Inhalt:
Ruprecht Van Doren ist ein übergewichtiges Genie, seine Hobbies sind komplexe Mathematik und die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Mit Daniel ›Skippy‹ Juster teilt er sich ein Zimmer im Turm des Seabrook College, einer altehrwürdigen Dubliner Institution, in der sich keiner so richtig für die beiden interessiert. Aber als Skippy sich in Lori verliebt, eine Frisbee spielende Schönheit aus der Mädchenschule gegenüber, haben auf einmal alle möglichen Leute Interesse – auch Carl, Teilzeit-Drogendealer und offizieller Schulpsychopath. Während seine Lehrer mit der Modernisierung kämpfen und Ruprecht versucht, ein Portal in ein paralleles Universum zu öffnen, steuert Skippy, im Namen der Liebe, auf einen Showdown zu – in Form eines fatalen Doughnut-Wettessens, das nur eine Person überleben wird ...
Nominiert für den Booker Prize 2010 (Quelle: Kunstmann)
Der Autor:
Paul Murray, geboren 1975, studierte Englische Literatur am Trinity College in Dublin und Creative Writing an der University of East Anglia. Danach arbeitete er als Buchhändler. Er lebt in Dublin. »An Evening of Long Goodbyes« war auf der Shortlist für den renommierten Whitbread Price.(Quelle: Kunstmann Verlag)
Originaltitel: Skippy dies
Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein und Martina Tichy
26.00 EUR
782 Seiten
3 Bände im Schuber
ISBN 978-3-88897-700-8
Meine Meinung:
Daniel Juster, genannt Skippy, stirbt während eines Doughnut-Wettessens - und das gleich auf den ersten Seiten des 782 Seiten starken Romans, aufgeteilt in drei Teile: Hopeland, Heartland und Ghostland.
Schauplatz des Romans ist ein katholisches Internat in Dublin; dort leben der symphatische Skippy und sein übergewichtiger Freund Ruprecht.
Während Skippy sich mit Computerspielen von seinen familiären Problemen ablenkt, sich im Schwimmverein profiliert und zudem in Lori verliebt ist, ist Ruprecht an naturwissenschaftlichen Experimenten interessiert, glaubt an multiple Universen und sucht nach außerirdischer Intelligenz.
Lori ist auf der benachbarten Mädchenschule und die Freundin von Carl, dem Drogendealer und Schläger des Internats.
Dann ist da noch Howard "Hasenherz" Fallon, ein gefrusteter Geschichtslehrer, ehemaliger Schüler Seabrook, welcher sich in seiner Beziehung mit Halley langweilt und sich in eine Vertretungslehrerin verliebt.
Während in den ersten beiden Bänden im Rückblick erzählt wird, wie es zu dem tragischen Tod von Skippy kommt, beschäftigt sich der dritte Band mit den Folgen und den Auswirkungen von Skippys Tod.
Paul Murray erzählt mit viel Sprachwitz, wechselt die Erzählweise von dem Heranwachsen Jugendlicher und ihren Nöten.
Der Roman ist mehr als nur ein Internatsroman, sondern greift einige aktuelle Themen auf - wie z.B. Drogenhandel, Magersucht, elterliche Fürsorge und nicht zuletzt wird auch die katholische Kirche kritisiert.
Ich habe mitgefühlt, mitgelitten und war auch oft wütend über das Verhalten von so manchem Protagonisten.
Die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen - ein Schuber beinhaltet den Roman, aufgeteilt in drei Teile.