428 Seiten
2.Fall Zorbach/Gregoriev
Meine Meinung:
Dieser zweite Band schließt nahtlos an den ersten Band an. Sebastian Fitzek berichtet aber gleich zu Beginn über den Letztstand und flechtet auch immer wieder die Ereignisse vom ersten Band ein, sodass man den „Augenjäger“ auch als Einzelband lesen kann. Es ist natürlich wesentlich interessanter, wenn man den „Augensammler“ bereits gelesen hat und mit den Protagonisten schon vertraut ist.
Man wird gleich zu Beginn mitten ins Geschehen geworfen und ist sofort von der Geschichte gefesselt, in der man auch gleich erfährt, dass der Augensammler noch immer sein Unwesen treibt. Alexander Zorbach, der Journalist, kämpft um seinen, vom Augensammler entführten, Sohn Julian, aber es läuft ihm die Zeit davon.
In einem zweiten Handlungsstrang geht der Augenchirurg Dr. Zarin Suker seinem speziellen Hobby nach. Tagsüber führt er die kompliziertesten Augenoperationen durch und in der Nacht entfernt er im Keller seiner Klinik entführten Patientinnen die Augenlider, bevor er sie vergewaltigt und danach freilässt. Alle seine Opfer haben bis zu diesem Zeitpunk Selbstmord begangen. Es gibt daher keine Zeugen und Beweise und Kommissar Stoya zieht Alina Gregoriev, die blinde Psychotherapeutin mit medialen Fähigkeiten, hinzu.
Die Protagonisten Alina und Alexander sind beide sehr starke Persönlichkeiten, Alina ist mit drei Jahren durch eine Explosion erblindet und hat mediale Fähigkeiten, die schon beim „Augensammler“ zum Einsatz kamen. Dort lernte sie auch Alexander kennen, der als Journalist beruflich an dem Fall interessiert war. Hier werden beide bis an ihre Grenzen gefordert. Die Wege sind verworren und undurchsichtig und es geht um harte Tatsachen, die kaum zu übertreffen sind. Die Spannung hat mich gefangen gehalten von der ersten bis zur letzten Seite. Der Aufbau ist fantastisch und ich konnte mich diesem Horror einfach nicht entziehen.
Was hat der „Augensammler“ mit dem „Augenjäger“ zu tun? Wo sind die Gemeinsamkeiten? Das fragt man sich immer wieder, wenn man abwechselnd von den beiden liest. Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, sodass man niemals den Überblick über die zwei Handlungsstränge verliert. Die Situation spitzt sich dann gegen Ende enorm zu und das letzte Kapitel hat es richtig in sich. Ein richtiges Fitzek-Kapitel, bei dem ich allerdings auch schmunzeln musste.
Das Ende ist einfach grandios, da gibt es noch einige Überraschungen und es wird alles aufgeklärt und alle offenen Fäden werden verknüpft. Ich kann es kaum erwarten, bis ein neues Buch erscheint.