Susan Hastings - Der schwarze Magier

  • Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit mal bei Jokers erworben, weil mich der Titel und Klappentext angesprochen haben. Dann stand es lange Zeit in meinem Regal - und das hätte es auch weiterhin tun können, ohne dass mir dadurch etwas wichtiges entgangen wäre...


    Klappentext:
    England 12. Jahrhundert: Rupert Cazeville merkt bereits als Kind, dass er besondere Fähigkeiten hat. Immer wieder hat er Visionen. Sehr zum Verdruss seines Vaters weigert sich Rupert, Ritter zu werden. Seine Mutter aber hilft ihm, seinen Wissensdurst zu stillen, und schickt ihn in ein Kloster. Doch schon bald flieht Rupert vor der strengen Züchtigung und der Ungerechtigkeit der Mönche. Die keltische Kräuterfrau Rigana nimmt sich seiner an und führt Rupert in die Welt des Druidentums und der Naturgesetze ein. Schließlich fasst Rupert den Entschluss, nach Italien zu gehen und Medizin zu studieren. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Operationsmethoden gerät er jedoch in Konflikt mit der Obrigkeit und ist bald schon als Teufel verschrien. Als er vor der Inquisition fliehen muss, schließt er sich Richard Löwenherz an, der auf seinem Kreuzzug unterwegs ins Heilige Land ist ...


    Mein Eindruck:
    Was ich anfangs noch gut fand, nämlich dass Hastings sich nicht mit weitschweifigen Erklärungen z.B. zu Familienverhältnissen aufhält, entwickelt sich dann leider ganz schnell zum Nachteil dieses Buches. Alles wird nur angedeutet, Rupert hat keine Chance, eine echte charakterliche Entwicklung zu durchlaufen. Gerade noch ist er Novize im Kloster und schon geht er mit Richard Löwenherz auf Kreuzzug. Das meiste wird nur angedeutet, aus jedem Abschnitt seines Lebens werden nur ein oder zwei Episoden herausgegriffen und etwas näher beleuchtet. Aus einem wissbegierigen Jungen, der durch glückliche Fügung einer Kräuterfrau in die Hände fällt, die ihn auf den Weg zum Druiden führt, wird ein Mann, der mir zutiefst unsympathisch ist. Und zwar umso mehr, je länger die Geschichte dauert. Der sonst so weltoffene Rupert ist frauenverachtend - nein eigentlich menschenverachtend und zynisch. Das passt meiner Meinung nach so gar nicht zu einem Druiden. Warum muss Rupert so kalt und hartherzig sein? Damit er die Rolle des einnehmen kann, der nur hin und wieder durch seine Heilkunst in die Geschehnisse eingreift? Eine andere Chance hat diese Figur ja auch nicht wirklich neben all den historisch verbürgten Personen.


    Schade - die Geschichte hätte inhaltlich so viel hergeben können. Weniger (aber dafür intensiver) wäre hier definitv mehr gewesen. Gut gefallen hat mir eigentlich nur das erste Drittel, aber so hat dieses Buch sich immerhin auf :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternchen gerettet.

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark