt aber letzten Endes dann doch Jack, denn Jason gibt es ja nicht mehr.
    Während Jack also diese letzten Schritte allein geht, kämpfen Richard und Speedy beide um ihr Überleben, wobei letzterer dem Spott Gardeners und Sloats ausgesetzt ist. Dass Speedy reglos am Strand liegt, ist eine gruselige Vorstellung. Ich habe mich dann auch gefragt, wie der Talisman denn überhaupt heilen kann, aber das wird ja sehr schnell aufgeklärt. Schon als Jack ihn in der Hand hält, wird das Böse zur Rechenschaft gezogen.
    Das Kapitel, in dem King und Straub nur die Auswirkungen des Talisman-Kontakts beschreiben, fand ich toll. Vor allem, dass Wolfs Mutter ihren kleinen Sohn fest in die Arme schließt, hat mich berührt. Auch Jacks Mutter geht es plötzlich besser und sie fragt sich, woher sie diese Gewissheit hat, dass es Jack gut geht. Besonders gefreut hat mich, dass das Oatley Tap noch sein Fett weg bekommen hat. :wink: Gut, die Beschreibung war sehr grausig, aber wie bei "Carrie" lässt King auch hier eine Stadt in Flammen aufgehen. Es gefiel mir auch, dass der Erzähler immer dann, wenn die Bösen ihre Strafe bekamen, Sunlight Gardener auf die Schippe nahm und sagte: "Bekomme ich ein Halleluja?" usw. :wink:


    Nachdem Jack Richard dann mit dem Talisman geheilt hat, werden ziemliche Parallelen zum "Herrn der Ringe" deutlich. Jack will den Talisman nicht aus der Hand geben und wenn er von ihm spricht, hat er schon Ähnlichkeiten mit Gollum, finde ich:

    Zitat

    Jack überkam ein Gefühl unvermuteter Besitzgier. Einen Augenblick lang riss der den Talisman an sich. Nein! Du könntest ihn zerbrechen. Außerdem gehört er mir! Seinetwegen habe ich den Kontinent durchquert! Seinetwegen habe ich mit den Rittern gekämpft! Du bekommst ihn nicht. Er gehört mir. Mir! (S. 892)

    Doch im Gegensatz zu dem Ring reagiert der Talisman sofort auf Jacks Gedanken und erlischt. Erst als Jack das Gefühl bekommt, dass er doch teilen möchte, funktioniert der Gegenstand wieder. Irgendwie eine sehr schöne Idee. Überhaupt hat der Roman doch die ein oder andere Parallele zu Tolkiens Epos. Und ich ärgere mich, dass ich "Tom Sawyer" noch nicht gelesen habe und dazu nichts sagen kann. :-?

  • Nun bin ich fertig mit diesem Buch. Und ich verstehe, warum es hier viele gibt, die es mehr als einmal gelesen haben. Es ist ein wunderschönes Buch, und es hat ein märchenhaftes, sehr schönes Ende, finde ich.
    Der Kampf zwischen Richard, Sloat und Jack am Strand ist noch einmal sehr spannend und aufwühlend, finde ich. Vor allem Richard tut mir bei der ganzen Sache leid, denn er muss sich nun direkt gegen seinen Vater stellen und das Böse in ihm erkennen. Das stelle ich mir unvorstellbar grauenhaft vor. King und Straub haben ihn wirklich unglaublich stark sein lassen in dieser Situation, finde ich.
    Dank des Talismans gelingt es den Jungen mit vereinten Kräften, Sloat zu besiegen, und zum Glück ist auch Speedy nicht tot. Er schafft es, mit den Jungen zu flippen und ihnen Anweisungen für den Weg zu Jacks Mutter zu geben. Die letzte Aufgabe steht ihnen ja noch bevor. Wiederum tat mir Richard sehr leid, weil er Angst hatte, bei Jacks Mutter nicht willkommen zu sein, und als Jack ihm sagt, dass sie ihn nicht für die Taten seines Vaters verantwortlich machen werden, fand ich das sehr erwachsen.


