Cody McFadyen - Der Menschenmacher / The Innocent Bone

  • David ist ist erfolgreicher Schriftsteller und engagiert sich für missbrauchte Kinder in aller Welt, denn..
    ...er war einst selbst einer von ihnen.
    Er und zwei weitere Kinder wurden von einem Mann adoptiert, der sie körperlich züchtigte, mit dem Ziel sie zu Übermenschen zu entwickeln; zu evolvieren.
    Irgendwann sahen die Kinder keinen anderen Ausweg als ihren "Dad" zu töten.
    Zwanzig Jahre später bekommt David eine Nachricht auf der nur das Wort "Evolviere" geschrieben steht.
    Ist "Dad" doch noch am Leben?
    Er und seine "Geschwister" werden mit Ereignissen konfrontiert, die hinter "Dad"s Ideale blicken lassen und erfahren dadurch mehr als sie sich vorstellen können.



    Cody McFadyen - geboren 1968, unternahm als junger Mann mehrere Weltreisen und arbeitete danach in den unterschiedlichsten Branchen. Der Autor ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt mit seiner Familie in Kalifornien.


    Meine Meinung:
    Ich besitze die Smoky Reihe von McFadyen und obwohl ich Smoky selbst nicht ausstehen kann, waren ihr Team und vor allem die Fälle immer sehr interessant und spannend (abgesheen vom sehr "amerikanischen" Ende).
    Dieses ganze Buch ist für mich Smoky!
    Es ist einfach grauenvoll!
    Ich habe mich so darauf gefreut und die Enttäuschung darüber ist dementsprechend groß...
    Der Stil ist zum Fremdschämen! Einen so schlechten Schreibstil habe ich schon lange nicht mehr erlebt. (Vielleicht liegt es an der Übersetzung, ich weiß nicht, denn das englische Original ist nirgends zu bekommen) Durch dieses große Manko wurden auch die häufig beschriebenen Folter- und Gewaltszenen einfach nur flach und öde.
    Es kam emotional einfach nichts rüber.
    Die Storyline ist durch und durch berechenbar. Ich wusste schon auf Seite 20 wie es weitergeht und endet.


    Ich hab das Buch zurückgegeben...

  • Ui, da sieht man mal wieder, wie die Meinungen bei einem Buch auseinandergehen können.
    Ich habe mich wirklich toll unterhalten gefühlt, habe die Charaktere sogar richtig insHerz geschlossen, besonders Charlie. Außerdem fand ich es durchweg spannend und keinesfalls vorhersehbar, ich würde sogar sagen, dass es mein erstes Jahreshighlight 2011 war.
    Der Stil ist einfach, ja, aber das erwarte ich bei einem spannenden Thriller auch, da will ich mich nicht mit kunstvollen Schachtelsätzen abplagen müssen. :wink:


    Also, von mir gibt's die Höchstwertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Also das finde ich jetzt wirklich faszinierend, wie sehr eure Meinungen auseinandergehen. Da hilft wohl nur: lesen und sich selbst ein Bild machen. :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich habe es vor kurzem gelesen und stehe zwischen euch. Ich würde 3,5 Sterne geben. Einerseits war es schon sehr spannend und ich habe es auch an einem Abend /in einer Nacht durchgelesen und konnte es nicht mehr weg legen. Aber andererseits war es mir zu heftig und zu brutal.
    Ich mag es auch grundsätzlich bei Krimis/Thrillern nicht, wenn


    Der Schreibstil hat mir auch nicht gut gefallen. Ich fand es teilweise sehr plump und einfach formuliert. Ich weiß aber gerade nicht ob es bei den Smoky Barrett Büchern auch so war und es mir nur nicht aufgefallen ist.

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)


  • Ich mag es auch grundsätzlich bei Krimis/Thrillern nicht, wenn

    Da muss ich Dir Recht geben, am Anfang kam ich damit auch gar nicht klar. Aber im Laufe der Geschichte fand ich es irgendwie..., hm, ich würde sagen, nachvollziehbar (wenn auch nicht gerechtfertigt).

