Lancaster, Mike - 0.4 Eine perfekte neue Welt

  • Seitenzahl: 272


    Autorenportraits:
    (Cover/Verlag)
    Lancaster Mike wurde 1965 in Großbritannien geboren und lebt heute als freier Autor mit seiner Familie in Cambridge. Schon als Kind war er ein Bücherwurm und dachte sich erste Geschichten aus, kaum dass er Schreiben gelernt hat. "0.4 Eine perfekte neue Welt" ist sein Debüt im Jugendbuch.


    Kurzbeschreibung:
    (Cover/Verlag)
    Ein einziger Moment, eine einzige Entscheidung, können manchmal das ganze Leben verändern. als der fünfzehnjährige Kyle Straker sich als Freiwilliger für eine Hypnosevorführung meldet, ahnt er nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Denn als Kyle aus seiner Trance erwacht, erwartet ihn ein unglaublicher Anblick: Alle anderen Einwohner seiner Stadt, seine Familie und Freunde sind reglos eingefroren. Kein Blinzeln, kein Beben der Nasenflügel - nichts und niemand bewegt sich mehr. Als die Menschen endlich erwachen, wird alles nur noch schlimmer. Für Kyle beginnt ein wahrer Albtraum: Alle um ihn herum sind wie ausgewechselt und er fühlt sich zunehmend bedroht. Zwar ist er angeblich in einer perfekten neuen Welt erwacht. Doch wie perfekt ist eine Welt, in der er nicht sein darf, wie er ist?


    Meine Meinung:
    Vorweg muss ich sagen, dass ich mir mit der Kategorie für dieses Buch nicht so sicher war: es passt sowohl in Science Fiction als auch in Jugendliteratur;
    ich habe mich für Science Fiction entschieden, denn ich kann mir vorstellen, dass der Roman auch manchem einen Erwachsenen gut gefallen könnte.
    Das Buch hat einen interessanten Aufbau: ansprechend, wie ich fand.
    Der Inhalt ist von dem Hauptprotagonisten auf Audiokassetten aufgenommen worden und wird dem Leser so zu sagen, vorgespielt. Der Roman ist in sechs Kapiteln unterteilt unter Titeln, wie z.B. Zweite Kassette, Seite B usw.
    Dem Buch merkt man auf jeden Fall an, dass es in erster Linie für die jüngere Leser geschrieben worden ist: sowohl von dem Schreibstil, als auch von der Handlung und auch die Charaktere sind eher vereinfacht dargestellt.
    Nicht desto trotz hat es mir gut gefallen. Es regt zum Nachdenken an: über die Zukunft der Menschheit, über die mögliche Formen der Existenz;
    es ist spannend, unterhaltsam und bietet ein Paar überraschende Wendungen; und auch die Idee zu der Handlung fand ich ebenfalls ungewöhnlich und interessant.
    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Ich hatte mir von diesem Buch mehr versprochen.


    Die Idee, dass die Menschheit ein Update erhält und nur einige wenige in der alten Softwareversion hängen bleiben ist genial. Kyle, der Erzähler, hat in einer Zukunft alte Kassetten besprochen, um denen, die diese Kassetten irgendwann finden, seine Geschichte zu erzählen. Nun hat anscheinend ein höher entwickeltes Wesen diese Kassetten gefunden und hört sich diese an. Vieles von dem, was Kyle erzählt ist in der Zukunft nicht mehr bekannt, so dass von dem Hörer immer wieder Zwischenbemerkungen gestreut werden, um die eine oder andere Begrifflichkeit zu erklären oder um Pausen, die Kyle beim erzählen macht zu erforschen. Es wirkt, wie eine wissenschaftliche Abhandlung über die Kassetten. Die Idee finde ich wirklich gut.


    Die Umsetzung erfolgt in meinen Augen aber zu schnell. Das Buch hat 272 Seiten in einer sehr großen Schrift geschrieben und mit großen Absätzen. Sehr geradlinig gelangen (deswegen) die vier Hauptpersonen zur Lösung des Rätsels. Bis auf eine kurze Situation, in der ihr Leben von einer Art Virenprogramm bedroht ist, aus der sie aber sehr schnell herausgeholt werden, besteht keine Gefahr für ihr Leben. Der Autor hätte noch wesentlich mehr Schnörkel und Fallen einbauen können, um etwas Spannung aufkommen zu lassen.


    Weiterhin hätte ich mir eine stärkere Auseinandersetzung damit gewünscht, wie es für die 0.4er sein wird, in einer Welt zu leben, in der sie nur noch von den wenigen vorhandenen anderen 0.4erern wahrgenommen werden, aber nicht mehr von den restlichen Menschen. Dies sollte eigentlich jeden in einen echten Konflikt stürzen.


    Mich hat das Buch auf jeden Fall dazu gebracht, darüber nachzudenken, ob wir uns nicht viel zu sehr von unserer immer technischer werdenden Welt abhängig machen. Und das freiwillig...


    Mein Fazit:
    Eine gute Idee, die aber noch gut 100 Seiten mehr hätte vertragen können, um sich etwas langsamer, ausführlicher und mit mehr Fallstricken für die 0.4er zu entwickeln.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • In 0.4 erzählt Kyle Straker seine Geschichte. Er hat sie auf Tonband aufgenommen, welche sodann in dem Buch abgespielt wird. Unterbrochen wird die Erzählung von Anmerkungen. Nach der Vorbemerkung und dem Nachwort zu schließen sind die Anmerkungen von Mike Lancaster (Herausgeber), welcher sich quasi selbst in die Geschichte reingeschrieben hat. Die Anmerkungen fand ich sehr unterhaltsam, so wie zum Beispiel erklärt, was denn Teletubbies sind.


    Am Anfang des befindet sich ein „Achtung“ und die Erklärung, was ein Buch ist inklusive Gebrauchsanweisung. Das hat mir sehr gefallen. Selbst ist das Buch aufgegliedert auf drei Kassetten, jeweils A- und B-Seite. Der Schreibstil hat mir gefallen. Er ist locker und einfach zu lesen.


    Die Geschichte selbst war mal etwas anders. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Sie war nicht schlecht, aber zu meinen Lieblingsgeschichten wird sie nicht gehören.


    0.4 – Eine perfekte neue Welt bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Dieser Roman hat mir gut gefallen. Vom Stil her einfach und flüssig zu lesen. Der Text ist an Leser aus der Zukunft gerichtet. Dabei finde ich es genial, wie der Autor sich selbst in diese Fiktion einbezieht. Er sieht sich als Herausgeber einer schriftlichen Wiedergabe von gefundenen Kassetten, die hier wie ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten behandelt werden. Das Medium Buch bedarf erst einmal einer Anleitung und der Versicherung, dass durch den Gebrauch keine schädlichen Nebenwirkungen entsehen. :totlach:


    Dann wird der Inhalt der Kassetten wiedergegeben. Hier handelt es sich um die Aufzeichnungen eines Verlorengegangenen. Eines Menschen, der zur Typgruppe 0.4 gehört und von den Menschen der Version 1.0 nicht mehr wahrgenommen wird. Wie hier die Zusammenhänge sind, stellt sich im Laufe der Erzählung heraus, denn angefangen hat alles noch in einer ganz realen Welt, wie wir sie kennen und dann verändert sich schlagartig die Menschheit und der Hauptprotagonist Kyle (der Erzähler und Besprecher der Kassetten) versteht erst einmal gar nichts mehr, weil die Menschen um ihn herum nicht mehr die sind, die er kannte. Nur seine Freundin Lilly und zwei weitere Mitstreiter, die alle wie er unter Hypnose standen, als die Menschheit sich veränderte, sind noch "normal".


    Unheimlich und verstörend und eine tolle Idee für einen Science-Fiction-Roman. Meine Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Jeder Tag, an dem ich nicht lesen kann, ist für mich ein verlorener Tag!