Katie Kacvinsky - Die Rebellion der Maddie Freeman / Awaken

  • Klappentext:
    Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen – das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt.
    Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben – und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?



    Über die Autorin:
    Katie Kacvinsky arbeitete als Lehrerin, bevor sie sich entschied, ihre Zeit ganz dem Schreiben zu widmen. Sie lebt in Oregon/USA. »Die Rebellion der Maddie Freeman« ist ihr erster Roman.



    Allgemeines zum Buch:
    „Die Rebellion der Maddie Freeman“ umfasst 368 Seiten und gliedert sich in 27 Kapitel. Mit durchschnittlich 13 Seiten haben diese eine angenehme Länge. Zum bequemeren Lesen sind sie teilweise zusätzlich in Abschnitte unterteilt. Einige Kapitel sind Tagebucheinträge der Protagonistin Maddie.


    Geschrieben ist das Buch aus der Sicht der Ich-Erzählerin Maddie Freeman, die, wie der Titel des Buches bereits verrät, der weibliche Hauptcharakter des Romans ist.


    „Die Rebellion der Maddie Freeman“ ist im Juli 2011 als Hardcover im Boje Verlag erschienen. Die englischsprachige Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel „Awaken“ bei Houghton Mifflin Harcourt, Boston und New York. Übersetzt aus dem amerikanischen Englisch wurde das Buch von Ulrike Nolte.


    Das Cover ist sehr auffällig gestaltet und passt toll zum Buch. Man kann sich leicht vorstellen, dass es sich bei dem Mädchen tatsächlich um Maddie Freeman handelt. Das Vorsatzpapier ist ganz in Pink gehalten, aber „Die Rebellion der Maddie Freeman“ ist kein typisches „Mädchenbuch“.



    Meine Meinung zum Buch:
    Das Leben im Jahr 2060 ist nicht mehr mit dem Leben im Jahr 2011 zu vergleichen. In der Zukunft gibt es keine Bücher mehr aus Papier, sondern nur noch in elektronischer Form. Aber es ist gar nicht erforderlich, die Bücher selbst zu lesen, da man sie sich mittels eines Knopfdrucks von einer angenehmen Stimme vorlesen lassen kann. Es ist mittlerweile verboten, Bäume zu fällen, weil es davon nur noch so wenige gibt. In den Straßen stehen Kunstbäume, deren Blätter im Herbst bunt angemalt werden, um für eine herbstliche Stimmung zu sorgen. Die Schulbildung findet nur noch online statt. Die Schüler treffen sich zu digitalen Lerngruppen und erledigen ihre Hausaufgaben per Mausklick. Viele Menschen kommen kaum noch aus ihren Häusern, da sie über das Internet mit ihren Nachbarn kommunizieren können.


    Darüber, wie es zu diesen Entwicklungen gekommen ist, verrät die Autorin leider nur sehr wenig. Zwar schreibt sie einiges über die Entwicklung des Schulsystems, aber auf andere Faktoren geht sie nicht ein. Dabei wäre es doch interessant gewesen, zu erfahren, wie die Gesellschaft sich so entwickeln konnte.


    In dieser fortschrittlichen Welt lebt Maddie Freeman, deren Vater der Entwickler des einzigartigen Schulsystems ist. Er ist stolz darauf, jedem Schüler eine kostenlose und altersgerechte Schuldbildung bieten zu können.
    Auch Maddie ist ununterbrochen online. Sie chattet mit ihren Freunden, hält diese über ihre neuesten Aktivitäten auf dem Laufenden oder löst Hausaufgabenprobleme.


    Maddie ist ein sehr sympathischer Charakter. Sie besticht vor allem durch ihren Humor, ihre verblüffende Ehrlichkeit und ihre Art, die Dinge beim Namen zu nennen und mit nichts hinterm Berg zu halten. Sie gibt Kommentare von sich, ohne vorher über die Konsequenzen nachzudenken und wirkt dadurch wie ein waschechter Teenager mit einem sehr erfrischenden Charakter. Ihr Verhalten und ihre Äußerungen sorgen an so mancher Stelle für Lacher.


    Vieles ändert sich, als Maddie Justin kennenlernt. Denn er hat erkannt, wie wichtig echte soziale Kontakte sind. Er bringt Maddie dazu, wieder nach draußen und unter Leute zu kommen. Mit seinem schnellen Auto erscheint er als Draufgänger und Rebell, denn Autos sind in der Welt des Jahres 2060 schon fast illegal, da sie ein von der Regierung nicht erwünschtes Gefühl von Freiheit vermitteln. Die Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Menschen zu beobachten und zu überwachen, ihr Leben zu planen und ihnen keine Freiheiten zu gewähren. Auch Maddie wird streng überwacht, und zwar von ihrem Vater und ihrem Bewährungshelfer, der sie seit ihrem 15. Lebensjahr betreut. Seit es zu einem Zwischenfall gekommen ist, der das Vertrauensverhältnis zwischen Maddie und ihrem Vater enorm gestört hat.


    Doch Justin sorgt auch dafür, dass Maddies Gefühlsleben auf den Kopf gestellt wird. Denn er ist ein umwerfend gutaussehender Typ, von dem die Mädchen kaum ihre Blicke lösen können. Zwischen Maddie und Justin entwickelt sich eine besondere Beziehung, die nicht kitschig, stellenweise aber sehr gefühlvoll ist. Sie ist aber auch von Problemen geprägt, denn Justin verhält sich oft sehr unnahbar und distanziert, wirkt geheimnisvoll und macht es Maddie nicht leicht, sich ihm zu nähern.


    Je mehr Zeit Justin und Maddie miteinander verbringen und je besser sie sich kennenlernen, umso stärker wächst in Maddie der Drang zur Rebellion heran. Sie lässt sich von ihrem Vater nicht mehr alles gefallen, trifft eigene Entscheidungen, folgt seinen Befehlen nicht mehr. Schön zu lesen ist vor allem, dass Maddie die Bedeutung und Qualität eines echten Buches zu schätzen lernt und anfängt, Tagebuch zu schreiben. Buchfans kommen in diesen Szenen voll auf ihre Kosten, denn es wird wirklich spürbar, was für ein großer Gewinn es ist, ein Buch in den Händen zu halten. Vor allem mit Maddies Mutter hat die Autorin einen Charakter geschaffen, der an den alten Zeiten festhält und sie sich zurückwünscht. So hat sie zum Beispiel ihre Lieblingsbücher aufgehoben und gibt diese nun an ihre Tochter weiter. Es sind kleine Szenen, aber sie sind sehr liebevoll und vor allem hoffnungsvoll.


    Justin verfolgt große Pläne, zu deren Verwirklichung er Maddies Hilfe benötigt. Es hat sich eine Art „Untergrundorganisation“ gebildet, die gegen das System rebelliert. Einige Einsätze dieser Organisation werden beschrieben und in diesen Szenen kommt eine enorme Spannung auf. Maddie steht schnell zwischen den Fronten und wird gezwungen, sich zwischen ihrer Familie und ihren Freunden zu entscheiden. Welche Entscheidung sie trifft – das lest ihr am besten selbst!


    Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig. Katie Kacvinsky versteht es, ihre Leser mit Worten gefangen zu nehmen. Sie schafft mit ihrem angenehmen Bild lebendige und bewegte Bilder, die für einen angenehmen Lesefluss sorgen.


    Das Ende des Buches deutet darauf hin, dass es eine Fortsetzung geben wird. Auf ihrer Homepage schreibt Katie Kacvinsky, dass sie bereits an einem zweiten Band arbeitet. Dieser bleibt mit Spannung zu erwarten.



    Mein Fazit:
    Mit ihrem Buch „Die Rebellion der Maddie Freeman“ gibt Katie Kacvinsky Anlass dazu, über das Leben in der Zukunft nachzudenken und sich vor Augen zu führen, was im Leben wirklich wichtig ist.

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ganz toll ist übrigens auch das Cover der Originalausgabe:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Das Buch ist einfach geschrieben ohne dass die Charaktere einfach wären.


    Was mir auch gefällt, ist, das Maddie lernen muss wie soziales Verhalten funktioniert. Am besten gefällt mir da ihr Satz: Wo ist hier die Delete Taste?


    Was mir nicht gefällt ist der Titel des deutschen Buches. Zwar ist Maddie die weibliche Hauptperson, aber der englische Titel passt besser zu der Geschichte. Denn nicht nur Maddie erwacht sondern auch Justin. Und auch die Untergrundbewegung ist an einem Punkt wo es darum geht zu erwachen, zu starten etwas mehr zu tun.



    Insgesamt gebe ich dem Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


  • Kurzfassung laut Amazon:


    Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie
    alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen - das
    alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für
    den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden
    kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles
    künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit
    auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich
    verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur.
    Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?



    Über den Autor:


    Katie Kacvinsky arbeitete als Modell und Lehrerin, bevor sie sich entschied,
    ihre Zeit ganz dem Schreiben zu widmen. Sie lebt in Oregon, USA. „Die Rebellion
    der Maddie Freeman“ ist ihr erster Roman.



    Rezension:


    Die Geschichte:

    Das Buch beginnt im Jahre 2060 und es wird zunächst einmal beschrieben, wie die
    Welt in der Maddie Freeman lebt, so funktioniert. Sie lebt ihr Leben am
    Computer und tut alles, was von ihr erwartet wird.
    Es gibt zwei Seiten, die in dem Buch beschrieben werden, einmal die Verteidiger des Systems
    der Digital School und einmal die Rebellen, die dagegen arbeiten. Maddie
    muss sich für eine Seite entscheiden.
    Als sie Justin trifft und sich verliebt und merkt sie plötzlich, wie leer das
    Leben in der digitalen Welt, im Vergleich zur richtigen Welt ist. Durch
    Justin ändert sich alles und ihr neues Leben beginnt.


    Die Charaktere:
    Maddie:
    In Maddie konnte ich mich direkt hineinversetzten. Sie ist schlau und
    glaubt nicht alles, was ihr die Gesellschaft auftischt. Zwar hat sie
    lange Zeit nicht mehr den Mut, ihre Meinung offen zu sagen, aber richtig
    aufgegeben hat sie diese nie. Sie musste die 2 Jahre verdrängen, um
    nicht völlig zu verzweifeln, da ihr Vater Gründer des Digital School
    Systemes ist und da zu 100 Prozent hinter steht. Maddie lässt sich nicht
    unter kriegen, obwohl sie überwacht wird.

    Besonders gut hat mir an ihr gefallen, wie sie die für uns alltäglichen Dinge,
    erst neu kennenlernen muss, da sie vieles wie, z.B. ein Lagerfeuer noch
    nie in echt gesehen hat.

    Justin:
    Justin ist zuerst ein sehr geheimnisvoller Charakter. Er zeigt nicht,
    was er wirklich bezweckt und lässt Maddie am Anfang sehr im Dunkeln über
    seine Aktivitäten bei der Rebellion. Es kommt erst nach und nach raus,
    wieso er Kontakt zu Maddie aufgenommen hat und zeigt nichts über seine
    Gefühle, was zu einigen Missverständnissen führt. Zuerst konnte ich mich
    nicht so richtig was mit ihm anfangen, aber je mehr man über ihn
    erfährt, desto mehr versteht man ihn. Er ist fast ohne Eltern
    aufgewachsen, da diese schon immer Rebellen waren und musste schon früh
    alleine klar kommmen. Er steht hinter seinen Idealen und würde dafür
    alles tun.

    Mr.Freeman: Maddies Vater ist der Begründer der Digital School und macht
    seiner Tochter das Leben schwer. Er ist meiner Meinung nach ein
    schrecklicher Vater, sie darf nie ihre Meinung äußern und muss so
    funktionieren, wie ihr Vater es will. Andere Meinungen akzeptiert er
    nicht. Nur seine Frau dringt ab und zu zu ihm durch. Mr. Freeman würde
    alles tun, damit er sich durchsetzt und seine Stellung im System behält.
    Da ist nicht mehr viel Raum für die Liebe zu seiner Tochter.

    Mrs. Freeman: Maddies Mutter ist der krasse Gegensatz zu ihrem Vater. Sie
    liebt Bücher (Bücher dürfen nicht mehr auf Papier gedruckt werden) und
    vermisst vieles, von der Zeit vor der Digital School und unterstützt
    Maddie so gut es geht. Sie ist liebenswürdig und die einzige Person, der
    Maddie sich anvertrauen kann.


    Der Schreibstil:

    Der Schreibstil ist einfach und flüssig. Man kann sich sehr schnell in die
    Geschichte einfinden. Allerdings fehlt mir da etwas der Tiefgang, da das
    Hauptaugenmerk zu nehmend auf der Liebesgeschichte liegt und mit dem
    eigentlichen Thema der Rebellion, irgendwann fast nichts mehr zu tun
    hat.


    Das Cover:

    Das Cover ist mir persönlich zu rosa. Ich finde es unpassend, dass Maddie darauf
    rosa Haare hat, da das nicht ihrer Haarfarbe entspricht.


    Der Buchtitel:

    Den deutschen Titel "Die Rebellion der Maddie Freeman" finde ich nicht so
    passend. Zwar hat sie mit 15 Jahren mal einen Akt der Rebellion
    getätigt, aber seitdem und auch nach dem Kennenlernen mit Justin, nicht
    wirklich viel zur Rebellion beigetragen. Bis zum Schluss hat sie sich
    nicht entschieden, wie sie den Rebellen helfen will.

    Den "Originaltitel "Awaken" finde ich viel passender, weil der das aussagt,
    was Maddie durchmacht, nachdem sie Justin trifft. Sie erwacht aus ihrer
    Computerwelt. Nimmt immer mehr die reale Welt in sich auf. Sie muss
    viele Sachen erst noch neu lernen, wie z.B. sich ein Sandwich zu machen
    und ihr Erwachen wird sehr gut geschildert.


    Fazit:

    Ein nettes Buch für zwischendurch mit wenig Tiefgang, aber einer schönen
    Liebesgeschichte. Es regt zum Nachdenken an und man fragt sich, ob es
    möglich ist, dass irgendwann so eine Welt existiert.

    Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen, da es mich gut unterhalten hat.

  • USA, 2060. Die Welt ist digital geworden, kaum jemand geht mehr nach
    draußen, alles wird von zu Hause aus gemacht: tanzen, Konzerte besuchen,
    mit Freunden treffen, zur Schule gehen...


    Auch Madeline Freeman ist eine der "Verkabelten", vor allem weil ihr
    Vater zu den Erschaffern dieses Systems gehört. Doch als Maddie Justin
    kennenlernt, wird ihr so schön vorgeplantes und hinter den Bildschirmen
    sicheres Leben komplett auf den Kopf gestellt, denn er gehört zu den
    Gegnern dieser küstlichen Welt und ist somit auch ein Feind ihres
    Vaters...




    Der Debütroman der Amerikanerin Katie Kacvinsky hat mich ziemlich
    enttäuscht. Ich fand die Idee mit der immer mehr verkabelten
    Gesellschaft wirklich sehr gut, wollte auch aus genau dem Grund das Buch
    unbedingt lesen, weil es auch ein ziemlich aktuelles Thema ist (im
    Trailer zum Buch wird auch die voranschreitende digitale Welt mit
    Facebook und Co. aufgegriffen). Allerdings ist es immer weiter in den
    Hintergrund geraten, je mehr Maddie und Justin sich näher kamen, und das
    finde ich schade, denn so wurde eine Menge Potential verschenkt, das
    die Geschichte im Grunde hatte.


    Madeline ist eine typische Protagonistin, wie man sie in Romanen für
    junge Frauen findet: unbewusst hübsch, klug (mit naiven Zügen) und
    rebellisch angehaucht. Mich hat es jedoch etwas sehr gestört, dass sie
    sich oft wiederholt hat (von wegen ihr Leben verlaufe nur in
    vorbestimmten Bahnen, das hat sie beinah in jedem Kapitel einmal
    erwähnt) und ihre sich dauernd wechselnde Meinung zur Digitalisierung
    der Welt (mal will sie da raus, mal will sie da bleiben, wo sie ist).


    Am schlimmsten fand ich allerdings ihre Schwärmerei für Justin, den
    selbslosen, von allen vergötterten, perfekten, selbsternannten Retter
    der Welt. Mit seinen 20 Jahren reißt er beinah schon hochphilosophische
    Themen an und natürlich gibt es einen Grund, warum Maddie und er nicht
    zusammen sein dürfen (auch wenn ich den Grund ziemlich lächerlich und
    absurd finde).


    Außer der anstrengenden Liebesgeschichte der beiden, nervte mich der
    eine oder andere Logikfehler in der Geschichte, z.B. die Sache mit dem
    Sport treiben: Maddie spielt gerne Fußball, was mich allerdings
    verwundert hat, ist die Tatsache, dass sie dafür sich sogar mit realen
    Menschen trifft, wo doch in der Zeit alles übers Internet gemacht wird
    und Maddie sich draußen und unter Menschen eher verwundbar und unsicher
    fühlt.


    Das Ende des Romans wirkt abrupt und überhaupt nicht wie ein
    Abschluss, was auf eine kommende Fortsetzung schließen lässt. Ich
    persönlich werde dann, falls ein Sequel erscheint, nicht weiterlesen,
    dafür finde ich die Geschichte ein wenig zu undurchdacht und
    aufgezwungen philosophisch.




    Fazit: Ein Roman mit einer sehr interessanten Idee, aber viel zu viel verschenktem Potential.

  • Meine Meinung:


    Ich finde die Idee dieses Buches wirklich spannend und bin der Meinung, das auch durchaus eine Menge Potenzial dahinter steckt.
    Umso schader ist es, dass man als Leser nur so wenig davon zu spüren bekommt.
    Das Buch ist zwar an sich ganz nett, schön geschrieben und auch angenehm zu lesen, allerdings sind die Charaktere wirklich durchsichtig und wenig originell. Außerdem handeln sie häufig in einer für mich eher unverständlichen Art und Weise.
    Bestes Beispiel:
    Maddie, die ja trotz ihrer "rebellischen Phase" (auch diese Idee finde ich übrigens wenig authentisch) in der "neuen" Welt verkabelt ist, kann sofort alles abstellen, sobald sie Justin trifft, sie muss gar nicht nachdenken. Sobald sie auch nur einmal mit ihm geredet hat ist ihr klar, dass sie so nicht mehr leben möchte. Darüber, dass das System für sie persönlich auch gute Seiten hat, wird kein einziger Gedanke verschwendet, stattdessen beschließt sie sofort und ohne jegliche Zweifel in den aktiven Widerstand zu treten.
    Dass Maddies Vater natürlich zufällig auch noch der Chef des Ganzen ist, macht das ganze noch unglaubwürdiger, ich hätte es besser gefunden, wenn sie einfach ein ganz normales Mädchen wäre, dann wäre auch die Tatsache, dass ihre Mutter doch sehr Systemfeindlich eingestellt ist, auch nicht so für Verwunderung sorgen. Auch die Tatsache dass Maddie natürlich hübsch ist (was sie natürlich auch nicht merkt) aber auch schlagfertig, intelligent und offen (und das OBWOHL sie ihr ganzes Leben nie mit anderen Menschen geredet hat) ist, ist ein Indiz für ein wenig originelles Buch.
    Insgesamt ist die ganze Geschichte wenig durchdacht und wer sich ein bisschen in Gedankenexperimente vertieft wird einige Lücken in der Logik der Geschehnisse finden.


    Was man dem Buch allerdings wirklich zugute halten muss, ist die Liebesgeschichte zwischen Justin und Maddie. Die Szenen, in denen sie sich nahe kommen, in denen sie sich küssen usw. sind sehr lebendig geschrieben und lassen an der ein oder anderen Stelle Herzklopfen entstehen, ich bin von diesen Kapiteln wirklich beeindruckt, denn ich habe selten eine so berührende Darstellung zu lesen bekommen.


    Gesamtfazit:
    Die Liebesgeschichte zwischen Maddie und Justin ist eine nette Geschichte für ein wenig Herzklopfen "to go". Der Rahmen, sprich die Geschichte um das DS-System und die "neue Welt" ist dagegen wenig überzeugend und macht so leider das gesamte Buch wenig lesenswert.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich sitze auf meinem Bett und lese ein Buch, telefoniere mit meinen Freunden oder schaue TV. Das Zimmer meines Bruders ist genau gegenüber. Ich sehe wie er an seinem Schreibtisch sitzt. Vor dem Bildschirm, die Augen schon gerötet vom vielen Starren. Er verbingt seine Freizeit auf Youtube und Facebook. Seine Freunde sieht er in der "realen Welt" nicht sehr oft.


    Mein Bruder macht mir angst.... er wird immer einsamer...


    Bevor ich das Buch "Die Rebellion der Maddie Freeman" gelesen habe, ist mir garnicht aufgefallen wie viel Zeit mein Bruder und auch ich vor dem Computer verbringen. Diese Buch hat mir echt die Augen geöffnet, denn schaut mal raus, höhrt euch mal um.... unsere ganze Welt wird verdigitalisiert. Das Szenario dass in diesem Buch sehr gut beschrieben wird, kann eindeutig realistisch sein. Wenn ich mir überlege mit wie vielen Leuten ich mehr schreibe als ich sie treffe.


    Ich möchte euch ganz fest daran erinnern euren jetzigen/zukünftigen Kindern die Realität zu zeigen, damit sie sie lieben lernen und nicht vergessen!

  • Das Buch hat eine klare Botschaft, und ich finde, dass nicht nur Bücher wie "Momo" oder so als Schullektüre durchgenommen werden sollten. Das sind Themen, die uns zwar alle auch noch betreffen, aber gerade solche Bücher wie "Maddie" sollten vielleicht auch irgendwann mal noch durchgenommen werden. Die Idee ist nämlich garnicht so abwägig, dass in hundert Jahren vielleicht alles über Internet läuft. Und dafür sollte das Bewusstein geschärft werden, dass man bewusst einfach mal den PC ausschaltet und wieder etwas reales unetrnimmt!

  • Und dafür sollte das Bewusstein geschärft werden, dass man bewusst einfach mal den PC ausschaltet und wieder etwas reales unetrnimmt!


    Ich finde, du stellst dir unsere Gesellschaft viel zu negativ vor im Hinblick auf Internet und co. :wink:
    Natürlich sollte man das Internet nicht über das echte Leben stellen, keineswegs, aber das Internet hat uns einiges leicht gemacht und bietet viele Vorteile. Ohne, könntest du hier keine Rezi schreiben :wink:

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Kurzbeschreibung:
    Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie
    alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen - das
    alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für
    den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden
    kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles
    künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit
    auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich
    verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur.
    Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?


    Meine Meinung:
    Der Roman spielt in der Zukunft, im Jahr 2060 in den USA. Es ist eine
    digitale Welt, in der es fast keine echten Bäume mehr gibt. Diese kauft
    man nun nämlich im Plastikformat über das Internet. So ziemlich alle
    Pflanzen wurden durch Kunststoff und Metalle ersetzt, die keine
    Allergien auslösen können. Kinder gehen nicht mehr zur Schule, sie
    lernen online. Auch viele andere Dinge, wie z.B. Verabredungen finden
    nur noch im Netz statt.Es gibt nur Fertignahrung und kaum jemand besitzt
    noch ein Auto. Der Personentransport erfolgt im Prinzip nur noch über
    öffentliche Verkehrsmittel.


    Maddie ist siebzehn Jahre alt und besucht wie alle anderen Kinder ebenso
    die Digital School, die ihr Vater Kevin Freeman gegründet hat, um die
    Welt sicherer zu machen. Amokläufe an Schulen gehören somit der
    Vergangenheit an. Auch Drogen, Gewalt und Teenager-Schwangerschaften
    können so größtenteils vermieden werden. In einer Lerngruppe lernt
    Maddie Justin kennen, der gegen diese digitale Welt kämpft. Er stellt
    ihr Leben ziemlich auf den Kopf.


    Normalerweise schreibe ich nichts zum Cover. Diesmal muss ich aber
    gestehen, dass ich das Cover sehr passend finde. Maddie ist verliebt und
    betrachtet alles um sich herum irgendwie durch eine "rosarote Brille".
    Erst nach und nach lernt sie dank Justin das Leben in der "realen Welt"
    zu schätzen und kapselt sich immer mehr vom digitalen Leben ab. Der
    englische Originaltitel beschreibt das bestens: "Awaken" - auf Deutsch
    "erwachen". Rosa ist außerdem Justins Lieblingsfarbe. Vielleicht trug
    das ja auch zur Covergestaltung bei.


    Die Autorin erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht
    von Maddie Freeman. Sie ist interessant und teilweise spannend, meiner
    Meinung nach aber nicht immer stimmig. Es bleibt einiges unklar.
    Die beschriebene Version der Zukunft weist einige Lücken auf, was sehr
    schade ist, da die Idee wirklich Potenzial hat. Der Roman wirft viele
    Fragen auf, die leider nicht beantwortet werden. Es werden viele Figuren
    im Buch nur sehr oberflächlich behandelt.
    Über die Widerstandsbewegung erfährt man meiner Meinung nach auch zu
    wenig. Maddie rebelliert außerdem nicht wirklich, der deutsche Titel ist
    daher auch nicht ideal. Sie hilft zwar in gewisser Weise beim
    Widerstand, ist aber bis zum Schluss sehr unsicher. Sie ist zwischen
    ihrem Vater und Justin hin- und hergerissen, scheint sich selbst aber
    noch nicht wirklich zu kennen. Leider wirkt Maddie auf mich nicht
    wirklich wie eine Rebellin.
    Der eigentliche Rebell in der Geschichte ist Justin.
    Maddie ist mehr Mitläuferin als Widerstandskämpferin.
    Justin und Maddie sind mir fast zu perfekt, beide gutaussehend und sexy,
    haben kaum Ecken und Kanten. Ich kann jetzt auch nicht sagen das ich
    die beiden Figuren unsympathisch finde, es fehlt ihnen aber eindeutig
    mehr Persönlichkeit, vor allem Maddie ist mir etwas zu flach. Anfangs
    dachte ich, dass "Die Rebellion der Maddie Freeman" ein Einzelband
    ist. Es handelt sich jedoch um eine Reihe, zumindest soll es eine
    Fortsetzung geben. Das ist auch gut so, da das Ende leider sehr offen
    ist. Ich hoffe das Maddie in der Fortsetzung etwas taffer wird. Am
    besten finde ich Maddies Mutter. Sie ist ganz anders als ihr Mann,
    versucht einen Teil des analogen Lebens zu bewahren. Von diesem
    Charakter möchte ich im Folgeband gerne mehr lesen.


    Obwohl ich dem Buch etwas kritisch gegenüberstehe, hat es mir dennoch
    gefallen. Es liest sich flüssig und weiß den Leser durchaus zu fesseln.
    Die Geschichte regt einen zum Nachdenken an. Wird es bald so sein, dass
    die meisten Menschen ihr Leben fast komplett digital bestreiten? Ganz so
    unrealistisch ist das ja nicht. Soziale Netzwerke, Handy und E-Mail
    sind schon heute für manche Menschen das bevorzugte
    Kommunikationsmittel. Die meisten Menschen schreiben lieber E-Mails als
    Briefe, Einkäufe und Amtswege kann man online durchführen, selbst
    virtuelle Lernangebote gibt es bereits einige.


    Abschließend kann man sagen, dass es sich bei dieser Dystopie eher um
    ein Jugendbuch mit Liebesgeschichte handelt. Die Geschichte hat zwar
    sehr gute Ansätze, ist für Erwachsene aber meiner Meinung nach nicht
    komplex genug. Trotzdem möchte ich das Buch weiterempfehlen. Ich finde
    die Idee genial. Die Geschichte ist es definitiv wert, gelesen zu
    werden. Vor allem junge Mädchen werden sie faszinierend finden. Da mich
    das Buch trotz allem zum Nachdenken gebracht hat, fällt meine Wertung
    dafür ziemlich hoch aus. Ich hoffe, dass der zweite Band etwas mehr ins
    Detail geht und die Charaktere näher beschrieben werden.


    Wertung:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Im Jahre 2060 ist die Welt fast komplett digital. Jugendliche fahren morgens nicht mehr zur Schule, sondern setzen sich vor den PC und besuchen die Digital School. Man trifft sich nicht mal kurz auf einen Kaffee mit der besten Freundin oder besucht die Nachbarn, sondern jeder bleibt in seinem Haus und wickelt alles digital ab. Selbst romantische Spaziergänge werden online vorgenommen. In dieser digitalen Welt lebt die 17 jährige Maddie, bis sie Justin und seine Freunde kennen lernt, die gegen die Digitalisierung kämpfen. Maddie muss sich entscheiden, ob sie sich den Rebellen anschließen und sich damit ihrem Vater, dem Gründer der Digital School, in den Weg stellen will oder nicht.


    Auf diesen Roman hatte ich mich schon lange gefreut, denn vor allem der Buchtrailer hatte mir damals Lust aufs Lesen gemacht. Die Grundidee des Romans konnte mich überzeugen. Die Digital School wurde nötig, um besonders Kinder und Jugendliche zu schützen, da Mobbing, Selbstmorde und Amokläufe in Schulen immer öfter stattfanden. Aufgrund dessen wurde nach einer sicheren Alternative gesucht und dabei entwickelte Maddies Vater die Digital School. Diese Idee verselbständigte sich jedoch und die Digitalisierung des gesamten Alltages schritt fort.


    Die Umsetzung dieser Idee und die Gestaltung der Charaktere hat mir leider weniger gefallen. Das Buch zieht sich des Öfteren und leider sind auch Logikfehler vorhanden oder zumindest Szenen, die für mich einfach keinen Sinn gemacht haben und nicht erklärt worden (z.B. ist ein persönliches Treffen verpönt, die Menschen halten es für viel zu gefährlich sich zu treffen und Maddie darf eigentlich sowie nichts außerhalb der digitalen Welt unternehmen - da stellt sich mir dann die Frage, warum sie in der echten Welt Fußball spielt).


    Die Charaktere konnten mich auch nicht so richtig überzeugen, allen voran Maddie. Sie ist mir zwar auch nicht wirklich unsympathisch, aber es fehlte einfach etwas, um eine richtige Bindung zu erlangen, die ich mir mit Protagonisten stets wünsche. Maddie - die Rebellin - trat auch noch nicht besonders in den Vordergrund, eher Maddie - die Justin anschmachtende - und somit eher den typischen Jugendbuchstil verkörperte, als den einer Dystopie. Die Grundidee des Romans hat meiner Meinung nach deutlich mehr Potential, welches die Autorin im ersten Band leichtfertig verschenkte.


    Fazit: Ein mittelmäßiger Start einer neuen Jugendbuch-Dystopie, von der ich mir mehr versprochen hatte. Ich werde trotzdem Band 2 lesen, der bereits
    erschienen ist. Vielleicht kann mich dieser eher begeistern. 3/5 Sterne.


    • Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    • Originaltitel: Awaken
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • So. Fertig.


    Das Buch hatte bei mir im Lesewichtel gewonnen. Es gefällt mir gut. Es liest sich sehr flüssig und die Idee der Überdigitalisierung ist ja ein reales Problem. Interessante Thematik/Ischöne Idee :thumleft: Das Buch gibt einige Denkanstöße. Das Einzige was mich etwas nervte, war das Teenizeugs. LIBERTY 9 von Schröder, gleiches Genre, gefiel mir ein Ticken besser ;)


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Aber sie hatten einander damals völlig natürlich verstanden und angenommen. So vollständig, dass es beinahe ein Wunder war"


  • Wie stellen wir uns die Zukunft vor? Sind wir eine hoch technologiebasierte Gesellschaft oder haben Misswirtschaft, Überbevölkerung und Umweltzerstörung die Menschheit in eine Existenzkrise gestürzt? Letzteres ist Maddie Freeman bis zum Jahr 2060 erspart geblieben, Katie Kacvinsky hat ihre Protagonistin lieber in eine sterile Welt voller Technik gesteckt. Wichtigste und umstrittenste Errungenschaft ist DS - Digital School -, die natürlich von Maddies Vater erfunden wurde. Gesellschaftliche Probleme gibt es quasi nicht, weil es keine Gesellschaft gibt - zumindest nicht mehr offline. Die Menschen gehen nicht mehr raus, weil sie es nicht mehr nötig haben. Wer muss schon kochen, wenn es Proteinriegel gibt? Warum soll man sich um den Garten kümmern, wenn man synthetischen Rasen haben kann, der keine Arbeit macht? Wieso spazieren gehen, wenn man auch mit Bildschirmen Strandfeeling erzeugen kann und das unabhängig vom Wetter?


    Gut, Kacvinskys Szenario hat eine Schwachstellen und ist nicht vollständig durchdacht. Wieso die Menschen nicht krank davon werden, den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu hocken und nie die Sonne zu sehen, bleibt beispielsweise offen. Es gibt auch immer noch ganz ordinäre Autos ohne große technische Erweiterungen und was die Erwachsenen so machen, wird auch nie erwähnt. Arbeiten von zuhause ist zwar angesagt, aber ansonsten? Es gibt DS, was zu den Veronlinung der Menschen geführt haben soll, aber eigentlich ist es nur für Schüler. Und ein Bildschirmkindergarten ist zwar eine nette Idee, aber was macht man mit so einem Kind, wenn es auf Toilette muss? Oder sich beim Essen einsaut? Irgendwo braucht man doch nur Face-to-Face Interaktionen, denn Roboter gibt es scheinbar nicht.
    Ich will aber nicht überkritisch sein, denn an manchen Stellen zeigt uns die Autorin nämlich genau die Probleme, die in Zukunft auf uns zukommen werden. Vieles ist möglich und nicht so fiktiv, wie es den Anschein hat:

    Zitat

    I glanced around the room and noticed how quiet the atmosphere was. I watched groups of people, eight per table, picking at their food in silence. Every year I felt like the effort of face-to-face socializing was becoming more awkward for people. I lookes over at Becky, who was messaging her contacts. I observed a handful of people at every table peering into their own handheld, portable lives. It's ironic, I thought, here is life passing, like clouds drifting over the sky, yet they don't see what's right in front of them. They believe there is something more substantial going on in that little screen in their hands.

    Und das alles führt dazu, dass Maddie ausbrechen muss aus der vertrauten Welt der menschlichen Abschottung und die Welt erst entdecken muss. Es ist erschreckend, wie sie auf die einfachsten Dinge reagieren muss: Kochen, Rasen, Strand, Feuer. So weit sind wir heute noch nicht, aber auf dem besten Weg dahin, wenn man manche junge Menschen auf der Straße sprechen hört.


    Schließlich muss die Autorin leider auch eine Liebesgeschichte einbauen, die irgendwann Überhand nimmt und sich nur darauf fokussiert. Statt guter Story, versinken Maddie und ihr Lover in ihren intensiven Knutschereien. Was soll man denn mit einem Satz wie

    Zitat

    "Your fingernails drive me crazy."

    anfangen? Ich mag einfach keine kitschigen Liebesstorys, in denen minderjährige Mädchen schon die Liebe ihres Lebens finden und völlig abhängig von deren Anwesenheit werden.


    Insgesamt bin ich mit meiner Bewertung aber sehr gnädig, denn das Drumherum ist spannend aus heutiger Sicht und nicht so Sci-Fi, wie man es sich wünschen würde. Die Liebesgeschichte nervt, aber die Charaktere sind ganz in Ordnung und sympathisch und stehen für eine gute Sache ein. Ich hoffe in den Nachfolgern auf etwas mehr Action oder Gesellschaftskritik und kein abgeschliffenes Ende.
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    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

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    Im Jahr 2060 hat sich die Welt in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt, doch das geht einher mit einer drastischen Verarmung des sozialen Lebens, auch wenn die meisten Menschen das gar nicht so empfinden. Zwischenmenschliche Interaktion spielt sich immer ausschließlicher in der virtuellen Realität ab, während man offline nur noch das Allernötigste tut, wie Essen oder Schlafen. In vielerlei Hinsicht ist die Welt des Buches eine glaubhafte Weiterentwicklung der sozialen Medien, wie wir sie heute kennen, und unseres Umgangs damit. Die Autorin spricht spannende Themen mit viel Potential für Sozialkritik an, was im Grunde die perfekte Grundlage für eine Dystopie bietet.
    Allerdings ist die im Titel versprochene Rebellion weniger dramatisch, als man erwarten würde. Maddies erster großer Akt der Rebellion geschah, als sie 15 Jahre alt war – und da war es in meinen Augen mehr eine Kombination der Umstände als echte Rebellion aus Überzeugung. Mehr möchte ich da noch nicht verraten!


    Zu Beginn des Buches ist Maddie jedenfalls 17 und fast schon übertrieben angepasst, ein Resultat der Erziehung ihres kontrollsüchtigen Vaters. Mit großen Augen bestaunt sie fassungslos, dass es tatsächlich noch Menschen gibt, die ganz dreist an der Tür klingeln, um gemeinsam einen Kaffee trinken zu gehen, statt nur ein digitales Café aufzusuchen. Sie ist keine Kämpferin, keine starke, aufmüpfige Rebellin, sondern ein unsicheres Mädchen, das es am liebsten allen recht machen würde. Ja, sie war mir sympathisch, ich konnte mit ihr mitfühlen, und trotzdem wünschte mir mir etlichemal, sie würde ihr Schicksal endlich entschlossen in die eigenen Hände nehmen, statt sich immer nur mitziehen zu lassen! Das Zeug dazu hat sie, das kann man ein paarmal erahnen.


    Justin ist entschlossen, sie herauszulocken aus der trügerischen virtuellen Sicherheit. Er blieb für mich allerdings lange nur schwer greifbar: man erfährt, dass er unglaublich wichtig ist für die Rebellion, aber bis auf wenige kurze Einblicke nicht viel darüber, was er eigentlich genau tut, um den Respekt und die Verehrung zu rechtfertigen, die ihm entgegengebracht werden.


    Maddie gegenüber verhält er sich sehr wechselhaft und meist nicht unbedingt so, dass es romantische Gefühle ermutigen würde, was sie allerdings nicht davon abhält, ihn anzuhimmeln. Die Liebesgeschichte entwickelt sich ziemlich schnell und rückt dann über weite Strecken in den Mittelpunkt, während die Dystopie in den Hintergrund gerät. Mir war die Sprache ehrlich gesagt oft zu kitschig – besonders, wenn man bedenkt, wie kurz Maddie und Justin sich erst kennen!


    Das Buch ist zwar durchaus unterhaltsam, die Geschichte ist jedoch nicht so packend oder vielschichtig, wie ich erwartet hatte. Für eine Dystopie fehlte mir das Gefühl der Dringlichkeit oder Bedrohung!


    Die Welt erschien mir ebenfalls nicht bis ins Letzte durchdacht oder logisch:


    Wenn alle immer online sind, wer hält dann derweil die Welt am Laufen? Denn noch lassen sich Menschen nicht von digitalem Gemüse ernähren oder ein Haus aus digitalen Bausteinen erbauen! Die Welt braucht Krankenhäuser, Fabriken, landwirtschaftliche Betriebe und vieles mehr, das sich nicht digitalisieren lässt. Es muss eine breite Masse geben, die das Lebensnotwendige produziert, dennoch scheinen es hier nur die Rebellen zu sein, die bewusst offline leben.


    Man kann das Buch gut in wenigen Tagen durchlesen und sich dabei nicht langweilen, denn die Sprache ist zwar einfach, dabei aber ansprechend und flüssig. Wirklich herausragend fand ich den Schreibstil jedoch nicht; für meinen Geschmack wird zu oft Oberflächliches beschrieben, wie das Aussehen und die Kleidung der verschiedenen Personen – auch, wenn es gerade viel interessantere Themen geben würde.


    Fazit:
    Im Jahr 2060 verbringen die Menschen einen Großteil ihrer Zeit online, sowohl beruflich als auch privat, und schon die Kinder werden im digitalen Schulsystem unterrichtet. Joggen, Essengehen, Tanzen, Flirten? Alles digital, alles ganz ohne Risiko... Alles irgendwie weichgespült.


    Das Potential für eine spannende, sozialkritische Dystopie ist vorhanden, wird aber in meinen Augen nicht voll ausgeschöpft: viel Liebesgeschichte, relativ wenig Rebellion! Da es sich hier jedoch um einen ersten Band handelt, könnte sich das in den Folgebänden natürlich noch ändern.


    Ein Buch, das man gut nebenher lesen kann, meiner Meinung nach aber nicht unbedingt lesen muss.

  • Ich schließe mich vor allem Seta s Rezi an. Es gibt leider einige Lücken. Wie ein Leben in diesem System von Anfang bis Ende aussehen kann, wird nicht so recht erläutert. Was für Jobs gibt es denn letztendlich noch, wenn keiner mehr das Haus verlässt? Das ist nur eine der wenigen Fragen, auf die schlichtweg nicht eingegangen wird. Die Grundidee an sich ist gut und eigentlich auch ein wichtiges Thema, aber die Welt an sich, die Kacvinsky aufbauen wollte, ist einfach unvollständig. Da hätte man gerne noch mehr ausholen können, damit es überhaupt ein stimmiges Bild gibt.

    Außerdem habe ich mich sehr oft gewundert, dass es hauptsächlich um die Digital School ging und nicht um das komplette System. Denn es ist ja nicht nur die Schule, die online stattfindet, sondern das komplette Leben. :-k Trotzdem hieß es bestimmt zu 80% immer nur Digital School.


    Naja, so richtig überzeugt bin ich nicht und weitere Bände werde ich mir auch mal sparen, aber es war an sich ganz nett und eine Dystopie mit diesem Thema hatte ich noch nicht gelesen. Irgendwie sind die Erwartungen aber doch höher gewesen.

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