3. Abschnitt: 17. Dez. bis Mitte Januar (Seiten 321-430)

  • Hat noch niemand bis hierher gelesen? Ich habe den Rest des Buchs mit dem wirklich spannenden Showdown heute verschlungen, aber ich will erstmal nichts verraten. :-,

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hat noch niemand bis hierher gelesen? Ich habe den Rest des Buchs mit dem wirklich spannenden Showdown heute verschlungen, aber ich will erstmal nichts verraten. :-,


    So ging es mir heute Nacht auch - bis 2 Uhr hab ich noch gelesen und bin jetzt durch. Also wenn du möchtest, darfst du gern loslegen :wink: Ich hab heute morgen leider nicht so viel Zeit, dass ich hier jetzt ausführlich schreiben kann.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Also wenn du möchtest, darfst du gern loslegen :wink:


    Ich komme heute auch nicht zum Schreiben, weil mein Mann und ich heute nach Regensburg fahren und in unserer ehemaligen Studentendisko an der "Nacht der grauen Panther" (die machen 2x im Jahr eine Diskonacht nur für die ehemaligen Studentengenerationen :mrgreen: ) teilnehmen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Gerade habe ich in einem Rutsch den Rest des Buches gelesen. Es war so spannend, ich konnte einfach nicht mehr aufhören.


    Und Mann, hab ich mich getäuscht.


    Interessant fand ich die kurze Passage über die Zwangshandlungen und -gedanken, die sich wohl auf Carlo bezogen haben. Dieser ist ja wirklich ein regelrechter Psychopath. Seine Mutter hat ja bei ihm echt einen Schaden hinterlassen.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • Was macht man morgens um halb fünf, ausgeschlafen? Schäfchen zählen hilft nicht mehr :sleep: ? Richtig, die letzten 100 Seiten in einem Rutsch zu Ende lesen. :uups:


    Sara findet in Lydias Wohnung die Schlange. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie die Schlange nach erfolgter Tat in ihrer Wohnung behält. Das war mir zu offensichtlich. Da muss mehr dahinter stecken. :-k


    Lydia geht zurück in ihre Vergangenheit und betritt die alte Wohnung, in der sie lange Zeit misshandelt wurde. Sie trifft dort auf ihre frühere beste Freundin Melanie. Kann es tatsächlich sein, dass man nichts, aber auch rein gar nichts bemerkt? Oder nichts bemerken will? Ich überlege gerade, wo in meinem Umfeld könnte ich mir häusliche Gewalt vorstellen? Nirgends, absolut bei keinem, den ich kenne, kann ich mir das auch nur ansatzweise vorstellen. Was würde ich tun, wenn ich einen Verdacht hätte? Verdrängen? :-k


    Mir ist eines noch immer nicht klar, vielleicht habe ich es auch überlesen. Wie hat Carlo Lydia gefunden? Er hat sich im Forum als Carla ausgegeben, o.k. Hat er alle möglichen Foren zu diesem Thema durchstöbert? Wie hat er erkannt, dass Valeska = Lydia ist?


    Des Rätsels Lösung fand ich absolut o.k. Das Ende war mir, wie soll ich sagen, zu amerikanisch. Über fast 400 Seiten gefiel mir das Buch 150%. Mir hat das Thema „Häusliche Gewalt“ sehr gut gefallen, auch wenn es ein sehr ernstes und trauriges Thema ist. Es war mal wieder etwas anderes, eine gute Idee, spannend und fesselnd geschrieben. Und dann habe ich zum Ende hin das Gefühl, ich finde mich in einem typisch amerikanischen Thriller wieder.


    Ich hätte gerne noch mehr über die Trennung von Ronnie und Sara erfahren. Wie hat Ronnie reagiert, als er erfahren hat, was alles passiert ist? Als Sara zur Heldin wurde? Seinen Sohn hat er ja dann doch anstandslos wieder hergegeben.


    Es ist auf jeden Fall das spannendste Buch, das ich dieses Jahr bisher gelesen habe. Mal sehen, ob das im Laufe des Jahres noch jemand toppen kann :twisted: ?

  • Ich habe das Buch gestern ebenfalls beendet und kann sagen: ich bin zufrieden mit dem Ende! :thumleft:

    Kann es tatsächlich sein, dass man nichts, aber auch rein gar nichts bemerkt? Oder nichts bemerken will?

    Ich kann mir das SEHR gut vorstellen, dass es so ist. Überleg doch mal, bei wie vielen Themen die Umgebung einfach wegschaut, ohne etwas zu unternehmen? Ich glaube viele wollen einfach in solch eine Situation nicht hineingezogen werden, wollen gar nicht genauer hinsehen und sich tiefer damit beschäftigen, um nicht selbst handeln zu müssen. Sie schlucken lieber die Halbwahrheiten und drehen sich weg, anstatt mal genauer zu prüfen, was da eigentlich los ist. Sicher eher noch, wenn "Mord" dabei eine Rolle spielt (schließlich wurde Melanie erzählt, Lydia hätte ihren Liebhaber umgebracht).

    Interessant fand ich die kurze Passage über die Zwangshandlungen und -gedanken, die sich wohl auf Carlo bezogen haben.

    Da habe ich auch genauer aufgehorcht. Das war doch auch so bei dem Film "Der Feind in meinem Mann" (oder wie der nochmal hieß) mit Julia Roberts, die ebenfalls vor ihrem gewalttätigen Mann flieht. Der war doch auch so penibel mit der Anordnung seiner Konservendosen und Geschirrtücher, so wie Carlo mit seiner Ordnung. Ist das denn in diesem Zusammenhang ein altbekanntes Muster? :-k


    Mich hätte ja auch noch interessiert, weshalb Carlo seine Mutter so sehr gehasst hat, was genau sie verbrochen hat. Wenn ich nicht gerade etwas überlesen habe, dann wurde das nie aufgeklärt, oder?


    Gefreut hat mich, dass


    Alles in Allem kann ich aus dem Buch ein gutes Fazit ziehen! Es war spannend, es hatte ein wirklich interessantes Thema und wurde m.E. auch gut umgesetzt!

    "The worth of a book is to be measured by what you can carry away from it."

    - James Bryce

  • Zitat


    von Mausi1974: Ich hätte gerne noch mehr über die Trennung von Ronnie und Sara erfahren. Wie hat Ronnie reagiert, als er erfahren hat, was alles passiert ist? Als Sara zur Heldin wurde? Seinen Sohn hat er ja dann doch anstandslos wieder hergegeben.

    Die Trennung geht natürlich nicht so schnell, allein wegen Jonas - das hat in der ersten Fassung den Rahmen nach dem Showdown gesprengt und starb den Kürzungstod (es gab viele Kürzungstode und die meisten taten dem Buch gut :twisted: ) - Ronnie versucht Sara zu halten, benutzt Jonas als Druckmittel (das kannst du dem Kind nicht antun ... :evil: ), droht mit Selbstmord, macht sie nieder, fleht sie an... Tini springt in die Bresche, holt Sara zu sich und stärkt ihr den Rücken in den täglichen Grabenkämpfen ](*,) , die Sara ausfechten muss - denn durch das gemeinsame Kind kann kein völliger Schlussstrich gezogen werden.



    Zitat

    von Mausi1974: Es ist auf jeden Fall das spannendste Buch, das ich dieses Jahr bisher gelesen habe. Mal sehen, ob das im Laufe des Jahres noch jemand toppen kann :twisted: ?


    Danke ... :uups: Freut mich, dass es dir gefallen hat! :D



    Zitat

    von Steffie: Mich hätte ja auch noch interessiert, weshalb Carlo seine Mutter so sehr gehasst hat, was genau sie verbrochen hat. Wenn ich nicht gerade etwas überlesen habe, dann wurde das nie aufgeklärt, oder?


    Carlo war ein ungewolltes Kind, gezeugt im Suff bei einem One-Night-Stand mit einem völlig Fremden. Die Mutter lebt in einem kleinen, erzkatholischen, oberbayerischen Dorf, wo so etwas selbst zu Beginn der achtizger Jahren noch sehr verpönt war. Sie verschweigt die Schwangerschaft bis kurz vor der Geburt. Als Carlo da ist, wird sie von der eigenen Mutter praktisch "verhaftet", sprich sie wird gezwungen, zu Hause zu bleiben, sich um das Kind zu kümmern und ihr wird immer wieder vorgeworfen, was für ein schlechter, verdorbener Mensch sie sei, sie, die Schande über die Familie gebracht habe und dafür jetzt büßen muss. Sie entwickelt einen Putzzwang, als könnte sie sich selbst dadurch wieder "rein" machen. Ihren ganzen Frust und Hass lässt sie an Carlo aus, der nie eine liebevolle Zuwendung erfahren hat. Auch Carlo muss schrubben bis ihm die Finger bluten. Er versteht nicht, warum seine Mutter so anders ist, als die der Klassenkameraden. Das wäre die Hintergrundgeschichte. Sie ist im Buch nur andeutungsweise dargestellt - in Carlos Passagen, wenn er über seine Mutter nachdenkt (z.B. ...nie in den Arm genommen, ... musste putzen bis die Hände bluteten ...oder Seite 208: Wäre ich ein Hund gewesen, vielleicht hätte der Tierschutzverein mich gerettet - aber ich war nur ein Kind. Es war nicht meine Schuld, was dir passiert ist, du hättest mich abtreiben können ... oder Seite 282: ...Was hattest du für einen Mutter, Sara? ...hat sie dir eine ausgestopfte Riesenspinne aufs Bett gelegt, damit du die ganze Nacht vor Angst keine Mucks machst? oder S. 334: Seine Mutter hatte den Anblick von Schmutz nicht ertragen. Schmutz, der sie an den Makel erinnerte, mir der er geboren war, der sie beschmutzen würde, solange er lebte.)


    Zitat

    von Steffie: alles in Allem kann ich aus dem Buch ein gutes Fazit ziehen! Es war spannend, es hatte ein wirklich interessantes Thema und wurde m.E. auch gut umgesetzt!


    Freut mich sehr, danke! :D


    Janet Clark :flower:

    2019: "INGENIUM - Du kannst nicht entkommen", cbj Verlag,

    2018: "Ewig Wir - Deathline", cbj Verlag

    2017: "Ewig Dein - Deathline", cbj Verlag

    2016: "Black Memory", Heyne Verlag
    2015: "Finstermoos" Band 1-4, Loewe Verlag
    2014: "Singe, fliege, Vöglein stirb", Loewe Verlag
    2013: "Sei lieb und büße", Loewe Verlag; "Rachekind", Heyne Verlag
    2012: "Schweig still, süßer Mund", Loewe Verlag
    2011: "Ich sehe dich", Heyne Verlag
    www.janet-clark.de

  • Der letzte Abschnitt war wirklich so spannend, dass ich das Buch dann auch in einem Rutsch fertig lesen musste. Es war dann schon ein richtiger Showdown mit den vertauschten Handys und dem Geschehen auf der Baustelle.
    Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Aufklärung des Falles als Abschluss gereicht hat und ich in dem Moment dann auch gar keinen Gedanken an die weitere mögliche Handlung verschwendet habe. z.B. die Trennung von Ronnie und Sara

    Die Trennung geht natürlich nicht so schnell, allein wegen Jonas - das hat in der ersten Fassung den Rahmen nach dem Showdown gesprengt und starb den Kürzungstod (es gab viele Kürzungstode und die meisten taten dem Buch gut :twisted: ) - Ronnie versucht Sara zu halten, benutzt Jonas als Druckmittel (das kannst du dem Kind nicht antun ... :evil: ), droht mit Selbstmord, macht sie nieder, fleht sie an... Tini springt in die Bresche, holt Sara zu sich und stärkt ihr den Rücken in den täglichen Grabenkämpfen ](*,) , die Sara ausfechten muss - denn durch das gemeinsame Kind kann kein völliger Schlussstrich gezogen werden.

    Danke, dass du uns das hier noch in der Kurzversion schilderst. Das ist der Vorteil, wenn man die Autorin direkt befragen kann! Ich muss sagen, dass dieser Fortgang dann auch genau dem entspricht, was ich mir so vorgestellt hätte. Kampflos gibt Ronnie sicher nicht auf und wie wenig eine Trennung zu einem Abschluss gebracht werden kann, solange kleinere Kinder da sind, weiß ich auch aus eigener Erfahrung. Vor allem sind sie leider ein wunderbares Mittel, um der Mutter immer wieder ein schlechtes Gewissen zu machen :(


    Ihren ganzen Frust und Hass lässt sie an Carlo aus, der nie eine liebevolle Zuwendung erfahren hat. Auch Carlo muss schrubben bis ihm die Finger bluten. Er versteht nicht, warum seine Mutter so anders ist, als die der Klassenkameraden. Das wäre die Hintergrundgeschichte. Sie ist im Buch nur andeutungsweise dargestellt - in Carlos Passagen, wenn er über seine Mutter nachdenkt

    Ich finde, dass die Andeutungen über Carlos Kindheit völlig ausreichend sind, um einen Einblick in seinen Charakter und seine Verhaltensmuster zu bekommen. Aber auch hier freue ich mich, noch ein bisschen "Hintergrundwissen" zu bekommen.


    Alles in allem war es ein tolles Leseerlebnis. Vor allen Dingen, weil du gerade Saras Situation, mit all ihrem Frust, ihren Zweifeln und Ängsten so gut dargestellt hast. Und auch Ronnie ist ein Musterbeispiel für "psychologische Kriegsführung". Manchmal ist das Leben eben doch schwarz-weiß.
    Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch hier in der Leserunde zu diskutieren, andere Sicht- und Denkweisen zu erfahren und Informationen aus erster Hand von Janet zu erhalten. "Ich sehe dich" kann sehr gut mit anderen Thrillern mithalten, die ich in letzter Zeit gelesen habe :thumleft: Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Bücher von Janet Clark!


    Nachtrag: So sieht ein Leserunden-Buch aus, mit dem ich mich intensiv beschäftigt habe :wink:

  • Ich habe den letzten Abschnitt auch in einem Rutsch durchgelesen. Das Buch war durchgehend spannend und das Thema häusliche Gewalt wirklich gut umgesetzt.


    11 Monate war Lydia eingesperrt! Das ist wirklich unglaublich und umso tragischer das alle Carlos Geschichte geglaubt haben, selbst ihre beste Freundin. :cry: Auch die Kapitel aus Carlos Sicht fand ich immer interessant. :thumleft:


    Den Showdown fand ich gut gelungen und ich habe eigentlich ziemlich lange mitgerätselt.
    Mir ist Michael irgendwie bis zum Schluss nicht koscher gewesen, er hat für mich einfach eine zu reine Weste und hilft alles und jedem. Deswegen hat es mich auch etwas genervt das Sara jetzt mit ihm zusammen ist. :wink: Aber ich bin froh das Sara es geschafft hat von Ronnie wegzukommen und das sie ihre Schwester wiederhat.


    "Ich sehe dich" war ein spannender Thriller mit dem sehr bewegenden Thema häusliche Gewalt, der mir durch die Leserunde noch mehr Spaß gemacht hat und über den ich mir sicher noch Gedanken machen werde.


    Hirilvorgul: Das Bild ist ja klasse, du hast dir wohl echt viele Notizen gemacht. :D

    "The stories we love best do live in us forever,
    so whether you come back by page or by the big screen,
    Hogwarts will always be there to welcome you home."

    (J.K. Rowling)

  • Sara findet in Lydias Wohnung die Schlange. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie die Schlange nach erfolgter Tat in ihrer Wohnung behält. Das war mir zu offensichtlich. Da muss mehr dahinter stecken. :-k

    Das war für mich auch der Punkt, an dem ich von Lydias UNschuld überzeugt war. Sie wäre wohl kaum so blöd gewesen, die Schlange in ihrer Wohnung zu lassen, nachdem sie ohnehin schon die Hauptverdächtige bei Kommissar König war.
    Ist es in Deutschland wirklich so einfach, sich eine Schwarze Mamba zu beschaffen, wenn man einen missliebigen Zeitgenossen aus der Welt schaffen will? :shock:


    Lydia geht zurück in ihre Vergangenheit und betritt die alte Wohnung, in der sie lange Zeit misshandelt wurde.

    Das kam mir etwas unglaubwürdig vor. So, wie ich Lydia eingeschätzt hatte mit ihrer Panik und dem dauernden Hyperventilieren, hätte ich es ihr niemals zugetraut, dass sie in die Wohnung geht, noch dazu allein.


    Und dann habe ich zum Ende hin das Gefühl, ich finde mich in einem typisch amerikanischen Thriller wieder.

    Das Ende war auch etwas zu spektakulär: Was die beiden Frauen ausgehalten haben (Todesangst, Stichverletzungen, etc) hatte einen Anstrich von Super(wo)man, es war allerdings irrsinnig spannend und an dem Punkt konnte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören.
    Verwunderlich fand ich es auch, dass Michael plötzlich wieder so fit auftauchte, nachdem er den Spaten auf den Schädel bekommen hatte.
    Unsereiner wäre da die nächste Woche nicht mehr aus dem Bett gekommen.


    Es ist auf jeden Fall das spannendste Buch, das ich dieses Jahr bisher gelesen habe.

    Dem stimme ich zu. Ich werde mir das nächste Buch sicher nicht entgehen lassen. Abgesehen von der thrillermäßigen Spannung fand ich auch das noch nicht so verbrauchte Thema sehr interessant. :thumleft:

    Mich hätte ja auch noch interessiert, weshalb Carlo seine Mutter so sehr gehasst hat, was genau sie verbrochen hat.

    Mich hat interessiert, weshalb die Mutter Carlo so gehasst hat...


    Carlo war ein ungewolltes Kind, gezeugt im Suff bei einem One-Night-Stand mit einem völlig Fremden.

    ...und ich habe es mir ungefähr so vorgestellt.


    Ihren ganzen Frust und Hass lässt sie an Carlo aus, der nie eine liebevolle Zuwendung erfahren hat.

    Das kommt wohl gar nicht so selten vor, aber es ist traurig, dass das Jugendamt oder einer der Verwandten mal wieder nicht eingegriffen hat.



    Über die Trennung von Sara und Ronnie hätte ich gern noch etwas mehr gelesen, aber Janet hat ja schon erklärt, warum das Buch nicht umfangreicher sein sollte.
    Ich hatte jedenfalls absolut fesselnde Lesestunden mit "Ich sehe dich" und werde das Buch bald meiner Freundin weiterreichen, in deren Beuteschema es eindeutig fällt! :wink:

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    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hirilvorgul: Das Bild ist ja klasse, du hast dir wohl echt viele Notizen gemacht. :D


    Danke! Meistens stehen nur 1 oder 2 Stichworte drauf oder eine kurze Anmerkung / Frage. Aber es gab eben viele Stellen, zu denen ich etwas anzumerken hatte :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark


  • Danke! Meistens stehen nur 1 oder 2 Stichworte drauf oder eine kurze Anmerkung / Frage. Aber es gab eben viele Stellen, zu denen ich etwas anzumerken hatte :wink:


    Lässt du diese Zettel am Ende drin oder nimmst du sie wieder raus, bevor du das Buch ins Regal stellst?
    Die Abilektüren meines Sohnes haben auch so ausgesehen, nur das ganze noch bunt...wurde vom Deutschlehrer ausdrücklich so gewünscht.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Lässt du diese Zettel am Ende drin oder nimmst du sie wieder raus, bevor du das Buch ins Regal stellst?

    Die nehme ich wieder raus. Ich hab ja hier dann geschrieben, was mir aufgefallen ist oder wichtig war. Wenn es Zitate gibt, die mir besonders gut gefallen haben, dann werden die aufgeschrieben.
    Aber ich wollte eigentlich gar nicht, dass wir uns jetzt lang und breit über meine Zettelwirtschaft unterhalten. :uups: Da hab ich ja was angezettelt :wink:

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  • Ich habe das Buch auch soeben beendet und bin sehr begeistert. Es ist eines der besten Bücher die ich dieses Jahr gelesen habe, und ich habe dieses Buch vor einigen Tagen meiner Freundin schon dringend ans Herz gelegt, ich glaube da hatte ich gerade den ersten Teil gelesen. Die Geschichte hatte durchweg einen hohen Spannungsbogen, mal höher mal flacher, aber er war immer da. Zudem war es kein zu blutiger Thriller.
    Das Ende ist absolut schlüssig, der "Showdown" auf der Baustelle etwas ( sehr ) ausgeschmückt / überspitzt , fand ich aber auch weiter nicht schlimm.

    Das Ende war auch etwas zu spektakulär: Was die beiden Frauen ausgehalten haben (Todesangst, Stichverletzungen, etc) hatte einen Anstrich von Super(wo)man, es war allerdings irrsinnig spannend und an dem Punkt konnte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören.


    Verwunderlich fand ich es auch, dass Michael plötzlich wieder so fit auftauchte, nachdem er den Spaten auf den Schädel bekommen hatte.


    Unsereiner wäre da die nächste Woche nicht mehr aus dem Bett gekommen

    Ja, das mein ich auch, etwas sehr ausgeschmückt..... ( oder sind wir einfach nur empfindlicher oder halten weniger aus ? :uups: )

    Ich hätte gerne noch mehr über die Trennung von Ronnie und Sara erfahren. Wie hat Ronnie reagiert, als er erfahren hat, was alles passiert ist? Als Sara zur Heldin wurde? Seinen Sohn hat er ja dann doch anstandslos wieder hergegeben.

    Auch da muss ich Dir zustimmen, das war mir am Ende zu kurz. Da haben wir Leser dieser Leserunde den Vorteil, dass die Autorin uns begleitet, aber andere haben das nicht. Das finde ich schon schade, wenn ich bedenke, ich hätte das Buch so gelesen, dann wären diese Frage offen geblieben. Schliesslich war die Ehe von Ronnie und Sara auch immer wieder ein wichtiges Thema . Ihr Ehemann hat mir im letzten Teil eindeutig gefehlt, seine Rolle ist so offen geblieben, während die anderen abgeschlossen sind.

    Mich hätte ja auch noch interessiert, weshalb Carlo seine Mutter so sehr gehasst hat, was genau sie verbrochen hat. Wenn ich nicht gerade etwas überlesen habe, dann wurde das nie aufgeklärt, oder?

    Genau wäre auch meine 2. Frage gewesen. Denn ich hab mich immer wieder während des Lesens gefragt, warum Carlo so geworden ist / was war in seiner Kindheit ? Die Auflösung wäre noch schön gewesen.


    Alles in allem aber ein super Buch, ich habs, wie oben schon erwähnt gleich weiter empfohlen. Von mir gibts :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und :love: :friends: :love: für die liebevolle Autorenbegleitung. :cheers:

  • Mittlerweile bin auch ich mit „Ich sehe Dich“ ganz durch. Ich schließe mich den diversen Kommentaren an, die von sehr spannenden Abschnitten sprachen: vertauschte Mobiltelefone, die Sache, als Michael in die Schrebergartensiedlung fährt, und Lydia ihn mit dem Spaten erwischt - tolle Momente und Kapitel im dritten Teil.
    Ich würde mich jetzt noch gerne dem Gesamttenor der Begeisterung anschließen und habe seit gestern mit mir gehadert, was ich schreiben soll: aber was soll’s - ich muss sagen, wie ich es empfunden habe. Ich spüre keinen allzu positiven Nachhall zum Buch in mir. Nach einigem Überlegen glaube ich, dass mein Problem darin besteht, dass ich mich einfach nicht dazu überwinden kann, Sara zu mögen: Sie belastet in einer egozentrischen Art, wie mir scheint, ihre Schwester mit ihren vergleichsweise kleinlichen Problemen ihrer eigenen Ehe, verspürt aber scheinbar nie die geringste Sensibilität für andere, genauer gesagt, für ihre eigene Schwester Tini und deren seelischem Zustand. Gleich darauf ist sie bereit, von dieser Position aus, mit etwas Anschub von Lydia und der Frauengruppe, ihren Ehemann völlig zu verteufeln. Sie bemüht sich nirgendwo, aus einem Ansatzpunkt von Gemeinsamkeiten oder gar aus der Liebe heraus, die sie für Ronnie irgendwann empfunden haben musste (sie hat ihn schließlich geheiratet), ein ruhiges Gespräch mit Bereitschaft zu Verständnis zu suchen. Statt dessen hat sie sich, nach einer missglückten Session bei der Eheberaterin, sofort mit dem Ende ihrer Ehe abgefunden und kaum um die nächste Ecke, fällt sie, und das in Saras Fall wörtlich: dem nächstbesten Mann in die Arme. Eine für mich enttäuschende Vertreterin unseres Geschlechts. Sara stellt für mich keinen Charakter dar, aus dessen Sicht ich einen Plot von 430 Buchseiten nachverfolgen möchte. Dieser Aspekt in Verbindung mit Kleinigkeiten, die mir nicht so ganz glaubwürdig erscheinen (z.B. PIN auf der SIM-Card), hat mich dann wohl dem Buch gegenüber nicht so positiv reagieren lassen.


    Janet, ich habe absolute Achtung davor, dass Du einen solch komplizierten Plot zusammengestellt hast, nicht zu erwähnen die Disziplin, die dafür sicherlich nötig war. :pray: Ich denke, wir können davon ausgehen, dass Deine Lektorin die richtige Nase und die nötige Erfahrung besitzt, dass „Ich sehe Dich“ ein erfolgsträchtiges Debüt darstellt – das kommt ja auch ein bisschen in der vielfachen Begeisterung zum Ausdruck, die Dir hier in der Leserunde entgegengebracht wurde. Ich bin eben nur die Stimme der einen einzelnen etwas negativen Meinung, wie sie eigentlich auch immer bei Kundenrezensionen auf der Amazon-Seite zu jedem Buch auftaucht, egal mit wie viel Begeisterung ein Buch auch generell aufgenommen wird.
    Nochmals Danke, dass Du Dich so mit uns auseinandergesetzt hast. Dies hat auch mir viel Spaß gemacht. Ich kann mir durchaus sehr gut vorstellen, dass „Ich sehe Dich“ sehr hohe Absatzzahlen erreichen wird und wünsche Dir ganz ehrlich für Deinen Werdegang als Autorin sehr viel Erfolg.


    Liebe Grüße auch an alle Mitleser, ich habe es richtig genossen, wenn die Diskussion zwischendurch richtig „heiß“ verlaufen ist. Da habe ich viel Spaß dran gehabt, ehrlich. Danke an Euch alle. :dance:


    Hirilvorgul, ich bin begeistert von Deiner durchorganisierten Zettelwirtschaft. :idea: Ich habe selbst unbequemerweise auf einem DIN A4-Block mitgeschrieben, noch dazu oft mal ohne Angabe von Kapitel oder Seitenzahl und mit einer „Sauklaue“, die ich selbst nur mit Mühe entziffern konnte. Du solltest Dir die Idee patentieren lassen.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • So, nachdem ich das Buch jetzt noch setzen gelassen habe, meine abschließende Meinung dazu:
    Mir hat sowohl das Thema familiäre Gewalt als auch der Thriller sehr angesprochen.


    Familiäre Gewalt ist immer noch ein sehr stiefmütterliches Thema und wird in unserer Gesellschaft gern vergessen, weil es eben ein unangenehmes ist. Es hat Jahrzehnte gedauert, bis sich der Staat endlich diesem Thema angenommen hat und die meist betroffenen Frauen nicht mehr auf sich alleine gestellt sind. Und dennoch ist es immer noch so, dass Frauen oft glauben, es wird ihnen niemand helfen können und sie sind mit diesem Problem ganz alleine oder noch schlimmer, das Verhalten ihres gewalttätigen Mannes ist vollkommen in Ordnung.


    Deshalb finde ich einen Thriller mit diesem Thema umso wichtiger, da so wieder eine breitere Masse angesprochen wird. Etwas schade fand ich darauf bezogen, dass Saras Beziehung am Ende nicht in irgendeiner Art und Weise aufgearbeitet wurde.
    Aber ich habe ja schon gelesen, dass das gekürzt wurde und gerade am Ende wohl wirklich zu langatmig gewesen wäre. (Und vll ist es ja für einige LeserInnen ein Anreiz sich noch tiefer mit dem Thema zu beschäftigen...)


    Sonst fand ich die Spannung am Ende wirklich sehr gut. Es ging von einem zum nächsten und ich konnte die Seiten gar nicht schnell genug umblättern, um zu erfahren, wie es weitergeht. Der Schluss war also vll ein wenig "amerikanisch", aber mich hat das nicht gestört, es war einfach spannend.


    Michael ist bei mir bis zum Schluss nicht ganz angekommen. Er wirkt mir immer noch zu nett und übertrieben hilfsbereit. Das war mir einfach etwas zu unrealistisch. In der wirklichen Welt will doch jeder etwas für seine "guten Taten".
    Sara habe ich zwar nicht lieb gewonnen, aber ich fand sie dennoch realistisch beschrieben. Auch wenn es mir immer wieder übel aufstößt, wenn nahe Verwandte oder Bekannte nicht einmal mitbekommen, dass eine Person Gewalt in der Familie ausgesetzt ist, fand ich auch dieses Nichterkennen bei Sara der Realität leider sehr entsprechend. Sie fällt da in die typische Kategorie "ich habe nie etwas gehört, gesehen und kann mir das gar nicht vorstellen".


    @ Janet: Vielleicht hab ich das ja überlesen oder schon wieder vergessen: Aber was hat dich denn dazu gebracht, einen Thriller mit dem Hintergrund familiärer Gewalt zu schreiben?


    Insgesamt bekommt das Buch von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
    Franz Kafka

  • dass mein Problem darin besteht, dass ich mich einfach nicht dazu überwinden kann, Sara zu mögen:

    Sara habe ich zwar nicht lieb gewonnen,

    Für Sara kann ich auch keine Sympathie aufbringen, sie handelt mir viel zu impulsiv und unüberlegt, manchmal geradezu dämlich.
    Aber gerade aus ihrer unklugen Handlungsweise ergeben sich spannende Situationen, die dem Thrillerliebhaber zu spannenden Lesestunden verhelfen.
    Bei mir ist die Sympathie für die Protagonisten eines Romans nicht ausschlaggebend für meine Bewertung , dehalb vergebe ich trotz mangelnder Sympathie für Sara dennoch gern :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: . :thumleft:

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    (Francis Bacon)
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  • Zitat


    von froschpapperl: Deshalb finde ich einen Thriller mit diesem Thema umso wichtiger, da so wieder eine breitere Masse angesprochen wird.


    @ Janet: Vielleicht hab ich das ja überlesen oder schon wieder vergessen: Aber was hat dich denn dazu gebracht, einen Thriller mit dem Hintergrund familiärer Gewalt zu schreiben?



    Du hast die Antwort eigentlich schon selbst gegeben: Ich wollte versuchen, das Thema einer breiteren Masse mittels eines spannenden Romans näherzubringen. Ich bin selbst über häusliche Gewalt in meinem Umfeld „gestolpert“ und konnte anfangs überhaupt nicht fassen, was sich hinter einer absolut sauberen Fassade abspielte. Interessant war, dass ich u.a. deshalb eingeweiht wurde, da ich nicht aus dem direkten familiären/täglichen Umfeld kann. Da viele Gewaltopfer zunächst nicht bereit sind, sich zu trennen, möchten sie auch nicht, dass das direkte Umfeld den Partner verurteilt – das ist einer der Gründe, wieso die Opfer die Gewaltattacken verschweigen. Ich habe mich daraufhin intensiver mit dem Thema befasst, um der Frau zu helfen und es hat mich sehr bedrückt :( . Als ich mich zu meinen ersten Roman entschlossen habe, stand für mich von Anfang an fest, dass es dieses Thema sein muss.

    Zitat

    Von Hypocritia: aber was soll’s - ich muss sagen, wie ich es empfunden habe. Ich spüre keinen allzu positiven Nachhall zum Buch in mir


    Das ist doch völlig okay! Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so – wie langweilig, wenn allen das Gleiche gefällt… und ich finde es gut, dass du deine Meinung offen und ehrlich sagst!



    Zitat

    Von Teelicht86: Alles in allem aber ein super Buch, ich habs, wie oben schon erwähnt gleich weiter empfohlen. Von mir gibts und für die liebevolle Autorenbegleitung.



    Vielen Dank, das freut mich :D - Empfehlungen sind wichtig! Obwohl das Buch in München spielt und von einem großen Verlag verlegt wird, ist es selbst hier in einigen Buchhandlungen nur über Vorbestellung zu haben - darauf bin ich jetzt schon mehrmals angesprochen worden. Ich verstehe das zwar, da es einfach mehr Neuerscheinungen als Platz in den Buchläden gibt, nur, wie sollen Leser darauf aufmerksam werden, wenn es nicht ausliegt :cry: ? Dies ist übrigens keine Kritik an meinem Verlag :thumleft: oder dem Buchhandel, es ist auch kein Jammern, sondern einfach eine Tatsache, die viele deutsche Debüts betrifft.

    Janet Clark :flower:

    2019: "INGENIUM - Du kannst nicht entkommen", cbj Verlag,

    2018: "Ewig Wir - Deathline", cbj Verlag

    2017: "Ewig Dein - Deathline", cbj Verlag

    2016: "Black Memory", Heyne Verlag
    2015: "Finstermoos" Band 1-4, Loewe Verlag
    2014: "Singe, fliege, Vöglein stirb", Loewe Verlag
    2013: "Sei lieb und büße", Loewe Verlag; "Rachekind", Heyne Verlag
    2012: "Schweig still, süßer Mund", Loewe Verlag
    2011: "Ich sehe dich", Heyne Verlag
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