Daniel Annechino - Leise stirbst Du nie

  • Klappentext: Du hast gesündigt. Dafür wirst du sterben. Ich weine nicht länger. So also werde ich sterben. Er wird den kalten Stahl benutzen. Ich schließe meine Augen und beginne zu beten... / Der US-Bestseller endlich auf Deutsch´


    Meine Meinung/Rezension: Ein Taschenbuch mit Lesebändchen... etwas ungewöhnlich, aber es wertet das Buch mit dem recht schlichten, aber eindrucksvollen Cover zusätzlich auf. Mein erster Eindruck war somit schon mal sehr positiv und erwartungsvoll begann ich mit dem Lesen dieses Thrillers, dessen Titel bereits das Schlimmste ahnen lässst... Gleich der Prolog nahm mich gefangen und ich befürchete schon grausame und blutige Details, je weiter ich mich in das Innere dieses Buches vorlese. Spannend ging es dann auch im ersten Kapitel weiter, obwohl ich überrascht war, bereits den Täter aus "erster Hand" kennenzulernen. So erfuhr ich recht bald die Beweggründe für seine Morde, er fühlt sich von Gott dazu berufen, die Menschen von ihren Sünden zu läutern, und er fängt mit Müttern an, die er auf auf grausame Weise tötet, deren Kinder er jedoch meist unversehrt wieder freilässt. Detective Samantha (Sami) Rizzo und ihr Partner Alberto Diaz werden mit der schnellstmöglichen Auflösung der Morde beauftragt. Wenn das so einfach wäre... Denn der Mörder ist clever, gibt keinen Anhaltspunkt und so bleibt die Mordkommission weiter hilflos... Doch in Samantha verstärkt sich ein Verdacht und sie ist fest entschlossen, den Mörder bis zum Fristende, das ihr Chef ihnen gesetzt hat, zu finden. Dabei gerät sie selbst in größte Gefahr und kommt dem Psychopathen gefährlich nahe...!
    **
    Dieser Thriller ist sehr spannend, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Auch wenn bereits im ersten Kapitel der Täter "vorgestellt" wird, so fand ich es doch äußerst faszinierend, seinen fanatischen Gedankengängen und Handlungen zu folgen und war überrascht, wie clever und durchtrieben sein kranker Geist mitunter handeln konnte. Auch seine Opfer blieben keine namenslosen Leichen, sondern bekamen eine "Gesicht", sodass ich mich zu den Personen hingezogen fühlte, mit ihnen litt, bangte und hoffte. Angenehm empfand ich, dass es keine ausführlichen Tötungsdetails gibt, es wird zwar angedeutet, was geschehen wird bzw. anhand der Autopsie kann man sich auch nach der Tat noch ein ziemlich genaues Bild dessen machen, was die Opfer erlitten hatten, aber die grausamen Feinheiten werden uns erspart, mir reichte es auch so schon... Andererseits konnte ich auch die Ermittlungen des Kommissarduos Sami und Alberto aus erster Hand mitverfolgen, war dabei, wenn sie wieder einmal vor dem "Nichts" standen und neue Anhaltspunkte suchten. Allerdings fand ich Sami schon fast unglaublich naiv für eine Kommissarin...


    Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Der Erzählstil ist so flüssig, dass ich mich mühelos auf das Geschehen einlassen konnte, alles ungestört verfolgen konnte und mir wie in einem Film vorkam, in dem alles bildlich und lebhaft vor mir ablief. Auch wenn das Thema sicherlich nicht neu ist - selbst das Ende ist keine wirkliche Überraschung - so bietet er immer wieder neue Spannungselemente, lebt durch seine psychologischen Tricks, und liess mich das Buch nicht aus der Hand legen, bevor ich es beendet hatte. Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen, so gut, dass ich ihn in Rekordzeit gelesen habe und ihn nur weiterempfehlen kann! :flower:

  • und er fängt mit alleinstehenden Müttern an,


    Ich bin noch nicht so weit wie Du, aber soweit ich es bis jetzt feststellen kann, handelt es sich doch bei den Mordopfern nicht um alleinstehende, sondern vielmehr um verheiratete Frauen. Deshalb wundere ich mich auch über die Einschätzung der Opfer als "Sünderinnen", ein religiöser Fanatiker würde meiner Erwartung nach eher ledige Mütter als Sünderinnen sehen und nicht die "ehrbar" verheirateten Mütter.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hallo,



    ...sondern vielmehr um verheiratete Frauen


    Danke für den Hinweis! :D Stimmt, es handelt sich nicht nur um alleinstehende Frauen, wie man ja anhand der Opfer auch leicht erkennen kann #-o :pale: - sondern allgemein um Frauen, egal welchen Familienstandes. Eigentlich will er ja ALLE Menschen läutern, er fängt aber mit den Frauen an - "eine nach der anderen"... :shock: . Werde meine Rezi gleich dementsprechend ändern. :wink: Danke nochmal für den Hinweis :thumleft:


    LG und viel Spaß beim Weiterlesen!! :flower:

