Antonia Michaelis - Der Märchenerzähler


  • Kurzbeschreibung
    von Amazon


    Geliebter Mörder? Atemlos spannend - ein Meisterwerk von Antonia Michaelis.
    Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und ein zu Herzen gehende Liebesgeschichte lässt nicht los! Eindrucksvoll, begeisternd und abwechslungsreich - eine ganz neue Antonia Michaelis.
    Als erstes muss ich sagen Wow... Dieses Buch berührt und wirkt nach... Ich musste diese Rezi gleich verfassen , denn in mir waren so viele Eindrücke die ich einfach aufschreiben musste.


    Über den Autor


    Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie in Augsburg, wo sie im Alter von fünf Jahren bereits anfing zu schreiben. Nach dem Abitur arbeitete sie in Südindien ein Jahr lang als Lehrerin. In Greifswald studierte sie anschließend Medizin, trieb sich zwischendurch ein wenig in Nepal, Peru und Ghana herum, und begann Geschichten für Kinder und Jugendliche zu veröffentlichen. Heute lebt die Autorin mit Mann, kleiner Tochter und 3000 Quadratmeter Brennnesseln in der Nähe der Insel Usedom. Hühner besitzt sie allerdings keine .


    Meine Meinung zu diesem wunderbaren Buch :


    „Der Märchenerzähler“ ist für mich kein Thriller wie man ihn von bekannten Thrillerautoren gewohnt ist, es ist eher ein Jugendthriller mit poetischem, märchenhaften, erstem Inhalt, somit tat ich mich etwas schwer es in eine eindeutige Kategorie zu legen. Es ist ein Roman und Drama, ein Jugendbuch und Thriller . Ich entschied mich für die Kategorie Jugendbuch.
    Dieses Buch wird ab 14 Jahren empfohlen, doch ich denke eher ,dass 16 ein besseres Alter wäre , damit man die ernsten und emotionalen Themen in diesem Buch verstehen und deuten kann.


    Das Cover ist ein wahrer Hingucker und wenn man es ablegt , erwartet einen kein langweiliges unifarbenes Buch sondern fast die gleiche schöne Covergestaltung.
    Der Trailer zum Buch war so mysteriös und undurchsichtig, dass es mich sehr neugierig auf dieses Buch machte.
    Nach dem Lesen wirkt und erlebt man den Trailer ganz anders , die Musik wirkt dann sehr passend, die Bilder erkennt man,denn man hat sie sich beim lesen schon im Kopf gebildet und es ergibt nun alles einen Sinn und berührt einen dann noch stärker.


    Der Prolog, sehr eindrucksvoll geschrieben, lässt einen bis zum Ende grübeln wer die Person darin ist, doch am Ende , als es sich aufklärt und man den Prolog noch einmal liest ,wird alles deutlich und auch die Sätze gewinnen an noch mehr Kraft und Eindringlichkeit.
    Man fühlt mit, man verliert sich in diesem Buch, so das man, wenn man es liest alles um sich herum vergisst. Man taucht ein , denn die Charaktere sind so echt und authentisch , so dicht gewebt, dass man gar nicht mehr auftauchen möchte.
    Dieses Buch muss man langsam lesen, denn jedes Wort, jeder einzelne Satz hat eine Bedeutung und verbirgt Hinweise. Es lässt einen nachdenken und setzt sich am Ende in den Gedanken des Lesers hartnäckig fest. Man grübelt, überlegt, lässt die Geschichte noch einmal Revue passieren ob es wirklich so kommen musste, ob es nie einen anderen Weg gab .
    Mich hat dieses Buch sehr berührt, was bisher nur wenigen Büchern gelang.
    Antonia Michaelis schafft es den Leser in in eine Welt des Märchenerzählers zu ziehen und nicht mehr los zu lassen.
    Mich erinnerte die bildliche Sprache der Autorin ein wenig an „Die Bücherdiebin“ ,denn das Buch war auch so außergewöhnlich. Ja ich nenne „ Der Märchenerzähler“ außergewöhnlich. Ein Buch das unter die Haut geht.
    Eine wunderbare Sprache vereint in einem Jugendbuch mit ersten realen Inhalt.
    Zitate zeugen von der besonderen Schreibweise, dem zauberhaften Stil Dinge zu beschreiben, so dass man es nur Poesie nennen kann.



