Inge Löhnig - So unselig schön

  • Zum Inhalt.
    Die junge Hobbyfotografin Vicki findet bei einer Fotosession in einer alten abbruchreifen Brauerei eine Leiche. Das Team um Kommissar Dühnfort nimmt die Ermittlungen auf. Schnell stellt sich heraus, dass es vor Jahren bereits einen ähnlichen Mord gegeben hat. Wie lange wird es dauern, bis der Täter erneut zuschlägt? Dem Kommissar läuft die Zeit davon und alle Verdächtigen scheinen ein wasserdichtes Alibi zu haben.
    Doch auch Vicki bleibt nicht untätig. Sie war nicht zum ersten Mal auf dem Gelände und entdeckt bei einer Fotosichtung einen eventuellen Hinweis auf den Täter, anstatt ihn der Polizei zu übergeben beginnt sie eigenständig Nachforschungen zu betreiben. Wie nah sie dem Täter dabei kommt und in welcher Gefahr sie schwebt ahnt sie nicht.


    Zum Aufbau.
    Das Buch umfasst 429 Seiten und ist in 13 Kapitel untergliedert, wobei jedes Kapitel einen Tag der Ermittlungen umfasst. Innerhalb der Kapitel wechseln die Erzählperspektiven zwischen den Kommissaren, Vicki und dem Täter. Diesem begegnet der Leser bereits im Prolog und erlebt ihn als einen sehr sinnlichen und poetischen aber auch perfektionistischen Maler.


    Meine Meinung.
    Dies ist der 3. Teil um Kommissar Dühnfort und die Beamten Gina und Alois. Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich die Vorgänger schon mit 5 Sternen bewertet hatte, denn dieser Teil hat mir noch besser gefallen. Das liegt daran, dass in diesem Band nicht nur der Fall im Vordergrund steht sondern auch der Kommissar. Er befindet sich im Zwiespalt, kann sich zwischen 2 Frauen nicht entscheiden. Auch die Pro und Contraüberlegung bringt ihn nicht weiter und so steht er am Ende vor der Frage „Konnte man 2 Frauen lieben, und doch war keine die richtige?“. Ich bin total gespannt, wie es mit Dühnfort weiter geht und ob er es endlich zu seinem – bereits in Teil 2 angekündigten – Segeltrip schafft. Ich mag diesen Dühnfort, er ist mir total sympathisch.


    Das Buch liest sich durch den lockeren Schreibstil der Autorin sehr flüssig. Die schnellen Wechsel zwischen den Erzählsträngen erzeugen einen schnellen Spannungsaufbau. Immer wieder treten Spannungsspitzen auf, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wie schon bei den Vorgängern war der Täter am Ende keine wirkliche Überraschung für mich. Doch das tut dem Buch meiner Meinung nach keinen Abbruch, wenn die Geschichte drumherum gut konstruiert und erzählt ist. Und das ist sie auf jeden Fall.


    Fazit.
    Ein absolut empfehlenswertes, knackiges Lesevergnügen, auch wenn man die Vorgänger nicht gelesen hat. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Vielen Dank an den Ullstein-Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares. Laut Begleitschreiben darf die Rezensionsfrist vernachlässigt werden.

  • Da das Buch schon erschienen ist, gilt diese Frist doch eh nicht mehr.
    Danke übrigens für die Rezi. Das Buch ist als nächstes dran. :cheers:

    Das es schon erschienen ist hatte ich gar nicht mitbekommen :-, . Aber kann gut sein, das Buch lag schon ein paar Tage ungelesen bei mir.. ich wollte erst Scherbenmond lesen. O:-)


    Ich wünsch dir viel Spaß mit diesem Buch!

  • Kommisar Dühnfort ermittelt wieder. Diesmal findet die junge Vicki
    eine enthauptete Frauenleiche in einer alten, verfallenen Brauerei.Ein
    wirklich grausamer Mord . Doch auf der Suche nach dem Mörder tappen
    Dühnfort und sein Team erstmal im Dunkeln. Nur winzige Details an der
    Leiche bringt die Polizei zu verschiedenen Verdächtigen und zu einem
    alten Mordfall in Düsseldorf, der Ähnlichkeiten zeigt. Hat Konstantin
    Dühnfort es hier etwa mit einem Serienmörder zu tun ? Der Verdacht
    bestätigt sich als eine weitere Frau verschwindet. Auch Vicki beginnt
    auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich dabei in Gefahr.


    Privat hat es Konstantin Dühnfort auch nicht leicht. Er hat sich von
    seiner Freundin Agnes getrennt, trifft diese aber wieder und ist sich
    nicht sicher, ob er doch noch Gefühle für sie hat. Auch bei seiner
    Kollegin Gina ist sich Dühnfort nicht sicher, was für Gefühle zwischen
    ihnen stehen.


    Auch der 3. Fall mit Komissar Konstantin Dühnfort hat mir wirklich
    gut gefallen. Die verschiedenen Personen werden toll beschrieben und
    dargestellt. Die Geschichte ist wirklich spannend. Nach ca 200 Seiten (
    die auch schon super waren) konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen
    und das Ende fand ich außergewöhnlich gut. Ich hoffe, das Komissar
    Dühnfort auch noch eine viertes Mal ermitteln wird !
    Von mir gibt es 5 Sterne : :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft:


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
    aus Arabien



  • Meine Meinung zum Roman :



    Man gerät wieder mitten hinein in die Gefühlswelt von Tino Dühnfort, welche sich noch verkompliziert als Agnes wieder auftaucht und Dühnfort somit zwischen zwei Frauen und seinen eigenen Gefühlen steht.
    Die Krimigeschichte ansich ist gut erdacht und solide geschrieben. Es bleibt das ganze Buch durch spannend, ohne das "Blut trieft". Als Leser rätselt man ja immer mit, wer denn wohl der Mörder ist und wird durch die Autorin immer wieder auf falsche oder verwirrende Wege geführt, was dem Ganzen eine gewisse Würze gibt!
    Neben Dühnfort "ermittelt" Vicki, welche eine Leiche gefunden hatte, auf eigene Faust. Vicki ist einem gleich sympatisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Man fiebert mit ihr mit und bangt um sie. Nach und nach erfährt man etwas über ihre schwere Vergangenheit, was einem Vicki noch näher ans Herz rücken lässt!


    Was diesen Roman, wie auch die ersten beiden Teile, so besonders macht, ist die Alltäglichkeit. Diese Dinge wiegen einen in Sicherheit. Man ist dabei wie Dühnfort sich aus Kühlschrankzutaten etwas zu essen zaubert, eine Flasche Wein öffnet und sich auf seinen Balkon setzt und den Friedhof betrachtet. Um diese Morde herum geht die Welt weiter. Gegenden und Zimmer werden detailliert beschrieben, oder man sieht man Rande der Geschichte ein Liebespaar am turteln. Es sind diese alltäglichen und natürlichen Dinge, die Inge Löhnig`s Dühnfort Romane zu etwas mehr als "nur" einen Krimi machen!!! Der Leser ist nicht in den Ermittlungen gefangen, sondern sieht auch die reale Welt drumherum.


    Dieser Krimi ist wunderbar und einfühlsam geschrieben und kurzweilig zu lesen!!! Er stahlt eine gewisse Ruhe und Geborgenheit trotz all dieser Grausamkeiten in der Welt aus!!!


