Colm Tóibín - Brooklyn

  • Inhalt(Klappentext):
    Eilis Lacey ist kaum je aus ihrer Heimatstadt im Süden Irlands herausgekommen, doch nun soll sie sich in Amerika eine Arbeit suchen. Das wollen die Mutter und die bewunderte große Schwester Rose, die damit - doch das wird Eilis erst später merken - auf ein eigenes Leben verzichtet. Brooklyn ist in den fünfziger Jahren eine nahezu irische Stadt, doch bei den vom irischen Priester veranstalteten Tanzabenden schauen immer häufiger junge Italiener vorbei und bringen die Tugend sittsamer Irinnen in Gefahr. Das glaubt zumindest Mrs. Kehoe, die strenge Pensionswirtin von Eilis. Und plötzlich kommen mehr und mehr farbige Frauen in das Kaufhaus, in dem Eilis arbeitet - auch das eine Neuheit , die von vielen misstrauisch kommentiert wird. Eilis ist zunächst krank vor Heimweh, passt sich nur langsam an das neue Leben an, schließt nicht leicht Freundschaft. Ganz allmählich gewinnt sie Selbstvertrauen, besucht Abendkurse, wird hofiert von einem der vielgeschmähten jungen Italiener. Dann kommt eine furchtbare Nachricht aus der Heimat, und als Eilis nach Hause zurückkehrt, merkt sie dass sie zu einer anderen, selbständigen, erwachsenenPerson geworden ist. Doch wird dadurch die Entscheidung zwischen einem Land und dem anderen, zwischen dem Verehrer in der alten Heimat und dem Mann aus Brooklyn, nicht leichter.


    Autor:
    Colm Toibin wurde 1955 in Enniscorthy, Irland, geboren. Bereits sein erster Roman "Der Süden" (1994) wurde von der Kritik enthusiastisch gefeiert. Bei Hanser erschienen zuletzt "Porträt des Meisters in mittleren Jahren" (2005) und "Mütter und Söhne" (2009). Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2006 erhielt Toibin den IMPAC-Preis, 2009 den Costa-Preis für Brooklyn.


    Allgemeines:
    "Brooklyn" erschien 2009 unter gleichem Titel bei Penguin /London
    302 Seiten in 4 Teilen.


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Colm Toibin erzählt auf ruhige, stille Weise.
    Eilis lebt mit ihrer Mutter und der großen Schwester in einer Stadt im Süden Irlands. Der Vater ist verstorben, die Brüder arbeiten in England, die arbeitende Schwester Rose sorgt für den finanziellen Hintergrund. Eilis ist fleißig, begabt, aber eine feste Arbeit läßt sich nicht finden. Das will Rose ändern und bittet einen Priester um Hilfe. Der vermittelt Eilis Arbeit und Unterkunft in Amerika, hilft bei den nötigen Papieren. Eigentlich hat Eilis Angst vor dem Neuen, wäre lieber in Irland geblieben, aber sie wird nicht gefragt und ist es scheinbar gewohnt, dass andere die Entscheidungen treffen.
    In Brooklyn arbeitet sie als Verkäuferin in einem Kaufhaus, unterwirft sich den strengen Regeln, um sich am Abend in die Fänge ihrer bestimmenden Pensionswirtin zu begeben. Ihre Gefühlswelt ist eingegrenzt, auch als sie Tony kennenlernt.
    Der Autor schildert das Leben der Emigrantin mit all ihren Problemen. Eilis wirkt stets angepasst, versucht es allen recht zu machen, ist fleißig und brav. Nur ganz minimal erfährt man allmählich was sie denkt. Ich befürchte meist hat sie kein eigenes Konzept. Große Emotionen darf man nicht erwarten.
    Als sie die schlimme Nachricht von daheim zurückruft, ringt Tony, der sie liebt, ihr eine wichtige Entscheidung ab. In Irland jedoch sieht sie sich plötzlich einer anderen Wirklichkeit gegenüber. Doch auch da findet sich jemand, der Einfluß auf ihr Leben nimmt.
    Ich habe mich oft gefragt, ob Eilis weiß was sie will, ob sie für wahre Gefühle wie Liebe fähig ist. Sie ist wie ein Blatt im Wind. Für die Mutter ist vieles selbstverständlich. Sie ist nicht besonders einfühlsam und erzeugt auch nicht die Wärme, die man erwartet. Ihr allerdings alleine die Schuld an Eilis Wesen zu geben wäre sicher falsch. Schließlich hat jeder Mensch die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln.
    Ich gestehe Eilis liegt mir nicht. Ich kann ihr Handeln nicht verstehen, lehne es zum Teil ab. Die Berücksichtigung der damaligen Zeit hilft mir dabei nicht weiter. Ich denke Colm Toibin hätte Eilis als Person intensiver, glaubwürdiger darstellen müssen. Stille kann schön sein, aber aber auch die Spannung nehmen. Der halboffene Schluß passt zum Ganzen. Ich hatte mehr erwartet.
    Fazit: Ein netter Roman, der allerdings nicht viel Tiefe bietet und dem es an Natürlichkeit, Frische fehlt.
    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Jürgen Domian, Der Gedankenleser

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Danke für die schnelle Rezi. Wie gut, dass ich nicht gleich, als mir das Buch auffiel, gekauft habe. Auf der Wunschliste bleibt es. Die Dringlichkeit ist aber nicht mehr so hoch, hier sollte auf jeden Fall ein Bibliotheksexemplar genügen. :wink:

  • In einer dichten und dennoch leichten, immer unprätentiösen Sprache beschreibt der preisgekrönte irische Schriftsteller Colm Toibin das junge Leben der irischen Frau Eilis Lacey. Toibin hat sie in seinem eigenen Heimatort Enniscorthy im Süden Irlands zur Welt kommen und aufwachsen lassen. Die Geschichte beginnt in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Eilis ist Anfang zwanzig und lebt mit ihrer Mutter und ihrer von ihr bewunderten großen Schwester Rose zusammen und hat gerade in Miss Kellys Laden eine Arbeit gefunden, mit der sie etwas Geld verdienen und zum Lebensunterhalt der Familie beitragen kann.


    Mit Freunden geht sie an Freitag- oder Samstagabenden aus und weiß noch nicht so recht, wie sie sich ihr Leben vorstellt. Sie ist klug, wissbegierig und von schneller Auffassungsgabe. Der sonntägliche Besuch der Messe und die Moralvorstellungen der irischen katholischen Kirche sind nach wie vor Bestandteil eines jungen Frauenlebens, das aber schon ganz zu Beginn des Buches nach mehr sich sehnt. Als der aus Enniscorthy stammende und in New York arbeitende Priester Father Flood auf einem Heimatbesuch die mittlerweile erwachsene Eilis trifft, die er als Mädchen kennen gelernt hat, vermittelt er mit kräftiger Unterstützung von Rose der jüngeren Schwester eine Arbeit in Brooklyn. Eilis kann gar nicht anders als zuzusagen, obwohl sie weiß, dass diese Entscheidung bedeutet, dass Rose für immer sich um die verwitwete Mutter wird kümmern müssen und keine eigene Familie wird gründen können.


    Bei Mrs. Kehoe, von der sich später herausstellt, dass sie sich in der Gegend um Enniscorthy sehr gut auskennt und dorthin nach wie vor Verbindungen hat, bekommt Eilis ein Zimmer, und im Kaufhaus von Mr. Bartocci, einem Freund von Father Flood, eine Stelle als Verkäuferin.


    Der Roman beschreibt nun mit einer für Colm Toibin typischen Sprache, sehr genau, aber immer diskret das Leben von Eilis in Brooklyn. Die anderen jungen Frauen, die ebenfalls in Mrs. Kehoes Haus wohnen, ihre Arbeit, ihre erfolgreichen Bemühungen in einer von Father Flood angeregten Weiterbildung in Buchhaltung. Und zart und liebevoll fast schildert er Eilis' erste richtige Liebe, als sie Tony kennen lernt. Alles deutet darauf hin, dass sie irgendwann ein Ehepaar werden, als Eilis eine für sie furchtbare Nachricht erhält aus der irischen Heimat, die sie zurücktreibt. Sie spürt, dass alles auf dem Spiel steht und auch Tony stirbt bald vor Angst, sie könne nie mehr zu ihm zurückkehren ...


    "Brooklyn" ist ein beeindruckender Roman voller Poesie, der nicht nur ein klassisches Emigrantenschicksal beschreibt, sondern in der Figur der Eilis und der zartfühlenden Schilderung ihrer Seelenqualen und - freuden ein Porträt geschaffen hat, in dem sich manch andere Frau auch heute noch wieder erkennen kann - eine Existenz, hin- und hergerissen zwischen ihrer großen Liebe, dem Traum eines eigenen Lebens und der Verantwortung für die eigenen Herkunftsfamilie.

  • Anfang der 50er Jahre ist Eilis eine junge Frau in einer irischen Kleinstadt. Viel erwartet sie nicht vom Leben, denn ihre Heimat bietet sowieso keine großartigen Perspektiven. Ihre drei Brüder sind alle nach England gegangen, weil es dort Arbeit gibt, ihre ältere Schwester Rose arbeitet im Büro und unterstützt die verwitwete Mutter, so gut sie kann. Als Eilis eine Aushilfsstelle in einem Lebensmittelladen angeboten wird, nimmt sie an, obwohl ihr der Job keinen Spaß macht und sie total unterfordert ist.


    Doch dann erhält Eilis urplötzlich eine riesengroße Chance: auf die Fürsprache eines Priesters aus der Gegend, der nach Amerika ausgewandert ist, bekommt sie eine Stelle in einem Kaufhaus in Brooklyn und eine anständige Unterkunft. Und noch bevor sie überhaupt darüber nachdenken kann, ist sie schon auf dem schwankenden Schiff gen Westen.


    New York ist eine völlig neue Welt für Eilis, die bislang nur ihr beschauliches Städtchen kannte - groß und bunt und verwirrend. Wochenlang vergeht sie fast vor Heimweh nach dem Altbekannten, nach ihrer Familie und ihrer Stadt, doch dann lernt sie allmählich, sich zurechtzufinden und verliebt sich sogar.


    Colm Tóibín gelingt hier ein ganz ruhiges, unspektakuläres Einwandererporträt. Ausnahmsweise muss ich hier mal dem Klappentext recht geben, der sinngemäß davon spricht, dass Eilis' Seele viel später in Brooklyn ankommt als ihr Körper. Der überstürzte Aufbruch hat ihr gar keine Zeit gelassen, sich klar zu werden, was sie eigentlich will und was da auf sie zukommt, so dass es kein Wunder ist, dass sie anfangs unglücklich und regelrecht überfordert mit ihrem "neuen" Leben ist.


    Nicht nur Eilis und die anderen Figuren sind wunderbar gezeichnet, sondern auch die Milieuschilderungen sowohl des irischen Städtchens als auch Brooklyns in den 50ern fand ich äußerst gelungen und sehr authentisch. Kitsch und Pathos sucht man hier vergeblich, es passieren auch keine außergewöhnlichen Dinge, sondern man beobachtet einfach nur ein Stück von Eilis' Lebensweg - und doch entwickelt das Buch seine eigene Art von Spannung aus den zwischenmenschlichen Beziehungen und den Entscheidungen, die Eilis treffen muss.


    Ein sehr schönes, stilles Stück Literatur.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Was ich an Toibin´s Geschichten wohl am meisten schätze, ist die Tatsache, daß er über ganz normale Menschen und die kleinen Leute schreibt, über Hausfrauen, Angestellte, Arbeiter, Mütter und Töchter. Selbst wenn er, wie in seinem Henry James – Roman „Porträt des Meisters in mittleren Jahren“, über einen der ganz Großen der Literaturgeschichte schreibt, gerät ihm sein persönlicher Henry James ganz menschlich und zerbrechlich, mit allen Stärken und Schwächen, die ein Jeder von uns in sich vereint. Hierzu dient ihm eine sehr einfache und anschauliche Sprache, eine Erzählweise, die ohne wesentliche Höhepunkte auskommt, streng chronologisch voranschreitet und in einem ruhigen, langsamen Erzählfluß ihre Handlung vor uns ausbreitet.


    Toibin erscheint in seiner Art zu erzählen wie ein angelsächsischer Siegfried Lenz, doch fehlt den Toibin´schen Figuren die Unbedarftheit, leicht dümmliche Naivität und Beschränktheit, die viele der Lenz´schen Figuren ausmachen und deshalb ein wenig wie aus der Zeit gefallen anmuten lassen. Gerade bei Eilis, der Hauptfigur in „Brooklyn“, wird dies deutlich. Eilis ist einfach gestrickt, aber nicht dumm; sie ist unerfahren, aber nicht naiv und aus dem ängstlichen, verschüchterten irischen Mädchen wird eine selbstbewußte, junge amerikanische Frau, welche ihre großen Lebensentscheidungen zuletzt selbstbestimmt trifft, auch wenn diese mit emotionalen Härten verbunden sind. Im Vergleich zu Lenz sind die Figuren Toibins vielschichtiger, entwicklungsfähiger und lebensnäher.


    Toibin läßt den Leser das Schicksal der irischen Emigrantin schmerzlich und im Detail nachempfinden: Die Heimat mit ihren Lieben hat Eilis verlassen, in Brooklyn ist sie gut angekommen und hat sich hier auch bereits eingelebt, doch der Ort, an dem ihr Herz hängt, dem sie sich zugehörig fühlt, den hat sie in Irland gelassen. Die anfängliche Begeisterung über das Neue, die große Stadt, die vielen Menschen und die ständig wechselnden Eindrücke ist schnell verflogen: Da sind keine Straßenzüge, Plätze oder Orte, denen sich Eilis aufgrund einer alten Erinnerung zugehörig fühlt, keine Menschen, mit denen Eilis eine gemeinsame Geschichte teilt. Ohne Bezug zu ihrem Umfeld, als Niemand unter Vielen, bringt Eilis einen Tag nach dem Anderen hinter sich und mit der Zeit wird aus dem schmerzlichen Gefühl für die alte Heimat eine bloße Erinnerung, aus dem anfänglich noch herzzerreißenden Heimweh nicht mehr als eine emotionale Irritation, die Eilis schließlich zu beherrschen weiß. Mit der Zeit gewinnt sie Freunde, arbeitet an ihrem beruflichen Aufstieg und lernt sogar einen jungen Mann kennen, Toni, den sie liebgewinnt und mit dem sie sich schließlich auch verlobt.


    Doch wie zerbrechlich und flüchtig diese Seßhaftigkeit und diese Eingewöhnung in ihr neues Umfeld ist, muß Eilis erfahren, als sie nach einem tragischen Ereignis zurück in die alte Heimat Irland gerufen wird, um ihrer Mutter beizustehen. Eilis ist es, als sei sie hier in Irland aus einem langen, lähmenden Traum erwacht, denn alles fühlt sich plötzlich lebendiger und richtiger an: es ist der Ort, zu dem sie gehört und an dem sie plötzlich wieder unbeschwert lachen kann. Und wie von selbst verkehren sich all diejenigen widrigen Umstände, welche sie einst aus Irland fortgeführt hatten, in ihr Gegenteil und bieten ihr plötzlich die Möglichkeit, hier, in ihrer alten Heimat, ein neues Leben zu beginnen: ihr wird eine Arbeit angeboten, es finden sich gute ( alte ) Freunde und auch ein respektabler Verehrer bemüht sich um Eilis´ Gunst. Merkwürdigerweise scheint es Eilis bereits nach wenigen Wochen so, als seien ihre Jahre und Monate in Brooklyn, ihre Arbeit dort, ihr Zimmer, ihre Freunde und ihr Verlobter Tony nichts weiter als eine ferne, verschleierte Erinnerung, wie ein Film, den man einmal gesehen, oder ein Buch, welches man einmal gelesen habe: Sie hat die Bilder ihres Lebens in Brooklyn deutlich vor Augen, doch es fehlt ihr jegliches Gefühl für dieses Dasein.


    Für welches Leben also wird sich Eilis entscheiden ? Wird sie den vermeintlich einfacheren Weg wählen und in Irland bleiben, wo sie sich zugehörig fühlt ? Oder wird sie sich an ihr Versprechen, welches sie Tony gegeben hat, erinnern, erneut Familie und Freunde verlassen, nach Brooklyn zurückkehren und dort ihr Ersatzleben, in welchem sie nicht zuhause ist, fortsetzen, in der Hoffnung, daß sie sich mit dem Vergehen der Jahre in dieses Leben einfindet und mit ihm aussöhnt ?


    Vilhelm Moberg, einer der größten schwedischen Dichter des 20. Jahrhunderts, hat mit seinem vierbändigen Epos „Die Auswanderer“ wohl eine der eindrücklichsten literarischen Verarbeitungen des Themas Emigration geschaffen. Hier ist es Kristina Nilsson, welche mit ihrem Mann Karl-Oskar um 1850 die schwedische Heimat und ihre Eltern verläßt und sich in Minnesota in den USA niederläßt: damals eine Reise ohne Wiederkehr, ein Abschied für immer. Trotz des wirtschaftlichen Erfolges, gesellschaftlicher Anerkennung und der Gründung einer großen Familie in Amerika kann Kristina den Verlust der Heimat zeit ihres Lebens nicht überwinden, mit ihren Kindern wird es erst der nächsten Generation vorbehalten sein, unbelastet durch die emotionale Bindung an die alte Heimat, sich mit ihrem neuen Leben zu identifizieren und sich in diesem Leben heimisch zu fühlen.


    Ähnliches dürfen wir auch für Eilis vermuten: aus ihr ist zwar eine lebenstüchtige, junge Frau geworden, die sich die Entscheidungen für ihr Leben nicht mehr aus der Hand nehmen läßt, doch deutet nichts darauf hin, daß es ihr schließlich gelingen wird, ihre Zerrissenheit zu überwinden und an einem der beiden Enden der Welt glücklich und versöhnt anzukommen.


    Mein Fazit: ein sehr stiller Roman, der mich deshalb aber umso mehr berührt hat, weil er eine detaillierte Seelenschau betreibt und mich als Leser tief in Eilis´ Gefühlswelten hat blicken lassen. Ich kann „Brooklyn“ deshalb von ganzem Herzen empfehlen.

  • Die junge Eilis Lacey wandert Anfang der 1950er Jahre von Irland nach Amerika aus. Im Stadtteil Brooklyn von New York City findet sie ein neues Zuhause und auch eine Arbeit. Zwar wird die vom Versprechen eines besseren Lebens angelockte Eilis zu Beginn noch von Heimweh geplagt, doch es dauert nicht lange, bis ihr ein Verehrer den Hof macht und ihr über das Sehnen nach der alten Heimat hinweghilft: Der Italo-Amerikaner Tony umwirbt sie mit seinem Charme.Eine Familientragödie zwingt Eilis jedoch einige Zeit später, Brooklyn wieder zu verlassen und zumindest temporär nach Irland
    zurückzukehren. Von der Vergangenheit eingeholt, trifft sie dort auf densympatischen Jim Farrell,und auf einmal muss sie sich entscheiden, in welchem der zwei Länder sie nun tatsächlich leben will – in ihrem alten Umfeld oder doch in den Verheißungen der neuen Welt.


    Ich wollte das Buch schon seit einer Weile lesen, und nun habe ich es doch mal geschafft. Das Buch wurde gerade erfolgreich verfilmt und der Film,der auch "Brooklyn" heißt, kommt Ende Jänner 2016 in die Kinos. Und da eine meiner absoluten Lieblingsschauspielerinnen, nämlich Saoirse Ronan die Rolle der Eilis spielt, ist es natürlich sowas von klar, dass ich den Film bald sehen muss und natürlich auch im Vorhinein das Buch lesen musste! :-)
    Dies war nun also mein erstes Buch des irischen Autors Colm Tobin und es wird sicherlich auch nicht mein letztes gewesen sein!
    Den Schreibstil von Tobin fand ich zu Beginn noch etwas gewöhnungsbedürftig, da er einfach so anders ist, als der Schreibstil in den ganzen anderen Büchern, die ich normalerweise so lese. Aber ich habe mich an den Schreibstil und an die Sprache von Tobin recht schnell gewöhnt. Die Geschichte wird in einem sehr angenehmen, langsamen Tempo erzählt, sodass man der Geschichte super folgen kann, ohne irgendwie Angst zu haben, dass man etwas versäumt! Eilis ist eine sympathische junge Protagonistin. Als Leser bekommt man direkt mit, wie Eilis in Amerika erwachsener und selbstbewusster wird. Sie mochte ich richtig gerne. Toni ist einfach nur ein Schatz. Alleine schon die Art, wie er sich immer um Eilis bemüht ist einfach nur süß und zum dahinschmelzen. Einen solchen Jungen, würde sich ja wirklich jedes junge Mädchen nur wünschen. Jim Farell hingegen, konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich leiden. Ich bin mit ihm auch leider nicht so warm geworden und fand ihn einfach nur unsympathisch. Es bleibt aber bis zum Ende wirklich spannend, wie sich Eilis entscheiden wird, denn sie verliert ihr Herz ja sowohl an Toni als auch an Jim! Und ich muss sagen, ich bin mit dem Ende ja mehr als zufrieden :-) Das einzig negative war meiner Meinung nach, dass sich die Geschichte gegen Ende hin etwas hingezogen habt, aber ansonsten ein schönes Buch!


    Ein tolles Buch mit einer schönen Geschichte um eine junge Frau, die sich entscheiden muss, was für ein Leben sie selber leben will! Entweder das "normale" Leben in Irland oder das aufregende Leben in Amerika?! :-)
    Vier von fünf Sternchen!