Joanne K. Rowling - Die Märchen von Beedle dem Barden / The Tales of Beedle the Bard

  • Zaubererkinder unterscheiden sich zwar in vielen Punkten von Muggelkindern, aber eben nicht in allen. So lieben auch sie Märchen und wo wir u.a. die Gebrüder Grimm haben, ist es in der Zaubererwelt Beedle, der Barde. Alle Zauberer kennen seine Märchen in- und auswendig und nun können auch endlich die Muggel diese Geschichten entdecken, die sich gar nicht so sehr von unserer Märchen unterscheiden, außer natürlich darin, dass sie oft von wahrhaftiger
    Zauberei oder dem Zusammentreffen von Magiern und Muggeln berichten.


    Die Märchensammlung besteht aus diesen fünf Geschichten:

    * Der Zauberer und der hüpfende Topf
    * Der Brunnen des wahren Glücks
    * Des Hexers haariges Herz
    * Babbitty Rabbitty und der gackernde Stumpf
    * Das Märchen von den drei Brüdern


    Die Produktdaten des Buches hatten mir bereits offenbart, dass dieser Geschichtssammlung nicht so viel Inhalt zu entnehmen sein würde, da es gerade einmal 128 Seiten stark ist. Dass das Buch eine ziemlich große Schrift und sehr großzügige Illustrationen besitzt, sind in Anbetracht der Zielgruppe (10-12 Jährige) auch noch nachvollziehbar, obwohl dadurch natürlich erneut der Inhalt auf der Strecke bleibt. Was mich jedoch sehr enttäuscht hat war die Tatsache, dass das Buch nicht nur die Märchen enthält, sondern zu jeder Geschichte auch noch Anmerkungen von Dumbledore, die zum Teil umfassender als das Märchen selbst sind. Dumbledores Notizen fand ich überwiegend total unnötig und überflüssig. Somit verbleiben 48 Seiten reine Märchen, wobei, wie bereits erwähnt, viele Seiten nur zur Hälfte mit Text bedruckt sind. Das letzte Märchen war mir außerdem bereits komplett bekannt, weshalb ich davon ausgehe, dass es in voller Länge bereits in einem Harry Potter Roman abgedruckt wurde.


    Zitat

    "Beedles Geschichten ähneln unseren Märchen in vieler Hinsicht; so wird Tugend meistens belohnt und Bosheit bestraft. Allerdings gibt es einen ganz deutlichen Unterschied. In den Muggelmärchen ist Zauberei oft die Ursache für die Leiden des Helden oder der Heldin - die böse Hexe hat den Apfel vergiftet, die Prinzessin in einen hundertjährigen Schlaf versetzt oder den Prinzen in ein scheußliches Tier verwandelt. In den Märchen von Beedle dem Barden dagegen treffen wir auf Helden und Heldinnen, die selbst zaubern können und denen es dennoch ebenso schwerfällt wie uns, ihre Probleme zu lösen." (Seite XI-XII)

    Die Märchen waren zum Teil interessant,teilweise aber auch an Muggelmärchen angelehnt und nicht alle konnten mir fesseln. Auch unter Berücksichtigung, dass alle Nettoerlöse aus dem Verkauf für die Kampagne The Children's Voice der CHLG-Organisation gespendet werden, reicht es wegen den o.g. Kritikpunkten leider nicht für eine bessere Bewertung.


    Fazit: Man sollte sich vor dem Kauf bewusst sein, dass dieses Buch leider kaum Märchen zu bieten hat, um hinterher nicht enttäuscht zu sein. 2/5 Sterne.


  • "Die Märchen von Beedle dem Barden" verspricht schon vom Äußeren her eine wunderschöne, märchenhafte Reise durch die Zauberermärchenwelt von Harry und Co.
    Auch die Zeichnungen der Autorin Rowling sind einfach nur wunderschön und geben dem Buch einen besonderen Flair. :love:
    Fünf Märchen sind hier vertreten und im Großen und Ganzen haben sie mir sehr gut gefallen.
    Natürlich werden die lieben Harry Potter Anhänger einen besonderen Bezug zu einer hier erzählten Geschichte haben: "Das Märchen von den drei Brüdern", welches mir auch persönlich am besten gefallen hat.
    Leider fand ich die Anmerkungen von Dumbledore stellenweise etwas zäh und trocken, auch wenn diese originelle Idee der Unterbringung dieser Fußnoten ins Büchlein dem Leser einen persönlichen und besonderen Bezug gibt. Ich hätte mir diese Kommentare allerdings etwas aufgelockerter; halt typisch Dumbledore gewünscht.
    Aber das ist auch nur die einzige Sache, die mich gestört hat.
    Denn ansonsten handelt es sich hierbei um ein sehr liebevoll aufgemachtes Büchlein.
    Wegen diesen trockenen Fußnoten gibt es einen kleinen Abzug. Immerhin noch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :)

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


    Einmal editiert, zuletzt von Engel79 ()

  • „Die Märchen von Beedle dem Barden“ sind eine Ansammlung von – wie der Name bereits sagt – Märchen von dem alten Zauberer Beedle, der sie vor über 600 Jahren niedergeschrieben hat und die bis heute (wie die Märchen der Muggel) überdauert haben und in keiner Zaubererfamilie fehlen dürfen.
    Es ist ein sehr schön ausgearbeitetes Büchlein mit vielen Zeichnungen und ergänzenden Fußnoten für etwaige Erklärungen seitens der Autorin.
    Im Anschluss eines jeden Märchens gibt es ein persönliches Statement von keinem geringeren als Albus Dumbledore, dessen Aufzeichnungen zu diesen Geschichten erst nach seinem Tod entdeckt wurden.
    Natürlich beinhaltet dieses Buch auch das bereits aus dem siebten Band der „Harry Potter“-Reihe bekannte Märchen um die drei Brüder, die dem Tod begegnet sind.
    Ein Lesegenuss für Zwischendurch, eine wunderbare Ergänzung zum „Harry Potter“-Universum und ein Muss für jeden Fan!

  • Die Märchen von Beedle dem Barden sind nicht nur für Harry Potter Fans etwas. Wenn man die bereits erwähnten Fussnoten weglässt, liefert dieses kleine Büchlein eben fünf zauberhafte Märchengeschichten. Ich habe es damals regelrecht verschlungen (bin aber auch PotterFan :uups: )
    Die ganze Aufmachung hat mir schon sehr gut gefallen. Die Märchen lesen sich wunderbar herunter. Und man kann ein wenig tiefer in die Zauberwelt eintauchen.
    Alles in allem ein Buch, was man immer wieder gerne zwischendurch in die Hand nimmt.

  • Was für ein wundervolles Buch!
    Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und war verzaubert! Man fühlte sich sofort wieder in die Zeit um Harry Potter versetzt und war gefesselt. Die fünf Geschichten sind einfach richtig klasse. Besonders gut gefallen hat mir „Des Hexers haarige Herz“! Die Geschichte um die drei Brüder ist ja spätestens seit dem siebten Band bekannt und es war sehr schön wieder dahin zurückgebracht zu werden.
    Die Idee mit den Anmerkungen von Dumbledore ist auch super. Zumal man so noch weitere Hintergrundinformationen zur Zaubererwelt erhält.
    Die Aufmachung ist ebenfalls wunderschön. Jede Seite ist verziert und jedes Märchen wird mindestens von einem wunderschön gezeichneten Bild bereichert.


    Fazit: Diese Märchensammlung ist eine tolle Erweiterung zum Universum Harry Potter und wird für mich ab einem gewissen Alter auch für meinen Sohn zum Vorlesen taugen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::love:

  • Mein Fazit:


    Dieses Büchlein von 128 Seiten bildet den Abschluss der Harry Potter-Reihe. Denn nur eines der fünf Märchen kommt im letzten Harry Potter-Band zum Tragen, nämlich „Die Märchen von den drei Brüdern“. Die anderen sind kaum erwähnt in der Geschichte um Harry Potter. Umso erstaunlicher ist es für mich zu sehen, wie sehr die Autorin auch hier in die Tiefe geht.


    Albus Dumbledore macht seine Anmerkungen zu den Märchen und bei jeder Zeile erweckte sich mir der Eindruck, als würde es diesen gütigen und weisen Professor wirklich geben. Es wird auch Literatur oder andere Verweise Bezug genommen, die auch vorher nicht existierten. Das beweist wieder mal den Einfalls-Reichtum der Autorin, die nach wie vor eine eigene Welt erschaffen hat und unserer doch in vielen Dingen ähnlich ist.


    Ich lege es ungern aus der Hand und bin betroffen, das ich mich wohl von der magischen Welt verabschieden muss. Aber es ist ein würdiger Abschluss.


    Dieses Buch bekommt fünf von fünf Sternen.


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Februar 2009.

  • Das Buch hab ich ja vor längerer Zeit schonmal gelesen, auch mit der älteren Ausgabe aus dem Jahr 2008. Allerdings hab ich letztes Jahr die Schulbücher von Hogwarts von meinem Sohn zu Weihnachten bekommen und natürlich möchte ich diese schönen Ausgaben nochmal genießen :)


    Es gibt eine wunderschöne Einleitung und Erklärung zur Einstimmung dieser kleinen Märchensammlung aus der Zaubererwelt von Harry Potter, die sinngemäß ähnliche Botschaften in sich tragen, wie sie man sie kennt. Mit der Ausnahme, dass hier nicht unbedingt warzige Hexen oder grimmige Zauberer die "Bösen" sind, da es ja neben den Muggeln viele andere magisch begabte Menschen gibt.