    Von mir bekommt der Roman ganze :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :applause:

  • Die 22-jährige Vicki Senger fotografiert in ihrer Freizeit gerne verlassene Orte. Aus diesem Grund fährt sie zu einer verfallenen Brauerei. Das Licht ist perfekt und Vicki gelingen einzigartige Bilder. Plötzlich entdeckt sie in einem Sudkessel eine enthauptete Frauenleiche. Kriminalhauptkommissar Konstantin Dühnfort und sein Team werden zum Fundort der Leiche gerufen und mit den Ermittlungen betraut. Vicki wird um den Speicherchip ihrer Kamera gebeten, da die Aufnahmen nun zu den Beweismitteln zählen. Widerwillig übergibt sie die zuletzt verwendete Speicherkarte den Beamten. Sie verschweigt ihnen allerdings, dass sie auf einem weiteren Chip noch zahlreiche Aufnahmen gespeichert hat. Bei der späteren Durchsicht der Bilder entdeckt Vicki einen möglichen Hinweis. Da sie Angst hat, der Polizei zu gestehen, dass sie ihnen Bilder vorenthalten hat, beginnt sie auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dühnfort und seine Team gehen recht schnell davon aus, es mit einem Serienkiller zu tun zu haben. Die Hinweise führen sie in die Künstlerszene....



    Meine Meinung



    Nach "Der Sünde Sold" und "In weißer Stille" ist dieser Roman bereits der dritte Band der Ermittlerserie um den Münchner Kommissar Konstantin Dühnfort. Da die Handlungen in sich abgeschlossen sind, können die Bände jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Wenn nötig, geht die Autorin kurz auf die vorangegangenen Ereignisse ein. Sie verrät dabei jedoch nicht zu viel, sodass man die Bände in beliebiger Reihenfolge lesen kann, ohne sich die Spannung zu verderben. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen rund um das Ermittlerteam empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Doch für die aktuellen Ermittlungen sind diese Vorkenntnisse nicht nötig.


    Bereits der Beginn des dritten Bandes überzeugt durch seinen rasanten Start. Kaum angefangen, befindet man sich mitten im Sog der spannenden Ereignisse. Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Einen großen Teil der Handlung nehmen natürlich die polizeilichen Ermittlungen ein. Inge Löhnig legt dabei geschickt ihre Fährten aus, doch so einfach lässt sich der Serienkiller nicht enttarnen. Die kurzen Perspektiven, in denen man einen besessenen Maler betrachtet, verstärken das Gefühl, es mit einem wahnsinnigen Killer zu tun zu haben, doch einen Hinweis auf seine Identität sucht man vergeblich. Im Verlauf der Handlung trifft man auf einige Personen, die als Täter in Frage kommen, doch wirklich sicher kann man sich nicht sein.


    In einem weiteren Handlungsstrang beobachtet man Vicki Senger. Obwohl die Protagonistin noch nicht sehr alt ist, hat sie schon viel erlebt und es nicht einfach gehabt. Nun versucht sie ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Sie wirkt dabei sehr sympathisch und erfrischend lebendig. Durch ihre eigenen Ermittlungen bringt sie sich selbst in große Gefahr. Auch dieser Handlungsteil wird interessant und spannend geschildert.


    Das Privatleben der Ermittler kommt auch in diesem Teil der Dühnfort-Reihe nicht zu kurz. Kollegin Gina gesteht Dühnfort, dass sie ihn liebt. Dieses Geständnis stürzt den Kommissar in ein Gefühlschaos. Die Teamarbeit wird von den privaten Verwicklungen belastet. Die interessanten Nebenhandlungen und die facettenreichen Hauptakteure machen diesen Krimi zu einem wahren Lesegenuss. Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin taucht man in die Handlung ein und kann sich nur schwer vom Gelesenen lösen.



    Mein Fazit



    Ich habe bereits die beiden vorangegangenen Fälle mit Begeisterung verfolgt. Doch für mich ist dieser dritte Band das bisherige Highlight dieser Ermittlerserie. Sympathische Charaktere, facettenreiche Nebenhandlungen und ein hochspannender Fall konnten mich vollkommen überzeugen. Ich vergebe begeisterte fünf Bewertungssterne und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Vicky, eine Jugendliche, die sich ein "scheißbürgerliches" Leben aufbauen will, findet in einer alten Brauerei eine Leiche. Dühnfort ermittelt. Es ist das dritte Buch der Autorin, in dem Dühnfort ermittelt, trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass wichtige Fakten und Ereignisse fehlen, um die Geschehnisse zu verstehen.


    Allerdings ermittelt auch Vicky weiter, was ich persönlich positiv finde. Es passt zu ihrem Charakter und sie ist weiterhin eine wichtige Person in der Geschichte. Sie war auch meine Lieblingsfigur. Ihr Aussehen, ihre Art, ihre Sprache und ihre Handlungen sind von Widersprüchen gespickt und trotzdem scheint sie in sich stimmig. Man merkt jedoch auch, dass sie noch sehr jung ist. Die Ermittlungen sieht sie als mehr als Spiel an und merkt erst zu spät, dass sie selbst in Gefahr ist.


    Die Geschichte selbst ist nicht die Neuerfindung des Rades, ein Serienmörder nimmt sich etwas zum Vorbild und perfektioniert es immer weiter. Dennoch war das Buch an keiner Stelle nicht spannend. Dazu tragen natürlich die Absätze bei, die aus Sicht des Mörders geschrieben sind.


    Schade fand ich allerdings, dass die Ermittler etwas klischeehaft beschrieben waren. Sie haben einen Verdächtigen festgenommen, wollen ihn so schnell wie möglich im Gefängnis sehen und übersehen dabei entscheidende Fakten, die auch der Leser erst am Ende des Romans erfährt. Ich hatte nicht selten den Wunsch, in die Geschichte einzutauchen. Dühnfort allerdings vertraut auf sein Gefühl (oder arbeitet etwas gründlicher) und überzeugt so auch die anderen, dass es mehr als die offensichtlichste Lösung geben kann.


    Nun zum Titelbild, das scheint ja für Gesprächsstoff zu sorgen ;) Mir ist nicht mal richtig aufgefallen, dass es nicht zur Geschichte passt. Ich finde es trotzdem gut und glaube, einen toten Schmetterling hätte ich als zu offensichtlich gefunden. Da es in dem gesamten Buch um Symbolik geht, habe ich mir die Zeit genommen und nachgeschaut, was denn der Vogel in der Kunst zu bedeuten haben könnte. Früher stand er für die Seele, in der Neuzeit kann er auch Liebe bedeuten. In Hinblick auf den Mörder die Taten ist eine tote Seele doch recht passend, würde ich sagen.


    Den Krimi habe ich innerhalb von 2 Tagen gelesen, ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen und hätte am liebsten aufs schlafen verzichtet^.^ Ich kann das Buch wirklich empfehlen, jeder Krimifan muss es gelesen haben!

  • Kommissar Dühnfort zum Dritten


    Vicki, eine junge Hobbyfotografin, entdeckt auf ihrer Suche nach besonderen Fotomotiven in einer alten, verfallenen Brauerei im Süden Münchens die enthauptete Leiche einer Frau.
    Kommissar Dühnfort und sein Team übernehmen die Ermittlungen in diesem bizarren Mordfall, der sie in die Kunst- und Literaturszene führt. Schon bald kristallisieren sich eine Reihe von Verdächtigen heraus.
    Doch auch Vicki beginnt heimlich zu ermitteln, als sie auf einem ihrer Fotos, das sie der Polizei vorenthielt, ein mögliches Indiz auf den Mörder entdeckt. Im Laufe ihrer Recherchen kommt sie dem Mörder damit sehr nahe und bringt sich selbst in große Gefahr.


    Auch in ihrem dritten Band um Kommissar Dühnfort versteht es Inge Lönig wieder, den Leser tief in das Geschehen eintauchen zu lassen und eigene Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
    Die Protagonisten sind sympathisch, interessant oder rätselhaft, aber nie langweilig oder eindimensional.
    Besonders der Einblick in das Seelenleben der agierenden Personen macht den Krimi aus und hebt ihn wohltuend von den blutdurchtränkten Kollegen aus den USA ab.
    Die Spannung hält bis zum, zwar nicht wirklich überraschenden, Schluß, doch die Frage um das eigentliche Warum bleibt im Raum hängen und wirkt im Leser noch einige Zeit nach.


