Originaltitel: An offer from a Gentleman
Klappentext (Amazon.de):
Ein rauschender Maskenball im Hause Bridgerton. Doch unter all den Gauklern, Prinzessinnen und Harlekinen hat Benedict Bridgerton nur Augen für die unbekannte Schöne mit den funkelnden Augen. Auch Sophie spürt, dass diese Begegnung Bestimmung ist - und muss doch gehen, bevor die Masken fallen. Was bleibt ist ein unauslöschliches Sehnen und Benedicts Schwur, nie eine andere zu freien als sie! Doch die Probe, auf die das Schicksal die Liebenden stellt, ist hart- und ihr Ausgang ungewiss.
Über die Autorin (Amazon.de):
Julia Quinn, auch als zeitgenössische Jane Austen bezeichnet [Anmerkung von mir: welch ein Unsinn ], studierte zunächst Kunstgeschichte an der Harvard Universität. Ihre überaus erfolgreichen historischen Romane präsentieren den Zauber einer vergangenen Epoche und begeistern durch ihre warmherzigen, humorvollen Schilderungen.
Eigene Meinung:
Am Klappentext des englischen Originals ist bereits klar erkennbar, dass die Geschichte zum verwechseln ähnlich mit der von Cinderella beginnt. Das hat mich allerdings keineswegs gestört, ganz im Gegenteil: es zaubert dem Leser ein Grinsen ins Gesicht und man verfolgt ganz gespannt den schönen Abend der vom Leben gezeichneten Sophie Beckett.
„Wie verführt man einen Lord“ ist der dritte Teil in Julia Quinn’s Serie der Bridgerton-Familie und spielt im Jahr 1815. Vom ersten Teil „Wie erobert man einen Duke“ war ich absolut begeistert und daher haben sich, langsam aber sicher, der zweite und dritte Teil in mein Regal geschlichen. Julia Quinn’s historische Liebesromane sind für mich perfekt für diese regnerische und kuschelige Jahreszeit geeignet, und daher hatte ich das Buch auch innerhalb von drei Tagen ausgelesen.
Sophie Beckett ist das uneheliche Kind des Earls von Penwood. Im Jahre 1815 war es in der höheren Gesellschaft allerdings nicht sehr hoch angesehen, ein uneheliches Kind zu haben, daher hatte der Earl sie – nach dem Tod ihrer Mutter – bei sich aufgenommen, unter dem Vorwand er kümmere sich um das Kind eines alten Freundes. Doch die Ähnlichkeit zwischen Sophie und dem Earl war zu groß, um das unaussprechliche geheim zu halten. So erkannte auch die neue Frau des Earls – Araminta – sofort, um wen es sich bei Sophie in Wirklichkeit handelte, als sie mit ihren beiden Töchtern das Anwesen erreichte. Das Mädchen verstand sich von Beginn an mit dem Personal des Hauses, das seit jeher Mitleid mit der armen Sophie hatte, die nie Aufmerksamkeit ihres Vaters bekam. Doch ihr Leben sollte sich dramatisch ändern, als der Earl plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt und Araminta das Sagen hat. Sie machte aus Sophie eine des Personals, ließ sie stundenlang Schuhe putzen, das Geschirr waschen und ihre Töchter bedienen. Da sie nirgends hin konnte und nicht einen Penny besaß, musste Sophie sich dies alles widerwillig gefallen lassen.
Eines Abends jedoch, als der große Maskenball der Familie Bridgerton stattfindet, überraschten die Hausmädchen Sophie mit einem Kleid, Schuhen und eine großen Tirade, so dass Sophie maskiert und unerkannt den Ball besuchen kann. Für eine Nacht kann sie zu der Frau werden, die sie schon immer sein wollte. Und wie es das Schicksal will, begegnet sie dort Benedict Bridgerton, dem zweitältesten Sohn der Bridgerton-Familie und dem begehrtesten Junggesellen der Saison. Die zwei sind direkt Feuer und Flamme, doch der Abend geht schneller vorbei, als Sophie es sich gewünscht hätte. Ohne einen Hauch über Sophie zu wissen, entreißt sie sich um Mitternacht aus seinen Armen und verlässt das Haus in Windeseile, um mit der Kutsche noch vor ihrer Stiefmutter wieder zu Hause zu sein. Benedict verbringt die nächsten Monate auf der Suche nach der Frau, die ihn in dieser Nacht den Kopf verdreht hatte und Sophie’s Leben wird unaufhörlich immer schwieriger, als sie schließlich vom Anwesen des Earls hinausgeworfen wird. Aber ein historischer Liebesroman wäre kein historischer Liebesroman, wenn Sophie und Benedict sich nicht durch einen großen Zufall wieder sehen würden…
Bis zu diesem Punkt war das Buch für mich auf einem 5-Sterne-Kurs. Ich fand die Geschichte richtig süß, auch wenn es natürlich stark klischeelastig war. Doch als Benedict und Sophie sich wieder begegnen, wurde es langsam etwas lahm. Benedict erkennt Sophie natürlich nicht, schließlich war am besagten Ball ihr halbes Gesicht durch eine Maske verdeckt – außerdem rechnete er nicht wirklich damit, dass die bezaubernde Frau in silber in Wirklichkeit ein Hausmädchen war. Die Ideen der Autorin, die beiden schicksalhaft zusammen zu behalten, waren nicht sonderlich originell. Benedict legt sogar Methoden an den Tag, um Sophie nicht zu verlieren, die ihn mir kurzzeitig richtig unsympathisch machten. Auch das darauffolgende Liebesgeplänkel streckt sich sehr in die Länge, und die Dinge fangen an langsam keinen Sinn mehr zu ergeben. Sophie hätte sich das Leben an einigen Stellen wesentlich einfacher gestalten können und ich habe nie wirklich verstanden, wieso sie an diesen Stellen nicht einfach mal gehandelt hat. Zum Ende hin wurden die Charaktere meiner Meinung nach immer oberflächlicher, als hätte Miss Quinn für die letzten 100 Seiten kaum noch Zeit gehabt.
Daher kann ich schlussendlich nur 3,5 Sterne vergeben. Ein wirklich starker Anfang, jedoch wurde mit der Zeit auch leider schwer nachgelassen.
Die Bridgerton-Reihe gibt es hier komplett zu sehen.