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Also heute habe ich dieses Buch beendet.
    Ich bin ein wirklich großer Fan von Cody McFadyen....aber um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich von diesem Werk halten soll.
    Wo fange ich am besten an? Es ist, wie schon erwähnt, in einer sehr einfachen Sprache verfasst worden, was aber an sich nicht schlimm ist. Ja, und stellenweiße war es echt spannend aber auch abstoßend/brutal/widerwärtig. McFadyen schafft es einfach immer wieder, den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele zu führen, ihm zu zeigen, wozu Menschen eigentlich fähig und wie leicht zu manipulieren sind.
    Aber....ich weiß auch nicht...die Protagonisten finde ich an sich eigentlich gut gestaltet, allerdings ist die ganze Story zum Schluss wirklich leicht zu durchschauen gewesen. Was ja in den Büchern der Smoky Barrett-Reihe nicht der Fall ist.


    Um es zusammenzufassen. "Der Menschenmacher" ist ein rel. gutes Buch, was allerdings nicht an Thriller wie "Die Blutlinie" oder "Ausgelöscht" hinankommt. Natürlich ist es verständlich, dass McFadyen sich nicht nur auf Smoky spezialisieren will...aber eine Fortsetzung der Reihe wäre mir in diesem Fall lieber gewesen.


    Da es sich eigentlich um eine gute, wenn auch berechenbare Story handelt (und ich es wirklich nicht bereue,sie gelesen zu haben) , gebe ich 3,5 Sterne.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    Nur indem wir uns selbst prüfen, erreichen wir Meisterschaft über uns selbst. Nur so können wir mehr werden als wir sind.

    Matthew Stokoe (high life)

  • Ich kam anfangs recht schwer in die Geschichte hinein. Besonders als von Charly oder Allison erzählt wurde.
    Ab der Geschichte der Kindheit der drei wurde es spannend. Cody McFadyen lässt uns in menschliche Abgründe blicken, was schlimm und gleichzeitig faszinierend zu lesen war.
    Vorhersehbar war für mich das Buch an keiner Stelle; doch das Ende zu übertrieben.
    Fazit: Auch außerhalb der Smoky-Reihe ein super Buch, welches ich mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewerte.

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Ich kann mich saitanK nur anschließen.


    "Der Menschenmacher" ist der schlechteste McFadyen, den ich je gelesen habe.
    Flache Handlung, simpelster Schreibstil und eine derart brutale Handlung dass das komplette Buch einfach nur absolut unglaubwürdig rüberkommt.
    McFadyen hat sich meines Erachtens total in der Absicht verrannt seine Leser schockieren zu wollen und das Ergebnis ist einfach nur grotesk, unglaubwürdig und völlig krank.
    Im ganzen Buch gibt es nur einen einzigen Protagnonisten, der nicht schon die Hölle auf Erden erlebt hätte (Kristen) - was den Leser wohl in schockierendes Staunen versetzen sollte, aber bei mir kam das einfach nur noch bescheuert rüber weil es schlichtweg bodenlos übertrieben war.


    Schade.
    Ich bin ein begeisterter Leser der Smoky-Barrett-Reihe und habe mich daher riesig auf dieses Buch gefreut.
    Aber "Der Menschenmacher" hat mich rundrum einfach nur enttäuscht.

    Ich :study: gerade: 72 Minuten bis zur Vernichtung von Annie Jacobsen

  • Ich kann mich momentan auch nicht durchringen "Den Menschenmacher" zu lesen, hab bereits schon 2 Bücher dazwischen geschoben, weil für mich keine Spannung aufkommt was bei Fadyen ja normalerweise der Fall ist.....leider ist das Buch bisher eine Enttäuschung. Hoffe das bald ein neuer Band mit der Barrett Reihe kommt!

    :montag: Anne Freytag - Aus schwarzem Wasser

    :study: Gelesene Bücher 2020: 11

    [-X Seiten gesamt 2020: 4196



    "Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen."

    Albus Dumbledore

  • Zum Inhalt:
    Erst einmal: Die amazon-Beschreibung ist eher irreführend. David ist nicht der Hauptcharakter des Buches, es geht um 3 hauptsächliche Protagonisten, von denen David nur einer ist. Seine beiden "Geschwister" Charlie und Allison spielen genauso große Rollen. Alle drei wurden von "Dad" Robert Gray adoptiert und jahrelang misshandelt. Eines Tages setzen sie sich gegen ihren Peiniger zur Wehr. Aber viele Jahre später scheint es jemanden zu geben, der ihre größten Geheimnisse und Schwachpunkte kennt - wer ist das und was will derjenige?


    Meine Meinung:
    Nachdem mich die letzten beiden Bücher aus der Smokey Barrett Reihe schon nicht mehr so recht überzeugt hatten, habe ich dieses Buch, das nicht in die Reihe gehört, hoffnungsvoll erwartet und dachte, da kommt jetzt was Neues und Gutes! Aber leider war es eine totale Enttäuschung.
    Das Buch hätte spannend sein können. Aber es verliert sich in seitenlangen öden Beschreibungen von fanatischem Irrsinn, abwechselnd mit widerlich detaillierten Gewalt- und Perversionsszenen. Diverse Rückblenden aller möglichen Art klären im Lauf des Buches einiges auf, aber trotzdem bleibt die Story wirr und sprunghaft, konnte mich nicht fesseln. Die Thematik springt von Kindesmisshandlung, Gehirnwäsche, Selbstjustiz über alle möglichen Themen und hat einfach keinen roten Faden. Die Charaktere bleiben blass und schematisch und erwecken beim Leser trotz ihrer grauenvollen Schicksale kaum Sympathie. Und das alles ausgebreitet auf 600 Seiten...


    Alles in allem daher leider ein Flop!

  • Ich hab ihn vorerst mal abgebrochen....Schade eientlich. Ich habe von Fadyen in der hinsicht mehr erwartet. Ich hoffe das bald wieder ein Band mit der Smoky Barrett Reihe rauskommt. Denn diese Bücher waren immer Klasse. Aber mit dem Buch hat er meiner Meinung nach irgendwie auf Zwang versucht was anderes rauszubringen.



    Bin bei Seite 125 stehen geblieben und ich finde keinen Bezug zu den Charakteren, wenn überhaupt nur klein wenig. Die Geschichte reisst mich nicht gerade vom Hocker. Das waren 20€ die ich lieber in 1 bis 2 andere Bücher geseteckt hätte als in dieses.

    :montag: Anne Freytag - Aus schwarzem Wasser

    :study: Gelesene Bücher 2020: 11

    [-X Seiten gesamt 2020: 4196



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    Albus Dumbledore

  • Auch ich fand es nach vielen Büchern, die ich bisher gelesen habe alles andere als ansprechend und fesselnd mit einem nahezu anstrengenden Schreibstil. Wenn man schon so ein Thema verarbeitet, dann muss man auch wirklich wissen, wie - und es steht eher außer Frage, dass dies nicht zutrifft.
    Insgesamt versprach der Klappentext sehr viel mehr Spannung, als das Buch dann wirklich entfesseln konnte, im Nachhinein fand ich das Thema abscheulich und auch auf seine Quellen bezogen sehr Nietzsche-lastig.
    Ich habe überhaupt erst an die 80 Seiten gebraucht, bis ich wirklich konstant gelesen habe, beinahe hätte ich es schon vorab wieder verkauft oder verschenkt. Spannung ist nicht wirklich da und es ist auch kein Werk, das man unbedingt in seinem Bücherregal stehen haben muss.
    Mehr als enttäuschend war ja wohl das Ende - ich wusste nicht, was ich davon halten sollte, denn auch für Leute, die auf Geschichten ohne Happy End stehen dürfte es einfach nach der ganzen Geschichte unangebracht und unschlüssig erscheinen.

