Michael Dibdin - Sterben auf Italienisch / End Games

  • Aurelio Zen ist mal wieder fernab der Heimat unterwegs und vertritt in der kalabrischen Provinz einen krankgeschriebenen Kollegen. In einem verlassenen Bergdorf stirbt ein Amerikaner eines qualvollen Todes, seine verstümmelte Leiche wird wenig später gefunden. Dass das kein zufälliger Überfall auf einen Touristen war, ist schnell klar, aber was steckt sonst dahinter? Hatte der Mann irgendwelche Verbindungen in die abgelegene Bergregion, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind?


    Nicht nur der grausige Mord beschäftigt die Gemüter in der Bevölkerung, sondern auch die Truppe von Location-Scouts, die mit dem Helikopter die Gegend unsicher machen und angeblich nach Drehorten für einen aufsehenerregenden Film über das Jüngste Gericht Ausschau halten, in Wirklichkeit aber etwas ganz anderes suchen.


    Als Zugereister, der den lokalen Dialekt nicht versteht, hat es Zen bei seinen Ermittlungen nicht gerade einfach, Informationen aus den Einheimischen herauszukitzeln, auf die Hilfe seiner Kollegen kann er da auch nicht wirklich zählen, denn die meisten kommen selbst nicht aus der Gegend. Zudem gab es eindringliche Drohungen gegen mögliche Zeugen des Mordes - also wieder ein kniffliger, gefährlicher Fall, der Fingerspitzengefühl und Intuition erfordert.


    Dieser posthum veröffentlichte letzte Band der Reihe ist ein würdiger Abschluss der vielfältigen und originellen Serie um den eigensinnigen Einzelgänger Aurelio Zen. Die rauhen Berge des Aspromonte und ihre schweigsamen Bewohner kontrastieren hier scharf mit den schillernden Welten der US-Filmindustrie und -Softwaregiganten. Auch im letzten Band gelingt Dibdin neben einem spannenden Kriminalfall ein eindringliches, wenn auch leicht überzeichnetes Porträt von Land und Leuten. Ein gewisser dunkler, bissiger Humor klingt immer wieder durch (und wenn ich an Kalabrien denke, wird mir zukünftig stets Zens Tomatensaucen-Überdruss einfallen).


    Sehr schade, dass Dibdin so früh verstorben ist, ich hätte gerne noch ein paar Bände mehr genossen. Zen ist eine interessante und widersprüchliche Figur, und Dibdins Mix aus satirisch angehauchter Gesellschaftskritik, Krimi und Humor haben mir durch die Bank großen Spaß gemacht, so auch in diesem letzten Teil.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hallo Magdalena
    Dibdin hat ja nicht nur die Aurelio Zen Reihe geschrieben, es gibt auch noch andere Bücher von ihm, vielleicht wäre dies eine Anregung für dich.


    Der letzte Sherlock Holmes Roman (1978 ) The Last Sherlock Holmes Story
    Der Tod hält reiche Ernte (1986) A Rich Full Death
    Der Mann im Schatten (1989) The Tryst
    Schmutzige Tricks (1991) Dirty Tricks
    Sterben in der Dämmerung (1993) The Dying of Light
    Insel der Unsterblichkeit (1995) Dark Spectre Später
    Abschied (2000) Thanksgiving


    Liebe Grüsse Mara

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Michael Dibdin - Sterben auf Italienisch (End Games)“ zu „Michael Dibdin - Sterben auf Italienisch / End Games“ geändert.