Glenn Beck - Der Weihnachtspullover / The Christmas Sweater

  • Das Buch "Der Weihnachtspullover" von Glenn Beck bekam ich vom Verlag Hoffmann und Campe zum Rezensieren, wofür ich mich hiermit herzlich bedanken möchte.


    Die Aufmachung des Buches ist sehr schön gestaltet: Hardcover, sehr handliches Format, einladene Covergestaltung und vor jedes Kapitel ist eine hübsche Schwarz-weiß-Zeichnung mit rotem Ornamentrahmen gesetzt, die sich auf den jeweiligen Inhalt des Kapitels bezieht.


    Zum Inhalt: Eddie ist zwölf Jahre alt, als seine bislang heile Welt in sich zusammenbricht. Sein Vater, ein Bäcker mit Leib und Seele, der in seinem Beruf völlig aufging und mit viel Herz und Können seine Kundschaft verwöhnte, starb vor Kurzem an Krebs und hinterließ seiner jungen Witwe die schwere Verantwortung, für sich und ihren recht Sohn sorgen zu müssen. Der Junge hatte schon zu Lebzeiten des Vaters nicht mitbekommen, dass seine Familie finanziell nicht auf Rosen gebettet war - der Vater verschenkte seine Backwaren sogar oft an Bedürftigere und beiden Elternteilen gelang es bisher immer, aus der Not mit Witz und Kreativität eine Tugend zu machen. Es war z.B. kein Geld da für Winterstiefel, Eddie bekam Überschuhe aus bunt bedruckten Brottüten, die gebastelt wurden. Nach dem Tod des Haupternährers rackert sich die Mutter nur noch stärker dafür ab, damit es dem Sohn an nichts fehlt.
    Dessen Einstellung dazu ist jedoch noch übermäßig stark von pubertärem Egoismus geprägt. Er ist der Ansicht, dass er es sich durch gezieltes Wohlverhalten sehr wohl verdient haben müsse, zum bevorstehenden Weihnachtsfest das ersehnte Fahrrad geschenkt zu bekommen. Dass sich dies seine Mutter gar nicht leisten kann, bekommt er ebenso wenig mit, wie ihre Bemühungen, Eddie das Weihnachtsfest dennoch durch einen liebevoll allabendlich von ihr selbstgestrickten Pullover, der es durchaus mit feiner Konfektionsware aufnehmen kann, zu verschönen.


    Eddie, in sein Selbstmitleid völlig verrannt, benimmt sich nicht nur ihr gegenüber verletzend, sondern verdirbt mit seiner schlechten Laune und aufgesetzter Opferrolle auch den Großeltern, die nur durch längere Autofahrt erreicht werden können, um Feste gemeinsam begehen zu können, den Heiligabend. So nimmt das Unheil seinen Lauf und endet nicht nur für Eddie zunächst in einer Katastrophe, die ihn vor eine harte Charakter-Probe stellt.
    Mehr soll nicht zum Inhalt verraten werden, um das eigene Erlesen nicht zu schmälern.


    Meine Meinung:


    Wer eigene Kinder hat und selbst schon einige harte Zeiten erlebt und durchlitten hat, wird diverse Verhaltensweisen wiedererkennen - vielleicht auch sogar erst durch das Lesen des Romans richtig einsortieren können - und erneut bestätigt bekommen, dass der Mensch an sich gegenüber dem Schicksal oder Gott keinerlei Anrecht hat, nach langen harten Zeiten endlich wieder irgendwie "belohnt" zu werden, denn so funktioniert das Leben nun einmal nicht.
    Das Resumeé des Romans, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist und man oft den Wald vor lauter Bäumen nicht erkennt, ist mir denn auch manchmal ein wenig zu deutlich herausgearbeitet worden. Ich hätte mir diese Erkenntnis lieber etwas subtiler an mich als Leser herangetragen gewünscht, aber abgesehen davon ist das Buch auf jeden Fall eine Lese-Empfehlung wert - nicht nur zur Weihnachts-(Geschenke)zeit.

  • Meine Meinung


    Eddie ist zwölf Jahre alt und lebt allein mit seiner Mutter, da sein Vater an Krebs gestorben ist. Das Geld ist knapp, doch er wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als ein Fahrrad. Als es soweit ist, wird er zutiefst enttäuscht. Unter dem Weihnachtsbaum liegt „nur“ ein selbstgestrickter Pullover. Er ist so enttäuscht, dass er seiner Mutter und auch seinen Großeltern es am Weihnachtstag spüren lässt. Er zieht sich zurück und erlebt in seinem Traum sehr realistisch, wie sich sein Leben weiter entwickelt. Mithilfe von einem reichen Freund, seinen Großeltern und einem geheimnisvollem Nachbarn lernt Eddie dann aber zu verstehen, was der Weihnachtspullover für ihn bedeutet.


    Dies ist eine faszinierende Geschichte über Geschenke, die von Herzen kommen. Das Buch ist schön, mit einem einfachen Schreibstil geschrieben. Die Geschichte enthält keinen unsichtbaren erhobenen Zeigefinger, doch sie regt bestimmt zu Nachdenken an, was Liebe und Weihnachten einem bedeuten kann.
    Der Übergang vom frustrierten Jungen am Weihnachtstag in seine Traumwelt war für mich nicht zu erkennen. Das hat sich erst zum Ende hin aufgeklärt. Das Geschehen hat mich manchmal während der Geschichte schon erbost. Eddie hat seine Wut, seinen Frust in seinem Traum sehr ausgelebt. Ich konnte das teilweise gar nicht so nachempfinden. Das ist mir ab und an ganz schön ans Herz gegangen. Ein leicht bitterer Nachgeschmack? Ich kann es nicht so ganz fassen. Ist es ein wenig übertrieben, oder kann der Leser nur so nachvollziehen, was in Eddie vorgeht, was tatsächlich die Aussage der Geschichte ist?
    In seinem Nachwort kann man erahnen, was G. Beck dazu veranlasst hat, diese Geschichte aufzuschreiben.


    Fazit: Für diese zum Nachdenken anregende Weihnachtsgeschichte vergebe ich vier von fünf Sternen.

  • Mir hat die Geschichte um den 12-jährigen Eddie, der sich nichts sehnlicher wünscht als ein Fahrrad, und unter dem Weihnachtsbaum doch nur einen von seiner Mutter selbst gestrickten Pullover findet, sehr gut gefallen.

    Eddies grenzenlose Enttäuschung, die ihm in seiner schwierigen Lage besonders zusetzt, lässt ihn zu einem unleidlichen und unglücklichen Jungen werden, und ist auch auf andere Lebenssituationen gut übertragbar. Wie oft versagt einem das Leben nicht die Erfüllung manchen Traumes, und doch liegt es an jedem Menschen selber, das Beste daraus zu machen. Während die einen unzufrieden und verbittert werden, überwinden die anderen Selbstmitleid und Enttäuschung, und führen trotz manchen Schicksalsschlages ein erfülltes und glückliches Leben.

    Diese Botschaft hat der Autor in seinem Buch meiner Meinung nach sehr eindrucksvoll herausgearbeitet. Intensiv setzt er sich mit Eddies Gefühlswelt auseinander, die wohl sehr oft auch seiner eigenen entspricht, wie das Nachwort vermuten lässt.

    Idee und Umsetzung fand ich gut gelungen, die Geschichte ist flüssig geschrieben und liest sich trotz des nachdenklich stimmenden Inhaltes recht zügig. Seine Wirkung sollte das kleine Büchlein aber auch über die Weihnachtszeit hinaus nicht verlieren.

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Glenn Beck - Der Weihnachtspullover“ zu „Glenn Beck - Der Weihnachtspullover / The Christmas Sweater“ geändert.