Justin Cronin - Der Übergang/ The Passage

  • Klappentext:


    Das Mädchen Amy ist gerade einmal sechs Jahre alt, als es von zwei FBI-Agenten entführt und auf ein geheimes medizinisches Versuchsgelände verschleppt wird. Man hat lange nach Amy gesucht: der optimalen Versuchsperson für ein mysteriöses Experiment, das nichts geringeres zum Ziel hat, als Menschen unsterblich zu machen. Doch dann geht irgendetwas schief – völlig schief. Von einem Tag auf den anderen rast die Welt dem Untergang entgegen. Und nur eine kann die Menschheit vielleicht noch retten: Amy Harper Bellafonte.



    Meine Meinung:


    Am Anfang werden mehrere Handlungen parallel erzählt. Das erfordert etwas Konzentration um immer genau zu wissen in welcher Geschichte man steckt. Größtenteils laufen die Handlungen nach ein paar hundert Seiten zusammen. Im Anschluss beginnt scheinbar eine ganz neue Geschichte. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch für mich erst richtig interessant.
    Es stellt sich dann doch raus, dass dieser Teil durchaus mit dem Beginn zusammenhängt. Allerdings habe ich das erst nach über der Hälfte des Buches gemerkt.
    Zum Klappentext ist zu sagen, dass ich dadurch mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Ich habe eine Story rund um das Mädchen Amy erwartet. Doch die Protagonisten sind ganz andere. Diese stehen zwar alle irgendwie im Zusammenhang mit Amy, doch konzentriert sich die Geschichte zum größten Teil auf eine Gruppe von ihnen. Sie sind für mich auch die wahren Helden der Geschichte. Ohne zuviel verraten zu wollen, will ich sagen, dass sie allesamt sehr viel Mut und Zusammenhalt beweisen. Ich habe mich irgendwann wie ein Teil von ihnen gefühlt. Trotz den
    1020 Seiten hat die Spannung, hatte sie mich erst einmal ergriffen, nicht mehr nachgelassen.
    Nur das Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack. Was daran liegen kann, dass dies der erste Teil einer Trilogie ist. Mir bleibt also gar nichts anderes übrig, als den nächsten Teil zu lesen.



    Fazit:


    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Eine gut durchdachte Geschichte. Auch wenn sie etwas in Science Fiction Richtung geht habe ich während des Lesens im Hinterkopf den Gedanken gehabt, wer weiß schon was im Moment so alles erforscht wird. Warum sollte es so unrealistisch sein? Das hat das Buch noch spannender gemacht.


    Auch von mir vielen Dank, dass ihr das Buch so gelobt habt. Ich hatte es zwar schon mehrmals in der Hand, hatte dann aber angst, dass mir die Geschichte zu sehr in die Science Fiction Richtung geht. Sie hat mir aber einfach richtig gut gefallen. :pray:

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Für alle die es noch nicht gesehen haben, der zweite Teil "Die Zwölf" erscheint am 14. Januar 2013 :wink:

    Life isn't about waiting for the storm to pass.....
    it's about learning to dance in the rain!


    2018 gelesene Bücher 45 :study: 20122 Seiten
    abgebrochen: 0


  • Es ist nun fast ein Jahr her, dass ich den Übergang gelesen habe, hat mir damals ziemlich gut gefallen, ich mochte die düstere Atmosphäre und die Hoffnungslosigkeit, die sie verbreitet hat.


    Nur leider sind mir die Einzelheiten schon entfallen, ich hoffe, es fällt mir nicht allzu schwer, in den zweiten Teil wieder einzusteigen.

  • Ich mache mir jetzt schon seit Tagen Gedanken darüber, was ich über das Buch schreiben soll. "Der Übergang" gehört für mich auf jeden Fall schon einmal zu den Büchern, die am längsten nachwirken und über das ich mir noch lange Gedanken mache.


