Boris Akunin: Türkisches Gambit / Tureckij gambit / Турецкий гамбит

  • Dem Erscheinen nach wohl Band 2.


    Inhalt: 1877 - Russland steht mit der Türkei im Krieg. Alleinreisende Frauen leben gefährlich, besonders wenn sie wie die hübsche Warja in Männerkleidern unterwegs sind. Doch in höchster Not taucht ein Fremder auf, ein Gentleman, auch wenn er die Stirn hat, das Mädchen in einer Wette gegen einen Esel zu setzen: Erast Fandorin. Der schweigsame junge Mann ist im Auftrag des russischen Geheimdienstes nach Bulgarien zum Generalstab unterwegs. Warja wird zur unentbehrlichen Helferin für Fandorin.


    ***


    So weit der Klappentext :wink: Na ja, die "unentbehrliche Helferin" war mir persönlich dann etwas zu beliebt bei den Männern, das Buch an sich und Fandorin haben mir aber sofort gut gefallen. Zwar musste ich feststellen, dass meine Geschichtskenntnisse bezüglich der im Buch behandelten Ereignisse etwas eingerostet waren (geringfügig *hüstl*) und ich fand, dass der Spannungsaufbau sich in etwas langsamem Fahrwasser befand - aber auf jeden Fall hat mein erster Kontakt mit Fandorin Lust auf mehr gemacht (denn da die Geschichte aus der Sicht Warjas erzählt wurde, kam dieser sympathische Mann für meinen Geschmack etwas zu kurz :D )

    In allem habe ich Ruhe gesucht und sie nirgends gefunden außer in einer Ecke mit einem Buch.
    - Umberto Eco

  • Dank meines Lieblingsforums hier :huhu: - bin ich über den guten Fandorin von Boris Akunin gestolpert. Schon der erste Band gefiel mir ausgesprochen gut - selbstverständlich folgte dann relativ schnell auch der zweite Band.
    Fandorin hat sich nach seinen Abenteuern aus dem 1. Band verändert und ist von einem ehrgeizigen Nachwuchspolizisten zu einem kompetenten Geheimpolizisten geworden (er scheint mir manchmal etwas von einem Einsiedler zu haben - umgeben von Menschen und doch alleine).
    Die Geschichte wird aus Sicht Warjas erzählt, was das Besondere an diesem Band ausmacht. Ich musste doch so dann und wann schmunzeln, wenn die ach so fortschrittliche und emanzipierte Warja durch die logischen Verknüpfungen Fandorins in ihrer Haltung verunsichert wird.
    Alles in Allem: eine runde Sache! Die Story ist wieder gut durchdacht, die Geschichte spannend ohne zu sehr auf den Putz zu hauen und ausreichend Stellen zum Schmunzeln und Mitleiden. Die Menschen sah ich wieder ganz genau vor mir - Kopfkino vom Feinsten! Somit: NÄCHSTER TEIL, ICH KOMME!