J.L. Bourne - Tagebuch der Apokalypse

  • War letzte Woche in der Bibliothek um mir eigentlich nur ein paar historische Romane zu besorgen. Auf dem Weg dahin musste ich allerdings erst an einer anderen Abteilung vorbei und bin per Zufall auf dieses Buch gestoßen. Wollte es erst nicht mitnehmen, weil ich hier viel Negatives gelesen habe. Doch zum Glück habe ich es doch noch eingepackt! Denn ... ich finde das Buch durchaus gut!!!


    Durch die Tagebuch-Schreibweise war das Buch durchgehend spannend und nach ein paar Stunden war ich bereits durch. Ich wollte immer wissen, wie es weiter geht, was der neue Tag mit sich bringt... bildlich habe ich es mir, wie eine TV-Serie vorgestellt, wo eine kleine Gruppe versucht zu überleben (das übliche halt). In diesem Buch gibt es keine Gefühlsausbrüche, kein Gelaber über dies und das und blablabla. Stattdessen: ein U.S. Offizier, viele technischen Sachen, viele Waffen, Fahrzeuge, Flugzeuge und so weiter. Gerade das hat mir gut gefallen! Was den "Alleskönner" angeht: Bruce Willis, Silvester Stalone, Arni und co können doch auch alles... wieso sollte es also nicht auch so einen 80er-Jahre Actionhelden in einem Buch geben können?


    Aber auch ich habe ein paar negative Punkte - gerade zu dem Anfang der Geschichte. Man erfährt nicht viel von dem Protagonisten, bzw. eigentlich gar nichts, bis auf die Tatsache, dass er ein Soldat ist und einen guten Riecher hat, was Katastrophen angeht (um noch vor all den anderen genug Lebensmittel etc. besorgen zu können). :roll: Nun gut, das habe ich so hingenommen und mir meinen eigenen Actionhelden kreiert. Was mich allerdings am meisten gestört hat war, dass dieses Gefühl, dass etwas schlimmes in der Welt passiert ist, überhaupt nicht aufkam. Zu Beginn wurde überhaupt keine Spannung aufgebaut und die Zombies waren auf einmal einfach da ... und unser Actionheld darauf natürlich bestens vorbereitet. :roll:


    Fazit: Auch wenn der Beginn der Geschichte nicht meinen Geschmack traf und ich mir mehr Einzelheiten gewünscht hätte, so fand ich den Rest dann doch noch interessant. Durch das "Tagebuch" kommt der Autor immer zum Punkt und es bleibt spannend. Auch die Tatsache, dass es mehr ins technische und nicht ins Gerede geht, gefällt mir gut. Ich bin gespannt, wie es mit der Gruppe weiter geht und werde bei Gelegenheit sicher auch den zweiten Teil lesen. Vielleicht erfährt man dann auch etwas mehr über die Protagonisten.


    Auch auf die Gefahr hin, dass ich ein wenig Gegenwind für meine Bewertung bekomme ... von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Gruß, Michael

  • Ich muss sagen, ich fand das Buch sehr gut.


    Für mich, war es einfach mal was neues, gerade der Tagebuchstil gefällt mir sehr gut. Der Hauptcharakter wird zwar im ersten Teil nicht allzu umfassend beschrieben, aber ich denke man lernt ihn durch die Einträge durch die 3 Bücher besser kennen, sodass ich den Punkt nicht so schlimm finde.
    Das Buch hat keine großen Horror oder Ekel Szenen, dass fehlt schon ein wenig. Der Technische Aspekt ist nunmal nicht jedermanns Sache. Ich, für meinen Teil, fand den Interessant.


    Was ich nicht ganz so gut fand, der 1 & 2 Teil sind im Tagebuch Stil und der 3te nur Teilweise. Ich verstehe zwar, dass die verschiedenen Perspektiven wichtig sind und alles in allem gut Beschrieben werden, aber es passt nicht so richtig.


    Was ich absolut nicht gut fand, war die Tatsache wo der Virus seinen Ursprung hat. (Ich werd's mal nicht verraten :) )


    Negativ fand ich auch, dass das 3te Buch erst ein wenig in die Länge gezogen wirkte und am Schluss ging es Super schnell und zack war Ende...


    Offen ist auch, ob ein 4ter Teil kommt oder nicht.


    Alles in allem fand ich die Reihe gut :)

  • Aber auch ich habe ein paar negative Punkte - gerade zu dem Anfang der Geschichte. Man erfährt nicht viel von dem Protagonisten, bzw. eigentlich gar nichts, bis auf die Tatsache, dass er ein Soldat ist und einen guten Riecher hat, was Katastrophen angeht (um noch vor all den anderen genug Lebensmittel etc. besorgen zu können). Nun gut, das habe ich so hingenommen und mir meinen eigenen Actionhelden kreiert. Was mich allerdings am meisten gestört hat war, dass dieses Gefühl, dass etwas schlimmes in der Welt passiert ist, überhaupt nicht aufkam. Zu Beginn wurde überhaupt keine Spannung aufgebaut und die Zombies waren auf einmal einfach da ... und unser Actionheld darauf natürlich bestens vorbereitet.

    Das sehe ich auch so. Sind genau die Punkte die mich auch gestört haben. Hab zwar schon ein besseres Zombie-Buch gelesen, aber mir hat es ebenfalls sehr gut gefallen und als ich mit dem ersten Teil fertig war, hab ich sogleich den zweiten Teil verschlungen.


    Was ich nicht ganz so gut fand, der 1 & 2 Teil sind im Tagebuch Stil und der 3te nur Teilweise. Ich verstehe zwar, dass die verschiedenen Perspektiven wichtig sind und alles in allem gut Beschrieben werden, aber es passt nicht so richtig.

    Gibt es den dritten Teil schon???? :scratch: Wo???? Hab ich was versäumt?

  • Ich hatte das Buch schon seit Monaten im Auge, durch die teilweise doch sehr auseinander gehenden Meinungen hier im Forum wollte ich mir ein eigenes Bild machen. Das die Geschichte in Tagebuchform geschrieben ist fand ich wirklich super, ich finde es passt einfach perfekt zum Thema und es war auch mal wieder etwas anderes als das was man sonst so liest. Ich fand das Buch durchweg spannend und musste mich zwingen es überhaupt wegzulegen, mich störten die ganzen technischen Daten und Erklärungen genau so wenig wie das der Autor auch nicht die Vergangenheit der Protagonisten beleuchtet. Was noch gruseliger und schockierender war als die Untoten war die Übersetzung, ich weiß nicht ob es nur bei mir so war aber plötzlich tauchten punkte mitten im Satz auf und manchmal fehlten Wörter um den Satz sinnvoll zu vollenden. Trotz des Übersetzungsfiaskos freue ich mich zu erfahren wie es weitergeht und habe mir teil 2 schon gekauft.

  • Mir hats am Anfang eigentlich gut gefallen. Ich mochte die Atmosphäre, die über die Tagebucheinträge vermittelt wurde, den langsamen Einbruch der Epidemie in den Alltag. Mir ging jedoch leider relativ schnell der Erzähler auf die Nerven, dieser MacGyver für Arme ... Was er nicht alles basteln kann :roll: Zugegeben, er ist bei der Armee, aber genau das hat mich beim Lesen irgendwie gestört. Ich wurde mit dem Erzähler nicht warm - die anderen, möglicherweise viel interessanteren Figuren sind durch die naturgemäß eingeschränkte Perspektive des Tagebuchschreibers leider viel zu blass geblieben.


    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, daher bin ich nicht in den Genuss von durchgestrichenen Passagen oder Bildern gekommen. Der "Showdown" am Ende hat mich merkwürdig kalt gelassen, trotz des wie immer hervorragenden Vorlesens meines Hörbuch-Gottes David Nathan, für den es dann immerhin noch einen halben Extra-Punkt gibt - immer wieder eine Freude, ihm zu lauschen.


    In der Gesamtwertung komme ich zu :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Die Fortsetzung werde ich aber wohl nicht mehr hören.

    :study: John Steinbeck - East of Eden

    :study: Frank Witzel - Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969

    :montag: Veronica Roth - Rat der Neun

    :musik: Claire North - Die vielen Leben des Harry August


    "There is freedom waiting for you, on the breezes of the sky, and you ask 'What if I fall?'
    Oh but my darling, what if you fly?"
    (Erin Hanson)

  • So nach dem ich nun auch "Tagebuch der Apokalpyse" beendet habe, möchte ich nun hier meinen Eindruck über das "Werk" abgeben:


    Möchte jetzt nicht den Inhalt des Buches beschreiben, da dieser ja auch schon ausreichend und sehr gut von meinen Vorrednern beschrieben worden ist.
    Im Großen und Ganzen muss ich mich den meisten vorherigen Kommentaren anschließen: Was J.L. Bourne geschrieben hat, hinterlässt bei mir einen sehr gespaltenen Eindruck. Habe lange kein Buch mehr gelesen, dass Positives und auch Negatives so stark vereint wie das "Tagebuch der Apokalpyse" Warum ist das so:


    Bisher hatte ich noch kein "Zombie-Buch" oder etwas ähnliches in dieser Art gelesen. Deswegen hat mir der Erzähl-Stil in Form eines Tagebuchs sehr gut gefallen. Auch das erste Drittel fand ich wirklich gut und hatte dies auch sehr schnell gelesen. Ich finde durch die Tagebucheinträge wird die Eskalation der Situation sehr gut beschrieben (wenngleich nicht geklärt wird Weshalb?Warum? etc. bzgl. des Virus).
    Auch schafft es der Autor die Gedanken und Gefühle des Ich-Erzählers bis dahin relativ gut zu Papier zu bringen.


    Nach diesem Drittel lässt die literarische Qualität aber in jeder Beziehung nach. Die Story verliert sich in technischen Beschreibungen von Nachtsichtgeräten, Pistolen und Gewähren und Cessnas. Immer wieder Cessnas...... ](*,)
    Auch die sprachliche Ausdrucksweise hat mir dann einige Mühe gemacht, da sich für mich kein flüssiges Lesen ergab. Dies kann natürlich auch an der schlechten Übersetzung liegen.


    Es folgt eine immer wieder sich wiederholende Litanei von Beutezügen bzgl. der Nahrungsbeschaffung, unzähligen Hangars, Flugfeldern etc. Die Story entwickelt sich nicht wirklich weiter. Habe mich dann ab der Mitte bis fast Ende des Buches eher gequält. Die mangelnde Brutalität die das Buch für ein Zombie-Buch vielleicht aufweist hat mich weniger gestört.


    Zum heutigen Zeitpunkt werde ich mir die Fortsetzung nicht kaufen, da für mich die Schwächen des Buches überwiegen und ich nicht weiss ob aus der Buchreihe nicht eine Endlos-Geschichte mit noch zig folgenden Bänden wird, wobei man natürlich schon wissen will ob es der Anführer schafft, zu überleben.


    Zum Abschluss erhält das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: die hauptsächlich auf die Idee für das Tagebuch entfallen sowie, das trotz der kargen Beschreibung des Hauptdarstellers, der Eindruck erweckt wird, das er kein "Haudrauf" bzw. "Perfektonist" ala Arnie, Sly etc. ist sondern manchmal Zweifel und Gewissensbisse wg seiner Taten hat.


    :winken: