Chuck Palahniuk - Die Kolonie / Haunted

  • Kurzbeschreibung
    Schon mal darüber nachgedacht, den Alltag für drei Monate hinter sich zu lassen, um an einem geheimen Ort etwas ganz Großes zu erschaffen? Der tatterige Mr. Whittier lockt eine Gruppe von Möchtegernschriftstellern mit eben dieser Aussicht in ein altes Theater. Die kreative Auszeit entpuppt sich schnell als wenig angenehm, und die obskuren Personen, die unfreiwillig in dem modrigen Gebäude zusammengepfercht wurden, tun ihr Übriges, um aus der vermeintlichen Künstlerkolonie einen Alptraum zu machen. Chuck Palahniuk unternimmt einen bitterbösen Trip in die menschlichen Abgründe - sowohl psychischer wie körperlicher Natur. Beißende Ironie gegenüber der Mediengesellschaft wechselt mit fast schon romantisch anmutenden Beschreibungen aus dem unappetitlichen Alltag der Gefangenen. Definitiv nichts für Menschen, denen schon bei "Emergency Room" schwummerig wird!


    Meine Meinung
    Es fällt mir schwer hier eine Meinung abzugeben. Dies war nun mein drittes Buch des Autors und bisher hat mir keines richtig gefallen. Die Kurzbeschreibung klingt immer sehr vielversprechend, doch die Romane haben dann kaum noch etwas damit zu tun, sie entwickeln sich völlig anders. Auch bei diesem Roman hatte ich etwas völlig anderes erwartet. Klingt es nicht interessant, ein alter Mann lockt eine Gruppe in ein altes, düsteres Theater und schottet sie von der Außenwelt ab. Die eingepferchten drehen ab und alles entwickelt sich zu einem Horrortrip. Ja, hört sich doch erstmal gut an.


    Doch eigentlich handelt das Buch nur von Kurzgeschichten, die jeder Einzelne erzählt und ein bisschen Rahmenhandlung in dem Gebäude. Es passiert immer ein kurzer Einblick in der Gegenwart und dann gibt es ein "Gedicht" (ich würde es so nicht nennen :roll: ) über eine Person und danach erzählt sie ihre Geschichte. Einige Geschichten sind ganz interessant, die meisten jedoch gähnend langweilig. Und weil sich die Menschen anscheinend selbst auch so langweilig finden, müssen sie etwas unternehmen. Sie wollen alles so hinstellen, als wären sie entführt und gequält worden. Sie wollen den eigentlich netten Mr. Whittier als Monster darstellen, das Ihnen nichts zu essen gegeben und sie gequält hat. Dazu schneiden sie sich Finger und Zehen ab, reißen sich sogar Fingernägel aus :puker: Das sind dann die unappetitlichen Stellen im Buch.


    Fazit
    Für jemanden der etwas gesellschaftskritisches sucht, wird evtl. mit diesem Buch zufrieden sein, sieht man ja auch an den guten Amazon-Rezis. Für mich war es jedoch absolut nichts und ich glaube ich werde zukünftig meine Finger von Palahniuk lassen. Leider habe ich noch ein ungelesenes Buch von ihm, mal schauen. Von mir noch gnädige :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 Sternen.