    Ich bin ziemlich unbedarft an das Buch herangegangen: ich wußte lediglich, dass es zu der Kategorie Buch gehört, die ich sonst nicht unbedingt lese und dass viele von euch hier von dem Buch begeistert waren. Zu Beginn wusste ich nicht wirklich, was ich von dem Inhalt halten sollte. Die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge haben mich erst einmal verwirrt. Teilweise fand ich es auch etwas langatmig und habe mich gefragt, ob es wohl wirklich nötig ist, so ausschweifend zu erzählen. Letztendlich ergibt alles natürlich einen Sinn und man versteht durch diese lange Vorgeschichte vieles besser und erkennt, wie gut durchdacht alles ist.


    Richtig fesselnd wurde es für mich ab dem 2. Drittel, in der Kolonie. Justin Cronin ist es gelungen, faszinierende Figuren zu schaffen. Der Blick in diese "gefangene Gesellschaft" war für mich mit das Interessanteste an dem Buch. Es gibt alle Arten von Charaktere, trotz der Unsicherheit und Angst der Menschen leben und überleben sie. Diese Vielfalt der Figuren fand ich unglaublich und beeindruckend.


    Ich lese selten Krimis oder solche Endzeit-Erzählungen. Und nachdem ich den "Übergang" beendet hatte, wusste ich auch wieder, warum das so ist: Justin Cronins Schreibstil beschreibt die "Realität" so perfekt, dass mir immer diese Was-wäre-wenn-Frage im Kopf herumgeistert. Die eiskalte Gleichgültigkeit gegenüber dem einzelnen Menschen und die Befehlsgewalt von Seiten des Staates, die Verzweiflung und Angst der Menschen, das nicht aufgeben und hoffen und der Mut einzelner Figuren hat mich wirklich beeindruckt und mitgenommen. Selten habe ich so lange über ein Buch nachgedacht , aber immer mit einem beklemmenden Gefühl.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ich bin ziemlich unbedarft an das Buch herangegangen: ich wußte lediglich, dass es zu der Kategorie Buch gehört, die ich sonst nicht unbedingt lese


    Claire
    So ging es mir mit diesem Buch auch :wink: Von alleine hätte ich wohl kaum nach dem Buch gegriffen,
    als ich dann doch noch das Buch gelesen habe, war meine Begeisterung groß. Es hat meinen Geschmack perfekt getroffen.
    Jetzt ist schon so viel Zeit vergangen, und das Buch wirkt bei mir immer noch :wink: , da hast du schon recht,

    "Der Übergang" gehört für mich auf jeden Fall schon einmal zu den Büchern, die am längsten nachwirken


    LG
    Emili

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Von alleine hätte ich wohl kaum nach dem Buch gegriffen,
    als ich dann doch noch das Buch gelesen habe, war meine Begeisterung groß.

    Du hast recht, ich hätte es mir auch nie von allein gekauft. Aber das finde ich hier so schön, man wird auf Bücher aufmerksam, die man sonst nie angeschaut hätte!

  • Du hast recht, ich hätte es mir auch nie von allein gekauft. Aber das finde ich hier so schön, man wird auf Bücher aufmerksam, die man sonst nie angeschaut hätte!


    Das stimmt, allerdings. Ich bin schon auf so viele wunderbare Bücher Dank dem Treff hier gekommen, an denen ich ganz sicher vorbei gegangen wäre.
    Ich bin sehr froh, dass man hier so viele Tipps bekommen und wahre Schätze durch BT-ler entdeckt :)

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  • Ich bin auch gerade dabei, es zu lesen. Habe ca. 400 Seiten bisher geradezu verschlungen und bin sehr angetan davon, wieviel Zeit sich der Autor für die Charaktere nimmt. Einfach super bisher! Manchmal etwas ausschweifend, aber dafür umso plastischer und realistischer. :)

  • Ich versuch es mal mit dem Hörbuch, zum lesen würde mich das Buch nicht animieren , weil es doch vielleicht an manchen Stellen langatmiger ist und das würde mich nicht am lesen halten.
    Bin gespannt. :bounce:

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Ich versuch es mal mit dem Hörbuch, zum lesen würde mich das Buch nicht animieren , weil es doch vielleicht an manchen Stellen langatmiger ist und das würde mich nicht am lesen halten.
    Bin gespannt. :bounce:

    Au ja, auf deine Meinung bin ich auch gespannt. Wieviele Leseminuten/Stunden hast du vor dir? Ist es eine ungekürzte Fassung? Viel Spaß wünsche ich dir Floxi. :)

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • So, ich hab soeben "Der Übergang" beendet und bin doch etwas - ernüchtert.
    Alles in allem ein sehr gutes Buch, mit einer interessanten Charakterzeichnung und viel Tiefe. Aber hey - ich mag Amy einfach nicht. Konnte mich mit ihr nicht anfreunden. Sie blieb mir schlicht zu blass. Dafür hatte ich Wolgast gern und Grey - die schienen mir nicht gar so stereotyp zu sein. ;)


    Was mich aber dann doch gestört hat, war


    Klingt jetzt, als hätte ich das Buch nicht gern gelesen, ist aber nicht wahr. Und ich meckere auf hohem Niveau. :) Wobei die Geschichte meiner Meinung nach doch viel Potential verschenkt hat. :(


    Würd mal sagen... 4 Sterne von 5. :)
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe gerade mir Erschrecken festgestellt, dass ich meine Rezi hier gar nicht gepostet habe. Richtig begeistert bin ich davon nämlich nicht.



    Inhalt: 2014. Nach zahlreichen Terroranschlägen hat sich die Welt verändert. Um die Stellung des Landes zu sichern, wurde ein Geheimprojekt in den USA ins Leben gerufen, in dem zwölf zum Tode verurteilte Straftäter vorsätzlich mit einem Virus infiziert werden und sich in unkontrollierbare Kreaturen verwandeln. Nummer dreizehn soll Amy werden, ein kleines Mädchen, doch irgendetwas ist besonders an ihr. Und sie ist die einzige Hoffnung, als es zur Katastrophe kommt…


    Meine Meinung: Ich bin sehr geteilter Meinung, was dieses Buch anbelangt entsprechend dem Handlungsverlauf. Grob kann man es nämlich in drei Teile einteilen, die mir unterschiedlich gut gefallen haben und sich in Zeit und Inhalt unterscheiden.


    Die ersten 350 Seiten sind sozusagen die Vorgeschichte für die weiteren Ereignisse des Buches und sind im Jahre 2014 angesiedelt. Es werden auf den ersten Blick zusammenhangslos verschiedene Personen vorgestellt beginnend mit der sechjährigen Amy, einer Nonne und diversen Angehörigen des Geheimprojektes. Neben anhaltender Verwirrung ist es dieses Projekt, das mich im ersten Teil am meisten stört, denn das menschliche Wesen wird hier degradiert und die “Objekte” werden abfällig als Glühstäbe bezeichnet. Bei den eingeweihten Personen, die durch unsympathische Charakterzüge glänzend, fehlen mir deshalb auch die Gewissensbisse, die mir lieber gewesen wären, als die ach so schlimmen Lebensgeschichten.
    Positiv muss ich an diesem Beginn allerdings vermerken, dass zum ersten Mal die Ursache einer düsteren Zukunft beschrieben wird. Moderne Dystopien beginnen meistens bereits Jahrhunderte später in einer veränderten Welt. Trotzdem nimmt der Anfang, wenn er als Prolog dienen soll, zu viel Platz ein und das hauptsächlich auf Grund unnötiger Längen.


    Teil zwei spielt nach der angesprochenen Katastrophe, die ich nicht näher beleuchten will, damit anfangs noch etwas Spannung erhalten bleibt. Der Beginn ist im Vergleich hierzu nichts in Sachen Verwirrung, denn es werden zahlreiche Personen vorgestellt, deren Familiengeschichte, persönliche Sorgen, Gewohnheiten, Berufe und Absichten meiner Ansicht nach nicht zu verarbeiten sind. Bis sich daraus die Hauptpersonen kristallisieren, was wieder einige hundert Seiten dauert, ist man bereits untergegangen in der Fülle an Informationen und wenn man wie ich ein solch großes Problem hat, sich Namen zu merken, dann ist man regelrecht verloren.
    Hier passiert auch nicht viel mehr, als dass reine Informationen über die Lebenssituation der Menschen gegeben werden. Kleinere Ereignisse gehen fast vollständig unter.


    Letztlich bleibt allerdings Teil drei, wenn man sich duch 600 bis 700 Seiten gekämpft hat und dann geht es bergauf. Es ist endlich eine klare Handlung erkennbar, die Personen haben Charakter und werden zunehmend sympatisch. Erst hier konnte ich in die Geschichte eintauchen, denn spannende Wendungen und offene Fragen animieren zum Weiterlesen, und das letzte Drittel in einem Tag bewältigen. Einzig stört mich das “Happy End”-Feeling, das mir in der sonst düsteren und atmosphärisch dichten Stimmung fehl am Platz erscheint, das trotz der extrem hohen Sterblichkeitsrate existiert.


    Das Buch beinhaltet zwar normale zwischenmenschliche Beziehungen und eine fantastische Hoffnungsträgerin, aber der Autor spickt sein Werk auch mit Brutalität und blutigen Szenarien, die Albtraumpotential in der beängstigenden Umgebung haben. Es passt natürlich zu der Handlung, allerdings gibt es Szenen zu Beginn, die mich das Buch als “krank” bezeichnen ließen:


    “- denn er erlebte das für ihn völlig neue Gefühl, in zwei Hälften gerissen zu werden.” (S. 288)


    Ansonsten kann man die Kompetenz des Autors, was das sprachliche Niveau anbelangt, nicht anzweifeln. Die detaillierten Beschreibungen schaffen erst die unvergleichliche Atmosphäre, die mich dann auch über einige Logikfehler hinwegsehen lässt und Lust auf die Fortsetzung macht.
    Da in diesem Buch nun ein mehr als ergiebiger Prolog gegeben wurde, werden die beiden Folgebände wohl auf dem Niveau des letzten Drittels sein und versprechen erneut Spannung und hoffentlich Antworten auf die vielen Fragezeichen, die zumindest bei mir geblieben sind.


    Fazit: Ich bin nicht begeistert von Der Übergang im Gegensatz zu vielen anderen Lesern, aber manchmal ist weniger einfach mehr und der Autor hätte meiner Meinung nach das Buch halbieren können und dennoch wäre die eigentliche Handlung immer noch ausführlich genug vorhanden gewesen. Wer sich also durch 700 Seiten kämpfen kann, der kann sich immer noch auf ein paar spannende Lesestunden freuen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."

  • Seta
    Schade, dass es dir nicht so gut gefallen hat. Da kommt ein Buch mit 700 Seiten einem schon lang vor...

    Ich bin nicht begeistert von Der Übergang im Gegensatz zu vielen anderen Lesern, aber manchmal ist weniger einfach mehr und der Autor hätte meiner Meinung nach das Buch halbieren können

    Mir hat es damals so gut gefallen, dass ich sehr traurig gewesen wäre, wenn Cronin das getan hätte. :wink: Ich fand es so gut, dass ich immer weiter darin lesen könnte O:-)

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  • Seta
    Ich fand das Buch wirklich toll und freue mich schon auf den 2. Teil der ja in ein paar Tagen erscheint :wink:
    Mir geht es auch wie Emili, ich wollte kein einziges Wort davon missen und bin froh mal wieder ein Buch gelesen zu haben das nicht nur von einer Action-Szene zur nächsten eilt sondern auch mal Raum für einiges andere lässt, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden und darüber lässt sich auch gar nicht streiten.
    Es ist zwar schon etwas her seit ich das Buch gelesen habe, aber trotzdem bin ich über einige Aussagen in deiner Rezi gestolpert zu denen ich einfach noch etwas sagen möchte.
    Ich hoffe du bist mir nicht böse darüber :wink:


    Inhalt: 2014. Nach zahlreichen Terroranschlägen hat sich die Welt verändert. Um die Stellung des Landes zu sichern, wurde ein Geheimprojekt in den USA ins Leben gerufen, in dem zwölf zum Tode verurteilte Straftäter vorsätzlich mit einem Virus infiziert werden und sich in unkontrollierbare Kreaturen verwandeln. Nummer dreizehn soll Amy werden, ein kleines Mädchen, doch irgendetwas ist besonders an ihr. Und sie ist die einzige Hoffnung, als es zur Katastrophe kommt…


    Wo hast du denn die Jahreszahl her und das mit der durch Terroranschlägen veränderten Welt?


    Die ersten 350 Seiten sind sozusagen die Vorgeschichte für die weiteren Ereignisse des Buches und sind im Jahre 2014 angesiedelt. Es werden auf den ersten Blick zusammenhangslos verschiedene Personen vorgestellt beginnend mit der sechjährigen Amy, einer Nonne und diversen Angehörigen des Geheimprojektes. Neben anhaltender Verwirrung ist es dieses Projekt, das mich im ersten Teil am meisten stört, denn das menschliche Wesen wird hier degradiert und die “Objekte” werden abfällig als Glühstäbe bezeichnet. Bei den eingeweihten Personen, die durch unsympathische Charakterzüge glänzend, fehlen mir deshalb auch die Gewissensbisse, die mir lieber gewesen wären, als die ach so schlimmen Lebensgeschichten.
    Positiv muss ich an diesem Beginn allerdings vermerken, dass zum ersten Mal die Ursache einer düsteren Zukunft beschrieben wird. Moderne Dystopien beginnen meistens bereits Jahrhunderte später in einer veränderten Welt. Trotzdem nimmt der Anfang, wenn er als Prolog dienen soll, zu viel Platz ein und das hauptsächlich auf Grund unnötiger Längen.


    Ich verstehe deinen Einwand bezüglich der Degradierung menschlicher Wesen nicht so ganz. In jeder medizinischen Studie bekommst du eine Nummer zur Identifikation und wirst auch nur zum Objekt der Studie, und klar waren die Strafgefangenen einmal menschliche Wesen, aber du selbst beschreibst sie in deinem ersten Absatz ja auch als Kreaturen und da sie ja tatsächlich leuchten empfinde ich die Bezeichnung "Glühstäbe" die sich ein Wärter für sie ausdenkt als eher realistisch (zumal er ja gar nicht weiß was er hier bewacht) statt als abwertend.
    Hätte der Autor hier Mitleid und Freundlichkeit in den Vordergrund gestellt wär mir das, in Anbetracht der menschlichen Natur (zumal bei einem Militärprojekt), eher seltsam vorgekommen.


    Teil zwei spielt nach der angesprochenen Katastrophe, die ich nicht näher beleuchten will, damit anfangs noch etwas Spannung erhalten bleibt. Der Beginn ist im Vergleich hierzu nichts in Sachen Verwirrung, denn es werden zahlreiche Personen vorgestellt, deren Familiengeschichte, persönliche Sorgen, Gewohnheiten, Berufe und Absichten meiner Ansicht nach nicht zu verarbeiten sind. Bis sich daraus die Hauptpersonen kristallisieren, was wieder einige hundert Seiten dauert, ist man bereits untergegangen in der Fülle an Informationen und wenn man wie ich ein solch großes Problem hat, sich Namen zu merken, dann ist man regelrecht verloren.
    Hier passiert auch nicht viel mehr, als dass reine Informationen über die Lebenssituation der Menschen gegeben werden. Kleinere Ereignisse gehen fast vollständig unter.


    Hier fand ich gerade deine Kritikpunkte eher als sehr angenehm, durch die, wie du schreibst, persönlichen Sorgen, Gewohnheiten usw. habe ich mir die verschiedenen Personen sehr gut bildlich vorstellen können und fand es eher toll, nicht nur eine oberflächliche Beschreibung zu erhalten. Du hast auch durchaus Recht damit, dass nicht soooo furchtbar viel passiert, es ist eben kein Buch das von einer Action-Szene zur nächsten eilt. Es stellt (zumindest für mich) auch ein tatsächlich wahrscheinliches Szenario einer Welt nach so einer Katastrophe dar.


    Letztlich bleibt allerdings Teil drei, wenn man sich duch 600 bis 700 Seiten gekämpft hat und dann geht es bergauf. Es ist endlich eine klare Handlung erkennbar, die Personen haben Charakter und werden zunehmend sympatisch. Erst hier konnte ich in die Geschichte eintauchen, denn spannende Wendungen und offene Fragen animieren zum Weiterlesen, und das letzte Drittel in einem Tag bewältigen. Einzig stört mich das “Happy End”-Feeling, das mir in der sonst düsteren und atmosphärisch dichten Stimmung fehl am Platz erscheint, das trotz der extrem hohen Sterblichkeitsrate existiert.


    Hm, ein Happy-End-Feeling kam bei mir nicht auf, allerdings fand ich es (in Anbetracht der Tatsache das ich über ein Jahr auf den zweiten Teil warten muss) angenehm, dass das Buch nicht so mit so einem extremen Cliffhanger endet, der mich rasend macht weil ich nicht weiterlesen kann.


    Das Buch beinhaltet zwar normale zwischenmenschliche Beziehungen und eine fantastische Hoffnungsträgerin, aber der Autor spickt sein Werk auch mit Brutalität und blutigen Szenarien, die Albtraumpotential in der beängstigenden Umgebung haben. Es passt natürlich zu der Handlung, allerdings gibt es Szenen zu Beginn, die mich das Buch als “krank” bezeichnen ließen:


    Brutal ist das Buch zwar, aber eigentlich nicht mehr als so mancher Psycho-Thriller oder Schweden-Krimi, aber auch hier ist es wohl Geschmackssache


    Ich hoffe der Post wird jetzt nicht als Kritik aufgefasst (so ist er absolut nicht gedacht) aber ich denke dieses Forum ist ja dazu da über verschiedene Auffassungen des Gelesenen zu diskutieren.
    Das ist es jedenfalls was ich so spannend an den verschiedenen Rezensionen finde :)


    Da dir das letzte Drittel ja gefallen hat, hoffe ich du gibtst dem zweiten Teil nochmal eine Chance :wink:
    Ich bin jetzt schon auf unsere unterschiedlichen Leseerlebnisse gespannt :)

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  • Gut, dass Meinungen unterschiedlich sind. :wink:
    Zitieren funktioniert leider gerade nicht, also versuche ich es mal so. Ich muss dazu sagen, dass meine Rezension schon ein Jahr alt ist und sowohl von den Erinnerungen an das Buch, als auch von meinem persönlichen Eindruck inzwischen nicht mehr viel übrig ist.


    Zeitangabe
    Es ist, wie gesagt, schon etwas her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich meine, ich habe das beim Verfassen der Rezension nochmal im Buch nachgeschaut. Und die Terroranschläge standen etwas versteckt, als es darum ging, dass


    Degradierung
    Mag sein, dass das in der Realität ähnlich abläuft, aber ich fand, es wurde damit sehr übertrieben. Die Bezeichnung ist, wie du sagst, Geschmackssache und ich glaube eher an Menschlichkeit oder an Angst vor dem Unbekannten. Und selbst wenn, dann darf es doch ein menschlicherer Name sein.


    Zweiter Abschnitt
    Ich finde es auch gut, wenn man sich etwas in die Situation einführen lassen kann, aber es war mir zuviel. Und nach wenigen Seiten war ich mit den einzelnen Personennamen völlig überfordert, also hab ich nur noch gelesen, ohne zuzuordnen. Das wird auf Dauer nur noch langweilig und anstrengend. Außerdem bringen mir viele Informationen überhaupt nichts,


    Ende
    An dieser Stelle kann ich leider nicht viel sagen, weil ich mich nicht recht daran erinnere. Aber zum Beispiel ist es so,
    dass irgendwer zurück in die Siedlung kommt, alles verlassen vorfindet, im Endeffekt also alle tot sind. Und es wird nicht getrauert, sondern Amy trifft noch auf den einen vom Anfang, der einfach so noch lebt. Mir wäre es lieber, die Toten wären tot geblieben.


    Brutalität
    Ich war wahrscheinlich nicht darauf vorbereitet, aber ich wäre damit klar gekommen, wenn die Gewalt nicht so geschmackslos dargestellt würde. (siehe mein Zitat)

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  • So, dieses Buch hat die Ehre, mein erstes E-book zu sehen. Lesefortschritt bis jetzt: 6%. Weit bin ich also noch nicht, aber das Buch fängt schon mal spannend an und ich freue mich auf viele weitere Seiten Lesevergnügen! Ich werde berichten!

  • und ich freue mich auf viele weitere Seiten Lesevergnügen!

    wünsche ich dir :friends:
    Bin gespannt, ob dir das Buch gut gefällt

    2024: Bücher: 73/Seiten: 32 187

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • wünsche ich dir :friends:
    Bin gespannt, ob dir das Buch gut gefällt


    Ich bin nun auf Seite 105, Amy wurde grad mitgenommen....bisher gefällt es mir ausnehmend gut, hochspannend und die vielen Cliffhanger machen Lust auf mehr. Noch sind viele DInge völlig unklar und es läuft erst langsam zusammen...sehr spannend :clown:


    Habe mir das Werk auf English auf den Kindle geladen. Kostete nur halb so viel wie die deutsche Version und da war ich halt geizig :-s Finde ich übrigens echt dreist. Nicht nur englische Bücher, auch englische Ebooks kosten viel weniger als die deutschen Versionen.

  • Habe mir das Werk auf English auf den Kindle geladen. Kostete nur halb so viel wie die deutsche Version und da war ich halt geizig :-s Finde ich übrigens echt dreist. Nicht nur englische Bücher, auch englische Ebooks kosten viel weniger als die deutschen Versionen.


    Da kann ich dir nur beipflichten, noch dreister finde ich nur, dass das ebook, solange es nur eine HC Ausgabe gibt, ähnlich teuer ist und es erst günstiger wird sobald es dann auch eineTB Ausgabe gibt. :wuetend:
    Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall noch viel Spaß mit Amy :wink:

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  • Seta: Vielen Dank für deine tolle Rezi :friends:
    Ich habe das Buch auf ca Seite 500 abgebrochen, da mir die Charaktere nach der Katastrophe einfach zu viele wurden. Zudem (wie du schon sagtest) wird auch nicht gerade wenig über private Problemchen und co erzählt...das interessierte mich einfach noch nicht, da ich ja schon Schwierigkeiten hatte mir die Namen zu merken :wink:
    Ich werde nun, nach ziemlich genau einem Jahr, das Buch nochmal zur Hand nehmen. Da das Ende ja besser werden soll hab ich Hoffnung, dass auch mich das Buch begeistern wird. Die Geschichte allgemein (vor allem die Vorgeschichte) hat mir extrem gut gefallen :)