  • Titel der amerikanischen Originalausgabe: They never die quietly


    Zum Inhalt


    San Diego(Kalifornien) wird von einer schrecklichen Mordserie aufgewühlt. Junge Mütter, die gemeinsam mit ihren Kindern entführt wurden, werden mit den Wunden der Kreuzigung an Händen und Füßen auf den Stufen verschiedener Kirchen ermordet aufgefunden, teilweise hat man ihnen auch das Herz herausgeschnitten. Ihre kleinen Kinder werden allein, aber glücklicherweise meist unversehrt, in Einkaufspassagen aufgegriffen, können jedoch so gut wie keine Angaben über die Tage in der Gewalt des Entführers machen.
    Die beiden Detectives Sami Rizzo und Alberto Diaz kommen mit ihren Ermittlungen nur schleppend voran. Sami ist besonders erschüttert über die schrecklichen Taten, als Mutter einer zweijährigen Tochter kann sie sich mit den Opfern identifizieren.
    Als sie zu Thanksgiving wie jedes Jahr in einer Suppenküche bei der Armenspeisung von Obdachlosen aushilft, lernt sie den attraktiven Physiotherapeuten Simon Kwosokowski kennen und fühlt sich zu dem höflichen, zuvorkommenden Mann hingezogen, obwohl sie seit der Scheidung von ihrem unzuverlässigen Ehemann eigentlich von den Männern erstmal genug hat. Dennoch registriert sie in den nächsten Tagen , dass Simon etwas Merkwürdiges an sich hat und gut in das eher magere Täterprofil passt, das der Polizei bisher vorliegt. Sie versucht, mehr über Simons Hintergrund in Erfahrung zu bringen, lässt sich aber gleichzeitig auf ein Date mit ihm ein, wobei sie auf ihre dienstliche Erfahrung und Souveränität in jeder Lebenslage vertraut. Eine fatale Fehleinschätzung ...


    Aufbau


    Bei diesem Buch handelt es sich um ein Buch, das Merkmale eines psychologischen Kriminalromans mit denen eines hochspannenden Thrillers vereinigt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Romanen des Genres weiß der Leser von Anfang an, dass Simon der gesuchte Serienkiller ist.
    Die Spannung wird nicht durch die Schilderung blutiger (Un)taten generiert - die grausamen Taten werden glücklicherweise nicht direkt geschildert -, sondern durch das Psychoduell zwischen Sami und Simon, die sich quasi gegenseitig belauern, wobei jeder der beiden meint, dem Anderen einen Schritt voraus zu sein.
    Die Kapitel sind von einem "allwissenden Erzähler"abwechselnd aus der Sicht von Sami und ihrem Partner Al und Simon erzählt. In beiden Erzählsträngen gibt es immer wieder kurzgefasste Einschübe, die sich mit der Kindheit/Jugend von Sami und Simon befassen. Dabei wird vor allem deren Beziehung zu ihren Müttern thematisiert, die für die gegenwärtigen Ereignisse ausschlaggebend ist. Simons Entwicklung zum Psychopathen wird vor dem Hintergrund seiner Erziehung durch eine religiös fanatische und abartige Mutter nachvollziehbar. Samis unkluger Alleingang, der zu dick aufgetragen ist, um glaubwürdig zu sein, lässt sich wohl durch ihre Auflehnung gegen jegliche Einmischung von außen erklären: seit Jahren hat sie ein sehr gespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter, die sie zwar regelmäßig als Babysitter für die kleine Angelina (miss-)braucht, der sie aber kein Mitspracherecht in Bezug auf ihr eigenes Leben zugestehen will.
    Die Kapitel wechseln gegen Ende des Romans immer schneller ab, zum Schluss gibt es Szenenwechsel nach nur wenigen Absätzen, was der rasanten Spannung sehr förderlich ist.


    Fazit


    Obwohl einige Verhaltensweisen der Protagonisten in ihrer Unprofessionalität die Glaubwürdigkeit etwas überstrapazieren, ist dem Autor mit diesem Buch ein "etwas anderer" und sehr unterhaltender Krimi/Thriller gelungen, dessen Erzählstil durch abwechslungsreichen Szenenwechsel und eingängige Sprache besticht. Sind die ersten Ermittlungserfolge auch etwas zu sehr Kommissar Zufall zu verdanken, so erlebt der Leser im letzten Drittel doch noch die grundsolide Ermittlungsarbeit von Samis Partner Al.
    Mich hat "Leise stirbst du nie" ausgezeichnet unterhalten und ich werde nach weiteren Romanen von Daniel Annechino Ausschau halten.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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  • Meine Meinung
    Daniel Annechinos "Leise stirbst du nie" ist ein Krimi/Thriller der die meisten, die sich für das Genre begeistern können, mitreißen wird.
    Obwohl man wusste wer der Täter ist und wie er vorgeht, wurde es nie langweilig.
    Die Probleme, die der Serienmörder Simon als Kind hatte und wer ihn zu diesem Monster machte, waren glaubwürdig genug um zu sagen, dass das Erlebnis und der ständige Einfluss als Traumata einzuordnen ist.


    Es gab aber auch einige Momente die mir nicht gefallen haben.
    Wie sich Sami und Simon zum ersten Mal getroffen haben war ein blöder Zufall.
    Und von Al's Ermittlungen würde ich am liebsten gar nicht erst anfangen. Suchen wochenlang nach dem Täter und er findet ihn nach kurzer Zeit im Alleingang (Respekt!)
    Kann man aber drüber hinwegsehen.


    Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

  • Und von Al's Ermittlungen würde ich am liebsten gar nicht erst anfangen.

    Erst durch die Beileidskarte in Samis Wohnung und durch die Aussage von Samis Mutter zum Date ihrer Tochter bekam er einen verwertbaren Anhaltspunkt für seine Suche. Die weiteren mühseligen und frustrierenden Ermittlungen fand ich nachvollziehbar, ebenso die Idee, die es letztlich ermöglichte, Simons Aufenthaltsort ausfindig zu machen.

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  • Dass die Herangehensweise schlecht war, wollte ich damit nicht sagen.
    Ich fand es einfach nur schade, dass man die meisten Ermittlingsarbeiten in die letzten Kapitel gequetscht und nicht auf das ganze Buch besser verteilt hat.
    So hatte ich den Eindruck, dass erst alles in Bewegung kam als es um einen der ihren ging.
    Hätte Daniel Annechino, Sami mehrere Hinweise nachgehen lassen als sie den Eindruck hatte Simon passt ins Täterprofil, hätte ich mir keine Gedanken gemacht, dass zu wenige vorgearbeitet wurde.

  • Ich fand es einfach nur schade, dass man die meisten Ermittlingsarbeiten in die letzten Kapitel gequetscht und nicht auf das ganze Buch besser verteilt hat.
    So hatte ich den Eindruck, dass erst alles in Bewegung kam als es um einen der ihren ging.


    Das kann ich voll unterschreiben.

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  • Simon ist ein gottergebener Mann und hat einen Auftrag. Zumindest denkt er das. Er verschleppt Frauen in den Dreißigern zusammen mit ihren kleinen Kindern, hält sie in seinem Keller gefangen und kreuzigt die Sünderinnen nach drei Tagen. Den Kindern tut er nichts; sie sind nur sein Druckmittel, damit die Mütter sich „benehmen“.
    Sami Rizzo ist Detektive beim Morddezernat und alleinerziehende Mutter einer süßen zweijährigen Tochter. Sie lernt den charmanten Simon bei einer Wohltätigkeitsaktion kennen und fühlt sich sehr zu ihm hingezogen. Allerdings bemerkt sie auch mit wachsenden Misstrauen, dass er in das Täterprofil des Serienmörders passt.
    Auch Simon fühlt sich zu ihr hingezogen, allerdings weniger aus romantischer Sicht. Für ihn ist Sami eine weitere Sünderin, sogar in zweifacher Art. Möchte sie doch ihn - und damit Gottes Willen - aufhalten.


    „Leise stirbst du nie“ ist ein guter Psychothriller, der unter die Haut geht. Direkt zu Anfang weiß man, wer der Täter ist und somit fällt schon einmal die Frage „Wer könnte denn bloß der Mörder sein?“ flach. Die Geschichte konzentriert sich also eher auf eine Art Psycho-Duell, dass sich Sami Rizzo und Simon Kwosokowski liefern. Sami ahnt, dass es sich bei Simon um den gesuchten Frauenmörder handelt, teilt sich ihren Kollegen allerdings aus Sturheit nicht mit. Simon weiß, dass Sami auf ihn angesetzt ist, kann aber seinem inneren Drang sie läutern nicht widerstehen.
    Nach und nach erfährt man, warum Simon so geworden ist, wie er ist und leider springt hier wieder das Klischee „streng gläubige Mutter quält ihren Sohn“ an.
    Überhaupt hat Simons Geschichte leichte Ansätze von Stephen Kings „Carrie“.
    Der Charakter Sami Rizzo, entspricht dem einer alleinerziehenden Mutter, die sich in ihrem von Männern dominierten Beruf durchzusetzen versucht. Ihr zur Seite steht ihr Partner Al Diaz, mit dem sie über fast alles reden kann. Sie unterstützen sich jeweils in ihren schwersten Stunden.
    Wer es gerne allzu blutig mag, wird hier eher enttäuscht. Der Autor geht wenig ins Detail bei den Folterszenen. Hier und da ein paar Andeutungen, aber wenn Simon seine Blackouts hat, nimmt er uns mit und auch wir wissen nicht genau was passiert ist.
    Das Buch hat 26 Kapitel und eine angenehme Schriftgröße. Ich weiß jetzt nicht, wie es bei der kaufbaren Ausgabe ist, aber mein Rezensionsexemplar hat ein integriertes rotes Lesezeichen.


    Es war angenehm nach all den Fantasy und Mystery-Romanen mal wieder einen Thriller zu lesen.
    Annechino hat mit „Leise stirbst du nie“ einen spannenden, wenn auch sehr klischeebehafteten Roman geschrieben, der sich recht flüssig lesen ließ. Die einzigen Stellen, die mich zur Konzentration gezwungen haben, waren die, wo aus der Sicht des Mexikaners Al Diaz geschrieben wurde. Vielleicht liegt es an den Namen oder Orten, aber oft musste ich eine Szene mehr als einmal lesen.
    Die Protagonisten waren allesamt unverkennbar beschrieben und ich hegte dieses Mal sogar Sympathien für die weibliche Hauptfigur. Das ist für mich schon sehr ungewöhnlich. Ich konnte allerdings nicht nachvollziehen, warum sie niemanden von ihrem Verdacht erzählt hat. Oder zumindest einen Hinweis auf die Identität von Simon hinterlassen hat, der im Fall der Fälle, dass sie sich nicht irrt, zu dem Serienmörder führt.
    Ich habe es eindeutig nicht bereut, das Buch zu lesen!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Leise stirbst du nie - Daniel Annechino



    Inhalt


    Die Mordkommission in San Diego hat es mit einer grauenhaften Mordserie zu tun. Der Killer hat es auf junge Mütter abgesehen. Er entführt sie zusammen mit ihren kleinen Kindern. Kurze Zeit später tauchen die Leichen der Frauen in der Nähe von Kirchen wieder auf. Ihre grausam verstümmelten Körper weisen Kreuzigungspuren auf. Detective Sami Rizzo und ihr Partner Al Diaz stehen vor einem Rätsel. Auch die Kinder, die an öffentlichen Plätzen wieder aufgefunden werden, können keinen Hinweis auf den Täter geben. Da Sami selbst Mutter einer kleinen Tochter ist, geht ihr die Mordserie sehr nah. Es ist ihr innigster Wunsch den Täter zu überführen und die Morde zu stoppen. Bei einer ehrenamtlichen Tätigkeit lernt Sami den attraktiven und äußerst charmanten Physiotherapeuten Simon kennen. Obwohl er durch einige Indizien in das Täterprofil zu passen scheint, lässt Sami sich neugierig auf ein Date ein....



    Meine Meinung



    Der Thriller beginnt bereits rasant. In einem Prolog erlebt man die letzten grauenvollen Minuten einer jungen Mutter mit, die in die Fänge des wahnsinnigen Killers geraten ist. Durch die dort verwendete Ich-Perspektive erlebt man das Entsetzen hautnah mit. Das folgende Geschehen wird in der dritten Person erzählt. Dabei wechseln die Blickwinkel zwischen Ermittlerin Sami und dem Täter hin und her. In weiteren Perspektiven kann man auch Samis Partner Al über die Schulter schauen oder einen Blick auf die Opfer werfen.


    Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos. Durch den rasanten Prolog und die Perspektiven, in denen man das Geschehen aus dem Blickwinkel des Killers betrachtet, gerät man sofort in den Sog der Handlung. Fasziniert verfolgt man das Grauen, das der Täter verbreitet. Starke Nerven sind bei den teilweise sehr detailliert beschriebenen Folterszenen hilfreich. Die aufgebaute Spannung kann allerdings nicht durchgehend gehalten werden und flacht schon bald ab. Das mag sicher auch daran liegen, dass die Identität des Killers von Anfang an bekannt ist. Eigene Ermittlungen, bei denen man versucht den Täter zu enttarnen, fallen hier also weg. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Situationen gut vorstellen und dem Handlungsverlauf mühelos folgen.


    Die Protagonisten der Handlung wirken authentisch. Detective Sami Rizzo ist kein Top-Model, sondern eine ganz normale Frau, die mit ihrer Figur unzufrieden ist. Sie versucht den harten Alltag einer alleinerziehenden Mutter in den Griff zu bekommen. Dabei kommt es gelegentlich zu Konflikten mit ihrer Mutter, die oft als Babysitter für die kleine Tochter einspringen muss. Auch sonst läuft in ihrem Privatleben nicht alles zu ihrer Zufriedenheit. Sami wirkt sehr sympathisch. Dennoch sind einige ihrer Handlungen nicht ganz nachvollziehbar. Obwohl ihre Ermittlerinstinkte höchste Alarmstufe melden, ignoriert sie diese und wirkt in Bezug auf den Täter etwas naiv. Samis Partner Al hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich und wirkt alles andere als perfekt. Dadurch wirkt auch dieser Protagonist lebendig. Der Serienkiller hat zwei Gesichter. Er ist äußerst clever und scheint den Ermittlern immer einen entscheidenden Schritt voraus zu sein. Rückblicke in seine Vergangenheit und das Motiv zu den Morden dürfte für Genreliebhaber allerdings keine großen Überraschungen bereithalten. Die Ermittlungen treten zunächst etwas auf der Stelle. Zum Ende hin überschlagen sich allerdings die Ereignisse. Der Schluss kommt etwas abrupt und unterscheidet sich kaum von anderen Genrevertretern.


    Insgesamt gesehen hat mir der Thriller jedoch recht gut gefallen. Die aufgebaute Hochspannung konnte zwar nicht durchgehend gehalten werden, aber dennoch fand ich sowohl die Haupthandlung, als auch die privaten Nebenhandlungen interessant und weitestgehend nachvollziehbar. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala erhält das Buch vier von fünf möglichen Bewertungssternen.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Böse Mama + Religionstrauma = Serienkiller


    Irgendwo da draußen gibt es ihn sicherlich, den Baukasten für den Serienmörderkrimiautor. Darin findet sich ein Klötzchen für die Mama, ein Klötzchen für die Protagonistin, die perfekt ins Opferprofil passt, eins für eine zart erwachende Liebe und oft sogar eins für den Lieben Gott. Dem Serienmörderkrimiautor bleiben noch zwei Dinge zu tun: Er muss die Klötzchen zu einem Buch zusammensetzen. Und er muss ein Tötungsszenarium erfinden, sich dazu ein Klötzchen zurechtzimmern, das noch niemand verwendet hat. Auf alle Fälle sollte das Klötzchen größer, breiter und härter sein als das desjenigen, der den Serienmörderkrimibaukasten als letzter benutzt hat.


    Im Ernst: Kann mir jemand verraten, was Sami und Al den ganzen Tag machen? Von einer Ermittlung keine Spur. Außer einem Besuch im Autopsiesaal und einem Telefonat mit dem Ehemann einer Getöteten wird nichts bekannt. Wo sind die Konferenzen mit der Task Force? Wo die Besprechungen, in denen Indizien gesammelt, Laborergebnisse abgeglichen und Zeugenbefragungen ausgewertet werden?
    Sami, die anscheinend einen Großteil ihres Tages damit zubringt, die Versorgung ihrer Tochter zu organisieren, hegt einen Verdacht, den sie ich-weiß-nicht-wo herholt. Und Al erledigt innerhalb weniger Stunden den Rest und klärt im Vorbeigehen noch schnell einen anderen Mordfall auf.


    Im Anhang dankt der Autor "Terry Goldman, dem leitenden Lektor bei AmazonEncore ... vor allem dafür, dass er das Potential meines Thrillers unter Millionen anderer erkannt hat." Mögen diese (mindestens) 1 999 999 Krimimanuskripte nie das Licht einer Buchdruckerei erblicken. :pray:

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



    Einmal editiert, zuletzt von Marie ()

  • Krimi gefällig, bei dem den Opfern das Herz herausgeschnitten wird? – Ich empfehle „Cupido“ von Jilliane Hoffman. Oder ein Thriller, bei dem die Opfer gekreuzigt werden? – Ich lege dem geneigten Leser „Der Kruzifix-Killer“ von Chris Carter ans Herz. Eine einzige Polizistin in einem Morddezernat? Und italienische Wurzeln soll sie haben? – Gut, machen Sie gern Bekanntschaft mit Tess Gerritsens Protagonistin Jane Rizzoli.
    Echt jetzt mal: Ein nicht schlecht erzählter Thriller mit durchaus spannenden Passagen. Ein Buch, mit dem man sich mal ein bisschen in die Sonne setzen und sich von Thrillerkram berieseln lassen kann. Aber irgendwie hat man permanent das Gefühl, alles schon mal irgendwo gelesen zu haben! Der Autor hatte wirklich nicht allzu viele eigene oder neue Ideen. Killer, die irgendwie religiöse Fanatiker sind? Gibt es doch momentan in jedem zweiten Thriller. Auch wenn in diesem die Motivation eher dünn bleibt. Es gibt zwar das übliche Motiv der überreligiösen Erziehung, aber irgendwie.., fehlt da was. Warum er immer Frauen mit Kindern entführt, die Kinder dann aber unversehrt freilässt? Was diese Frauen gemeinsam haben? Tja… alles ein bisschen unklar, da hat sich der Autor nicht wirklich viele Gedanken drüber gemacht. Was schade ist, denn gerade das ist ja das Einzige, was der Autor sich wirklich selbst ausgedacht hat…
    Interessant auch die Intuition Sami Rizzos – da ist das Täterprofil noch so dürftig, da erkennt sie trotzdem gleich den Mörder quasi beim ersten Kontakt. Nun ja. Kann ja sein, dass Detectives über eine solche Menschenkenntnis verfügen, wobei – wozu dann immer so lange Ermittlungen?
    Also, langer Rede kurzer Sinn: ein Thriller, in dem durchaus viel passiert, in dem man einige Charaktere ganz gut kennenlernt, der aber passionierten Thrillerlesern nicht viel Neues bietet und die Hintergründe der Tat absolut nicht genügend darlegt. Eher mittelmäßig.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Aber irgendwie hat man permanent das Gefühl, alles schon mal irgendwo gelesen zu haben!

    Es ist allerdings auch schon sehr schwierig, einen Thriller zu schreiben, in dem nichts schon Dagewesenes vorkommt. :wink:


    Interessant auch die Intuition Sami Rizzos – da ist das Täterprofil noch so dürftig, da erkennt sie trotzdem gleich den Mörder quasi beim ersten Kontakt.

    Darüber habe ich mich auch sehr gewundert!

