Handlung
Wie bereits bei den vorherigen Bänden der Reihe ist es schwer, die Handlung des Buches zusammenzufassen, doch ich werde es versuchen:
Nachdem Kylar erfahren hat, wo sich das mächtige Schwert Curoch befindet, macht er sich auf die Suche danach, da er es dem Wolf versprochen hat; nichtsahnend, welches Geheimnis es in sich birgt.
Währenddessen reißt sich die machthungrige Tera Graesin die Krone Cenarias unter den Nagel und leitet die Stadt in ihr Verderben. Die einzige Rettung wäre der Nachtengel, doch der ehrenhafte Logan will nicht, dass sein Freund für ihn diesen Mord begeht, wodurch ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird.
Außerdem treffen Vi und Elene in der Chantry aufeinander, die beide in einer besonderen Beziehung zu Kylar stehen, was sehr viele und komplizierte Probleme zur Folge hat. Darüber hinaus soll Vi, die überraschenderweise über ein großes magisches Potenzial verfügt, eine Frauengruppe in Kriegsmagie ausbilden, um bei dem Feldzug gegen die Khalidor zu helfen. Im Hochland soll sich nämlich ein neuer Gottkönig erhoben haben, doch niemand weiß, dass in Wirklichkeit der Prophet Dorian dahinter steckt, der das Land, welches einst sein Vater regierte, zur Ordnung zurückzuführen versucht.
Meine Meinung
Obwohl ich auch diesen Teil der Trilogie sehr gern gelesen habe, ist er dennoch nicht ganz so gut wie die ersten beiden. Mir ist aufgefallen, dass vorallem die düstere Atmosphere gar nicht mehr vorhanden war und die Geschichte zum Ende hin leider ziemlich schnell abgewickelt wurde. Dies soll aber nicht heißen, dass es nicht spannend wäre. Im Gegenteil! Meiner Meinung nach schafft es Weeks immer wieder die Spannung aufrecht zu erhalten, nicht zuletzt durch die häufigen Wechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen und das Weglassen unwichtiger Szenen, wie beispielsweise eine kurze Reise von A nach B. Auch liebe ich es, wie er seine Geschichte gestaltet: zwar baut alles aufeinander auf, aber es ist nicht von Anfang an ein klarer Weg erkennbar. So wird man von einer überraschenden Wendung nach der anderen zum Ziel geführt.
Endlich wurde auch mal einer der wichtigen Randfiguren, nämlich Dorian, genauer beleuchtet. Man lernt den mysteriösen Propheten besser kennen und erfährt viel mehr über seine Persönlichkeit. Auch die Rolle von Solon und Feir werden endlich klarer dargestellt.
Dass Durzo Blint wieder auftaucht war für mich das Highlight, denn er ist in dieser Reihe mein absoluter Lieblingscharakter. Seine sarkastischen Sprüche haben mir im zweiten Band einfach gefehlt. Außerdem werden auch aus seiner Vergangenheit noch ein paar Geheimnisse aufgedeckt und es ist schön zu sehen, wie innig die Beziehung zu seinem Schüler geworden ist.
Was mich ein wenig gestört hat: das Thema Liebe rückt hier meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund, wodurch es irgendwann einfach nur kitschig wirkt. Aber man kann darüber hinweg sehen.
Das Ende des Buches hat mich am meisten aufgeregt, denn man merkt sofort, dass Weeks bestimmt schon eine weitere Reihe geplant hat, die an dieser anschließen soll. Im Epilog wird nämlich noch eine kleine Andeutung über die möglichen Probleme in der Zukunft gemacht.
"Jenseits der Schatten" bietet zwar nicht den perfekten Abschluss dieser Reihe, aber es ist trotzdem lesenswert und man kann sicherlich noch sehr viel gutes von Weeks erwarten. Auf jeden Fall würde ich immer wieder Bücher von ihm lesen, weil ich mich total mit seinem Schreibstil angefreundet habe und er sehr ausgefallene Ideen in seine Geschichte einbringt.