Klappentext:
In Niederkaltenkirchen geht wieder das Verbrechen um.
"STIRB, DU SAU!" So prangt es in roter Farbe an Höpfls Haus.
Der Dienststellenleiter von der PI Landshut ruft an: Realschulrektor Höpfl ist nicht zum Unterricht erschienen. Ich soll da jetzt mal hinfahren und nachsehen. "Stirb, du Sau!", schießt es mir durch den Kopf und ich ahne nichts Gutes...
Nach dem Bestseller "Winterkartoffelknödel" kommt jetzt der zweite Fall für Franz Eberhofer.
(Quelle: Verlagswebsite)
Über die Autorin
Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich 2010 gleich mit ihrem ersten Provinzkrimi um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer, " Winterkartoffelknödel", in die Herzen ihrer Leser geschrieben. Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat. Dort hat sie ihre Kindheit verbracht, wuchs bei der Oma auf. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie lebt heute gerade mal 160 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt, in Landshut. Rita Falk ist mit einem Polizisten verheiratet und hat drei Kinder.
(Quelle: Verlagswebsite)
Aufbau und Allgemeines:
Bevor ich zum Inhalt des Krimis komme, möchte ich unbedingt loswerden, dass ich es großartig finde, dass auch dieser Band der Reihe wieder mit einem Glossar der niederbayrischen Begriffe daherkommt, sodass auch die "Preußen" unter uns Lesern alles verstehen können. Und was natürlich auch nicht fehlen darf, sind Omas Rezepte am Ende des Buches, sodass man die kulinarischen Highlights aus diesem Band nachkochen kann. Diese Idee fand ich schon beim ersten Band total gut, und ich habe mich gefreut, dass das offenbar beibehalten wird.
Die 243 Seiten Krimi, die man darüber hinaus bekommt, sind in 26 Kapitel unterteilt und diese sind sehr schnell gelesen - warum, darauf werde ich jetzt näher eingehen:
Inhalt:
Als Franz Eberhofer zum Haus des Realschulrektors Höpfl gerufen wird, weil jemand an dessen Hauswand "Stirb, du Sau!", geschrieben hat, findet er weiter noch nichts dabei. Dass der Rektor einer der unbeliebtesten Menschen in Niederkaltenkirchen ist, ist schnell ermittelt. Das macht es natürlich nicht leichter, denn dadurch ist die Liste der Verdächtigen erstmal ziemlich lang. Und das bleibt sogar noch so, nachdem Franz erfährt, dass der Höpfl nicht nur zunächst verschwunden, sondern letzten Endes sogar einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Wer hatte denn nun wirklich einen Grund, den Lehrer umzubringen? Um das herauszubekommen, muss der Franz ganz tief in das Privatleben des Lehrers eintauchen - und dabei macht er tatsächlich unerwartete Entdeckungen, die ihn auf eine heiße Spur führen...
Aber nicht nur die Arbeit hält den Franz in Atem - nein, nun spinnt auf einmal seine langjährige Freundin Susi herum. Eine unbedachte Bemerkung vom Franz, ein Mädelsurlaub in Italien und schon ist plötzlich alles anders. Nicht, dass es Franz wirklich was ausmachen würde. Aber muss so ein Verhalten denn nun wirklich sein? Frauen sind wirklich komisch, da stimmen auch Franz' Freunde ihm zu, die das Thema ausführlich abends in der Kneipe besprechen.
Und dann ist da natürlich noch die Familie Eberhofer. Die schwerhörige Oma, die das beste Essen in ganz Niederbayern kocht und die Familie total im Griff hat, der Papa, der immer noch die Beatles auf voller Lautstärke hört und von Zeit zu Zeit extrem unter dem Verlust seiner beiden Zehen leidet, und der Leopold, der kurz vor seiner nächsten Ehe steht, dieses Mal mit einer Thailänderin, die kein Wort Deutsch spricht, dem Papa aber den ersehnten Enkel schenkt. Und die Sushi, wie der Franz sie nennt, weil der Name halt so gut passt, ist wirklich süß, wenn man mal davon absieht, dass sie die riesige Eberhofer Nase geerbt hat. Außerdem bringt das kleine Mädchen, ohne dass der Franz es wirklich merkt, eine ganz neue Seite in ihm hervor.
Eigene Meinung:
"Dampfnudelblues" habe ich fast in einem Zug ausgelesen. Es ist, wie auch schon der Vorgänger, so erzählt, wie Franz Eberhofer der Schnabel gewachsen ist, und das bedeutet, dass man sich als Leser auf die niederbyrische Art zu sprechen einlassen muss, um diesen Krimi wirklich genießen zu können, aber - wie gesagt - mir als Norddeutscher ist das auch gelungen und es hat mir viel Spaß gemacht, denn gerade diese Erzählweise ist eine der Besonderheiten dieses Buches und wirklich sehr gut gelungen.
Man muss natürlich wissen, dass dieser Provinzkrimi nicht unbedingt die Ermittlungen zu dem geschehenen Verbrechen in den Vordergrund stellt. Wer wirklich nur einen Krimi lesen will, ist mit dem "Dampfnudelblues" schlecht beraten. In diesem Buch steckt aber noch Einiges mehr, nämlich die wirklich lesenswerten Episoden aus Franz' Privatleben - wer den ersten Band gelesen hat, wird die Oma und den Papa ja bereits ins Herz geschlossen haben und wissen, dass der Leopold für den ein oder anderen Lacher sorgen wird... das ist echt gut gelungen und macht Spaß. Dasselbe gilt auch für das Wiedersehen mit vielen anderen Figuren aus dem ersten Band.
Besonders gelacht habe ich, als der Cliffhanger, den es am Ende des ersten Eberhofer-Krimis gab, aufgelöst wurde. Ich werde an dieser Stelle nichts verraten, aber es passt einfach!
Einziger Kritikpunkt: Mag sein, dass der Höpfl eine ganz unbeliebte Person ist, aber dass bei dem, was ihm passiert, in der Schule und im Ort nicht nur Gleichgültigkeit, sondern Freude und Verständnis für den Täter da sind, fand ich nicht so passend. Das wird einem als Leser zwar nicht dauernd unter die Nase gerieben, sondern nur etwa zwei- bis dreimal erwähnt, aber es hat mich trotzdem gestört.
Fazit:
Eine absolut lesenswerte Fortsetzung von "Winterkartoffelknödel", die viel Spaß macht und bei der mir besonders die Erzählweise und die Rezepte im Anhang als Highlights gefallen.