Dmitry Glukhovsky - Metro 2034

  • Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    An der Station Sewastopolskaja, die seit Tagen von der Verbindung zur Großen Metro abgeschnitten ist, taucht der geheimnisvolle Brigadier Hunter auf. Er nimmt den einsamen Kampf gegen die dunkle Bedrohung auf, der sich die Bewohner der Metro gegenübersehen, und bricht zu einer gefährlichen Expedition in die Tiefen des Tunnelsystems auf. An seiner Seite steht Homer, ein alter, erfahrener Stationsbewohner, der die Metro und ihre Legenden kennt wie kein anderer – und der seine Lebensaufgabe darin sieht, ihre Geschichte aufzuschreiben. Als die beiden auf die 17-jährige Sascha treffen, glaubt Homer, er habe in dem gebrochenen Helden und dem Mädchen das perfekte Paar für sein Epos gefunden – aber er darf sie in der Gefahr keine Sekunde aus den Augen lassen.

    Über den Autor (von Phantastik-Couch.de):

    Dmitry Alexejewitsch Glukhovsky wurde am 12. Juli 1979 in Moskau geboren. Er hat Französisch in Moskau sowie Journalismus und internationale Beziehungen in Jerusalem studiert und arbeitet als Journalist für den Fernsehsender „Russia Today“ und für die „Deutsche Welle“. Neben seiner Muttersprache Russisch spricht er fließend Englisch, Französisch, Deutsch, Hebräisch und Spanisch. Mit seinem Debütroman „Metro 2033“ landete er auf Anhieb einen Bestseller. Glukhovsky lebt in Moskau.


    Handlung:
    Nach einem Atomkrieg wurde das Leben unter freiem Himmel unmöglich. Einigen Menschen gelang es, im komplexen Moskauer U-Bahn-Netz zu überleben. Geschützt vor der tödlichen Strahlung wurde dort eine neue Welt aufgebaut. An sämtlichen Stationen haben sich unter verschiedenen Ideologien und Leitungen fast so etwas wie kleine Gemeinden zusammengefunden. Die Menschen dort leben allerdings mehr schlecht als recht und Gefahren drohen von allen Seiten: Hunger, Diebesbanden, Seuchen, tödliche Mutanten. Der Söldner Hunter, bereits bekannt aus dem Vorgänger Metro 2033, ist irgendwann auf der abgelegenen Station Sewastopolskaja aufgetaucht und dort durch seine Kampferfahrung schnell unabdingbar geworden. Sein alter Bekannter, Oberst Denis Michailowitsch, kennt ihn allerdings kaum wieder: Sein Gesicht ist entstellt und er ist völlig in sich gekehrt. Freiwillig nimmt Hunter an einer gefährlichen Aufklärungsaktion zusammen mit dem alten Haudegen Homer teil, um dem Verschwinden ausgesendeter Trupps auf den Grund zu gehen. Homer entdeckt bald einige Unstimmigkeiten in Hunters Vorgehen und zweifelt an seiner Ehrlichkeit, was sein Vorhaben angeht.


    Meine Meinung:
    Dmitry Glukhovsky hat mit seinem Metro-Universum eine gut durchdachte Welt aufgebaut. Es gibt eine dreistellige Anzahl an verschiedenen U-Bahn-Stationen, die alle eigene Funktionen und Eigenheiten haben. Die tollen Karten, die vorne und hinten im Einband des Buches zu finden sind, sind ein unersetzlicher Wegbegleiter beim Lesen um sich zurechtzufinden in der Moskauer Metro-Welt und auch, um sich an die russischen Bezeichnungen zu gewöhnen. Schön bunt dargestellt und mit verschiedenen Symbolen versehen, sind diese Karten ein absoluter Genuss für die Augen.


    Die Geschichte war allerdings bei weitem nicht so fesselnd wie die des Vorgängers "Metro 2033" und ich bin eigentlich nie so richtig hineingekommen und habe mich größtenteils einfach gelangweilt. War die komplexe Welt im ersten Teil noch neu und aufregend, wurde es nun schon schwieriger meine Aufmerksamkeit auf einem hohen Level zu halten. Denn so komplex und toll ausgearbeitet dieses Universum auch ist: Es ist trotzdem schwierig, Abwechslung in eine Geschichte zu bringen wenn man sich im Grunde nur in einem U-Bahn-Netzwerk befinden und man quasi nicht viel mehr tun kann als sich von Station zu Station durch die Gänge zu bewegen. Zudem spielt sich "Metro 2034" auch noch in nur wenigen Stationen ab, so dass das komplette Universum mit den verschiedenen Gruppierungen, politischen Ideologien, Sekten usw. überhaupt nicht zur Entfaltung kommt.


    Die Handlung spielt ca. 1 Jahr nach "Metro 2033" und ist eine komplett eigenständige Geschichte. Schade fand ich, dass Artjom, der Sympathieträger aus dem Vorgänger fast nicht mehr dabei ist und nur so etwas wie einen kurzen Gastauftritt hat. Mit den Personen, die dieses Mal die Hauptrollen inne haben, konnte ich mich auch bei weitem nicht mehr so gut identifizieren oder mit ihnen mitfiebern. Hunter ist so etwas wie eine kalte Tötungsmaschine, der so gut wie nie etwas sagt, aber trotzdem noch der interessanteste Charakter. Homer wird als Pseudointellektueller dargestellt, der sehr nervige philosophische Neigungen hat und seltsame Vergleiche aufstellt, bei denen ich mich ein ums andere Mal gefragt habe, was das denn nun soll. Zudem ist er damit beschäftigt, ein Buch über sein Leben zu schreiben und sieht seine Mitreisenden eher als fiktive Charaktere denn als Menschen. Das Mädchen Sascha, das später mit den beiden reist, faselt die ganze Zeit etwas davon, dass sie Hunter vor sich selbst retten will und besessen von der Idee, dass eine Verbindung zwischen ihr und dem kühlen Killer besteht. Und genau dieses hier beschriebene Gerede und Abschweifen hat dem Buch zusätzlich zur durchwachsenen Handlung endgültig den Todesstoß versetzt und es kaputt gemacht. :thumbdown:


    Ich war dann so genervt davon, und das Lesen wurde immer weiter zur Qual, so dass ich nach knapp 400 von 525 Seiten abgebrochen habe und nur noch das Ende überflogen habe.


    Fazit: Die Grundidee mit der Metro finde ich nach wie vor gut, aber die Umsetzung war hier einfach richtig schlecht und hat mir die Lust auf weitere "Metro"-Romane gründlich verdorben. Gerade in dieser sehr eingeschränkten Welt bräuchte Dmitry Glukhovsky starke Charaktere und eine fesselnde Handlung und genau das hat gefehlt. Das Buch war eine der größten Lese-Enttäuschungen in letzter Zeit. Mit knapper Not kann ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: vergeben.

  • Schade, eine schwächere Fortsetzung, wenn man das, was Metro 2034 darstellt, überhaupt Fortsetzung nennen kann, da Artjom in diesem Buch nur noch kurz als Funker auftaucht und die Geschichte mit zwei Hauptpersonen (Hunter, Homer) zu denen noch zwei dazustoßen (Leonid, Sascha). Ich hätte mir von diesem Buch eine etwas spannendere Geschichte gewünscht, da ich von dem ersten Buch sehr begeistert war. Alles in allem hat dieses Buch andere Geschichten der Metro erzählt, was im Grunde keine schlechte Idee ist, da es viele spannende Geschichten über die von Glukhovsky geschaffene Metro gäbe. Es bleibt zu wünschen, dass er sich dazu entsinnt auch noch ein drittes Bucht oder mehr zu schreiben.
    Bewertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: :thumbdown: