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„Schrei doch, dachte er, schrei
Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord – wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Trojan hofft, durch die kleine Tochter der Ermordeten einen Hinweis zu bekommen, doch dann verschwindet das Mädchen von einem Tag auf den anderen. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls – und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.“
Meine Meinung
Allein das Cover hat mich so angesprochen, dass ich nach dem Lesen des Klappentextes unbedingt das Buch lesen wollte. Ich erwartete einen guten deutschen Thriller, denn ich bin immer dafür zu haben, gute neue deutsche Thrillerautoren für mich zu entdecken.
Nils Trojan ist Kommissar in Berlin und arbeitet aktuell an einem sehr grausamen Fall. Der Mörder tötet blonde Frauen, schneidet ihnen die Haare ab und platziert einen zerfetzten und ausgeweideten Vogel auf deren Leichnam. Sofort
ist ihm klar, dass ein Seriemörder durch Berlin wütet. Doch neben der grausamen beruflichen Seite, kämpft er sich auch privat durch einige Probleme. Weil er nicht als schwach gelten will, sucht er heimlich schon seit Längerem eine Psychologin auf, denn er leidet unter Ängsten und Albträumen.
Als die Tochter eines Opfers nach dem Mord spurlos verschwindet, überschlagen sich beinahe die Ereignisse und Nils Trojan muss seine Ängste überwinden und sich dem Bösen stellen.
Zu Beginn muss ich erwähnen, dass ich das Buch beinahe in einem Rutsch verschlungen habe, was bei mir äußerst selten vorkommt, da ich ein recht langsam lesender Mensch bin. Doch bei diesem Buch hatte ich die ersten 100 Seiten so schnell weg gelesen, ohne es bewusst zu merken. Dadurch war das Buch für mich mit 380 Seiten sehr kurzweilig und ich hatte es binnen einen Tag durch. Woran genau es lag, dass ich das Buch so verschlungen habe, kann ich nicht genau sagen. Die Spannung ist natürlich vorhanden, allerdings nicht so groß, als dass es ein totaler Pageturner dadurch gewesen wäre. Der Schreibstil las sich gut und flüssig, war aber auch in dieser Hinsicht kein besonderer.
Ich denke, dass es daran lag, dass die Geschichte rund um Nils Trojan und dem Federmann ziemlich oberflächlich beschrieben wurde. Man weiß als Leser, dass dies der erste Teil einer Reihe rund um den Ermittler Nils Trojan ist, daher
denke ich mir, dass der Autor deswegen die einzelnen Charaktere und insbesondere Nils Trojan nicht zu sehr beschrieben hat, um einfach noch genügend Stoff für die kommenden Bücher zu haben. Wir erfahren ein paar grundlegende Fakten über Nils Trjoans Berufsleben und Privatleben, allerdings hatte ich beim Lesen das Gefühl, alles mit sehr viel Abstand zu erfahren. Ich fühlte mich zwar mittendrin im Fall, aber da die Charaktere nur grob beschrieben wurden, fiel es mir schwer, mir ein klares Bild von ihnen zu machen.
Die Idee des Federmannes hat mir gut gefallen. Ich als Thrillerliebhaber habe schon einige Serienkiller kennen gelernt und so mag ich es, wenn ich immer wieder etwas Neues lese, was ich bis dato noch nicht kannte. Der Killer ist ziemlich pervers und die Mordszenen sind sehr blutig und bildlich beschrieben, sodass mir bei der Vorstellung der verzupften Vögel beim Lesen schon leicht übel wurde. Allerdings hatte ich mir auch hier gewünscht, viel mehr Hintergründe über die Taten des Mörders zu erfahren. Er bleibt recht weit unerwähnt und wir erfahren nur einen kleinen Teil seiner wahrscheinlich sehr kranken Psyche.
Als klar wird, wer der Mörder ist, gab es einen Aha-Effekt, allerdings hat mich die Auflösung auch nicht vom Stuhl gehauen. Wahrscheinlich kenne ich inzwischen einfach zu viele Thriller, um da noch groß eine Überraschung zu erleben.
Nichtsdestotrotz hat mir „Der Federmann“ gut gefallen, besonders in Hinblick auf die Kurzweiligkeit der Story, die in einem Rutsch flüssig zu lesen war. Ich habe auf jeden Fall Lust, auch sein nächstes Buch zu lesen.