Dies ist der erste Teil der "Dystopian Trilogy" von Lauren Oliver.
Inhalt:
What if love were a disease?
There was a time when love was the most important thing in the world. People would go to the end of the world to find it. They would tell lies for it. Even kill for it.
Then, at last, they found the cure.
Now, everything is different. Scientists are able to eradicate love, and the government demands that all citizens receive the cure upon turning eighteen. Lena Haloway has always looked forward to the day when she'll be cured. A life without love is a life without pain: safe, measured, predictable, and happy.
But then, with only ninety-five days left until her treatment, Lena does the unthinkable ...
Fünfundneunzig ist die Zahl der Tage, die Lena Haloway noch bis zu ihrem 18. Geburtstag überstehen muss; dann wird sie endlich gegen amor deliria nervosa geheilt. Das Mittel ist noch nicht ausgereift genug, um Minderjährige heilen zu können - fatale Nebenwirkungen können entstehen. Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte Lena sich schon längst der Prozedur unterziehen lassen. Ihr ganzes Leben lang ist sie belehrt worden, dass Liebe eine schlimme Krankheit ist, und dass man erst nach der Heilung ein glückliches Leben führen kann. Natürlich kann man nicht verhindern, dass Teenager ab und zu einer Schwärmerei erliegen, doch nach einer OP ist sowieso alles vergessen; man wächst darüber hinaus und lässt seine Vergangenheit ohne ein einziges Wimpernzucken hinter sich. Nur für besonders schlimme Fälle wird die Heilung vorgezogen.
Für heute steht für Lena ist erst einmal eine Prüfung an: der Tag, an dem sie "beurteilt" wird. Bei einem Interview wird ihr Wert auf einer Skala bewertet - 10 ist die höchste Punktzahl - und anschließend wird sie mit jemandem gepaart, der eine möglichst ähnliche Punktzahl erreicht hat, um allzu große Differenzen zwischen den Partnern zu vermeiden. Lena selbst haftet der rufschädigende Stempel ihrer Mutter an, die selbst nach drei Operationen nie geheilt werden konnte und am Ende sich von einer Klippe stürzte. Lena ist nun fest entschlossen, dass sie anders ist als ihre Mutter, nämlich völlig normal.
Wie hätte Lena damals ahnen können, wie sehr dieser eine Tag ihr Leben verändern würde? Alles begann damit, dass ihre sonst so unbeschwerte, fröhliche beste Freundin Hana Zweifel bekommt und Lena anvertraut: Du kannst gar nicht richtig glücklich sein, wenn du nicht manchmal auch unglücklich bist, richtig? Aber das war nur Anfang, der eine Lawine ins Rollen brachte ...
Ninety-five days, and then I’ll be safe.
I wonder whether the procedure will hurt. I want to get it over with. It’s hard to be patient.It’s hard not to be afraid while I’m still uncured, though so far the deliria hasn’t touched me yet.Still, I worry.They say that in the old days, love drove people to madness.
The deadliest of all deadly things: It kills you both when you have it and when you don’t.
Meine Meinung:
Ein wenig hat mich die anfängliche Situation an "Matched" von Ally Condie (dt.: "Cassia & Ky: Die Auswahl") erinnert: Die weibliche Hauptperson meint, ein zufriedenstellendes Leben in einer Gesellschaft zu führen, deren System angeblich nur zu ihrer Sicherheit dient. Auch in "Delirium" werden die Mädchen und Jungen vom System gepaart, jedoch trennen sich hier die Wege der beiden Bücher. In Lenas Welt ist Liebe eine gefährliche Krankheit, die wie Unkraut vernichtet werden muss, und um dieses Thema kreisen ihre Gedanken immer häufiger. Sie beginnt zu hinterfragen, ob Liebe tatsächlich etwas so Schlechtes ist, wie alle sagen ...
Lauren Olivers Debütroman "Before I Fall" (dt.: "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie" ) hat sich vom ersten Kapitel an einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen erobert und ist bis jetzt ganz klar mein Lieblingsbuch des Jahres. Einem solchen Buch erst einmal das Wasser reichen zu können, ist verständlicherweise schwer. Die Idee hinter "Delirium" ist sagenhaft, besser sogar als die von "Before I Fall", auch die Umsetzung ist gelungen, und doch fehlte mir etwas. Obwohl "Before I Fall" alles andere als ein Thriller ist, war für mich immer ein nervenzerfressender Spannungsbogen da, der mich nägelkauend mitfiebern ließ, während ich mich fragte, was wohl als nächstes geschehen würde. Bei "Delirium" plätscherte die Handlung im mittleren Teil für meinen Geschmack zu sehr vor sich hin, bis es zum Ende hin aber wieder sehr spannend wurde.
Hier sind noch zwei Zitate aus dem Buch, die wiederum selbst (fiktive) Zitate sind, die mir sehr gut gefallen haben und gut die Welt Lenas veranschaulichen.
Kapitel 22, Seite 317:
"Humans, unregulated, are cruel and capricious; violent and selfish; miserable and quarrelsome.
It is only after their instincts and basic emotions have been controlled that they can be happy, generous, and good."
- The Book of Shhh
Kapitel 6, Seite 62:
"Mama, Mama, help me get home
I'm out in the woods, I am out on my own
I found a werewolf, a nasty old mutt
It showed me its teeth and went straight for my gutt
Mama, Mama, help me get home
I'm out in the woods, I am out on my own
I was stopped by a vampire, a rotting old wreck
It showed me its teeth, and went straight for my neck
Mama, Mama, put me to bed
I won't make it home, I'm already half-dead
I met an Invalid, and fell for his art
He showed me his smile, and went straight for my heart.
- From 'A Child's Walk Home,' Nursery Rhymes and Folk Tales, edited by Cory Levinson"
Fazit: Ein interessantes Buch, das auf jeden Fall weiterzuempfehlen ist!
"Dystopian Trilogy" von Lauren Oliver:
- Delirium (EN: Februar 2011 / DE: November 2011)
- Pandemonium (EN: voraussichtlich Februar 2012)
- Requiem (EN: voraussichtlich Februar 2013)