    Richtig aufgeregt war ich beim Lesen in dem Moment, in dem es zunächst scheint, dass es doch noch ein Wiedersehen mit Wolf gibt, aber das war nun leider nicht der Fall. :( Trotzdem eine sehr schöne Szene, inklusive dem Koffer voller Geld, den Jack von Speedy bekommt. :loool:


    Jacks Wiedersehen mit seiner Mutter kann man wirklich nur als märchenhaft bezeichnen, die Szene, als er ihr den Talisman in die Hände legt, sich der Geruch im Zimmer verändert, die Vögel draußen singen und ein Licht aus dem Kristall austritt, war wunderschön. Und natürlich - auf zauberhafte Weise ist die Königin der Territorien auch geheilt.


    Dass der Schluss aus "Tom Sawyer" übernommen ist, fand ich irgendwie toll. Er passt einfach wahnsinnig gut zu diesem Roman - und zumindest in diesem Fall gibt es ja tatsächlich wohl auch eine Fortsetzung, die ich nächstes Jahr auch gern lesen möchte.


    Es war eine schöne Leserunde mit euch und ich freue mich auf eure abschließenden Meinungen! :friends:

  • Musst du nicht. :wink: Manchmal geht es eben nicht. Ich poste morgen weiter - jetzt werde ich dafür doch zu müde. Gute Nacht! :friends:


    Ich bin auch noch da. :wink: Ich habe mir immer wieder Notizen zu euren Beiträgen gemacht und werde, sobald ich etwas mehr Zeit habe, noch einiges dazu posten.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Und wieder ein Buch von King, von dem ich restlos begeistert bin. :pray: Er schafft es einfach immer wieder, seine Leser in den Bann zu schlagen, sie nicht mehr loszulassen, bis das Buch beendet ist, um sie dann mit einem gewissen Gefühl der Leere zurückzulassen. Aber zum Glück gibt es ja noch so einige Romane von ihm, die ich nicht gelesen habe :wink:


    Aber zur Handlung:

    Das Kapitel, in dem King und Straub nur die Auswirkungen des Talisman-Kontakts beschreiben, fand ich toll. Vor allem, dass Wolfs Mutter ihren kleinen Sohn fest in die Arme schließt, hat mich berührt. Auch Jacks Mutter geht es plötzlich besser und sie fragt sich, woher sie diese Gewissheit hat, dass es Jack gut geht. Besonders gefreut hat mich, dass das Oatley Tap noch sein Fett weg bekommen hat. :wink: Gut, die Beschreibung war sehr grausig, aber wie bei "Carrie" lässt King auch hier eine Stadt in Flammen aufgehen. Es gefiel mir auch, dass der Erzähler immer dann, wenn die Bösen ihre Strafe bekamen, Sunlight Gardener auf die Schippe nahm und sagte: "Bekomme ich ein Halleluja?" usw. :wink:

    Ich fand dieses Kapitel einfach wunderbar. Alle Orte und Personen, die auf Jacks Reise eine Rolle spielten, wurden noch einmal erwähnt. Es ist eine wunderbare Zusammenfassung und gleichzeitig eine beruhigende Auflösung der Handlung. Eigentlich gar nicht so King-typisch. Die Guten werden belohnt und die Schlechten bestraft - um es mal ganz vereinfacht zu formulieren. Selbst der gute Buddy Parkins muss plötzlich an Jack denken. Und obwohl gar nichts von ihm wusste, spürt er, dass Jack am Ziel seiner Reise angekommen ist.


    Beim Lesen dieses Kapitels hatte ich kurz den Gedanken, dass King uns hier ein vollkommenes Happy End vorgaukelt und so ging ich mit sehr gemischten Gefühlen und ein bisschen Angst an die noch folgenden Kapitel. Bei King ist ja oft so, dass auf eine schöne Begebenheit das Grauen folgt.


