Es ist nun schon 3 Wochen her, dass ich das Buch gelesen habe und irgendwie musste ich es erst einmal verarbeiten. Ich war hier nur zufällig darübergestolpert und die vielen positiven Meinungen dazu und auch die Rezis bei amazon haben mich doch sehr neugierig gemacht.
Wenn man das Wort Inzest hört, denkt man ja zuerst an Gewalt und Erniedrigung und es fällt einem der eine oder andere Fall ein, der zuletzt bekannt geworden ist. Aber was ist, wenn das Ganze freiwillig passiert, wenn beide es wollen? Ich war gespannt, wie die Autorin dieses Tabu-Thema in ihrem Buch behandelt hat.
Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich derartig berührt hat. Tabitha Suzuma erzählt die Geschichte von Maya und Lochan unglaublich eindringlich und zartfühlend. Die beiden, die aufgrund der familiären Verhältnisse schon sehr früh die Elternrolle einnehmen müssen, haben ein sehr enges und vertrautes Verhältnis zueinander. Und während Maya zumindest eine Freundin außerhalb der Familie hat, ist Lochan ein zwar hochintelligenter, andererseits aber zutiefst verstörter und traumatisierter Junge, dem es unmöglich scheint, mit Menschen von außerhalb in Kontakt zu treten. Und so finden die beiden letztlich nur Halt aneinander und stellen irgendwann fest, dass sie sich ineinander verliebt haben...
Auch, wenn ich beim Lesen die ganze Zeit den Gedanken im Kopf hatte, dass das, was die beiden verbindet, unmöglich, ja sogar verboten ist, kam nie das Gefühl auf, dass es falsch ist. Eigentlich hat mich das Buch die ganze Bandbreite der Emotionen durchleben lassen. Ich war erschrocken, wütend, ich habe mich mit Maya und Lochan gefreut und ich war furchtbar traurig. Es gibt nicht viele Bücher, die es bisher geschafft haben, mich zum Weinen zu bringen, hier habe ich hemmunglos geheult.
"Forbidden" ist für mich eines meiner Jahreshighlights und irgendwann werde ich es bestimmt nocheinmal lesen. In der aberwitzigen Hoffnung, dass es beim zweiten Mal lesen anders endet...
Von mir gibt es dafür