Klappentext
Die Ausbildung zum Meuchelmörder hat sich für den ehemaligen Gassenjungen Kylar als überaus schmerzhaft erwiesen. Schließlich sind sowohl sein einstiger Lehrer Durzo Blint als auch sein bester Freund Logan den Machenschaften des Gottkönigs von Khalidor zum Opfer gefallen. Daher ist es kein Wunder, dass Kylar seiner Profession den Rücken gekehrt hat. Doch dann hört er das Gerücht, dass Logan noch am Leben sein soll. Und so muss sich der ehemalige Blutjunge der Frage stellen, ob die Schatten einen jemals wieder loslassen, wenn man sich erst einmal in sie hineinbegeben hat ...
Nachdem der Gottkönig Cenaria überfallen hat, flieht Kylar zusammen mit Elene und Ully aus der Stadt, um ein neues Leben zu beginnen und seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch dann taucht plötzlich sein alter Freund Jarl auf und bittet den Nachtengel um Hilfe im Kampf gegen den Gottkönig.
Währendessen sitzt Logan im sogenannten "Arschloch der Hölle" fest und wartet auf seine Rettung, die mehr als notwendig ist, um die Schlacht gegen die Khalidori zu gewinnen.
In einem weiteren Handlungsstrang begleitet man Vi, die Schülerin des Blutjungen Hu Gibbet. Sie hat vom Gottkönig persönlich den Auftrag erhalten, sowohl den Sa'kage als auch Kylar auszuschalten. Bei ihrer Mission erhält Vi eine immer wichtigere Rolle für die gesamte Geschichte.
Meine Meinung
Zunächst muss ich nocheinmal betonen, dass Weeks einen ausgezeichneten Schreibstil hat! Er bedient sich einer relativ modernen Sprache und schreibt sehr lebendig, sodass man sich gut in die Charaktere hineinfühlen kann. Das ganze wird dann immer wieder mit schwarzem Humor aufgelockert und wird nie langweilig.
Wer den ersten Band gelesen hat, weiß, dass ihn eine sehr verworrene und nicht immer ganz unkomplizierte Handlung erwartet. Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge und Charaktere, wodurch man manchmal den Überblick verliert und sich bei der ein oder anderen Person fragt, wer das denn genau war, da sie das letzte mal vor 200 Seiten erwähnt wurde. Nichtsdestotrotz ist die Haupthandlung eigentlich immer present und klar, sodass der Lesespaß auf keinen Fall verloren geht - im Gegenteil! Gerade diese verzweigte Handlung macht den Roman sehr interessant und ich halte dies auch für eine große Leistung von Weeks!
Wie bereits im ersten Teil scheint sich die Geschichte schon ab ca. der Hälfte des Buches zum Ende hinzuneigen, doch man wird immer wieder durch plötzliche Wendungen überrascht; also Spannung pur!
Zum Inhalt würde ich gerne noch ein paar Dinge erwähnen:
Mich hat es sehr gefreut, dass man sehr viel auch über Vi erfahren konnte; sie ist quasi die zweite Hauptfigur in diesem Roman. Vi ist ein interessanter Charakter und ihre Gedankenwelt und Entwicklung ist sehr authentisch dargestellt.
Auch Magie spielt im zweiten Teil eine sehr viel wichtigere Rolle. Zum Beispiel erfährt man mehr über den Kakari und wie er funktioniert. Außerdem lernt man am Rande eine besondere Schwesternschaft mit magischen Fähigkeiten kennen.
Besonders spannend fand ich auch die Nocta Hemata, aber was genau das ist, wird hier nicht verraten! Außerdem steht die Liebe wieder einmal nicht weit vom Mittelpunkt entfernt, doch "wer, wann, mit wem" kommt auch nicht zur Debatte!
Das Ende ist mal wieder super gut gelungen! Es bleibt bis zu allerletzten Seite spannend, obwohl der Epilog eigentlich einen Ausklang darstellen sollte. Allerdings seien diejenigen gewarnt, die Cliffhanger nicht leider können! Es bricht zwar nicht mitten in der Handlung ab, aber zum Schluss bleiben so viele wichtige Fragen ungeklärt, dass ich sofort den nächsten Band lesen muss (zum Glück ist dieser schon veröffentlicht)!
Wem "Der Weg in die Schatten" bereits gefallen hat, der wird mit dem zweiten Band auf jeden Fall auf seine Kosten kommen! Zwar fehlt Durzo Blint und sein Galgenhumor, aber Weeks hat sich dafür noch viele andere gute Dinge einfallen lassen!
Dieser Roman ist definitiv einer meiner Lieblinge und es macht richtig Spaß zu lesen!