    Alles in allem ein gelungener, solider Krimi der schon die Vorfreude auf Teil vier weckt. Schließlich will man doch wissen, wie es mit Tino und Gina weitergeht ;-)


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt. Mahatma Gandhi

  • Hört sich nach einem guten Krimi an. Danke für die Rezensionen.
    Aber ich finde das Cover mit dem toten Vogel so schrecklich :shock: Weiß ich auch nicht, es sieht so schlimm aus :(

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Morris, Brandon Q. - Tachyon. Der Planet

  • Auch der dritte Fall von Inspektor Dühnfort und seinen Kollegen war wieder einmal superspannend und hat mich beim Lesen sehr gut unterhalten, auch wenn ich sehr schnell auf den richtigen Täter getippt habe (man weiß ja nie, ob die Intuition einen nicht doch noch trügt…). Von Anfang bis Ende ist dieser Thriller spannend und gerade dadurch, dass Vickis Geschichte so viel Raum gegeben wird, gewinnt auch dieser Fall wieder.
    Dühnfort ist mir als Ermittler sehr sympathisch, schnell hat man sich an seine kleinen Eigenheiten gewöhnt und weiß diese zu schätzen und auch sein Gefühl der Zerrissenheit zwischen Gina und Agnes hat die Autorin gut dargestellt, ohne dass man das Gefühl hätte, das Privatleben Dühnforts sei Hauptthema des Romans. Natürlich beeinflussen seine Gefühle Dühnfort immer auch irgendwie, aber das passt insgesamt schon alles – es ist insgesamt einfach stimmig.
    Thriller, in denen Mörder von Künstlern inspiriert werden, gibt es viele, aber trotzdem hatte ich beim Lesen nicht das Gefühl, dass alles „wie immer“ wäre; das liegt sicherlich auch daran, dass mir Inge Löhnigs Art zu erzählen einfach sehr gut gefällt, die Handlung gerät nie ins Stocken, ist immer spannend und logisch aufgebaut, dennoch verzichtet die Autorin auf Szenen, in denen es Gemetzel, detaillierte Beschreibungen von Mordopfern oder Gewalt gibt. Sie braucht auch keinen hollywoodreifen Showdown am Ende, ihre Geschichten wirken auch so. Und gerade bei Dühnforts drittem Fall fand ich das Ende irgendwie sehr schön – trotz allem…
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Zum Cover: Ich hab das Buch gestern im Zug gelesen, da hat mich ein Kind gefragt, was denn mit dem Vogel ist... :uups: Und ich: "Der schläft nur..." :-,

  • Der mittlerweile schon dritte Fall für Konstantin „Tino“ Dühnfort und sein Team. Vicki, eine junge Frau mit dem Hobby Urban Exploring, findet auf der Suche nach einem guten Motiv in einer halbverfallenen Brauereianlage eine Leiche. Die Frau mit den dunklen Haaren wurde enthauptet und dort abgelegt. Der Fall ist dermaßen bizarr, dass Dühnfort sofort einen Serienmörder befürchtet – und er behält recht.
    Auch Dühnforts Privatleben kommt in diesem Band wieder nicht zu kurz, wie schon angedeutet, fühlt er sich immer mehr zu seiner Kollegin Gina hingezogen, zögert aber, um ihr berufliches und freundschaftliches Verhältnis nicht zu gefährden. Außerdem taucht auch seine Ex Agnes plötzlich wieder auf.
    Immer wieder werden Szenen aus Sicht des Täters eingestreut, aber der Leser erfährt lange nicht, wer es nun ist, die Spannung relativ lange erhalten.


    Meine Meinung:
    Die Charaktere haben mir wieder gut gefallen, sowohl das Ermittlerteam als auch die Figur der Vicki.
    Die Story hat mich diesmal aber nicht richtig überzeugt. Nachdem ich vom ersten Buch der Autorin absolut begeistert gewesen bin, muss ich leider feststellen, dass Band 2 und auch der vorliegende dritte Band so ihre Längen in der Geschichte hatten. Die Bücher sind deswegen nicht schlecht, es sind solide deutsche Krimis, relativ ruhig, trotz der bluttriefenden Morde. Weiterlesen würde ich die Reihe daher auf jeden Fall!

