Randy Susan Meyers, Heute und in Ewigkeit

  • Org. Titel: The Murder's Daughters
    Seitenzahl: 447


    Inhalt (Cover):
    Zwei Schwestern - eine dramatische Kindheit - ein Ja zum Leben.
    Lulu ist zehn, als ihr Vater vor ihren Augen die Mutter ersticht. Jetzt gibt es nur noch sie und ihre Schwester Merry - und niemanden, der sie tröstet. Scheinbar unzertrennlich meistern die beiden in den Folgejahren alle Schwierigkeiten. Doch ihre Geschwisterliebe wird auf eine harte Probe gestellt. Denn während die eine ihren Vater verleugnet, sucht die andere nach Wegen der Versöhnung......


    Autorin:
    Randy Susan Meyers ist Sozialarbeterin und hat mit vielen schlagenden Männern gearbeitet. Ihre Erfahrungen hat sie in diesem Roman mit einbezogen. Es ist ihr Debütroman als Autorin.


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Lulu läßt den Vater in die Wohnung obwohl es die Mutter verboten hat. Diese Schuld nagt noch Jahre danach an ihr. Auch dass sie nicht sofort Hilfe geholt hat, sondern erstarrt dem Geschehen folgt.
    Nach dem Tod der Mutter und der Verhaftung des Vaters sind die beiden Mädchen schutzlos der Außenwelt ausgeliefert. Die Tante, Schwester der Mutter, möchte die "Mörderkinder" nicht um sich haben. Onkel Hal, ihr Mann, bringt sie deshalb ins Waisenhaus. Ein weiterer Kontakt wird es nicht geben. Die Schwestern haben nur sich selbst - Lulu übernimmt die Verantwortung für beide, Merry klammert, auch später noch. Im Waisenhaus wollen sie nicht bleiben. Lulu gelingt es mit List einen Pflegeplatz zu finden. Die Beteuerung nun zu dieser Familie zu gehören erweist sich jedoch als trügerisch. Als die Pflegemutter stirbt, fühlt sich der Pflegevater von seiner Verantwortung entbunden.
    Ein mordernder Vater macht Kinder automatisch zu Außenseitern. Sie werden für etwas bestraft wofür sie nichts können, abgestempelt. Zukünftig wird der Tod der Eltern mit einem Autounfall erklärt. Zur Wahrheit zu stehen erzeugt Angst vor Ablehnung. Der Vater im Gefängnis fordert Besuche. Lulu lehnt das vom ersten Tag ab. Sie kann und will nicht verzeihen. Merry sucht die Versöhnung, obwohl eine Narbe über der Brust sie täglich an den schrecklichen Tag erinnert. Der Vater wollte auch sie umbringen, seinen Liebling.
    Ein heikles Thema, aber die Autorin zeigt viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung durch ihren Beruf. Es ist kein düsteres Machwerk, sondern sehr unterhaltend mit einem kleinen Spritzer Humor trotz ernstem Inhalt. Natürlich wirft das Buch jede Menge Fragen auf, die sich der Leser automatisch stellt. Kann man solch eine Tat verzeihen? Ist Alkohol eine Entschuldigung? Hat der Vater überhaupt noch Rechte an seinen Kindern? Eine Wiedergutmachung ist nicht möglich. Die Zeit läßt sich nun mal nicht zurückdrehen.
    Sehr beeindruckend fand ich die Beschreibung der Mutter. Hier wird nichts beschönigt. Sie ist keine Idealbesetzung, macht enorme Fehler, ist am Geschehem mitschuldig.
    Ein ergreifender, erschütternder Roman, der mich sehr nachdenklich gemacht hat. Er ist leicht und flüssig geschrieben, aber mit Tiefenwirkung.
    Meine Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Alia Yunis, Feigen in Detroit (Mini LR)

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Das klingt nach schwerer Kost, Wirbelwind! Aber auch sehr interessant! Ab auf die Wunschliste! O:-)

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ja das Thema ist schon schwere Kost, aber der Autorin gelingt es kein düsteres Werk daraus zu machen. :wink:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Matthew Plampin, Das Bild des Zaren

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









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