Kurzbeschreibung von amazon.de:
Seltsame Kreaturen bevölkern die Erde. Die Welt liegt in Trümmern, die Menschen sind zur Beute geworden. Was ist hier geschehen? Ein mutiges Mädchen kommt einer unglaublichen Wahrheit auf die Spur.
Die 14-jährige Sally führt ein ödes Leben: Weil mörderische Hybride das Land unsicher machen, ist die Kuppelfarm der Familie wie ein Gefängnis - niemand darf sie je verlassen. Eines Tages hat Sallys Bruder Paul genug von der Enge ihres Daseins und haut mit einem seltsamen Flugobjekt ab. Aber Sally braucht ihren Bruder! Kurzentschlossen bricht auch sie auf ins gefährliche Land. Doch was als Suche nach Paul beginnt, entwickelt sich bald zu einem aberwitzigen Trip in die Abgründe der Welt: Geleitet und geschützt von merkwürdigen Visionen um einen Mann aus Wind kommt Sally einem Geheimnis auf die Spur, hinter dem sich nicht weniger als die Rettung der Welt verbirgt ...
Ein fantastisches Endzeitabenteuer, ebenso spannend wie humorvoll erzählt, voller Erfindungsgabe, origineller Figuren und mit einem Ende, das alle überraschen wird.
Über die Autorin (dem Buch entnommen):
Annette John, geboren 1951, studierte Germanistik und Romanistik und lebt in Berlin. Bisher erschien ihr Hexenroman "Das Geheimnis des Rosenhauses".
Inhalt:
In ferner Zukunft: Die Welt wird bevölkert von grausamen Wesen, die Hybriden genannt werden, Menschen gibt es nur noch sehr wenige und von ihrer eigenen Vergangenheit wissen sie nur Bruchstücke. Die 14jährige Sally Hayden lebt mit ihrer wortkargen, blinden und manchmal von Visionen erfüllten Mutter, ihrem Großvater, dem Oberhaupt der Familie, und ihrem etwas älteren Bruder Paul in einer sogenannten Kuppelfarm. Die Kuppel schottet die Familie zu ihrer eigenen Sicherheit vollkommen von der Außenwelt ab. Die einzigen Kontakte zu anderen, ebenso unter Kuppeln lebenden Familien haben sie per Funkkontakt und ab und zu kommt eine Handel treibende Karawane in die Nähe. Die momentanen Zukunftsaussichten sind nicht gerade rosig: Da ihre Farm sehr ertragreich ist, haben sie zwar keine Probleme mit der Nahrungsversorgung, aber die Mittel zur Instandhaltung der Kuppel gehen bald zu Neige. Auch scheint Großvater Jonathan nicht mehr bei bester Gesundheit zu sein. Als die Familie eines Tages in höchster Gefahr von einer kleinen Gruppe Fremder gerettet wird, die mit einem uralten Hubschrauber, um den sich ein seltsamer Organismus gelegt hat, zufällig vorbeikommen, gerät ihr Leben völlig aus den Fugen. Wird Sally das Geheimnis um die zerstörte Welt, in der sie leben, lüften können? Welche Rolle spielt eine rätselhafte Erscheinung namens „Windmann“? Und was ist die "Deadline 24", eine Wortschöpfung, der Sally immer wieder begegnet?
Meine Meinung:
"Deadline 24" ließ sich sehr schnell und flüssig lesen und so sollte es meiner Meinung nach auch bei einem Buch aus dem Bereich Jugendfantasy/Jugendthriller sein. Nun bin ich aber leider schon fast am Ende mit den positiven Aspekten dieser Geschichte.
Fand ich die Rahmenhandlung sehr interessant und bin eigentlich immer noch dieser Meinung, misslang Annette John von vorne bis hinten so gut wie alles mit ihrer Umsetzung: Die Charaktere waren eine einzige Enttäuschung: Ihre Handlungen waren vorhersehbar, sie waren oberflächlich, schablonenhaft und komplett ohne Ecken und Kanten gezeichnet und ich frage mich wirklich ob ich schon mal ein Buch gelesen habe, in dem die Personen so exakt in Schwarz oder Weiß gemalt sind. In keinster Weise hat es die Autorin geschafft, dass man als Leser eine Verbindung zu den Hauptpersonen herstellen kann wie dies z.B. Maxime Chattam in der "Alterra"-Reihe oder Michael Grant in seinen "Gone"-Büchern wunderbar geschafft hat. Am Furchtbarsten fand ich den immer korrekten, herzensguten und gottesfürchtigen Großvater, aber auch der draufgängerische Paul oder die trotzige Sally konnten zu keinem Zeitpunkt überzeugen.
Mehrmals hätte ich am Liebsten laut "Zickenalarm" gerufen als Sally mit ihren 2 Freundinnen durch die zerstörte Welt wandert, der Nervfaktor vor allem dieser drei Personen war unglaublich hoch. Die ganze Geschichte wurde viel zu kindgerecht und zuckersüss umgesetzt, quasi wie "Die wilden Hühner besuchen die Apokalypse" .
Hier ein Beispiel für die teilweise haarsträubende Naivität:
Zitat"Wenn wir sterben", kiekste Carlita, "treffen wir uns alle vor der Himmelstür. Wir warten aufeinander, und dann gehen wir zusammen rein, okay?" "Okay", stimmten die anderen zu.
Obwohl die Bösen auch mal schlimme Taten planen, die natürlich immer vereitelt werden, reden diese im exakt gleichen Stil miteinander wie die Kinder, so dass einem die Gefahr nicht bewusst wird, die eigentlich anhand der Rahmengeschichte herrschen sollte. Auch in den Spannungs- und Actionszenen blieb alles gähnend langweilig und mit jeder Seite wurde der Drang weiterzulesen immer kleiner und kleiner. Vor allem im Mittelteil hätte ich am liebsten abgebrochen.
Kurz vor dem Ende ließ mich Annette John nochmals aufhorchen. Das war der Zeitpunkt zu dem das große Geheimnis gelüftet wurde und auch wenn dies nicht unbedingt etwas Neues oder Weltbewegendes war, kam zumindest dann nochmal kurzzeitig Spannung auf. In den letzten 15 Seiten, die dann nach dem Showdown spielen, haben wir uns dann aber sofort wieder in die Zuckerwattewelt zurückbegeben.
Fazit: "Deadline 24" war leider eine Enttäuschung in jeder Hinsicht und ich gebe mit Mühe wenn ich die interessante Story und das bisschen Spannung am Ende berücksichtige .