"Das Wesen" war mein erstes Buch von Strobel, da ich um eindeutig in Deutschland spielende Bücher oft einen großen Bogen mache. Da die positiven Reaktionen zu seinen Büchern aber immer mehr werden habe ich mich gestern doch entschlossen, mal einen Blick zu riskieren.
Was mir zuerst aufgefallen ist (und auch der Grund war, warum ich das Buch nach dem Kauf so schnell gelesen habe), war die Seitenanzahl. 360 nicht gerade klein bedruckte Seiten erschienen mir auf den ersten Blick für einen ausgeklügelten Thriller nicht besonders viel. Aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren.
Das Buch ist, wie ja schon mehrfach erwähnt, in sehr kurze Kapitel unterteilt, die in der ersten Hälfte des Buches immer wieder zwischen den Geschehnissen nach dem ersten Mord vor fünfzehn Jahren und dem anonymen Anruf heute wechseln. Zuerst war ich sehr skeptisch, ob ich bei solch schnellen Wechseln noch den Überblick behalten kann. Aber da sich Strobel auf sehr wenige Charaktere beschränkt hat, war das ziemlich einfach.
Menkhoff war mir von Anfang an nicht gerade sympathisch (fürchterlich, wenn Menschen immer gleich rumbrüllen müssen, wenn ihnen etwas nicht in den Kram passt), Seifert dafür das genaue Gegenteil. Als memmenhaft würde ich ihn allerdings lange nicht bezeichen, ich denke er ist seinem Partner gegenüber einfach nur extremst loyal. Ein bißchen mehr Loyalität hätte ich, gerade zum Ende hin, von Menkhoff erwartet. Seinen langjährigen Partner nicht mal ansatzweise einzuweihen erschien mir etwas weit hergeholt.
Alles in allem fand ich diesen Thriller flüssig zu lesen und auch durchaus spannend (was aber meiner Meinung nach auch viel mit dem Aufbau und nicht ausschließlich mit der Handlung zu tun hatte), richtig warmgeworden bin ich mit den Charakteren allerdings nicht. Was allerdings auch keinen Punktabzug rechtfertigt - den gibt es von mir nur für die Länge des Buches, daher