    Nun hat Jack den Talisman also gefunden (oder der Talisman ist zu ihm gekommen?). Beeindruckend beschrieben sind Jacks Empfindungen, als er den Talsiman in den Händen hält, den Talisman, der etwas so unbeschreiblich Großes ist

    Zitat

    Er war nicht nur die Achse aller möglichen Welten, sondern die Welten selbst - die Welten und die Räume zwischen diesen Welten.
    [...]
    Er war Gott. Gott oder etwas, das ihm so ähnlich war, dass der Unterschied keine Rolle spielte.
    Nein! schrie Jack entsetzt. Nein. Ich will nicht Gott sein! Bitte, bitte, ich will nicht Gott sein! ICH WILL NUR MEINER MUTTER DAS LEBEN RETTEN!

    Ich war doch sehr froh, dass Jack in diesem Moment wieder zu sich kommt und nicht den Verstand verliert. Etwas so Mächtiges in den Händen zu halten und dennoch das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, ist ein Zeichen großer Stärke! Und der Talisman hilft ihm ja auch dabei:


    Doch im Gegensatz zu dem Ring reagiert der Talisman sofort auf Jacks Gedanken und erlischt. Erst als Jack das Gefühl bekommt, dass er doch teilen möchte, funktioniert der Gegenstand wieder. Irgendwie eine sehr schöne Idee. Überhaupt hat der Roman doch die ein oder andere Parallele zu Tolkiens Epos.

    Das hat der Roman unbestritten, nicht nur, weil King z.B. die Ents erwähnt. Ich habe mich auch an einigen Stellen an HdR erinnert gefühlt. Aber das tut der Großartigkeit keinen Abbruch. Eher ist das Gegenteil der Fall. Wenn King dem von mir so verehrten Tolkien auf seine Weise Ehre erweist, kann mich das ja nur begeistern.

    Der Kampf zwischen Richard, Sloat und Jack am Strand ist noch einmal sehr spannend und aufwühlend, finde ich. Vor allem Richard tut mir bei der ganzen Sache leid, denn er muss sich nun direkt gegen seinen Vater stellen und das Böse in ihm erkennen.

    Wir hatten ja ein paar Kapitel früher darüber nachgedacht, was Schuld an Richards Krankheit ist. Und ich meine, es war nicht nur die Strahlung im verheerten Land, sondern schon auch der Einfluss seines Vaters. Auch Jack geht dieser Gedanke durch den Kopf:

    Zitat

    Morgan Sloat ist radioaktiv vor Bösartigkeit, und Richard stirbt an seiner Ausstrahlung.

    Meine Angst vorm Weiterlesen stellte sich dann zum Glück als unbegründet heraus. Mit Hilfe des Talismans gelingt es Jack, Morgan zu besiegen und Richard und Speedy zu heilen.

    Richtig aufgeregt war ich beim Lesen in dem Moment, in dem es zunächst scheint, dass es doch noch ein Wiedersehen mit Wolf gibt, aber das war nun leider nicht der Fall. :(

    Das wäre dann doch zuviel des Guten gewesen :wink: Aber wie du schon sagst, ist es dennoch eine sehr schöne Begegnung und sie fügt sich in das allgemeine Happy End ein, das keineswegs kitschig ist, sondern einfach nur schön.
    Bei Kings Romanen bleibt ja am Ende oft ein Gefühl der Trauer, weil eben doch nicht alles gut ausgeht oder das Böse doch irgendein Schlupfloch gefunden hat. Nicht so bei diesem Werk. Ich habe das Buch aus der Hand gelegt mit dem Gefühl "Alles ist gut". Und wie viele von euch, werde ich "Der Talisman" sicher noch einmal lesen und freue mich ebenfalls schon sehr auf die Fortsetzung.
    Von mir gibt es ohne Zögern und ohne Wenn und Aber :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .


    Danke an euch alle für diese tolle Leserunde, die mir sehr viel Spaß gemacht hat :friends:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich bin seit ein paar Tagen auch durch und es war wie all die Male davor wieder einfach wunderbar.
    Ich habe mir zuletzt nur noch Notizen zu euren Eindrücken gemacht oder wenn mir etwas wieder eingefallen ist und ich hoffe, ich springe jetzt nicht zu sehr in den Kapiteln hin und her.


    Im Zwischenspiel nach Kapitel 40 hatte ich kurz den Eindruck, dass sich Sloat doch für seinen Sohn entscheidet. Er hat Angst um seinen Sohn und ich dachte, so unmenschlich er auch im ganzen Buch geschildert wurde, bekommt er jetzt doch menschliche Züge.

    Zitat

    Er ist tot, mach dir in dieser Hinsicht keine falschen Hoffnungen. (S. 610)


    Zitat

    "Aber ich habe ihn auch auf dem Gewissen", flüsterte Morgan. (S. 610)


    Leider musste ich diesen Eindruck kurze Zeit später wieder über Bord werfen.

    Zitat

    Was hülfe es...
    Und plötzlich hatte er die Antwort.
    "Es hülfe ihm, die Welt zu gewinnen!" schrie Morgan in den vermoderten Raum. Er begann wieder herumzuwandern. "Es hülfe dem Menschen, die Welt zu gewinnen, und bei Jason, die Welt ist genug!" (S. 611)


    Zitat

    ...seinen Sohn strich er mit einem kurzen Aufflackern von Trauer aus der Gleichung. (S. 613)


    Tja, da habe ich Sloat wohl doch zu viel Gefühl und Menschlichkeit zugetraut.
    Übrigens: Danke Strandläuferin für die Anmerkung des Bibelzitats. Ist mir gar nicht aufgefallen, aber ich bin auch nicht sehr bibelfest.


    Interessant fand ich auch deine Überlegung, Strandläuferin, dass Sloat und Gardener nicht ins Haus können, weil sie noch Twinner haben. Ich denke das ist der Grund, ich fand es jedenfalls sehr einleuchtend. :thumleft:


    Was ich nicht ganz verstanden habe, warum Speedy betonte, dass Richard unbedingt mit ins Haus müsste, aber Jack ihn dann auf einem Tisch liegend zurück gelassen hat und doch allein den Kampf aufgenommen und den Talisman geholt hat.
    Toll fand ich ebenfalls, wie die Welten ineinander verschwammen. Und auch die Auswirkungen des Talismans waren beeindruckend und schön beschrieben.
    Die Szene in der Jack den Talisman eigentlich für sich behalten will und der Talisman dann erlischt, war so intensiv und faszinierend.

    Zitat

    Du bekommst ihn nicht. Er gehört mir! Mir! (S. 662)


    In dem Moment hatte ich sowohl Jack vor Augen als auch Frodo vor Augen wie letzterer im Film sagt: "Es ist meine Aufgabe. Meine! Meine allein!"
    Doch ich muss auch sagen, trotz mancher Parallelen zu Herr der Ringe, finde ich, dass King es sehr gut hinbekommen hat, diese zwar anzudeuten, aber auch gleich klarzumachen, dass er sich dieser Parallelen durchaus bewusst ist und trotzdem seine eigene Handschrift einzubringen, so dass man nicht das Gefühl hat, es wäre abgekupfert.


    Zwei Dinge gegen Ende fand ich sehr schön und bedeutungsvoll.
    Einmal als Jack Richard gesagt hat, dass er ihn mag. Das war, trotz ihrer Einfachheit, eine sehr schöne, bewegende Szene.

    Zitat

    Jack legte den Arm um Richards Schultern. "Eines solltest du wissen, Richie", sagte er.
    Richards Gesicht war tränenüberströmt, aber herausfordernd.
    "Ich mag dich", sagte Jack.
    Richards Blick kehrte ruckartig wieder auf den Straßenbelag zurück. Jack ließ seinen Arm auf Richards Schultern liegen.
    Einen Augenblick später blickte Richard auf und nickte. Und das entsprach dem, was Lily Cavanaugh Sawyer ihrem Sohn ein- oder zweimal gesagt hatte: Es gibt Augenblicke, Jacko, in denen man nicht auszusprechen braucht, was man denkt.
    (S. 693)


    Und das Schlußwort von Tom Sawyer. Das war so richtig das passende Ende eines wunderbaren Buches. :thumleft:


    Mir hat diese Leserunde sehr viel Spaß gemacht und obwohl ich dieses Buch schon viele Male gelesen habe, entdecke ich doch immer wieder neues. Außerdem mag ich die verschiedenen Meinungen und Blickwinkel.

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)