  • In seinem dritten Fall ermittelt der Münchener Kommissar Konstantin Dühnfort in einen Mordfall bei dem in einer verfallenen Brauerei im Süden der Stadt eine enthauptete Frauenleiche gefunden wurde.
    Dabei wird auch schnell klar, dass es sich hier um keinen Einzelfall handelt und die Leichenfinderin Vicki, eine junge Fotografin, beginnt auch noch auf eigene Faust zu ermitteln und gerät dabei dem Mörder sehr nahe.
    Inge Löhnig hat mit dühnforts drittem Fall „So unselig schön“ wieder ein unbeschreiblich gutes Buch geschrieben.
    Die Atmosphäre kommt in diesem Fall besonders gut zur Geltung, da die Schilderungen von München sehr detailreich sind und der Lokalkolorit so nicht zu kurz kommt. München ist eine wunderschöne Stadt mit ihrem ganz besonderen Charme und eignet sich so bestens als Kulisse. Man kann sich so auch gut in die Handlung hineinversetzen und alles wird dadurch sehr real und greifbar.
    Das Thema ist wieder einmal sehr interessant und spannend geschildert mit zahlreichen Details und es entsteht dadurch eine sehr dichte und gute Atmosphäre.
    Löhnigs Erzählstil ist ganz besonders und sehr lebhaft. Die Geschichte ist sehr vielseitig mit authentischen und altbekannten Charakteren bei denen man das Gefühl hat als ob man alte Freunde wiedertrifft mit all ihren Schwächen und Stärken.
    Alois und Dühnfort sind für mich wie gewohnt sehr sympathisch und Dühnforts Zwiespalt zwischen Agnes und Gina wird wieder sehr gut dargestellt und der Leser spürt richtig seinen inneren Kampf. Gina gefällt mir jedoch von Fall zu Fall immer weniger. Fand ich sie im 1. Fall „Der Sünde Sold “ noch richtig sympathisch und witzig, war sie hier nur noch zickig und Dühnfort ließ sich viel zu viel von ihr gefallen.
    „So unselig schön“ war wieder ein wunderschönes und äußerst spannendes Buch. Besonders die Geschichte um Vicki war gut geschildert und interessant. Vicki ist an sich ein spannender und sympathischer Charakter bei dem ich mich sehr auf ein Wiedersehen freuen würde.
    Das Buch ist auch von Beginn an spannend und obwohl ich mit der Zeit einen langsamen Verdacht hatte war die Auflösung doch überraschend und unerwartet.
    Man sollte die Bücher aber chronologisch lesen, da Teil 2 mit einem Cliffhanger endet, der hier aufgelöst wird und auch Dühnforts Privatleben ist so besser verständlich und nachvollziehbarer.
    Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Fälle mit meinem Lieblingskommissar.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft: :love: :drunken: :love: :pray: :love: :applause:

  • Danke für die Rezi! Die Bücher von Inge Löhnig fand ich durch die Bank weg alle sehr gut, dabei hat mir auch das Menschliche des Kommissars sehr gut gefallen. Kann es gar nicht erwarten, wenn in den nächsten Tagen ihr neues Buch rauskommt. Von mir bekommt sie für alle Bücher 5 Sterne!!!

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Meine Meinung:



    Ein perfektes, wunderbares Buch – ein sehr guter Krimi, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Inge Löhnig schafft es mit ihrem Schreibstil und ihrer sehr detaillierten und bildhaften Sprache, ein guten Krimi auf’s Parkett zu legen. Der sympathisch-menschliche Kommissar Dühnfort mit einem Faible für Espresso und leckerem Essen hat es mir von Anfang an angetan. Zeigt er doch, das auch ein Kommissar Gefühle und Ängste hat, ein Leben neben dem Beruf. Das er genauso zweifelt, lebt, liebt und lacht, wie jeder andere Mensch auch. Mir gefällt es sehr gut, dass der Kommissar hier nicht der Übermensch, der Held ist – sondern eben auch ein ganz normaler Mensch. Die Autorin zeichnet ein gutes Bild der Polizeiarbeit und der zwischenmenschlichen Beziehungen der Kollegen untereinander und beschreibt sehr intensiv den Fall; die Opfer, Zeugen und mögliche Täter, ohne jedoch reißerisch und blutrünstig zu wirken – sie setzt mehr auf das psychologische. Die Autorin versteht es sehr gut, die unterschiedlichen Charaktere herauszuarbeiten, leben zu lassen und die Beweggründe und Handlungsweisen nachvollziehbar zu beschreiben.


    Wertung: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • 431 Seiten


    3. Fall Konstantin Dühnfort


    Meine Meinung:
    Vicki Senger fotografiert gerne in verlassenen Gebäuden. So auch in einer alten, leer stehenden Brauerei in München. Dort findet sie eine Frauenleiche ohne Kopf. Kommissar Dühnfort ermittelt mit seinem Team auch in diesem dritten Fall.


    Es stellt sich heraus, dass auf dem Torso Farbspuren vorhanden sind und der Täter daher möglicherweise malt. Vor sechs Jahren hat es schon einmal einen ähnlichen Mord in Düsseldorf gegeben, bei dem ein Kunststudent verdächtigt wurde, der heute als Maler „Carne“ sein Kindheitstrauma zu verarbeiten sucht.


    Vicki ist eine junge Frau, die schon einiges hinter sich hat. Der Vater unbekannt, die Mutter lebt nicht mehr, sie ist im Heim aufgewachsen und ihr Freund kam bei einem Unfall ums Leben. Gerade hat sie ihr Leben wieder halbwegs im Griff, da findet sie diese Leiche, die ihr keine Ruhe lässt. Als sie dann auch noch auf einem der Fotos, die sie am Tatort gemacht hat, einen Hinweis entdeckt, der vielleicht mit dem Mord zu tun hat, beginnt sie auf eigene Faust zu recherchieren.


    Die Figuren sind sehr lebhaft und intensiv dargestellt, vor allem das Leben von Vicki berührt einem sehr. Sie geht sehr unbedarft bei ihren Recherchen vor, die sie in die Künstlerszene führt, was natürlich nicht ganz ungefährlich ist. Kommissar Dühnfort und sein Team ermitteln parallel, ohne anfangs zu wissen, dass auch Vicki an der Sache dran ist. Vicki rückt zwar bei diesem Fall etwas mehr in den Vordergrund, was aber nicht wirklich stört.


    Im Privatleben von Kommissar Dühnfort tut sich auch wieder einiges. Auf der einen Seite Agnes, seine frühere Beziehung, die nicht geklappt hat und auf der anderen Seite seine Kollegin Gina. Irgendwie ist er immer unentschlossen und hat Angst vor einer engeren Bindung. Trotzdem wie immer sehr sympathisch.


    Inge Löhnig ist es wieder wunderbar gelungen, alle Fäden der einzelnen Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Es gibt einige Verdächtige und Spannung bis zum Schluss.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Der Maler malte ein Bild. Eine Schale mit Erdbeeren, nur die Früchte keine Blüten. Er sah sich gezwungen zu malen,die Unruhe verfolgte ihn. Es würde keine Rettung geben.


    Vicki Senger war Fotografin. Mancher würde ihre Motive nicht als schön betrachten. Sie fotografierte in Ruinen und so fand sie die Leiche. Die Leiche einer jungen Frau. Dühnfort und Gina kamen zu dem Tatort. Sie war geköpft worden und trug einen rosa gefärbten Strumpf. Dühnfort und Gina ermittelten und mit ihnen Alois. Doch auch Vicki konnte ihre Finger nicht davon lassen.Dühnfort brachte den Mord an Nadine mit einem anderen Mord in Düsseldorf in Verbindung. Auch dort war einer Frau der Kopf abgetrennt worden, jedoch nicht so akkurat wie beiNadine.


    Vicki war eine Waise, deren Mutter sich vor ihrem Tod nicht um sie gekümmert hatte. Die dann bei ihrer Oma bis zu deren Tod landete. Clara, die Chefin eines Reisbüros nahm sie als Auszubildende auf, und Vicki gewöhnte sich langsam an geregelte Verhältnisse. Sie freundete sich mit Jobst an. Jobst war ein reicher Mann der eine Stiftung leitete, und Vicki versuchte im Reisebüro immer wieder für eine Reittherapie zu sammeln. Und so gewann sie auch Jobst, der ihr dafür zu spenden versprach.


    Es gab in diesem Buch einige Verdächtige, Verhaftete und wieder Freigelassene. Doch letztendlich wurde der Täter erwischt, wenn auch nicht so, wie Dühnfort sich das vorgestellt hatte. Dühnfort, der hin- und hergerissen war zwischen seiner Ex Agnes, die keine Kinder mehr wollte und Gina, die sehr kinderlieb war jedoch auch seine Kollegin, genauer gesagt sogar seine Untergebene...


    Ich denke, dass Dühnfort Ginas Chef war, war ein Hemmschuh für ihn. Denn ein Verhältnis zwischen Kollegen und dann auch noch zwischen einem Vorgesetzten und seiner Untergebenen war nicht erlaubt. Deshalb zögerte er wohl, sich Gina zu nähern.


    Das Buch ist der dritte Roman über das Ermittlerteam Dühnfort-Gina-Alois. Er begann recht spannend und die Spannung hielt sich auch bis zum Ende. Zumal sich das Team über den Mörder uneins war. Doch wer hatte recht? Wer dies wissen will, sollte dieses Buch lesen. Es hat mich gefesselt und Dühnfort tat mir richtig leid, in seinem Dilemma zwischen Agens und Gina.Auch Vicki tat mir leid, war sie doch mit einer Mutter aufgewachsen – bis diese starb – die, ihrer Meinung nach, keiner Liebe für sie empfunden hatte. Und doch endet dieses Buch für sie gut, und das hat mich sehr gefreut.Es hat mir sehr gut gefallenundes gibt eine Leseempfehlung von mir.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Meine Meinung:


    Den Klappentext spare ich mir jetzt mal einfach auf.


    Das war mein erstes Buch von Inge Löhnig und ich bin mehr oder weniger durch Zufall auf dieses Buch gestoßen. Beim Einkaufen habe ich es entdeckt, mit einem weiteren Buch von ihr zusammen eingeschweißt und ich habe mir gedacht: Das nimmst du jetzt mal mit.


    Es ist dann in der letzten Woche unter anderem mit unter den Büchern gewesen, die ich für meinen Urlaub eingepackt hatte und ich wurde nicht enttäuscht.


    Es lässt sich sehr gut lesen, ein sehr guter Schreibstil, sehr flüssig und spannend geschrieben. Ich war relativ schnell von dem Buch gefesselt und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Innerhalb von zwei halben "Pooltagen" hatte ich es dann auch ausgelesen.


    Der Kommissar hat mir an und für sich sehr gut gefallen, habe allerdings seine Rolle als "Ich-weiß-nicht-an-welche-Frau-ich-mich-binden-soll" nicht ganz nachvollziehen können. Aber sehr wahrscheinlich fehlen mir dafür die ersten Teile der Krimireihe.


    Die Rolle der Fotografin Vicky hingegen war mir sympathisch auf der einen Seite - vielfach zu überzogen auf der anderen Seite. Hatte vielleicht auch mit ihrer schlechten Kindheit zu tun (ihren Charakter, meine ich). Ganz klar bin ich mit ihr nicht gekommen.


    Fazit:
    Ein sehr lesenswertes Buch, das ich absolut weiter empfehlen würde. Ein Sternchen Abzug gibt es deshalb, weil ich mir relativ früh darüber im Klaren gewesen bin, wer der Täter ist. Auf jeden Fall werde ich noch mehr Bücher von Inge Löhnig lesen.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study: