3. Teil: "Der Anfang vom Ende" vom 23.07 - 25.07

  • na gut, ich mach ganz unverfroren trotzdem weiter, weil es mir einfach ein Bedürfnis ist, meine Meinung kundzutun.


    Im 3. Teil plätschert es ja dann einmal so ein bisschen dahin .....


    Ich frage mich allerdings ganz ernsthaft, was Onno für ein Mensch ist. Er ist so extrem gefühlskalt, nichts berührt ihn - dann aber doch irgendwie - ich kann ihn ganz schwer einschätzen.


    Er ist ja auch wohl nach landläufiger Meinung ein miserabler Vater und Ehemann. Er sieht seinen Sohn oft wochen- sogar monatelang nicht. Auch seine Frau, die ja doch immerhin noch lebt, besucht er so gut wie nie. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Er hadert auch überhaupt nicht mit seinem Schicksal.



    Kapitel "Das Nicht"


    Am Ende des Kapitels "Das Nicht" kommt dann noch J.J. Rousseau vor "War Rousseau der größte Idiot aller Zeiten?"
    - zu ihm habe ich hier was gefunden:


    http://www.philolex.de/philolex.htm


    So, nun gehts weiter. Die Briefe an die "Hinterbliebenen" sind wirklich sehr rührend!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich bin jetzt auch mit dem 3. Teil durch, hier meine Eindrücke:


    Dieser 3. Teil ist etwas langatmig und sehr mühsam zu lesen, weil er viele philosophisch, archtektonisch und astronomisch einschlägige Abhandlungen in sich birgt.


    Da ich weder in Architektur noch in Musik oder Astronomie und auch in Philosophie nicht allzusehr bewandert bin, habe ich viel recherchieren und nachlesen müssen. Teilweise waren die Abhhhandlungen für mich auch schwer nachvollziehbar. Z.B. der Zusammenhang von Musik und Architektur im Kaptitel "Musik":


    Hier ein paar Links, falls wer braucht:


    Teil III./Kapitel 47 Die Musik:
    Palladio: http://www.andrea-palladio.de/start.htm
    Boullee: http://deu.archinform.net/arch/1008.htm?ID=g5OT7yCRCutBz2Dx
    Albert Speer : http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/SpeerAlbert/


    Vitruvius: http://www.weltchronik.de/ws/b…-0100MMDDb--0100MMDDd.htm


    Georg Cantor: http://www.philosophenlexikon.de/cantor.htm


    Das Fazit, dass ich herausnehmen konnte ist, dass das Neue immer das Alte irgendwie in sich birgt, sei es in der Architektur, in der Philosophie oder auch in der Philosophie und Astronomie.


    Weiters wird in diesem Teil wieder die Frage der Euthanasie gestellt, als Ada auch noch an Krebs erkrankt. Sie wird nicht operiert, keine Chemo gemacht (laut Ärzte "wieso auch"), und auf Max' Frage hin, ob Schmerzmittel verabreicht werden, verneint der Arzt ebenfalls. Für Max natürlich wieder eine unverständliche Diskrepanz.


    Die darauf folgenden Gedanken im Kapitel "Westerbork" gingen mir nahe. Zum Thema "Sprache als Tarnung der Realität" (Thema "Endlösung").



    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Hallo Rosalita


    Nur ein kleiner Tipp am Rande; wäre es nicht besser, dein Zitat zu spoilern? Du brauchst nur im Antwortfeld die Funktion "Spoiler" anzuklicken. :idea:
    Denn SO ist dein Zitat doch noch zu lesen. :-$


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Hallo Bonprix,
    danke für den Hinweis, den "Spoiler"-Button hab ich total übersehen.


    Herzliche Grüße!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Ich bin jetzt noch eher gegen Anfang des 3. Teils und hab deshalb deine Postings noch nicht gelesen, Rosalita.


    Allerdings ist mir gleich etwas aufgefallen, was mir von der Symbolik her sehr gefallen hat:


    Seite 449:
    "Und plötzlich dachte er an den gelben Stern, den seine Mutter im Krieg auf der linken Brust hatte tragen müssen. Einen Stern! Sterne! All die Zehntausende hier hatten Sterne getragen, mit Sternen auf der Brust waren sie in die Waggons gedrängt worden, auf dem Weg von dem kleinen Trapez zum großen Rechteck.Aus den Zeitungen erinnerte er sich an Diskussionen über die Frage, ob in Westerbork ein Mahnmal für die Deportierten errichtet werden sollte; die Überlebenden waren dagegen gewesen, man sollte das alles endlich einmal vergessen. Aber da stand es doch! Was war das Synthese-Radioteleskop schließlich anderes als ein Mahnmal von anderthalb Kilometern Durchmesser!"

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • In diesem Teil fallen mir einige bemerkenswerte Sachen auf.


    Zum Beispiel finde ich es schön, wie Quinten sich das Koma seiner Mutter erklärt. Daß der Kleine so sehr an seinem Vater hängt, finde ich irgendwie merkwürdig, da dieser sich ja so gar nicht um ihn kümmert. Auf jeden Fall merkt man jetzt schon, daß Quinten in dem Buch noch eine große Rolle spielen wird.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Hallo Azrael!


    Ja, dass der Junge so an seinem - gar nicht erwiesenermaßen biologischen - Vater hängt, ist wirklich bemerkenswert. Möglicherweise will Mulisch auf die Redensart "Blut ist dicker als Wasser" eingehen. Eine Frage, auf die ich nicht wirklich eine klare Antwort habe. Max "opfert" sein Leben für Quinten, stellt seinen Lebenswandel um, stellt sich voll auf das Kind ein, aber bevorzugt wird von Quinten sein "biologischer" Vater, der sich so gut wie gar nicht um ihn kümmert.


    Die Gedanken, die sich Quinten so um seine Umgebung macht, fand ich auch ganz großartig, wie er sich die Familienkonstellation zusammenreimt und immer einen Weg findet, damit zurechtzukommen.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • So, jetzt hab ich diesen Teil auch fertig und kann endlich auch deine Beiträge lesen, Rosalita!


    Onnos Leben ändert sichja dramatisch, wobei ich schon - für ihn fast fast überraschenderweise - den Eindruck habe, dass er mit dem Ende seiner Karriere viel besser zurechtgekommen wäre als mit dem Tod seiner Freundin. Irgendwie schient es, als wiederhole sich die Geschichte (was im RL ja auch immer wieder vorkommt). Onnos Reaktion finde ich irgendwie passend. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er sich an seinen Sohn klammert. Dazu war der Kontakt vorher wohl auch zu locker.


    Dass gerade Ada jetzt an Krebs erkrankt, ost auch so eine Sache, von der ich finde, dass sie irgendwie zum Buch passt. Irgendwie erscheint es mir "logischer", dass sie daran stirbt als ewig vor sich hinzuvegetieren oder dass sich doch jemand zur Euthanasie entschließt.


    Max Tod hat mich sehr überrascht. Ich bin gespannt, inwieweit das den Verlauf des Buches ändert. Abgesehen davon bin ich gespannt, ob Onno mittlerweile schon von Max Tod erfahren hat. Dass Quinten wiederum Onno finden wird, ist für mich absolut sicher. Ich bin gespannt, was die Geschichte noch für die beiden bereithält.


    Ansonsten hat dieser Teil für mich schon einige Längen aufgewiesen. Die wissenschaftlichen Passagen waren mE sowohl zu lang als auch zu langatmig.

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson