Max Bentow - Der Federmann

  • Inhalt bei amazon.de
    „Schrei doch, dachte er, schrei


    Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord – wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Trojan hofft, durch die kleine Tochter der Ermordeten einen Hinweis zu bekommen, doch dann verschwindet das Mädchen von einem Tag auf den anderen. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls – und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.“



    Meine Meinung
    Allein das Cover hat mich so angesprochen, dass ich nach dem Lesen des Klappentextes unbedingt das Buch lesen wollte. Ich erwartete einen guten deutschen Thriller, denn ich bin immer dafür zu haben, gute neue deutsche Thrillerautoren für mich zu entdecken.


    Nils Trojan ist Kommissar in Berlin und arbeitet aktuell an einem sehr grausamen Fall. Der Mörder tötet blonde Frauen, schneidet ihnen die Haare ab und platziert einen zerfetzten und ausgeweideten Vogel auf deren Leichnam. Sofort
    ist ihm klar, dass ein Seriemörder durch Berlin wütet. Doch neben der grausamen beruflichen Seite, kämpft er sich auch privat durch einige Probleme. Weil er nicht als schwach gelten will, sucht er heimlich schon seit Längerem eine Psychologin auf, denn er leidet unter Ängsten und Albträumen.

    Als die Tochter eines Opfers nach dem Mord spurlos verschwindet, überschlagen sich beinahe die Ereignisse und Nils Trojan muss seine Ängste überwinden und sich dem Bösen stellen.
    Zu Beginn muss ich erwähnen, dass ich das Buch beinahe in einem Rutsch verschlungen habe, was bei mir äußerst selten vorkommt, da ich ein recht langsam lesender Mensch bin. Doch bei diesem Buch hatte ich die ersten 100 Seiten so schnell weg gelesen, ohne es bewusst zu merken. Dadurch war das Buch für mich mit 380 Seiten sehr kurzweilig und ich hatte es binnen einen Tag durch. Woran genau es lag, dass ich das Buch so verschlungen habe, kann ich nicht genau sagen. Die Spannung ist natürlich vorhanden, allerdings nicht so groß, als dass es ein totaler Pageturner dadurch gewesen wäre. Der Schreibstil las sich gut und flüssig, war aber auch in dieser Hinsicht kein besonderer.
    Ich denke, dass es daran lag, dass die Geschichte rund um Nils Trojan und dem Federmann ziemlich oberflächlich beschrieben wurde. Man weiß als Leser, dass dies der erste Teil einer Reihe rund um den Ermittler Nils Trojan ist, daher
    denke ich mir, dass der Autor deswegen die einzelnen Charaktere und insbesondere Nils Trojan nicht zu sehr beschrieben hat, um einfach noch genügend Stoff für die kommenden Bücher zu haben. Wir erfahren ein paar grundlegende Fakten über Nils Trjoans Berufsleben und Privatleben, allerdings hatte ich beim Lesen das Gefühl, alles mit sehr viel Abstand zu erfahren. Ich fühlte mich zwar mittendrin im Fall, aber da die Charaktere nur grob beschrieben wurden, fiel es mir schwer, mir ein klares Bild von ihnen zu machen.

    Die Idee des Federmannes hat mir gut gefallen. Ich als Thrillerliebhaber habe schon einige Serienkiller kennen gelernt und so mag ich es, wenn ich immer wieder etwas Neues lese, was ich bis dato noch nicht kannte. Der Killer ist ziemlich pervers und die Mordszenen sind sehr blutig und bildlich beschrieben, sodass mir bei der Vorstellung der verzupften Vögel beim Lesen schon leicht übel wurde. Allerdings hatte ich mir auch hier gewünscht, viel mehr Hintergründe über die Taten des Mörders zu erfahren. Er bleibt recht weit unerwähnt und wir erfahren nur einen kleinen Teil seiner wahrscheinlich sehr kranken Psyche.
    Als klar wird, wer der Mörder ist, gab es einen Aha-Effekt, allerdings hat mich die Auflösung auch nicht vom Stuhl gehauen. Wahrscheinlich kenne ich inzwischen einfach zu viele Thriller, um da noch groß eine Überraschung zu erleben.

    Nichtsdestotrotz hat mir „Der Federmann“ gut gefallen, besonders in Hinblick auf die Kurzweiligkeit der Story, die in einem Rutsch flüssig zu lesen war. Ich habe auf jeden Fall Lust, auch sein nächstes Buch zu lesen.

  • Haha war ja klar, dass David mir zuvor kommt :-,


    Zuerst hat mich an "Der Federmann" das Cover angesprochen, welches wunderschön gestaltet ist. Das es um einen Mörder geht, der zu den ermordeten Frauen immer einen ausgeweideten Vogel in der Wohnung der Opfer hinterlässt, passt es auch wirklich gut zum Inhalt.



    Schon zu Beginn geht es rasant los und es hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es ist eine spannende, frische Idee, die sehr gut ausgearbeitet ist und mit wirklich tiefgründigen und symapthischen Charakteren ausgestattet ist. Die Verstümmelungen an den Frauen werden anschaulich und grauenerregend geschildert. Vom ersten Moment an ist das Buch spannend und rasant. Die Geschichte hat ein gutes Tempo und ich konnte kaum aufhören zu lesen. Teilweise haben mich die Beschreibungen der Vogelfedern und der Geräusche die ein fliegender Vogel macht zum Erschaudern gebracht, da ich mir alles so gut vorstellen konnte. Das Privatleben des Nils Trojan gibt noch viel Stoff für weitere Bücher und ich freue mich jetzt schon darauf bald mehr von ihm zu lesen.



    Nils Trojan ist ein sehr sympatischer Hauptprotagonist, der mit der Aufklärung der Morde an den Frauen beauftragt ist und er jagt mit seinem Fahrrad durch ganz Berlin um den Täter zu fassen. Als es endlich eine Spur gibt, verschwindet die einzige Zeugin, ein kleines Mädchen, und die Zeit läuft ihm davon. Zudem hat er noch mit den Schatten seiner eigenen Vergangenheit zu kämpfen und tut diese mit der Hilfe seiner Therapeutin Jana Michels, die später auch noch in die Verwicklungen um den Federmann gezogen wird.



    Max Bentow versteht es die Schauplätze und Straßen in Berlin sehr gut bildlich darzustellen und ich als Berlinerin erkannte viele Orte wieder und somit hat das Buch für mich ein besonders authentischen Eindruck hinterlassen. Er schreibt mit einer Leichtigkeit, dass man in die Geschichte hineintaucht und nicht wieder zum Luft holen kommt. Ein wirklich rasanter Thriller mit allerlei interessanten Charakteren, guten Fährten und einem doch überraschendem Ende.



    Wer also einen guten, atmosphärisch dichten und neuen Ideen gespickten Thriller lesen möchte, der sollte sich unbedingt "Der Federmann" zu Gemüte führen! Der nächste Fall von Nils Trojan wird hoffentlich genauso blutig, spannend und atemberaubend, wie dieser hier. Es hat mich absolut gefangen genommen und verdient daher volle Punktzahl.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Wer sich für meine Videorezi interessiert, hier ist der Link dazu:



    Liebe Grüße, eure JOSY :love:



  • Aufgrund Eurer Rezis habe ich es jetzt in der Bücherei vorbestellt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Enigma,


    das ist auch gut so, ansonsten würdest du nämlich was verpassen!!! ich fand den Thriller toll, absolut genial...umso mehr zeit vergeht, desto besser finde ich ihn.


    Ich bin schon ganz gespannt darauf, wie er dir gefällt :bounce: .


    Liebe grüße, JOSY :flower:

  • das ist auch gut so, ansonsten würdest du nämlich was verpassen!!!


    Ich bin wirklich froh über unseren stets aktuellen Büchereibestand, da ich mir ja so gut wie keine deutschsprachigen Bücher kaufe. Deutsche Bücher beziehe ich zu ca 90% aus der Bücherei oder von vorablesen, mein Geld gebe ich für englische Bücher aus, von denen es nicht sooo viele in der Bücherei gibt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich kann mich leider nicht den positiven Meinungen zu diesem Buch anschließen.
    Die Charaktere der Figuren waren mir zu unstimmig und ihre Handlungen zu unglaubwürdig: der Kommissar ist in psychologischer Behandlung, weil er (wegen der unverarbeiteten Trennung von seiner Frau? ) Angstzustände hat . Er ist in seine Psychologin verliebt, bringt aber nicht die Entschlossenheit auf, etwas zu unternehmen, wie z.B. das Patientenverhältnis zu beenden und privaten Kontakt zu suchen. Dieser selbe Kommissar ist ein richtiger Draufgänger, der sich nicht sehr um die dienstlichen Vorschriften schert, eine Tür nach der anderen widerrechtlich aufbricht (selbstverständlich geben alle Türen seinen starken Schultern nach) oder aufschießt. Seine Verhörmethoden und vor allem der Ton gegenüber Zeugen sind hoffentlich nicht an realen Vorbildern orientiert. Im Showdown mutiert er - wie viele seiner fiktiven Kollegen - zum Superman.
    Auch die Psychologin erscheint mir nicht korrekt gezeichnet, sie hat erstaunlich wenig Einsicht in die Psyche ihrer Patienten, lässt sich von Privatem ablenken und handelt teilweise unprofessionell. Auch die Biographie des "Federmanns" hat mich nicht überzeugt, dazu möchte ich an dieser Stelle natürlich nichts verraten. :wink:


    Im Übrigen hat mich die oft übertriebene Brutalität gestört. Wenn man einmal weiß, wie der Federmann vorgeht, muss man (bzw. ich) nicht immer wieder über zerquetschte Vögel und grausame Entstellungen menschlicher Opfer lesen.
    Die Sprache des Romans ist nicht sehr anspruchsvoll und besteht größtenteils aus Hauptsätzen und Satzreihen mit vielen Wortwiederholungen, was auf mich stakkatoartig wirkte.
    Allerdings wird durch die Erzählweise mit kurzen Sätzen und rasanten Szenenwechsel auch Spannung erzeugt, sodass ich das Buch trotz diverser Kritikpunkte ausgelesen habe.


    Ich würde "Der Federmann" für Freunde von bluttriefenden Actionkrimis auf der Suche nach schneller Unterhaltung empfehlen, nicht aber für Leser anspruchsvoller, psychologisch gut ausgearbeiteter Kriminalromane. :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Dieser Thriller hat alles was ich mir von einem Buch dieses Genrés
    wünsche: Hochspannung, guter Schreibstil und ein sympathischer Ermittler
    namens Niels Trojan. Ich hab stundenlang gelesen und konnte das Buch
    kaum zur Seite legen bis ich es schließlich nach nicht ganz zwei Tagen
    beendet habe.


    Max Bentow hat sich als Schauplatz Berlin
    ausgesucht und die Rolle des Hauptprotagonisten mit Niels Trojan
    besetzt. Ein Kommissar mit eigenen Problemen und gutem Spürsinn. Seit
    einiger Zeit geschieden entwickelt er ausgerechnet für seine Psychologin
    Gefühle, die ihn aufgrund seiner Alpträume behandeln soll. Hier ist
    definitiv Potenzial für weitere Fälle, der erste Teil um Niels Trojan
    hat Lust auf mehr gemacht.


    Einmal mehr wurde mit "Der Federmann"
    bewiesen, dass gute Psycho-Thriller auch in Deutschland geschrieben
    werden, und nicht unbeding in L.A., New York oder anderen Weltmetropolen
    spielen müssen. Eine gute Idee rasant umgesetzt, das Buch hat keine
    Längen und läßt sich ganz unkompliziert bis zum Showdown lesen der es in
    sich hat.


    Das etwas größere Format des Buches und der Aufbau
    der Seiten hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Einziger
    Wehrmutstropfen, der meine positive Meinung über das Buch aber nicht
    wirklich trübt ist die Tatsache, dass auf dem Buch ein Rotkehlchen
    abgebildet ist, obwohl die Vögel im Buch ausnahmslos Gimpel, oder auch
    Dompfaff genannt sind. Klar, für die meisten spielt das eher keine
    Rolle, aber als Vogelfreund ist mir das gleich aufgefallen. ;o) Dabei
    hätte sich ein Gimpel mit seinen tollen Farben sehr gut auf dem Cover
    gemacht...


    Nach einem bisher mittelprächtigen Monat hab ich mit
    "Der Federmann" mein Higlight für den August gefunden. Ein absoluter
    Lesetipp für alle Thriller-Fans!
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • in der Buchhandlung


    Eine Stadtbibliothek ist immer eine gute Option. Da kann man nichts falsch machen und hat kein Geld in den Sand gesetzt, wenn einem das Buch nicht gefällt. :wink:

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  • Ich bin ja auch bei einer angemeldet, aber oft haben die nicht das was ich möchte. Dann muss man für aktuelles wieder was bezahlen und dann haben sie die Bücher nur an einem andern Standort. Außerdem möchte ich die Bücher ja auch besitzen, wenn sie mir gefallen haben. Bin halt eher so der Käufer und bisher waren es noch nicht viele Bücher die mir gar nicht gefallen haben.

  • Meine Meinung:
    Kommissar Nils Trojan muss den Mord einer Frau aufklären, die entsetzlich verstümmel wurde. Aber es blieb nicht bei einem Opfer, sondern es kamen noch weitere dazu, bis er durch seine Psychologin auf eine Spur geführt wurde, die niemand ahnte.


    Ein Thriller, der aber erst nach den ersten 100 Seiten langsam in Fahrt kam, und zum Schluß mit ein bisschen Herzschmerz endete. Aber trotzdem blieb alles offen.
    Wie gesagt, am Anfang war das ganze Geschehen ziemlich seicht. Die Protagonisten wurden sehr gut eingebracht, man konnte sich richtig hineinversetzen, nur manche Handlungen waren einfach voll verwirrend und unrealistisch. Wie kann man einem Verdächtigen ein Glas Wasser geben? Das ist doch voll unlogisch. Oder wie kann ich zu einem Ort fahren, an dem wahrscheinlich ein Opfer gefangen gehalten wird und ich informiere meine Kollegen nicht. Und dann ist auch noch der Akku leer.


    Aber trotzdem fand ich das Buch interessant und ist auf jeden Fall als leichter Thriller lesenswert.

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Vielen Dank für die Rezis. Anfang des Jahres habe ich das Buch auch gelesen. Da es leicht geschrieben ist, kann man es in einem Zug durchlesen. Für einen Thriller gar nicht so schlecht, obwohl es natürlich bessere gibt. Aber für ein Erstlingswerk ganz beachtlich.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Ich kann mich leider nur €nigmas Meinung anschließen.
    Das sind auch Sachen, die mir aufgestoßen sind - dass er eine Tür nach der anderen aufbricht, empfand ich letztendlich nur noch als nervig.


    Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass nicht so viele Sätze mit "dann" und "da" anfangen ("Dann sah er das Grinsen...", "Da schluchzte Jana auf." "Da waren riesige Stelzen.") Dadurch, dass ich vermehrt darauf geachtet habe, sackte bei mir die Spannung in einer der aufregendsten Szenen ab.


    Außerdem habe ich mich anfangs noch gefragt, ob Max Bentow wohl irgendwann "Der Vogelmann" (von Mo Hayder) erwähnen würde, zum Beispiel dass der Täter wohl ein Fan dieses Buchs sein müsste. Ich fand, es war einiges Abgekupfertes dabei, nicht nur aus dem Vogelmann.


    Ich darf :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: vergeben, weil ich den Mittelteil als sehr spannend empfand.

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Meinung
    Der Schreibstil von Max Bentow ist sehr gut.

    Es liest sich flüssig und leicht und man kommt schnell voran - was man bei diesem Buch auch unbedingt will!


    In diesem Buch steigt die Spannung kontinuierlich an und jedes Mal wenn man denkt 'Das ist der Täter' kommt es ganz anders.
    Genau das macht in meinen Augen einen wirklich guten Thriller aus.
    Es gibt nicht nur wilde, spannende Passagen. Auf einigen Seiten kehrt auch etwas Ruhe ein und man erfährt die ein oder andere Sache über einen der Hauptcharaktere.
    Auch hier ist es genau richtig. Es sind nicht zu wenige Personen um es langweilig werden zu lassen, aber auch nicht zu viele, als dass man den Überblick verlieren könnte.
    Noch dazu sind eigentlich alle Personen auf ihre Weise sympathisch - außer der Mörder natürlich :wink:


    Ein weiterer Pluspunkt ist in meinen Augen, dass man zwar mitten in den Ermittlungsarbeiten dabei ist, aber es nicht zu viel wird.
    Man wird nicht erdrückt von spannungsraubender Arbeit oder deutscher Bürokratie.


    Nils Trojan setzt sich oftmals über irgendwelche Regeln hinweg und macht einfach sein Ding.
    Ein kleiner Rebell.
    Absolut sympathisch!


    Mein persönlicher Negativpunkt ist die zu detailgenaue Beschreibung von Straßen.
    Immer wieder beschreibt Max Bentow ganz genau durch welche Straßen Nils Trojan fährt (vorangig mit seinem Fahrrad) und wo er landet wenn er nun hier nach links abbiegt und welche Straße es wird, wenn er danach rechts abbiegt.
    Das mag ganz toll sein für Menschen, die sich unglaublich gut in Berlin auskennen, da sie dann quasi "mitfahren" können.
    Für jemanden wie mich, der von Berlin so gar keine Ahnung hat, ist es aber durchaus nervig.


    Die Tatorte werden ziemlich genau und detailiert beschrieben.
    Das hilft um sich ein gutes Bild davon machen zu können - ist aber nichts für Menschen mit schwachen Nerven und solchen, die bei einem Blutfleck bereits ohnmächtig werden :wink:


    Einmal angefangen wollte ich es gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Semesterferien sei Dank musste ich das auch nicht und hatte es wirklich schnell durch.


    Mit dem tatsächlichen Mörder habe ich nicht gerechnet. Absolut nicht.
    In meinen Augen kann auch niemand der dieses Buch gelesen hat behaupten "Das wusste ich von Anfang an"...das wäre eine schamlose Lüge :-,


    Für mich persönlich war es ein durch und durch gutes Buch und ich bin wirklich froh, dass es sich um eine Reihe mit (momentan) vier Büchern handelt.


    Ich will mehr.


    Mehr von Max Bentow, mehr von Nils Trojan und auch mehr von Jana Michels.


    Fazit

    Ich empfehle dieses Buch wirklich jedem, der gerne spannende Thriller liest und kein Problem mit stellenweise wirklich ekligen Beschreibungen hat. Der Mörder ist psychisch krank, was sich eben auch in seinen Taten wiederspiegelt.

  • [...] Seine Hand befühlte das kleine erstickte Lebewesen in der Tasche. Er drückte zu. Es gab ein leises knackendes Geräusch, warm lief das Blut über seine Haut. Dann zog er die Hand hervor und hielt dem Mädchen den zerquetschten Vogel hin:
    "Das ist für dich."
    Ihre Augen weiteten sich.
    Schon war seine Hand dicht an ihrem Gesicht. Da waren Federn, sie waren überall.
    "Besser, wenn du jetzt gehst", stammelte sie.
    Er grinste nur. [...]



    Inhalt:
    Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: Wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls – und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.



    Meine Meinung:
    So.. nun habe ich es auch endlich geschafft, mit dieser Reihe, welche ich mir unbedingt gewünscht habe zu beginnen.
    Zu Beginn des Buches wird der Leser entführt in die Perspektive des Mörders. Dort erfährt man einen kleinen Einblick, in die doch recht kranke Seele.
    Ab Kapitel 1 lernt man dann auch Nils Trojan und so gut wie jedes Haus und jede Straße Berlins kennen. Obwohl der Schreibstil des Autors wirklich gut ist, und die Seiten daher recht schnell gelesen waren (selten habe ich ein Buch so schnell durchgelesen außerhalb der Ferien/des Urlaubes), haben mich diese Straßen Beschreibungen regelrecht zur Weißglut gebracht.
    Nils Trojan selbst, war ein Charakter mit dem ich mich zu Beginn des Buches leider nicht richtig anfreunden konnte. Eine 20 jährige Geliebte, Angstzustände und leicht Depressiv .. nicht gerade mein Bild eines guten Kriminalbeamten. Zum Ende hin hat Herr Trojan dann eine Charakter Wendung hingelegt, dass ich doch etwas schnaufen musste. Vom ängstlichen Polizisten zum kampfbereiten Actionhelden.
    Ein weiterer Kritikpunkt für mich, ich liebe Criminal Minds und hatte mich schon richtig auf das Pofiling mit der Psychologin Jana Michels gewartet, so wie es im Klappentext angedeutet wird. Leider wurde ich da durchweg enttäuscht. Jana Michels ist lediglich da um Herrn Trojan von seinen Angstzuständen zu befreien. Nunja.
    Ein klares und dickes Plus gibt es für den Aufbau. Bis zum Schluss hin konnte ich nicht sagen, wer denn nun der Täter ist. Oft wurde man auf falsche Fährten gebracht nur um kurze Zeit später erkennen zu müssen, dass der gesuchte doch ein anderer ist. So ging die Spannung durch das Buch hinweg nicht verloren und man musste immer weiter lesen.


    Fazit:
    Alles in allem fand ich das Buch gerade Richtung Ende wirklich gut. Der Schreibstil war flüssig und der Täter lange unbekannt, was die Spannung durchweg gehalten hat. Der Höhepunkt der Story war gut aufgebaut und abgehandelt. Ich werde ganz sicher auch die weiteren Bücher der Reihe lesen. Von mir gibt es 3 von 5 Sternen für eine gutes Buch mit guter Spannung und eine Leseempfehlung für alle nicht zartbesaiteten, da doch einige recht blutige Szenen im Buch vorkommen, welche aber für mich das gewisse etwas waren :)

  • Rezension an bereits bestehenden Thread zu diesem Buch angehängt.


    Kurzer Hinweis zum Einstieg:


    • Bitte immer die ASIN/ISBN in der entsprechenden Zeile des Editors eingeben.
    • Bitte immer überprüfen, ob ein Titel hier schon besprochen worden ist, um Doppelposts zu vemreiden. Danke.

    8)

  • Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Tathergang war... ungewöhnlich und irgendwie verstörend, der Täter recht unberechenbar (und pervers) und die Geschichte spannend, ich wollte kaum Lesepausen machen. Vor allem an zwei Stellen habe ich sehr mitgefiebert und gehofft, dass den mutmaßlichen Opfern noch geholfen werden kann.
    Den Kommissar selbst mochte ich und dass er ziemlich eindeutige, gravierende Schwächen und Fehler hat, hat ihn auch real wirken lassen. Er irrt sich und macht Fehler mit weitrechenden Konsequenzen, ist aber dennoch kompetent und sympathisch kurz, er ist menschlich. Zwischendurch konnte ich seine Gedankensprünge nicht immer nachvollziehen, doch das ist eine Kleinigkeit.
    Die Auflösung war überzeugend, auch wenn die Konfrontation für mich etwas antiklimatisch war und gerade die Motivation des Täters noch ein bisschen besser hätte ausgearbeitet werden können. Aber da das Ende selbst ja doch eher offen ist, bin ich gespannt, ob der Autor in späteren Teilen der Reihe noch einmal auf diesen Fall zurückgreifen wird.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher

  • Ich kann mich leider nicht den positiven Meinungen zu diesem Buch anschließen.

    Ich auch nicht. :-s


    Keine der Figuren kam mir nah. Trojan, der geschiedene Polizist mit der Tochter, für die er zu wenig Zeit hat, die er wegen seiner Arbeit ständig vertrösten muss. Diese Art Ermittler kennen wir, sie scheinen in Mode zu sein. Trojan ist nicht der erste, und er wird sicher nicht der letzte sein.


    Ob der Autor eine/n Psychologen/in kennt? Dann hoffe ich, dass diese/r professioneller arbeitet. Nicht nur, dass Jana Michels sich so halb in eine private Beziehung ziehen lässt, schon vorher, in den Patientengesprächen, erweist sie sich als ziemlich inkompetent, ihre Empathie lässt zu wünschen übrig ebenso wie ihre Gesprächsführung.


    Was den Täter angeht: Wie weit darf ein Autor die Motive herbei holen, bzw. welche psychologischen Spitzfindigkeiten darf er zusammenschustern, um Abartigkeit zu erklären???


    Besonders dick aufgetragen: Die obligatorische Held-in-Gefahr-Szene. Nach den ersten Abschnitten habe ich sie nur noch quer gelesen.


    Nach dem ersten Leichenfund, der detailliert beschrieben wird, weiß man als Leser, wie der Mörder vorgeht. Es wäre nicht nötig, sein Procedere bei jedem neuen Todesfall wieder im Einzelnen darzustellen.


    Anscheinend überbietet Bentow sich selbst in seiner Serie mit bizarren und grausamen Tötungsarten. Daher werde ich meine Bekanntschaft mit ihm nicht weiter vertiefen, zumal die Figuren mich nicht so fesseln konnten, dass ich auf weitere Abenteuer gespannt wäre.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Passend zum Titel wurde für das Cover ein Vogel gewählt. Ob die Gattung jedoch eine Rolle spielen wird? Ich war gespannt.

    Beim Prolog stockte mir kurz der Atem. Wer war ER? Und weshalb hatte er en Vogel in der Tasche? Nun gab es nur noch eines.... ich musste weiterlesen.

    Und so traf ich auch direkt auf den Hauptprotagonisten Kommissar Nils Trojan. Vater einer fünfzehnjährigen Tochter, die jedoch meist bei ihrer Mutter wohnt, von ihm aber heiß und innig geliebt wird. Vom eigenen Schicksal gebügelt, aber doch mit einem weichen Kern unter der harten Schale.

    Bereits nach den ersten Seiten, nämlich genau da, als Coralie den Vogel aus ihrem Schlafzimmer entfernen möchte, stockte mir schon der Atem. Die Szene war so lebendig beschrieben, dass ich selbst schon erhöhten Puls hatte. Ich konnte die panische Bewegungen spüren und hatte auch nur noch den Gedanken: los raus...verschwinde. Ich konnte die Szene nahezu selbst spüren. Liegt diese Panik irgendwie in unseren Rudimenten versteckt. Macht uns der Vogel bzw. der hektische Flügelschlag Angst? Ich fand diese Szene jedenfalls sehr gruselig.

    Aber auch als Moll das Glas zerreißt, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich konnte förmlich das Knirschen hören, so sehr hatte mich der Schreibstil des Autors gefangen genommen und auch bis zum Schluss nicht wieder los gelassen.

    Fazit:

    Durch die kurzen Kapitel, dem schnellen Szenenwechsel und einem brisanten Thema, ist dem Autor, Max Bentow, ein sehr packendender Thriller gelungen. Ein Thriller, der den Leser nur so durch die Seiten peitscht. Ganz langsam kommend neue Details hinzu, bis dann endlich zum Showdown, der Täter überführt wird.

    Der Protagonist, sowie alle Begebenheiten sind sehr klar und deutlich beschrieben, so dass ich mir stets ein Bild machen konnte.

    Ich habe für mich eine neue Serie entdeckt, der ich unbedingt treu bleiben möchte.