    Ich liebe die Art der Autorin Dinge so zu beschreiben und damit ihre Wichtigkeit und Deutlichkeit hervorzuheben .
    Die gewählten Songtexte/ Lieder von Leonard Cohen, die die Autorin immer wieder in die Geschichte einwebt, passen zu der Gedankenwelt der Protagonisten und es lohnt sich diese Musik anzuhören.


    Sisters of Mercy


    Suzanne


    Einige Szenen waren meiner Meinung nach vielleicht überflüssig oder passten nicht noch wie ich es mir wünschte und ich war nicht so ganz glücklich wie eine der Hauptpersonen darauf reagierte, denn es war schwer für mich das nachvollziehen. Da wollte ich schon einen halben Stern abziehen, doch dann war ich schon wieder so gebannt von den Geschehnissen, dass dieses Manko vergessen war.
    Und nach diesem aufwühlenden, bewegenden Ende waren für mich 5 Sterne klar.


    „Der Märchenerzähler“ hinterlässt einen Abdruck im Herzen, der sich nicht so schnell wieder füllen wird. Oft werde ich an Abel, Anna und Micha, an ihr Märchen zurückdenken und es , was ich sonst nie mache, ein zweites Mal lesen.
    Ein Buch-Highlight für mich, das so schnell nicht getoppt werden kann.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: + :love: :love: :love: :love: :love:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

    Einmal editiert, zuletzt von Floxine ()

  • Tolle Rezi, Floxine! Ich habe dieses Buch auch grade vorhin ausgelesen und bin noch fast zu mitgenommen, um Worte dafür zu finden - deshalb ist es gut, dass du das schon getan hast. Kann mich nur anschließen - ein ganz besonderes, unglaublich berührendes Buch mit einer wunderschönen Sprache.


  • Ich kann mich Floxine nur anschließen.


    Ich lese normalerweise nicht oft Thriller. Einzelbände kaufte ich auch nicht, sondern leihe mir sie wenn nur aus. So ist der Kauf von diesem Buch sehr überraschend für meine Verhältnisse. Ich sah das Buch, las die Kurzbeschreibung und der Drang zum Kauf gewannn schließlich den Kampf. Wenn das Buch schlecht geswesen wäre, wäre das mein erster und letzter Kauf von Einzelbänden.
    "Der Märchenerzähler" aber war das beste Buch seit langem. Ich bin froh das ich mich entschlossen habe es zu kaufen. Sonst hätte ich diese Geschichte nicht kennengelernt.
    Beim Lesen konnte man viele Spekulationen aufstellen und doch wurde man immer überrascht. Dieses "im Dunkeln tappen" steigert die Spannung.
    Auch ich konnte einen Charakter und die Handlungen von dieser oft nicht verstehen und nachvollziehen. Ich mit meinem Charakter hätte auf manche Situationen anders reagiert. Aber nicht ich bin im Buch sondern ein mir ähnelnder Charakter, mit doch sehr verschiedenen Chraktereigenschaften.
    Diese Tatsache lässt mich aber das Buch nicht schwächer beurteilen.
    Unglaublich was alles Abel für seine Schwester tut. Das ist keine Entschuldigung
    für das was er tat. Keinesfalls. Doch erstaunlich ist es.
    Das Cover gefällt mir sehr gut und ist sehr poassend. Der Prolog lässt einen bis zum Ende nachdenken und erst dann weiß man wirklich worrum es da geht und wie es dazu kam.
    Das erzählte Märchen ist einer der besten Sachen im Buch. Für mich war das Beste der Schreibstil der Autorin. Wie sie manche Situationen, Orte und Personen beschrieb war unglaublich schön. Diese Wortwahl ist kaum zu vergessen. :lechz:
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne. Wenn es weitere Bücher von dieser Autorin geben sollte, dann würde ich sie mir erneut zulegen. :)

  • Wenn es weitere Bücher von dieser Autorin geben sollte, dann würde ich sie mir erneut zulegen. :)

    Da ich auch mehr von ihr lesen will, habe ich mir dieses Buch bestellt.

    Zitat

    ekz-Informationsdienst, 6/2009
    Die versierte Vielschreiberin Michaelis (30) versteht es, dem poetischen Realismus eine so eigenwillige wie einnehmende Variante abzugewinnen, die ihr literarisches Schaffen breitenwirksam auf raffinierte Weise zwischen der Neugier eines erwachsenen und eines heranwachsenden Publikums festzurrt. Nach "Drachen der Finsternis" , einem abenteuerlichen Jugendroman mit schier überbordender Fantasie, legt die weitgereiste, studierte Medizinerin nun den interessant geglückten Versuch vor, bittere Lebenswirklichkeiten vermittels poetischer Traumelemente und leisem Humor abzufedern. Dies ist kein Roman für junge Leser, auch wenn die Handlung zurückblickt in die auf geheimnisvolle Weise verbundenen Kindheiten der beiden Außenseiter Arend und Nele, deren Liebe unter keinem glücklichen, aber einem schönen Stern steht. Arend, Spross eines Hamburger Künstlerehepaares, ist Regenmacher, Nele lockt die Sonne. Hamburg und Syrien sind Stationen des per Mystery-Element angetriebenen Handlungsbogens rund um flüchtiges Lebensglück.

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  • Floxine
    Das Buch hab ich auch schon ins Auge gefasst...


    Um nochmal auf den "Märchenerzähler" zu kommen:

  • Ich muss mal wieder mein Sparschwein schlachten. Es kribbelt mir in den Fingern, dieses Buch zu bestellen. :lechz:

    Mach das, das Geld ist sehr gut investiert :thumleft:

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  • Danke für die tolle Rezi. Das Buch klingt super spannend. Gut das ich bald Geburtstag habe, das kommt sofort auf meine Wunschliste :applause:

    Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war
    -Bertholt Brecht-


    Gelesene Bücher 2012:2
    Gelesene Seiten: 798
    SUB-Stand: 328
    :pale:
    :study:
    Birgit Fiolka - Blutschwestern. Die Legende von Engil
    :study: Nina Blazon - Zweilicht

  • Nach einer kleinen Leseflaute war eine gute Geschichte nötig, um diese zu beenden und der Märchenerzähler hat dies mit einer Leichtigkeit geschafft, obwohl die Geschichte und die Thematik in diesem Roman alles andere als Leichtigkeit verspricht.
    Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch das schön gestaltete Cover, (ein richtiger Hingucker im Bücherregal!), welches mich beim stöbern in meinem Bücherlädchen in der Jugendbuchabteilung anlächelte. Der Klappentext sowie der interessante und etwas aussergewöhnliche Trailer und natürlich die schöne Aufmachung konnten mich dann letztendlich vom Kauf überzeugen.
    Und ich bin froh, daß ich diesen Roman nun gelesen habe, denn die Autorin Antonia Michaelis, die mir bislang noch unbekannt war, versteht es, zu jeder Situation die passenden Worte zu finden, mit ihnen zu spielen, mit ihnen gekonnt zu jonglieren.


    Der spannende Prolog und insbesondere das Gedicht "Ballad for the young", welches zu anfangs geschrieben steht, zogen mich sehr schnell in den Sog der Geschichte des Märchenerzählers und in einer tollen LR wurde auch sogleich fleißig über die tiefere Bedeutung dieser ersten Zeilen spekuliert und Vermutungen angestellt. Und auch die folgenden Kapitel boten uns viel Raum für Diskussionen.
    Die Geschichte hat eine große Dichte und jede Seite, jeder Satz ist keine Verschwendung an Worten, keine Seitenfüller wird man hier finden können.
    Man kann nicht mal so das Buch nehmen und "zwischendurch mal schnell" ein Kapitelchen lesen und dies bedeutet, daß vom Leser eine große Aufmerksamkeit erwartet wird.
    Mir hat sehr gut gefallen, wie Antonia Michaelis ihre Protagonisten eine spürbare Lebendigkeit eingehaucht hat, wie sie der gezielten Lesegruppe, Jugendlichen ab 14 Jahren, das Gefühl gibt, sich in diesen Protagonisten, in ihren Gedanken oder in ihrem Handeln zum Teil wiederzuerkennen und sich mit ihnen zu identifizieren, obwohl es sich bei den Hauptprotagonisten eher um zwei aussergewöhnliche Teenager handelt.


    Mit Abel, DEM Märchenerzähler und Anna, dem verträumten und naiven "Seifenblasenmädchen", welches in ihrer eigenen Welt lebt, wurden in dieser Geschichte bemerkenswerte Charaktere erschaffen.
    Anna war mir sehr schnell symptatisch, doch manches Handeln konnte ich dann wiederum leider nicht nachvollziehen, obwohl ich vor ihr den Hut ziehe.
    Die Autorin spricht ein heikles Thema an und das sie sich dazu entschieden hat, Anna auf bestimmte Situationen so reagieren zu lassen, hat bei mir einen kleinen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
    Doch ich wollte mich nun auf die Gesamtgeschichte konzentireren und mich von diesen "kleinen Unverständlichkeiten" nicht im Lesefluss verwirren lassen, dafür hat mir das Buch im Allgemeinen einfach zu gut gefallen.


    So und nun ist die Geschichte des Märchenerzählers erzählt und ich tauche noch immer gerne in die Tiefen dieser erzählten Märchen ab, um wiederholt über ihre Bedeutung nachzudenken und um vielleicht sogar neue, bisher noch nicht bemerkte Geheimnisse aufzudecken.
    Ganz klar :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


    Einmal editiert, zuletzt von Engel79 ()

  • Neugierig gemacht hat mich das schöne Cover des Buches schon im Buchgeschäft, ich muß aber gestehen, dass mich erst Floxi's Werbung im LR Threat überredet hat, das Buch zu kaufen ( Danke nochmals Floxi :friends: )!


    Ich bin eher blauäugig in die Geschichte um Abel und Anna gschlittert, war aber vom ersten Kapitel an fasziniert. Auch mich hat das Buch mit dieser wunderschönen und poetischen Sprache und den lebendigen Bildern zuerst an die "Bücherdiebin" denken lassen. Jeder Satz, jedes Wort hat eine tiefere Bedeutung; es gibt kaum einen Satz ohne hintergründigem Sinn . Und genau so sollte man dieses Buch auch lesen, genußvoll und langsam, Wort für Wort.


    Anna, Abel und seine kleine Schwester Micha, aber auch alle anderen Figuren werden sehr lebendig beschrieben, ihre teilweise eher schwierigen Charaktere sind mit allen Stärken und Schwächen dargestellt. Alles ist so bildhaft beschrieben, das man schnell in den Bann der Geschichte gezogen wird und nur schwer wieder aufhören kann zu Lesen.


    "Der Märchenerzähler" ist zwar ein Jugendbuch, dennoch erzählt die Autorin hier mit wunderschönen Worten eine erschreckende, ernste Geschichte, die mich ziemlich nachdenklich gemacht hat und die mich auch nach dem Lesen noch grübeln läßt. Es ist ein großartiges Buch, dass ich sicher noch mehrmals lesen werde!


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::applause:

  • Ich schleich schon ne ganze Weile um das Buch rum. Aber nach dem Trailer und deiner tollen Rezi, muss ichs mir einfach holen.
    Vielleicht komm ich nächste Woche schon dazu :lechz:


    Ja, der Trailer ist gut, aber die Musik dazu nervt irgendwann richtig, besonders dieser eine Ton.
    Ich hoffe, dass meine Mama mir es die Tage kauft ;)

  • Mich konnte das Buch leider nicht rundum begeistern.


    Ich schließe mich euren Meinungen an was den Stil der Autorin betrifft. Dieser ist wirklich sehr poetisch, sehr gewählt, sehr eindringlich. Und trotzdem ist das Buch nicht zu anspruchsvoll. Sicher, man muss ihm Aufmerksamkeit schenken, sonst entgehen viele kleine Details, aber die Sprache und der Stil überfordern nicht, sondern machen Spaß.


    Kritikpunkte habe ich, was die Handlung angeht. Ganz ehrlich: Mir hat das Märchen nicht gefallen. Ich kann nicht einmal genau sagen, warum, aber diese Szenen haben mich während des Lesens immer furchtbar gestört. Ich mag es wahrscheinlich generell nicht, eine Geschichte in einer Geschichte zu lesen. Ich fand es zwar gelungen, wie die Autorin die Verbindungen zwischen Märchen und Realität hergestellt hat, aber dadurch wurde mir zu viel wiederholt.


    Mit den Charakteren bin ich leider auch nicht wirklich warm geworden. Aber auch hier kann ich nicht sagen, woran das lag. Es war einfach ständig eine Distanz zu spüren, die ich nicht überwinden konnte.


    Das Ende des Buches fand ich sehr erschütternd. Und auch ich habe nach Lesen der letzten Seite noch einmal den Prolog gelesen, der erst dann so richtig Sinn ergab.


    Mit dem hier bereits verlinkten Buch "Der letzte Regen" ist "Der Märchenerzähler" übrigens nicht zu vergleichen. "Der letzte Regen" ist ein sehr skurriles Buch, das mir aber wesentlich besser gefallen hat als "Der Märchenerzähler".

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Nun habe ich nach drei Tagen dieses Buch endlich beendet und kann mich der allgemeinen Begeisterung, was dieses Buch angeht, nur anschließen.
    Die Geschichte ist literarisch so gut durchdacht, dass ich mich an manchen Stellen gefragt habe, ob sich die Autorin das genauso gedacht hatte, denn das Zusammenspiel mit dem Märchen und der Realität ist so brilliant durchdacht, dass ich meine Begeisterung kaum zügeln konnte.
    Als ich mir einige Rezis durchgelesen habe, ärgerte es mich ein wenig, dass alle schrieben, dass jeder das Buch selbst lesen muss, um in die Geschichte hineinzufinden, da man unmöglich zu viele Details erzählen darf. Und jetzt, nachdem ich es endlich gelesen habe, verstehe ich, was die Autoren der Rezis damit gemeint haben, denn man darf wirklich nicht zu viel über den Inhalt erzählen, weil man Gefahr läuft, zu viel vom Inhalt zu verraten.
    Anna und Abel, ein Mädchen aus gutem Hause und ein Junge aus ärmeren Verhältnissen, dessen Vergangenheit und Leben ein einziges Geheimnis zu sein scheinen, finden zueinander und müssen bald aber wieder festellen, dass ihnen das Glück nicht gegönnt wird. Aber es gibt eines neben der bedingungslosen Liebe zwischen den beiden und zwar ein wunderschönes Märchen, dass ihr Leben aus einer anderen Perspektive erzählt und möglicherweise den Ansatz für eine Lösung hergibt.
    Die Sprache, die die Autorin verwendet, ist wirklich gewöhnunsbedürftig und ich habe am Anfang auch einine Zeit gebraucht, um mich in sie einzufinden, aber dann lief das Lesen wie von selbst und vor allem bei dem Märchen, das so schön und vor allem metaphorisch gestaltet worden ist, hatte ich einfach nur Spaß am Lesen. Die Bennenung der Kapitel fand ich am Anfang auch etwas verwirrend, aber dann konnte ich den Gedankengang der Autorin nachvollziehen und bin noch einmal überzeugt worden, wie viele Gedanken sie sich bei ihrem Buch gemacht haben muss. Hier wird nicht einfach pauschal über eine unmögliche Liebe zwischen Mädchen und Junge erzählt, wie es sie zu oft gibt, sondern über viele verschiedene Themen, die aus unterschiedlichen Facetten literarisch geschildert werden.
    Die beiden Hauptcharaktere Anna und Abel habe ich mit ihren Vorzügen und Macken sofort ins Herz geschlossen und mir diese beiden genau vorstellen können. Sowohl vom Äußeren als auch vom Inneren. Aber auch andere Personen, wie Gitta, Linda, Micha und sogar Bertil fand ich auch anhieb sympatisch und als Teil dieser wunderbar erzählten Geschichte. Jeder von ihnen gehört zu dieser Erzählung dazu und kann keineswegs als überflüssig betrachtet werden.
    Annas Verhalten konnte ich ebenfalls nicht in jeder Situation nachvollziehen und musste das Buch für einige Augenblicke zuklappen, weil ich mir einfach nur gedacht habe:"Mädchen, was machst du denn?" Aber ich denke ihr Verhalten war wichtig für den Verlauf der Geschichte und hat das Geschehen so enden lassen, wie es enden musste.
    Das kleine Wunder an diesem Buch ist und bleibt das Märchen, welches das ganze Geschehen durchzieht und die Handlung an sich beeinflusst oder sollte ich besser sagen, dass die Realität das Märchen beeinflusst? Denn irgendwann landet man als Leser an der Stelle, an der es sich nicht mehr aussagen lässt, ob das denn jetzt wirklich nur fiktive Erfindung ist oder tatsächlich die Realität?


    Und nun brenne ich drauf ein paar Spoiler hinzuzufügen :lechz:
    Zuerst die Frage nach Annas Verhalten an einer bestimmten Stelle und zwar als



    Dann noch eine kurze Frage zur letzten Szene



    Zum Schluss kann ich nur noch sagen, lest es und ihr werdet es nicht bereuen, denn anfangs hatte ich auch Schwiergkeiten, aber dann ging alles richtig schnell und eher ich mich versah, war die schöne Geschichte auch schon rum :cry:
    Von mir gibt es für dieses tolle Buch die wohlverdienten :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

    Einmal editiert, zuletzt von Girl from Mystic Falls ()

  • Hallo Ihr Lieben,
    erst einmal einen riesengres Dankeschön an euch!
    Die Rezis sind der Wahnsinn! Ich habe das Buch bei Amazon entdeckt aber die Rezi dadrunter hat soviel verraten, dass ich gar keine Lust mehr hatte den Märchenerzähler zu lesen. Nach euren Lobeshymnen jedoch werde ich es mir definitiv kaufen! Ich hoffe es wird mich genauso faszinieren wie es euch (oder die meisten von euch) fasziniert hat.

    Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.


    Arkadien brennt

  • Ich habe das Buch heute beendet und kann mich der vielen positiven Meinungen leider nicht anschließen.


    Die Geschichte um Anna und Abel war mir die ersten 270 Seiten zu flach. Dieses ständige hin und her, als hätte eine Jugendliche in der Abizeit nichts anderes zu tun, als jemandem hinterher zu laufen, den sie vorher nie wahr genommen hat.
    In den letzten 200 Seiten wird es mir dann zu bunt. Man nehme es mir nicht übel, aber in ein Buch für 14jährige gehört einfach keine solche Gewalt. Was sind denn das für Werte, die die Autorin pubertierenden Kindern da nahe bringt? Gewalt und Drogen sind okay? Der Zweck heiligt die Mittel? Was man mir tat, tu auch ich dir?
    Sorry, aber das geht in meinen Augen überhaupt nicht.


    Der einzigste Lichtblick für mich war das Märchen im Buch. Das war wirklich sehr süß und herzerweichend. Auch wie die Autorin den Märchenerzähler die Geschehnisse im Buch hat ins Märchen einfließen lassen empfand ich als große Kunst.


    Auf Grund des Schreibstils und des Märchens gebe ich gerade so noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Hallo Ihr Lieben,
    habe das Buch am Samstag vollendet und bin ein wenig hin und hergerissen. Ein Thriller war es defintiv nicht und auch keine wirkliche Liebesgeschichte. Eher ein Drama. Ein bittersüßes Drama mit dem Geschmack des Todes. Es ist bereits alles gesagt worden, daher kurz & kanckig: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Dion muss ich jedoch zustimmen:

    aber in ein Buch für 14jährige gehört einfach keine solche Gewalt

    Das ging wirklich gar nicht. Ich fand es selbst für mich - und ich bin 21 - teilweise zu erschreckend.


    Trotzdem eine Geschichte die man lesen sollte. Ich bin wirklich froh das ich es mir gekauft habe.
    Manchmal ist es besser die Augen für die realen & schrecklichen Dingen in dieser verkorksten Welt zu öffnen.

    Liebe ist nicht stark. Sie ist so verletzlich wie nur irgendwas. Und wenn wir nicht achtgeben, dann zerbricht sie wie Glas.


    Arkadien brennt

  • Hallo ihr Lieben,



    ich habe das Buch zum Geburtstag bekommen und möchte mich bei den Romantik Mädels hier noch einmal ganz herzlich bedanken :kiss: . Danke für diese schöne Überraschung :love: , ihr seid alle soooo lieb...



    So und nun zu meiner Rezi:



    Nachdem so viele von diesem Jugendbuch geschwärmt haben, musste ich es einfach haben und konnte es kaum erwarten, endlich mit dem Lesen anzufangen.


    Ich weiß nicht, ob ich vielleicht zu hohe Erwartungen hatte und schon nach einigen Seiten bemerkte ich, dass mir Antonia Michaelis` Stil nicht wirklich liegt, weder ihren Schreibstil, noch ihren Erzählstil fand ich besonders fließend, aber ich ließ mich von der Handlung und den Märchen gefangen nehmen.



    Anna und Abel gehen auf die gleiche Schule, haben aber noch nie ein Wort miteinander geredet. Abel distanziert sich bewusst von allen anderen Schülern und tritt nur mit ihnen in Kontakt, wenn er seine Drogen verkauft. Niemand kennt ihn wirklich und nun will Anna wissen, was hinter seiner Fassade steckt und versucht ihn aus seiner Abgeschiedenheit herauszulocken. Sie lernen sich kennen und Anna lernt Micha, Abels kleine Schwester kennen, der er seine Märchen erzählt. Die drei wachsen zu einer Einheit zusammen, verbringen jede freie Minute miteinander, wobei Abel sich immer wieder von Anna distanziert und sich nie ganz öffnet. Anna vermutet hinter den Märchen, dass Abel ein Geheimnis hat und wo ist eigentlich Michelle, die Mutter von Micha und Abel?



    Ja es ist unglaublich spannend, es ist geheimnisvoll und die Märchen sind fantastisch erzählt. Ich habe das letzte Drittel in einem Rutsch gelesen, da ich endlich wissen musste, wie die Geschichte ausgeht. Was ist wahr und was nicht und wer bringt all die Menschen um?



    Fraglich finde ich die Moral, die den Jugendlichen in diesem Buch vermittelt wird, denn es gibt in der Handlung einige absolut unverständliche Reaktionen von Anna und auch das zwielichtige Verhalten von Abel ist nicht besonders vertrauenerweckend und sollte nicht zum Vorbild genommen werden. Sowohl Anna als auch Abel fand ich als Charaktere nicht sonderlich sympatisch, was aber nicht unbedingt nötig ist, um das Buch zu mögen. Die Auflösung und das Ende fand ich leider nicht so gut gelungen, sehr sehr schade was da aus zwei jungen, intelligenten Menschen geworden ist. Sie hatten beide Potential und hätten im Leben viel erreichen können, wenn sie ihre Entscheidungen anders getroffen hätten. Jeder ist seines Glückes Schmied würde ich sagen [Blockierte Grafik: http://www.lovelysbuchwelt.de/wp-includes/images/smilies/icon_wink.gif] .



    Der Roman bietet auf jeden Fall viel Diskussionsstoff und er hat mich mit Spannung in Atem gehalten und mir viele aufregende Lesestunden beschert.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: für gute Unterhaltung und ein schönes Märchen.

  • Danke für die tollen Rezis :applause: .
    Ihr habt mich so neugierig auf das Buch gemacht,dass ich es mir morgen gleich kaufen werde und es nach meinen
    zwei aktuellen Büchern wohl auch sofort lesen werde.
    Bin schon sehr gespannt wie es sein wird :cheers: .