  • Sehr interessant, wie die Meinungen auseinander gehen .... da muss ich doch meinen Eindruck auch einbringen :wink:


    Der Menschenmacher hat mir zu Beginn überhaupt nicht zugesagt. Die Handlung relativ flach, langatmig und ich konnte mit den Charakteren nichts anfangen. Die Brutalität habe ich nicht so schlimm empfunden, da schreibt Cody McFadyen normalerweise detaillierter.
    Doch nach ca. einem Drittel hat die Erzählung Fahrt aufgenommen und ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Sehr spannend, grauslich und (hoffentlich) weit her geholt - aber durchaus interessant und lesenswert.


    Das Grundthema: Was ist prägender Vererbung oder Umwelteinflüsse - wird ja immer noch diskutiert. Die Verhaltensforschungen mittels Experimenten an Kindern geben einen guten Rahmen für einen Thriller, in Kombination mit wahnsinnigen Soziopathen und Kindesmissbrauch ist es natürlich ziemlich heftig.


    Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, ich bin froh es nicht gleich aus der Hand gelegt zu haben und auch den Schluss habe ich durchaus in Ordnung gefunden. Ich denke die noch offenen Fragen hat sich der Autor als Möglichkeit gelassen eine Fortsetzung zu schreiben...

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Ich habe zuerst "Der Menschenmacher" gelesen und mich dann die Smoky-Reihe verschlungen.


    Ich fand das Buch echt klasse, aber auch sehr brutal. Am Anfang habe ich etwas gebraucht, um mich "reinzulesen", aber je weiter ich voranschritt, desto mehr hat mich das Buch gefesselt. Die Smoky-Reihe von ihm fand ich aber noch besser.

  • Hallo mal



    Mcfadyen´s Niveau sinkt mit jeden Buch


    positiv -- Es ist spannend auch wenn es sehr vorhersehbar ist, weg legen kann man es nicht richtig.


    negativ -- viel zu viele unötige Gewaltszenarien, muß anscheinend mit jeden Buch getopt werde


    Unglaubwürdigkeit, z.B. Allison arbeitet beim FBI und sammelt wohl Fakten über ihren Dad, geht aber dann seinen


    Soltadenkollegen nicht befragen???


    und dann das Ende, der Oberpsycho der die Drei braucht für ein paar Menschen die auch noch gekillt werden müssen, nar ganz sicher!!!!!


    Was bei Cody´s Bücher immer störender wird, das er nur von Übermenschen schreibt und immer mehr Gewalt, verliert dadurch seinen Reiz.



    Schade eigentlich, weil es hat mit Blutlinie sehr gut angefangen.



    Es gibt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: weil ich habe nur ein paar Tage gebraucht bis ich durch war, ist ja auch wieder ein gutes Zeichen



    Gruß RG

  • Ich bin grad mitten im lesen dieses Buches!
    Hab vorher die Smoky Reihe gelesen, die mir sehr gut gefallen hat! Aber beim Menschenmacher find ich mich nicht so richtig rein! Finde das alles noch sehr verwirrend und hoffe das es noch besser wird!


    LG

    Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen.
    Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat.

  • Nach all den negativen Kritiken wollte ich das Buch eigentlich nicht lesen. Aber ich habe mich nun doch entschlossen, mir das Buch auszuleihen und zu lesen.
    Die Smoky Barrett - Reihe gehört zu meinen liebsten Buchreihen überhaupt und ich bin mal gespannt, ob mich Der Menschenmacher auch überzeugen kann.

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • ... ich würde sogar sagen, dass es mein erstes Jahreshighlight 2011 war.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Mein absolutes Highlight dieses Jahres. Bisher zumindest. :wink:


    Als großer Fan der Smoky-Reihe und nach all den negativen Kritiken war ich wirklich sehr gespannt auf "Der Menschenmacher".
    Ich muss zugeben, dass ich etwas schwer in das Buch reingekommen bin und ein anderes Buch dazwischengeschoben habe, aber als ich danach wieder angefangen habe, konnte ich nur schwer wieder aufhören. :compress:
    Es gab da so ein paar Aspekte, bei denen ich persönlich noch einen erklärenden Satz gebraucht hätte, da ich teilweise ziemlich durcheinander war. :uups:
    Und auch wenn ich mir in Sachen Liebe einen anderen Ausgang gewünscht hätte, hat mich das Buch keineswegs enttäuscht und sehr gut unterhalten. :thumleft:


    Auch von mir gibt es volle Punktzahl.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • Das Buch ist mir zufällig in die Hände gefallen und ohne jemals etwas von dem Autor gelesen oder eine Ahnung vom Inhalt zu haben, hab ich einfach mal losgelegt. Und mir fehlen jetzt fast die Worte, um es zu beschreiben. Bis auf eins: krass!
    Dieses Buch ist das erste seit langer Zeit, das ich erstens nicht aus der Hand legen konnte, und das ich zweitens erstmal zwei Tage verarbeiten musste, um jetzt darüber schreiben zu können.
    Im Gegenteil zu den überwiegend negativen Bewertungen hier, muss ich sagen, dass es mich wirklich umgehauen hat.


    Fangen wir am besten mal mit dem Schreibstil an. Den fand ich absolut wundervoll. Er kommt ganz ohne komplizierte Satzgefüge und unnötige Schnörkel aus, sondern schmückt sich durch die transportierten Botschaften ganz reduziert aber dennoch wirksam. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Arbeit Davids als Schriftsteller einen großen Raum einnimmt und man großte Teile der Geschichte aus seiner Sicht erlebt. So hat der Zauber und die Wirkung von Worten einen wichtigen Platz innerhalb des Buches inne und das gehört ja sowieso zu meinen all-time-favourite-plots. Was einen Schriftsteller meiner Meinung nach zu etwas besonderem macht, ist seine Fähigkeit, genau die Gedanken in Worte zu fassen, die in den Köpfen seiner Leser schon rumschwirren und nur artikuliert werden müssen. Und zu dieser Kategorie gehört McFadyen auf jeden Fall.


    Doch gerade dieser Schreibstil machte das Buch für mich teilweise zu einer Odyssee. Es geht in der ganzen Geschichte um Missbrauch. Sexueller Missbrauch der wirklich wirklich extremen Sorte an kleinen Kindern, jungen Mädchen oder ganzen Familien, Gewalt und nochmal Gewalt. Körperliche und seelische Qualen werden so eingehend geschildert, dass es mir als Leser fast schon zu viel wurde. Nicht die detalierten Beschreibungen des "wie", also der Taten an sich, sondern die Erklärungen für das "warum", der Blick in die Psyche der Täter bewirkten meinen starken "lass-mich-in-ruhe-in-meiner-regenbogenwelt-leben"-Reflex. Vor allem, dass die Täter besonderen Bezug zur Religion oder zu berühmten Theorien beispielsweise von Nietzsche nehmen, hat mich sehr erschüttert. Philosophien und teologische Überlegungen werden in den Köpfen dieser Wahnsinnigen bis ins Unmenschliche pervertiert und gerade diese eigentlich mehr oder weniger vernünftige - oder zumindest gewissermaßen wissenschftliche - Grundlage für solche furchtbaren Taten haben mich doch tief erschüttert.


    Zwischen diesen Passagen der Qual gibt es immer wieder kurze, wunderschöne Passagen des Glücks. Sowohl vom Thema her - da geht es dann um echte Freundschaft, den großen Wert kleiner Gesten, etc. - als auch vom Verlauf der Geschichte. In diesen Momenten kann man immer wieder kurz Luft holen und sich für die mit Sicherheit folgenden furchtbaren Stellen vorbereiten. Mir ist das nur leider nicht wirklich gelungen.
    Bis zum Ende hin blieb die Geschichte für mich spannend; immer neue Abgründe der menschlichen Psyche werden aufgedeckt und ich war wirklich froh um das im Vergleich zum Rest kurz gehaltene Ende. Irgendwann ist echt gut.


    Zusammenfassend bin ich wirklich verliebt in das Buch. Es hat genau seinen Zweck erfüllt; der Thrill-Effekt war definitiv da und ich kann es wirklich nur weiterempfehlen. Aber nur (!) wenn man gestärkte Nerven hat. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: