Julie Orringer - Die unsichtbare Brücke / The Invisible Bridge

  • Originaltitel: The invisible Bridge


    Inhalt:


    Der ungarisch-jüdische Andras Levi ist überglücklich, als er endlich in den Zug nach Paris steigen kann, um dort Architektur zu studieren. In Paris angekommen, ist es nicht immer leicht für ihn, das Studium fordert ihn genau wie die ständigen Geldprobleme. Sein Leben ändert sich aber schlagartig, als er die neun Jahre ältere Claire Morgenstern kennenlernt und sich in sie verliebt. Für beide beginnt eine Liebe, für die immer gekämpft werden muss und die immer wieder Prüfungen unterworfen wird.
    Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, muss Andras Paris verlassen und nach Ungarn zurückkehren. Dort begegnet er den Schrecken des Krieges, muss sich in Arbeitslagern behaupten und versucht alles für seine Familie zu tun, um Sicherheit zu erlangen.



    Meine Meinung:


    Die Autorin schreibt sehr bewegend, detailiert und in einer schönen, angenehmen Sprache. Es macht einfach Spaß ihren Beschreibungen durch Paris und Ungarn zu folgen und mit den Protagonisten verschiedene Orte und Menschen kennenzulernen. Man erfährt etwas über Architektur, kriegt Einblicke in die Geschehnisse kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und lernt die Schrecken und Freuden der damaligen Zeit kennen.


    Auch die Judenverfolgung mit dem Leid, das Menschen dieser Zeit widerfahren ist, die Trennungen und den Schmerz stellt Julie Orringer auf der einen Seite bewegend dar. Auf der anderen Seite gibt es auch die schönen Momente: Die Freundschaft, in welcher man sich gegenseitig unterstützt und alles teilt. Die Liebe, egal wie kompliziert sie ist. Der Zusammenhalt, ob in der Familie oder in der Zugehörigkeit als Mensch. Sie hat es geschafft, alles zu vereinen und eine Geschichte geschaffen, die einen nicht mehr loslässt.


    Die Charaktere selber sind schön ausgearbeitet und facettenreich. Einige sind einem von Anfang an sympathisch und einige mit ihren Charakterzügen sofort unsympathisch. Andras ist ein jünger, übermutiger aber sehr verantwortungsvoller Mann, auf welchen sich Freunde und Familie verlassen können. Claire ist eine Frau, die sehr ehrgeizig ist, durch die Ereignisse aus ihrer Vergangenheit aber sehr vorsichtig und verletzlich. Beide fand ich sehr authentisch und habe sie in mein Herz geschlossen. Neben Andras und Klara gibt es viele andere, sehr unterschiedliche Charaktere, die man im Laufe des Buches kennen lernt. Sie alle haben ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Vorstellungen vom Leben.


    Die unsichtbare Brücke ist ein Buch, das zeigt was Menschen für einen Überlebenswillen haben, auch wenn die Situation hoffnungslos erscheint. Im Leben gibt es nicht nur Schicksalsschläge, sondern auch Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt.


    Mit ihren 800 Seiten keine Lektüre, die man mal schnell zwischendurch lesen kann. Man sollte sich aber nicht abschrecken und sich auf dieses Buch einlassen. Die Geschichte um Andras hat mich sehr bewegt und ich kann sie jedem nur empfehlen. Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe vor einigen Tagen "Die unsichtbare Brücke" gelesen und ich muss sagen: EIn wirklich schönes und empfehlenswertes Buch.


    In dem 815 Seiten starken Buch erzählt Julie Orringer die Geschichte der Familie Levi. Andras Levi - ein ungarischer Jude oder jüdischer Ungar - reist im Jahr 1937 nach Frankreich um Architektur zu studieren, sein großer Traum. Dort lernt er die 9 Jahre ältere Claire und eine leidenschaftliche Liebe beginnt. Überschattet wird diese Liebe von einem großen Geheimnis von Claire. Doch dann kommt der Nationalsozialismus und der Krieg dazwischen und wirbelt das Leben der beiden durcheinander.


    Julie Orringer schafft in ihrem Werk eine schöne Liebesgeschichte in Verbindung mit der Familiengeschichte der Familien Levi und Hász. Sehr deutlich werden die Probleme der jüdischen Bevölkerung in dieser Zeit geschildert.


    Der Schreibsstil fließt ruhig dahin und ermöglicht ein gutes Lesen. Die Geschichte ist eher ruhig, ohne dabei langweilig zu werden.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Bücher lesen
    heißt wandern gehen
    in ferne Welten,
    aus den Stuben,
    über die Sterne.
    Jean Paul


    Books are a uniquely portable magic. - Stephen King