    Zu jedem Märchen gibt es übrigens im Anschluss Erläuterungen dazu von Albus Dumbledore - mit einigen interessanten zusätzlichen Infos, das dem ganzen einen authentischen und liebevollen Charme gibt.


    1 ~ Der Zauberer und der hüpfende Topf


    Ein einfaches, sehr typisches Märchen mit der moralischen Botschaft, Hilfe zu leisten wenn es einem möglich ist, und nicht immer nur an sich selbst zu denken.

    Dumbledores Worte hierzu sind allerdings auch interessant, weil sie den Aspekt zwischen den Fähigkeiten der Zauberer, die ja sozusagen "mit einem Spruch alle Probleme lösen können" und den nicht-magischen Menschen zum Ausdruck bringt.

    Dazu nimmt er das Beispiel der Hexenverfolgung, das den Argwohn vor allem zeigt, was "anders" ist, aber andererseits dann auch die Überheblichkeit der Zauberer gegenüber denen, die nicht zur Magie fähig sind.

    Extrem also in beiden Richtungen und mit dem Wink, dass es immer besser ist, eine gemeinschaftliche Mitte zu finden.


    2 ~ Der Brunnen des wahren Glücks


    Ein sehr schönes Märchen, in dem es um den Wunsch nach Glück geht, der natürlich für jeden anders aussieht, der aber nicht so einfach zu erfüllen ist. Vor allem, wenn man es "von außerhalb" erhofft. Mit ein wenig Mühe hält der (Lebens)Weg, wie es hier beschrieben ist, aber genau das bereit: sein Glück zu finden.

    Dieses Märchen hat bei einigen Zauberern Unmut hervorgebracht, wie Dumbledore beschreibt, weil hier 3 Hexen und ein Menschen-Ritter sich vereint einer schwierigen Aufgabe stellen. Aus Harry Potter kennt man ja die Rassendiskriminierung der "Reinblüter", was überhaupt ein wichtiger Bestandteil in Rowlings Reihe ist. Ein sehr schönes Statement, dass es eben keine Rassen gibt, sondern einfach "nur" Menschen.


    3 ~ Des Hexers haariges Herz


    Das ist ein etwas düsteres und ja, grausiges Märchen kann man schon fast sagen. Die Angst, verletzt zu werden - auf welche Art auch immer - treibt hier einen Zauberer zu einer grausamen Tat.

    Dem kann man sich aber nicht verschließen, denn Verletzungen, ob körperlich oder emotional gehören zu unserem Leben dazu. Tiefes Leid zu empfinden ist nicht schön, umso schöner dafür, wenn der Moment reiner Freude kommt. Gefühle wegzusperren, um keine Schmerzen zu empfinden, macht immer auf gewisse Art kalt und unnahbar, gegenüber sich selbst und anderen. Auf die ein oder andere Weise.

    Das bittere Ende der Geschichte zeigt hier eine deutliche Warnung.


    4 ~ Babbitty Rabbitty und der gackernde Baumstumpf


    Dafür war dieses Märchen hier ein eher witziger Part über einen König, der die Magie faszinierend findet, aber weil er sie nicht beherrscht, auch Angst davor hat.

    Wieder sehr typisch gestrickt, in dem sich dem König ein "Scharlatan" an die Seite gestellt, der die Leichtgläubigkeit des Königs ausnutzt. Wie geschickt die beiden schließlich von Babbitty an der Nase herum geführt werden, müsst ihr selber lesen ;)


    5 ~ Das Märchen von den drei Brüdern


    Das wahrscheinlich bekannteste Märchen, da es auch in den Harry Potter Büchern vorkommt und eine äußerst wichtige Bedeutung erlangt. Es geht um drei Büder, die dem Tod begegnen und ihm sozusagen ein Schnippchen schlagen, jeder Bruder auf seine Weise und natürlich nur einer von ihnen auf eine Art, die Erfolg hat.

    Hierzu mag ich nicht zu viel verraten, weil es ansonsten Spoiler auch für die Harry Potter Reihe enthält - und alle, die die Reihe schon kennen, wissen eh Bescheid.

    Ich mag das Märchen jedenfalls wahnsinnig gerne und hatte während dem Lesen die wunderschönen Bilder vor Augen, die im Film dazu so anschaulich in Szene gesetzt wurden, während Hermine es vorliest.



    Im Klappentext vorne ist übrigens die wunderschöne Aktion zu diesem Buch vermerkt über die Organisation Lumos. Mit den Einnamen aus dem Verkauf unterstützt Joanne K. Rowling die Kinder, die aus den unterschiedlichsten Gründen auf der ganzen Welt in Waisenhäusern landen. Am Ende des Buches gibt es auch ausführliche Infos dazu. Ein sehr schöner Zug!


    Mein Fazit: 5 Sterne