Band 6 "Die Schönheit der toten Mädchen"
Aus dem Klappentext:
Frühjahr 1889: Eine Prostituierte wurde auf grausame Weise umgebracht. Alles an diesem Fall erinnert Fandorin, Sonderbeauftragter des Gouverneurs von Moskau, an die Morde, die Jack the Ripper im vergangenen Jahr in London verübte. Sollte sich der berüchtigte Serienmörder nun in Rußland aufhalten? Fandorin gelingt es, eines der größten Rätsel der internationalten Kriminalgeschichte zu lösen.
Was mich an der Fandorin-Reihe begeistert, ist vor allem die Vielfältigkeit der Bände. In dem einen geht es um ein Verbrechen im privaten Kreis, in dem anderen um Korruption in den obersten Gesellschaftsschichten, in einem dritten um politische Verschwörungen, und in diesem kommen die Liebhaber blutiger Krimis auf ihre Kosten. Wer kennt nicht das, was Jack the Ripper seinen Opfern angetan hat? Akunin geht noch weiter und beschreibt genau, welche Eingeweide einer Leiche an welchem Platz am Tatort wie platziert waren. Und auch den individuellen Verwesungszustand von Leichen, die man einige Monate nach der Beerdigung exhumiert. (Und das Erbrechen der Polizisten am Fundort.)
Fandorin hat inzwischen seine James-Bond-Manier zugunsten seines Sherlock-Holmes-Hirns weitgehend abgelegt. Worin er sich treu bleibt: Seiner eigenbrötlerischen Art, wie er die Fälle angeht, und der Unerschrockenheit gegenüber offiziellen Stellen, die ihm immer wieder Steine in den Weg legen.
Natürlich gelingt es Fandorin, woran Abberline und Cornwell gescheitert sind: Die Aufdeckung der Identität von Jack the Ripper.
Leider muss man sich in diesem Buch von einer, bzw. zwei liebgewonnenen Personen aus den vorherigen Bänden verabschieden. Absolut unfehlbar ist Fandorin also glücklicherweise immer noch nicht.
Marie