Klappentext:
Schuld, Sühne, Rache, Gerechtigkeit
Neue Kurzromane vom "Meister des Schreckens" SZ, die alle ein Thema haben: Vergeltung! Ob als Täter oder als Opfer, unschuldig oder schuldig, durch Schicksal oder mit Absicht - oft wird einem eine Entscheidung abverlangt: Wie weit muss ich gehen, damit mit Gerechtigkeit widerfährt? Manchmal muss man sehr weit gehen ....
Eigene Beurteilung:
... und dann fragt sich natürlich auch, wie man Gerechtigkeit definiert. Der Ich-Erzähler von 1922, der längsten Erzählung in diesem Band, die Anleihen an Poe und frühe Werke Kings selbst nimmt etwa, hat eine Definition zu bieten, die die meisten Leserinnen und Leser sicherlich eher nicht nachvollziehen können wollen - hoffe ich zumindest.
In "Big Driver" ist dies dann wieder etwas ganz anderes, als eine Krimiautorin selbst zu einem Opfer eines Kriminellen wird und nun dazu kommt, den moralischen Kompass ihrer Hauptfiguren genauer unter die Lupe zu nehmen.
Eine "Faire Verlängerung" erhofft sich der krebskranke Erzähler der Kurzgeschichte dieser Sammlung und sein moralischer Kompass erscheint in dieser an The Box und Absolute Friends orientierten Geschichte auf einem etwas anderen Planeten eingerichtet zu sein.
In Eine gute Ehe schließlich wird die Frage des Abwägens verschiedener Rechts- und Moralgüter zur Zerreißprobe für die Hauptprotagonistin.
Verstörende Geschichten meisterlich vorgetragen, die einen immer wieder die eigenen Vorstellungen hinterfragen lassen - besonders bei "Big Driver" und "Eine gute Ehe", bei denen man sich nicht einfach vor den Emotionen der Hauptfiguren zurückziehen kann.
Sehr gute Sammlung heftiger Geschichten - und auch das Cover macht einem den Kauf der Hardcoverausgabe durchaus schmackhaft.