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  • Hab das Buch vorgestern beendet. Und was soll ich dazu sagen? Mir hat es überhaupt nicht gefallen.
    Bereits zu beginn wird verraten wer der Mörder ist, dementsprechend muss die Spannung durch die weiteren Taten des Täters und durch die Arbeit der Polizei erzeugt werden. Beides ist leider nicht der Fall, die Ermittlungen sind gar nicht vorhanden und die Morde sind alle gleich langweilig (meiner Meinung nach). Die Hauptermittlerin (ich hab ihren Namen bereits vergessen) ist viel zu sehr mit ihrer Tochter und den Problemen mit ihrer Mutter beschäftigt als irgendwas sinnvolles zu den Ermittlungen beizutragen, sie macht aber auch absolut gar nichts und löst den Fall dann am Ende doch, leider nur durch einen Haufen Zufälle als durch einen genialen Einfall.
    Das Buch hat nebenbei noch ein paar Fehler parat, erst heißt es das die Opfer wurden nicht vergewaltigt obwohl Sperma gefunden wurde und später heißt es das die Opfer allesamt brutal vergewaltigt wurden.
    Was einen, für mich, ganz faden Beigeschmack hatte war das ständige erwähnen, dass der Täter keine Spuren hinterlässt und keine Schwäche hat. Da kann man leider nur müde drüber lachen, der Partner der Ermittlerin findet innerhalb von 50 Seiten so viele Spuren, dass man denken könnte der Täter habe diese mit Absicht gelegt. Hätte sie ihren Verdacht genauso überprüft wie ihr Partner wäre das Buch nach 100 Seiten beendet und sie hätte sich die letzte Szene sparen können.


    Also mir hat es überhaupt nicht gefallen, es wird keine Spannung aufgebaut, die Charaktere sind allesamt ziemlich platt und das Buch hat absolut keine Wendungen in der Geschichte.
    Ich denke gerne noch etwas länger über Bücher nach aber diesmal hab ich es weggelegt und mir direkt das nächste geschnappt.
    Kann sein das es anderen gefällt, mir definitiv nicht!


    mfg
    Viktor

  • Sami Rizzo ist Ermittlerin in San Diego, Kalifornien, und hat es zurzeit mit einem brisanten Fall zu tun. Ein Serienkiller entführt Mütter mit ihren Kindern. Während die Kinder einige Tage später wohlbehalten zu ihren Vätern zurückkehren, werden die Leichen der Mütter an öffentlichen Plätzen aufgefunden. Ihre Verletzungen deuten darauf hin, dass alle von ihrem Mörder gekreuzigt wurden. Bisher gibt es keinerlei Anhaltspunkte, wer der Täter sein könnte. Es ist nur gewiss, dass der Serienkiller von alleine nicht aufhalten wird zu morden.


    Der Klappentext auf dem Buch verrät dem Leser kaum etwas, da dieser aus gerade einmal 30 Wörtern besteht. Trotzdem hat er mich neugierig gemacht und der blutige Handabdruck auf dem Cover tat sein übriges. Als ich das Buch dann in den Händen hielt, habe ich auf der ersten Seite eine Inhaltsangabe entdeckt und sie sofort gelesen, da ich wissen wollte, in welche Richtung das Buch geht. Leider hat diese Kurzbeschreibung bereits alles verraten und nach den ersten Seiten im Roman war klar, dass es sich bei einem Verdächtigen tatsächlich schon um den Mörder handelte.


    Zitat

    "Er zog aufs Land, wo sein nächster Nachbar mehr als einen Kilometer entfernt lebte, weit genug, um die hilflosen Schreie seiner Auserwählten zu hören. Sie sterben niemals leise." (Seite 16)


    Die Story und der Schreibstil sind ganz in Ordnung, auch wenn nicht alles schlüssig ist und die Charaktere etwas mehr Tiefe vertragen hätten. Einige Szenen aus der Sicht des Täters, z.B. wie er mit seinen Opfern "spielte", waren absolutes Thrillermaterial und sorgten für eine erhöhte Herzfrequenz beim Lesen. Ansonsten fehlte mir jegliche Spannung. Der Täter ist von Anfang an bekannt. Der Leser kennt seinen Namen, seinen Beruf und durch die Inhaltsangabe am Anfang weiß man bereits, wie Ermittlerin Rizzo und der Täter auf einander stoßen. Es geht also nur noch darum, wie viele Personen der Killer noch töten wird, ob der Täter für die Ermittlerin gefährlich wird (was ebenfalls sehr vorhersehbar war) und das Tatmotiv. Das reicht für mich aber nicht aus, um ein spannendes Buch zu erhalten.


    Der Autor bedient sich etlicher Klischees in seiner Geschichte. Die Ermittlerin muss sich in der Männerwelt der Polizei durchsetzen, ein weiterer Ermittler hat ein Alkoholproblem, der Täter hatte eine schwierige Kindheit, Religion spielt eine Rolle, usw. Es gab keinerlei Überraschungen in diesem Roman, alles war vorhersehbar und so war es natürlich auch klar, dass die Ermittlerin selbst allein erziehend mit einem Kind ist und somit hervorragend in das Beuteschema des Serienkillers passte.


    Das beste an dem Roman ist die Ausstattung. Der Titel ist geprägt, so dass dieser ertastbar ist und obwohl das Buch als Taschenbuchausgabe erschienen ist, besitzt es ein Lesebändchen, was mich total gefreut hat. Ansonsten hat mich das Buch leider ziemlich enttäuscht, da ich von Anfang an darauf hoffte, dass noch etwas unerwartetes kommen würde, etwas, dass eine Spannung entstehen lassen würde, aber die Hoffnung war leider unbegründet. Thriller bei denen von Anfang an bereits alles bekannt ist und es lediglich um die Ermittlungsarbeiten geht, deren Ausgang ebenfalls vorhersehbar ist, sind leider nichts für mich, da sie mich langweilen, was dieses Buch mal wieder bestätigt hat.



    Fazit:
    Ein Thriller bei dem von Anfang an alles bekannt ist und der daher keine Spannung aufkommen lässt. 2/5 Sterne.



    • Taschenbuch: 416 Seiten
    • :bewertung1von5: :bewertung1von5:
  • Kürzlich bekam ich eine Einladung für das Amazon Vine Programm. Unter einer großen Auswahl durfte ich mir zwei Artikel zum Testen aussuchen. Überglücklich wählte ich zwei Bücher aus, die zu meinen Lieblingsgenres gehören. Darunter der Thriller „Leise stirbst Du nie“ von


    Daniel Annechino.


    Wieder ein Autor, von dem ich bislang noch nie etwas gelesen hatte. Auf der Seite des Ullstein-Verlages erfuhr ich dann, dass dieses Buch bereits der 5. Roman des in San Diego, Kalifornien, lebenden Schriftstellers ist. In den USA erschien es im Selbstverlag und entwickelte sich zum Internet-Bestseller. Schauen wir mal.


    Der Klappentext:


    „Du hast gesündigt. Dafür wirst du sterben.
    Ich weine nicht länger. So also werde ich sterben.
    Er wird den kalten Stahl benutzen.
    Ich schließe meine Augen und beginne zu beten...“


    klang in jedem Fall schon mal interessant. Inhaltlich wird überhaupt nichts verraten und trotzdem liefen mir kalte Schauer über den Rücken. Das Cover mit der blutigen Hand versprach Grausiges. Obwohl ich im wahren Leben kaum einer Fliege was zuleide tun könnte, bin ich beim Lesen doch ganz schön blutrünstig. Manchmal denke ich, damit lebe ich meine dunkle Seite aus.


    Katz und Maus


    Hammerhart beginnt dann das Buch. Im Prolog erlebe ich, dass ein offensichtlich schwer gestörtes Monstrum eine Frau schlimmste Qualen erleiden lässt, die sie fast ohne erkennbare Gegenwehr über sich ergehen lässt. Sein wirkungsvolles Druckmittel – ihr Kind!


    Anschließend, lerne ich das Monster auch schon namentlich kennen und erfahre einiges über seine Vorgehensweise. Ein weiteres Opfer ist in seiner Gewalt, das nächste schon ausgespäht. In dem Moment ist mir klar, dass es für mich als Leser kein Rätselraten um den Täter geben wird. Es wird wohl eher auf ein Katz- und Mausspiel zwischen dem Täter und den Ermittlern Sami Rizzo und Alberto Diaz hinauslaufen. Fragt sich nur, wer dabei die Katz ist …


    Alle Klischees bedient


    Den Thriller „Leise stirbst Du nie“ habe ich in relativ kurzer Zeit durch geschmökert. Bei meiner Bewertung bin ich jetzt allerdings sehr zwiegespalten. Der Prolog aus der Perspektive des Opfers war ein guter Anfang. Ein Psychospielchen, denn grausige Details wurden nicht ausgeschlachtet sondern lediglich spannungsvoll angedeutet. Dass ich im Anschluss daran sofort den Täter kennenlernte, empfand ich auch nicht schlimm, denn in adäquatem Lesestoff aus dem Genre habe ich in der Vergangenheit schon erlebt, dass so etwas durchaus funktionieren kann.


    Doch schon die etwas ausführlichere Wiederholung der Szene aus dem Prolog, mit einer anderen Frau und deren Kind - in der inzwischen vom Autor gewählten Erzählperspektive - machte die vorherige Wirkung zunichte. Bei der danach folgenden Einführung der Ermittler wurde die Geschichte dann richtig vorhersehbar. Die Detektivin Sami Rizzo passte als Mutter einer zweijährigen Tochter perfekt in das Opferschema und es war nur eine Frage der Zeit, wann sie denn in der Erlösungskammer des Täters landen würde. Zur Überbrückung dieses Zeitraumes bediente sich der Autor zwar noch eines Nebenstranges, der aber letztendlich auch unspektakulär war und eben nur als Lückenfüller diente.


    Weiterhin wird die Geschichte mit so ziemlich allen gängigen Klischees behaftet, die man als Vielleser amerikanischer Thriller so kennt. Druck von Oben, Kompetenzgerangel, private Unzulänglichkeiten, Alleingänge und uneingestandene Gefühle auf Seiten der Ermittler, demgegenüber ein gut aussehender Täter mit perfekten Umgangsformen, verkorkst durch eine schlimme Kindheit, dem lediglich das Bauchgefühl der Ermittlerin auf die Spur kommt.


    Allerdings muss ich zugeben, dass es gerade die privaten Unzulänglichkeiten waren, die es geschafft haben, mir die Ermittler irgendwie sympathisch zu machen. Mit den Opfern und ihren Kindern hatte ich großes Mitgefühl – die Mutter in mir kann ich einfach nicht verleugnen. Auch einige Begebenheiten, die ich aus der Vergangenheit des Täters erfuhr, ließen mich nicht kalt. Und da sich das Buch trotzdem insgesamt sehr leicht lesen ließ, fieberte ich im Showdown doch ordentlich mit.


    Alles in allem ist aber alles so gekommen, wie ich es schon im dritten von insgesamt 26 Kapiteln vorher sah. Das nachfolgende Happy End empfand ich dann sogar fast ein bisschen zu dick aufgetragen und noch realitätsferner als die gesamte Ermittlungsarbeit. So hat dieser Thriller auch keinerlei nachhaltige Wirkung auf mich. Man kann ihn lesen, um ein paar Stunden seichte Unterhaltung zu haben, letztendlich ist aber alles schon einmal in spektakulärerer und stimmigerer Form dagewesen. Schade! :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Leise stirbst du nie wird so erzählt, dass der Leser die ganze Zeit weiß, wer der Serienkiller ist. Es gibt am Ende also keine Überraschungen bezüglich des Täters. Dadurch, dass man es aber weiß, möchte man am liebsten in die Handlung eingreifen, da Sami und Al dieses Wissen nicht haben. Auch als Sami eine Ahnung hat und trotzdem unvorsichtig ist, möchte man sie am liebsten Wachschütteln. Diese Erzählweise büßt aber nicht an Spannung ein. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.


    Geschrieben ist Leise stirbst du nie flüssig, wie auch spannend. Die 406 Seiten Geschichte sind in 27 Kapitel (26 + Prolog) aufgeteilt. Die durchschnittlichen 15 Seiten pro Kapitel empfand ich beim Lesen weder als zu lang, noch als zu kurz. Während der Kapitel ändert sich auch die Sicht, aus der erzählt wird. Dies ist aber nicht verwirrend, da man immer weiß, aus wessen Sicht erzählt wird. Gegen Ende (zum Finale) werden diese Abstände immer kürzer, was zusätzlich Spannung aufbaut.


    Die Charaktere sind sympathisch und nicht künstlich aufgesetzt. Sie haben selbst ihre eigenen Probleme und sind nicht perfekt. Simon ist als religiöser Fanatiker gut beschrieben.


    Das Cover mag ich irgendwie, auch wenn es eine blutige Hand ist. Es passt irgendwie.


    Ich bin froh, dass für die deutsche Ausgabe der Originaltitel They Never Die Quietly 1:1 übersetzt wurde. Am Anfang der Geschichte erklärt Simon etwas dazu, so dass ich den Titel wirklich passend finde.


    FAZIT: Leise stirbst du nie ist ein Thriller, der mich gut unterhalten hat, mich aber auch Oh mein Gott hat flüstern lassen. Dies war mein erstes Buch von Daniel Annechino, aber gewiss nicht sein letztes.
    BEWERTUNG: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Inhalt:
    Er entführt Mütter mit ihren Kindern und kreuzigt sie. Widerstand gibt es wenig denn die Kinder sind sein Druckmittel. Er meint er handelt im Sinne Gottes, denn Sünder müssen bestraft werden.
    Kommissarin Sami Rizzo leitet die Task Force die den Täter schnappen soll. sie selber ist Mutter einer kleinen Tochter…
    Meine Meinung:
    Ich kam die letzte zeit nur wenig zum Lesen, verschiedenes war dafür verantwortlich, aber heute habe ich auch das Plätzchen backen sausen lassen weil ich gerne mal wieder so richtig eintauchen wollte in ein Buch. Da ich auch gerne meinen Wanderbuch SuB reduzieren möchte schnappte ich mir das nächste WB von der Liste Leise stirbst Du nie. Ein Thriller und genau das Richtige. Denn dieser Thriller zog mich in den Bann. Der Plot war interessant auch wenn ich sowas ähnliches schon mal gelesen habe, allerdings ist es ja klar das sich schon mal hier und da Sachen wiederholen. Ich fing heute mittag an und habe es eben beendet. Es war super spannend, erschreckend, schlüssig und brutal. All das was ich persönlich an einem Thriller mag. Der Täter ist teilweise sogar bemitleidenswert und ein Dr. Jekyll und Mr. Hide. Leise stirbst du nie hat mich vollkommen gefesselt. Die Protagonistin Kommissarin Sami Rizzo hat ihre privaten Probleme und ein wenig Liebe ist auch im Spiel, aber nie zu viel immer nur unterschwellig und unterhaltsam. Der Spannungsfaden riss nie ab und ich kann diesen Thriller nur empfehlen.