Nicola Förg - Tod auf der Piste

  • Klappentext

    Zitat

    Die Garmischer Kommissarin Irmi Mangold, die gerne mit der Motorsäge ins Holz fährt und auch mal im Stall ihres Bruders mithilst, und ihre junge Kollegin Kathi Reindl, alleinerziehende Mutter mit chronisch schlechtem Gewissen, haben diesmal eine besonders harte Nuss zu knacken. Kurz vor Ende der Skisaison wird auf der Kandahar-Piste ein Toter gefunden, ermordet per Kopfschuss. Das Merkwürdige: Der Mann trägt ein altmodisches Skioutfit mit einer WM-Startnummer von 1978. Weshalb musste er sterben? Und was hat es mit der seltsamen Montur auf sich? Ausgerechnet beim Dirndlkauf stößt Irmi auf eine heiße Spur...

    Quelle: Buchrücken


    Eigene Meinung:
    Allzu viel gibts eigentlich nicht zu dem Buch zu sagen. Den Inhalt beschreibt der Klappentext ganz gut, nur hört es sich da spannender an, als es in Wirklichkeit ist.
    Auf der Kandahar-Piste wird ein Toter gefunden mit einem altmodischen Skianzug. Bei der Leiche handelt es sich um Ernst Buchwieser, Lehrer am Ettaler Gymnasium und Gegner der Ski-WM. Ziemlich schnell erforschen Irmi Mangold und ihre Kollegin Kathi den Bekanntenkreis Buchwiesers und haben recht schnell einen Verdächtigen im Visier. Irmi ist regelrecht bessesen von dem Gedanken, dass dieser verdächtige Mann der Mörder sein muss...
    Von den beiden Ermittlerinnen erfährt man nicht gerade viel persönliches, nur dass Kathi sich mit ihrer pubertierenden Tochter ständig in die Haare kriegt. Und Irmi ist ein richtiges "Mann-Weib", die sich unter ihrer harten Fassade nach Zärtlichkeiten sehnt. Immer wieder ist die Rede von einem "Er", mit dem Irmi sich immer wieder trifft, doch mehr erfährt man, bis auf ein paar sehr klischeehafte Kleinigkeiten am Schluss, diesbezüglich nicht.
    Viel zu lange widmet sich die Autorin den ganzen Aussagen der vielen Personen, mit denen Ernst Buchwieser in Kontakt stand. Eigentlich handelt das ganze Buch nur von solchen Gesprächen zwischen Irmi und einem Zeugen oder potentiellen Verdächtigen. Kathi hätte man sich eigentlich gleich sparen können, da diese ziemlich in den Hintergrund rückt und eine Weile sogar aussetzte, wenn auch mit Begründung.
    Interessant zu lesen war, wie sich schön langsam Buchwieser's Vergangenheit zusammensetzt. Hierbei erfährt man auch, was es mit dem merkwürdigen Skioutfit auf sich hat und welche Schuld die damaligen Freunde auf sich geladen haben. Ich schreibe bewusst "interessant", weil spannend kann man es nicht unbedingt nennen. Durch die anfangs vielen falschen und gelogenen Aussagen, war ich ziemlich verwirrt und es dauerte etwas, bis ich einen Überblick hatte, was wirklich damals passiert ist, als Ernst Buchwieser's Bruder starb.
    Wer der Mörder ist, bleibt ziemlich lange unklar, man lernt ihn auch erst im letzten Drittel kennen, aber bald darauf ist der Ausgang schon vorhersehbar. Demnach kommt auch am Schluss eher mäßig bis gar keine Spannung auf.


    Den Schreibstil von Nicola Förg finde ich gut, das Buch liest sich flüssig und man ist entsprechend schnell damit durch. Inhaltlich war es für mich jedoch ein enttäuschender Krimi! Die Geschichte plätschert ständig dahin, ohne dass was überaus überraschendes passiert. Die Charaktere sind nicht gut ausgearbeitet und von Spannung keine Spur.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Das Leben ist kein Heimatroman und auch kein Ponyhof


    Schon lange hatte ich diese Reihe ins Auge gefasst. Ob es am Cover lag, dem Titel.. keine Ahnung, warum ich solange dafür benötigt hatte.

    Aber nun war es soweit.

    Ein sehr dialektische Krimi mit viel, fast schon zu viel Lokalkolorit. Garmisch Partenkirchen - ein Loblied. Aber was machen die anderen Leser? Überblättern? Das Buch zur Seite legen?

    Durch dieses Loblied fällt der Krimistrang leider immer wieder nach hinten ab.

    Aber kommen wir mal zu den Protagonisten:

    Kathi entzieht sich den bayerischen Traditionen. "Wenn sich im dritten Jahrtausend Frauen freiwillig Schützen umbinden, ist das ja wohl krank." (Seite 12) Diese Einstellung sagt ja wohl mehr als tausend weitere Worte.

    Irmi - ihr leben bewegte sich zwischen der Ermittlungsarbeit und der Hilfe am Hof ihres Bruders. Ihr Leben bestand darin, zu tun, was eben getan werden musste. Mörder fassen. Kühle melken. Heu einführen. (Seite 47) Auch hiermit wurde alles bereits gesagt.

    Zwei recht ungleiche Protagonistinnen, die aber dann doch irgendwie zusammen harmonieren.

    📚 Fazit 📚

    Leider konnte mich dieser erste Band nicht wirklich erreichen. Die Story war mir zu flach, die Nebenstränge zu ausgeprägt und die Protagonisten...ausbaufähig.

    Dennoch möchte ich dieser Reihe eine weitere Chance geben und freue mich schon auf Band 2, der bereits auf meinem Regal darauf wartet, verschlungen zu werden.

    "... das Leben ist kein Heimatroman und auch kein Ponyhof." "Ich dachte, kein Wunschkonzert" ... "Das erst recht nicht."(Seite 238)