Aileen P. Roberts - Das magische Portal: Weltennebel

  • Gelungener Auftakt


    Schon vor einigen Monaten wurde in einem meiner Lieblingsbücherforen die Leserunde zum Auftakt der Fantasy-Trilogie „Das magische Portal“ angekündigt. Das Cover mit einer Frau in Kapuzenrobe versprach Geheimnisvolles aus einem meiner Lieblingsgenres – Fantasy - und der im Vorfeld veröffentlichte


    Klappentext


    „Abenteuer, Magie und eine Liebe, die alles besiegt...
    Der Student Darian führt ein ganz normales, komfortables Leben in London. Bis ihm auf einer Reise in die schottischen Highlands seine Kommilitonin Mia sein wahres Schicksal enthüllt: Darian ist der Erbe des Thrones von Albany, einer fantastischen Parallelwelt.
    Vor 25 Jahren fiel seine ganze Familie einer Verschwörung zum Opfer, er selbst wurde durch ein magisches Portal nach London in Sicherheit gebracht. Jetzt soll er sein Erbe antreten. Doch schon den Übertritt nach Albany wollen Darians Feinde um jeden Preis verhindern, und bald führt der junge König einen verzweifelten Kampf um seinen Thron – und um seine große Liebe...“

    untermauerte dies. Da ich in den letzten Monaten das gemeinsame Lesen und Diskutieren bei Leserunden lieben gelernt habe, meldete ich mich an. Als ich kurz vor dem Start im Forum auch noch lesen konnte, dass ich zu den glücklichen Fünf gehöre, die ein Rezensionsexemplar erhalten, kannte meine Freude kaum Grenzen. So informierte ich mich im Vorfeld auch gleich noch ein bisschen über die deutsche Autorin


    Aileen P. Roberts.


    Auf ihrer Website, der Seite des Goldmann-Verlages und im Vorstellungsthread einer der von ihr betreuten Leserunden erfuhr ich einige interessante Dinge.


    Der Name ist ein schon vor Jahren selbst gewähltes Pseudonym für die 1975 in Düsseldorf geborene Claudia Lössl. Sie ist verheiratet, lebt mit Mann, 2 Pferden und vier durchgeknallten Kaninchen in der Nähe von Nürnberg und studierte nach einer abgebrochenen Bankerlehre Sozialpädagogik. Später probierte sie sich arbeitsmäßig in vielen Dingen aus. Jetzt ist sie neben der Schreiberei noch als Reitlehrerin und Reitpädagogin tätig. Bevor 2009 mit „Thondras Kinder“ ihr erstes großes Werk im Goldmann Verlag erschien, veröffentlichte Sie bereits selbst einige Bücher.


    Die Autorin hat außergewöhnliche Hobbys, wie Schwertkampf und Bogenschießen sowie ein auffälliges Faible für die schottischen Highlands. Seit ihrem 19. Lebensjahr ist sie mindestens einmal im Jahr dort. Sie möchte im Leben eigentlich nichts anderes als mit Pferden umgehen, Bücher schreiben und in Schottland wohnen. Die beiden ersten Wünsche hat sie sich schon erfüllt. Letzteres wird sie bestimmt auch irgendwann in Angriff nehmen.

    Fantastisch spannende Realität


    In einem spannend mysteriösen Prolog versucht eine verzweifelte Frau mit ihrem Baby, begleitet von einem Zauberer, Verfolgern die schon ihre Tochter und wahrscheinlich auch ihren Mann getötet haben, zu entkommen. Der Zauberer sucht verzweifelt nach einem Versteck und hofft, dass die Legenden um den Stein und die Nebel, die sie gerade erreicht haben, wahr sind. Als die Frau von einem Pfeil tödlich getroffen wird, hat sie nur noch einen Wunsch an den alten Mann. Bring mein Kind in Sicherheit.


    Dann finde ich mich - Jahre später - in dem uns bekannten London auf der Business Universität wieder und lerne den erfolgreichen und beliebten Studenten Darian kennen. Dieser hat in seinem Leben riesengroßes Glück gehabt. Als Baby vor der Tür eines Waisenhauses abgelegt, wurde er erst von einem schottischen Ehepaar adoptiert. Leider verunglückten seine Adoptiveltern als er fünf war bei einem Verkehrsunfall tödlich und er kam über den Zwischenstopp einer Pflegefamilie zurück ins Heim. Mit zehn Jahren wurde er dann von dem Geschäftsmann Samuel Drake adoptiert, der ihm eine unbeschwerte Kindheit ermöglichte.


    Darian hat an der Universität einen sehr elitären Freundeskreis und eine nach diesen Maßstäben umwerfende Freundin. Trotzdem mag er es nicht, dass sowohl die Freunde, als auch Freundin Melissa, permanent über die so andersartig wirkende Kommilitonin Mia herziehen. Eigenartig findet auch er selbst die junge Frau und nach Gesprächen mit ihr ist er stets verwirrt, trotzdem ist das für ihn kein Grund, jemanden zu verspotten.


    Ein Bildband über Schottland, der Mia in seiner Gegenwart aus der Hand gerutscht war, brachte urplötzlich die Erinnerungen an seine ersten glücklichen Lebensjahre in dort zurück und als am schwarzen Brett eine Reise nach Schottland angeboten wird, trägt er sich kurzerhand - und sehr zum Ärger von Melissa - ein.


    In Schottland übermächtigen ihn dann sehr eigenartige Gefühle, die nur die merkwürdige Mia, zu der er sich eigenartigerweise hingezogen fühlt, zu verstehen scheint. Als er aber wegen einigen Ungereimtheiten Antworten von ihr will, schweigt sie zunächst. Dann müssen die beiden gezwungener Maßen die Nacht auf einer einsamen Insel verbringen. Dort entdeckt er etwas, das sie zwingt, ihm die Geschichte seiner Herkunft zu erzählen…


    Himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt


    Der Einstieg in das Buch fiel mir überhaupt nicht schwer. Die Bilder von der jungen Frau und Mutter, die verzweifelt ihr Kind retten möchte und des alten Zauberers, der verbissen nach einem Ausweg sucht, standen im Nu vor mir. Der Wald, die Geräusche der Verfolger, der rettende Übergang und die Tragödie kurz davor. Flüssig lesbar, sehr bildhaft und mysteriös spannend war schon der Prolog.


    Dann befinden wir uns erst einmal in der Jetztzeit und lernen den Hauptprotagonisten Darian und - die gar nicht in diese Zeit zu passen scheinende Mia kennen. Die Figuren sind von Anfang an – trotz ihrer augenscheinlichen Unterschiedlichkeit - sehr sympathisch angelegt. Mir ist klar, dass es sich bei ihm um das Baby von damals handeln muss und dass Mia nicht von dieser Welt stammen kann, macht ihr Verhalten überdeutlich.


    Der flüssige Schreibstil setzt sich auch hier fort. Trotz des leichten Gefühls in mir, dass mir z. B. sein Durchsetzen, die Reise gegen den Willen der Freundin anzutreten, etwas zu schnell ging, ich auch z. B. die Begebenheiten bevor er die Wahrheit über seine Herkunft erfährt ein klein wenig überdramatisiert fand und er sich dann nach meinem Empfinden etwas zu schnell mit der Situation abfindet, macht es Spaß die in der Erzählperspektive geschriebene Geschichte zu weiter zu lesen. Die sich aus der Handlung ergebenden Fragen erzeugten bei mir eine permanente Grundspannung, die es mir kaum erlaubte, das Buch aus der Hand zu legen.


    Die tragische Geschichte des alten Zauberers Nordhalan, die trotzdem einer gewissen Komik nicht entbehrte – Situationskomik konnte ich überhaupt immer mal wieder feststellen, böse Überraschungen und Verrat im Hause Drake sowie eine aufregende Flucht gehen dem erneuten Wechsel in die fantastische Welt von Albany voraus. Eine eher mittelalterliche Parallelwelt mit Elementargeistern, Zauberern, Elfen, Zwergen, Drachen, Trollen und vielen anderen Wesen.


    Allerdings ist Darians Start dort so ganz anders, als er und Mia es sich vorher ausmalten. Von den ihm schon vertrauten Personen dieser für ihn völlig neuen Welt getrennt, wird er belogen, betrogen und in eine Abhängigkeit gebracht, die ihn erpressbar macht. Der machtgierige Fehenius, der schon für den Tod von Darians Eltern und Geschwistern verantwortlich war, hat ihn bald komplett in seiner Hand.


    Trotzdem trifft der junge Mann immer wieder auf Personen und Wesen, die ihm wohlgesonnen sind. Sie unterrichten ihm im Schwertkampf, lernen ihm das Reiten und helfen ihm, sich in der Welt von Albany zu Recht zu finden. Doch da es Darian nicht schafft, sie ins Vertrauen zu ziehen, stößt sie sein für sie unverständliches Verhalten in Bezug auf den wirklich grausamen Fehenius letztendlich ab.


    Ob Darian Mia und Nordhalan jemals wiedersieht, ob er es schafft, sich von der Abhängigkeit und von Fehenius zu befreien und welche Kämpfe und Intrigen er in Albany noch so austragen muss, werde ich Euch an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Dass mir das Buch gefallen und mich die Geschichte gefesselt hat, das sage ich jedoch laut und deutlich.


    Alle Charaktere wurden von der Autorin sehr gut und teilweise auch sehr liebevoll herausgearbeitet. Ich empfand z. B. den Zwerg Edur und seinen pessimistischen Onkel Horac einfach nur köstlich, die Drachen hatten etwas ganz Erhabenes, Hauptmann Torgal war wie eine Art Vaterfigur und den Halbtroll Murk musste man einfach nur mögen. Auf der anderen Seite kamen auch sehr gut die Bösartigkeit und Verschlagenheit des Zauberers Samukal und die boshaft gerissene Machtgier von Fehenius zur Geltung. Aileen P. Roberts verliert sich jedenfalls nicht in umständlichen Beschreibungen, sondern lässt, in gekonnter Mischung zwischen Bildern und Aktionen, Taten sprechen.


    Die Abhängigkeit – in unserer Welt mit Drogensucht gleichzusetzen – ist ein Aspekt, dem ich gerade für jüngere Leser dieser Fantasy-Geschichte einen hohen Lerngehalt zubillige. Ich denke, ohne dass ich irgendwo eine Altersempfehlung gefunden habe, dass geübte LeserInnen mit 14 durchaus so weit sind, die Geschichte lesen und verstehen zu können. Der Autorin ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, Auswirkungen der Sucht auf die Persönlichkeit darzustellen und damit die große Gefahr, die von Drogen ausgeht, hervor zu heben. Da das Ganze in der Fantasy-Welt geschieht, hat es nicht den erhobenen Zeigefinger, der so viele Jugendliche zur Rebellion herausfordert, ist aber für den Leser – wie auch viele andere Situationen im Handlungsverlauf des Buches - trotzdem auf die Realität adaptierbar.


    Da es sich bei „Das Magische Portal“ erst um den Auftakt der Weltennebel-Trilogie handelt, bleiben am Ende natürlich viele Fragen offen. Ich muss auch zugeben, dass ich am liebsten gleich weiter gelesen hätte. Glücklicherweise ist die Wartezeit auf den zweiten Teil „Das Reich der Dunkelelfen“ nicht mehr so lange. Es erscheint im August 2011. Ich freu mich drauf!

  • Auf Leserunden.de läuft zu Zeit noch eine Leserunde zusammen mit Aileen die ja eigentlich Claudia Lössl heißt :wink: vielleicht möchte sich ja noch jemand spontan dazu gesellen. Das Buch liest sich bis jetzt richtig gut! Bin total gespannt wie es weiter geht. Im August kommt ja schon der 2.Teil raus. :uups: Mein SUB und Bücherregal wächst.

  • Danke für den Hinweis, aber ich habe in der Leserunde auf Lies&Lausch schon mitgemacht und parallel bei lovelybooks. Jetzt möchte ich mich meinem aktuellen Lesestoff widmen. Aber Aileen (Claudia) ist ne ganz tolle Leserundenbegleiterin. Beim 2. Teil werde ich in der Leserunde auf Lies&Lausch ab dem 21. August in jedem Fall wieder dabei sein, egal ob ich zu den Glücklichen gehöre, die ein Freiexemplar gewinnen (was natürlich super wäre, aber andere Büchersüchtige verdienen das auch) oder nicht. Vorsichtshalber habe ich mir meine Thalia-Büchergutscheine vom Geburtstag noch dafür aufgehoben.

  • Zum Inhalt:

    Der Student Darian lebt ein ganz normales Leben – bis er eines Tages mit einer Gruppe Kommilitonen nach Schottland fährt. Unter ihnen ist auch die eher unscheinbare Mia, zu der Darian sich merkwürdig hingezogen fühlt, obwohl er bereits eine Freundin hat. Sonderbare Dinge geschehen zwischen Mia und ihm, doch was sie ihm letzendlich offenbart, ist beinahe unglaublich! Darian ist der Thronerbe eines magischen Landes namens Albany. Als er ein Baby war, wurde seine Familie getötet und nur er konnte von einem Zauberer gerettet werden, indem er durch ein magisches Portal in unsere Welt gebracht wurde. Dort wurde er adoptiert und lebt seit knapp 25 Jahren. Nun muss er zurückkehren und seinen Thron beanspruchen, sonst ist es zu spät. Doch die Feinde von einst sind natürlich immer noch an der Macht und die Anhänger von Darians Familie weit verstreut und viele getötet. Hat Darian in dieser fremden Welt eine Chance?



    Meine Meinung:

    Eine märchenhafte Geschichte vom verlorenen Prinzen, der zurückkehren und seine Welt retten muss.
    Am Anfang ging mir vieles in der Handlung zu schnell und teilweise zu einfach, aber der einfache Schreibstil und das hohe Tempo der Geschichte lassen einen einfach weiterlesen.
    Darian entpuppt sich über weite Strecken nicht unbedingt als strahlender Held, aber es ist auch interessant, mal von einem Charakter mit Schwächen zu lesen.
    Die Beschreibung von Albany und den ganzen magischen, zauberhaften Wesen hat mir besonders gefallen – Drachen, Zwerge, Feen, alles was das Fantasy-Herz begehrt.

    Und besonders schön ist natürlich, dass die Autorin uns Leser nicht lange auf den nächsten Band der Trilogie warten lässt, denn am Ende hätte ich am liebsten sofort weitergelesen, um zu sehen wie es weitergeht!

  • Hallo zusammen,


    ich war auch hin und weg von dem Buch begeistert und kann es wirklich nur weiterempfehlen. Es ist wie schon gesagt wurde sehr flüssig geschrieben und das Geschehen ist wirklich gut bildlich vorstellbar. AUch an Fantasy fehlt es auf keinen Fall: Von Elfen bis Drachen und vielen Geschöpfen mehr... Es war ein fantastisches Leseerlebnis und ich habe es sehr bedauert als der erste Teil vorbei war. Umso mehr freue ich mich, dass danach noch zwei weitere Spannende Folgen folgen.


    Lg Moppel