Arno Strobel - Das Wesen

  • "Das Wesen" war mein erstes Buch von Strobel, da ich um eindeutig in Deutschland spielende Bücher oft einen großen Bogen mache. Da die positiven Reaktionen zu seinen Büchern aber immer mehr werden habe ich mich gestern doch entschlossen, mal einen Blick zu riskieren.


    Was mir zuerst aufgefallen ist (und auch der Grund war, warum ich das Buch nach dem Kauf so schnell gelesen habe), war die Seitenanzahl. 360 nicht gerade klein bedruckte Seiten erschienen mir auf den ersten Blick für einen ausgeklügelten Thriller nicht besonders viel. Aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren. :wink:


    Das Buch ist, wie ja schon mehrfach erwähnt, in sehr kurze Kapitel unterteilt, die in der ersten Hälfte des Buches immer wieder zwischen den Geschehnissen nach dem ersten Mord vor fünfzehn Jahren und dem anonymen Anruf heute wechseln. Zuerst war ich sehr skeptisch, ob ich bei solch schnellen Wechseln noch den Überblick behalten kann. Aber da sich Strobel auf sehr wenige Charaktere beschränkt hat, war das ziemlich einfach.


    Menkhoff war mir von Anfang an nicht gerade sympathisch (fürchterlich, wenn Menschen immer gleich rumbrüllen müssen, wenn ihnen etwas nicht in den Kram passt), Seifert dafür das genaue Gegenteil. Als memmenhaft würde ich ihn allerdings lange nicht bezeichen, ich denke er ist seinem Partner gegenüber einfach nur extremst loyal. Ein bißchen mehr Loyalität hätte ich, gerade zum Ende hin, von Menkhoff erwartet. Seinen langjährigen Partner nicht mal ansatzweise einzuweihen erschien mir etwas weit hergeholt.


    Alles in allem fand ich diesen Thriller flüssig zu lesen und auch durchaus spannend (was aber meiner Meinung nach auch viel mit dem Aufbau und nicht ausschließlich mit der Handlung zu tun hatte), richtig warmgeworden bin ich mit den Charakteren allerdings nicht. Was allerdings auch keinen Punktabzug rechtfertigt - den gibt es von mir nur für die Länge des Buches, daher :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Arno Strobel springt in seinem Roman immer wieder zwischen dem Fall im Jahre 1994 und dem gegenwärtigen Geschehen im Jahre 2009 hin und her. Um möglichst viel Spannung zu erzeugen, sind die Kapitel recht kurz gehalten und für meinen Geschmack waren sie etwas zu kurz. Für mich hatte das in diesem Fall eher den gegenteiligen Effekt. Es hat mich gestört, ständig aus der jeweiligen Handlung so schnell wieder herausgerissen zu werden. Andererseits wären sonst die Parallelen zu den beiden Fällen vielleicht nicht so deutlich aufgezeigt worden.


    Anfangs hat mich dies auch gestört. Gerade war es so spannend, und schon gab es wieder einen Zeitsprung. Außerdem musste man dann wieder in die jeweilige Handlung reinkommen. Mit der Zeit gewöhnte ich mich jedoch daran und ich fands sehr gelungen. Das Buch hat mich gut unterhalten, war spannend zu lesen, die Auflösung auch recht schlüssig.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Irgendwie fand ich alles an dem Buch "ok", aber so richtig vom Hocker hat mich nichts gerissen. Weder die Story, noch die Personen und auch die Auflösung nicht. Es war zwar nichts dabei, das ich jetzt als schlecht bezeichnen würde, aber irgendwas hat mir bei "Das Wesen" definitiv gefehlt. Als positivsten Aspekt möchte ich den Schreibstil von Arno Strobel nennen, denn der war genau richtig für diese Art von Buch und die Geschichte ließ sich schön flüssig lesen und ich hatte das Buch in 2 Tagen durch.


    Das größte Ärgernis war für mich der hier auch schon mehrmals angegebene Merkhoff mit seiner Art. Ich habe nichts gegen Charaktere, die Ecken und Kanten haben und Fehler machen, aber ich hatte das Gefühl, dass Arno Strobel ihn eher als Sympathieträger darstellen wollte, was ziemlich in die Hose ging.


    Auch fand ich die ganze Vorgehensweise der Polizei seltsam und unrealistisch. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Verdächtiger vom einen Polizisten abgelenkt wird während der andere heimlich seine Wohnung durchsucht. Der Ablauf der Handlung war zwar relativ schlüssig und am Ende kam dann der große Aha-Effekt, der auch seine Wirkung erzielte, auch wenn die Eckpunkte der Auflösung schon vorhersehbar waren wie ich finde.


    Trotz manch guter Ansätze blieb "Das Wesen" etwas hinter meinen Erwartungen zurück und es kommt auch nicht an "Der Trakt" ran, das ein spannender und sehr unterhaltsamer Thriller war, obwohl auch dieser kleine Schwächen hatte.


    Insgesamt gebe ich knappe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: und erhoffe mir mit Strobels nächstem Buch wieder eine Steigerung.

  • Meine Meinung:
    Dieses hin und her von 1994 zum Jahr 2009, kann schon anstrengend sein, weil man sich die ganze Zeit konzentrieren muss. Besonders wenn man das Buch mal für längere Zeit weggelegt hat.
    Was mir gut gefällt ist, dass man bis zum Ende nicht weiß wer an dem Ganzen Schuld ist und man schon versucht mit zuraten wer es sein könnte.
    Nervig sind für mich die ständigen Wutausbrüche von Menkhoff, die zu häufig vorkommen und einfach übertrieben sind.
    Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

  • Nach „Der Trakt“ ist dieses mein zweites Buch von Arno Strobel.


    Total begeistert hat mich der Ort des Geschehens, Aachen und Umgebung. Herr Strobel, damit haben Sie mir eine riesige Freude gemacht. Ich liebe Bücher, die in Gegenden spielen, die ich kenne. Und Aachen kenne ich sehr gut. Allein diese Tatsache war schon einen Stern wert.


    Die Geschichte spielt zu Beginn auf zwei Zeitebenen, 1994 und 2009. Schon 1994 waren die beiden Kommissare Menckhoff und Seifert ein Team. 1994 wird ein Kind tot aufgefunden und der Hauptverdächtige, zu vielen Jahren Haft verurteilt.
    2009 werden Menckhoff / Seifert mit dem Verschwinden eines Kindes konfrontiert und wieder wird scheint einer der Beteiligten der damalige Täter zu sein, der mittlerweile wieder auf freien Fuß ist.


    Der Aufbau der Geschichte hat mir gefallen. Ich mag kurze Kapitel, und davon gab es eine Menge. Die ersten ca. 200 Seiten plätschern allerdings so vor sich hin. Es fehlte mir der Thriller; bis dahin würde ich das Buch eher als einen ganz normalen Krimi bezeichnen. Das Buch fesselte, aber die große Spannung, die ich von einem Thriller erwarte, die fehlte über 2/3.


    Im letzten Drittel geht es dann richtig rund und der Thriller kommt zum Vorschein. Ich konnte mich nicht mehr losreißen. Das Ende war überraschend aber gut.


    Ein gutes Buch für zwischendurch mit kleinen Schwächen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Die beiden Polizisten Seifert und Menkhoff erhalten einen anonymen Anruf, dass ein Kind entführt worden wäre. Bei der Wohnung angekommen, werden sie unangenehm überrascht: der Psychiater Lichner wohnt dort- den die beiden vor 15 Jahren des Kindsmordes überführt haben. Während Seifert insgeheim Zweifel an der Schuld hatte, hat Menkhoff ihn aufs Blut gehasst und alles getan, ihn hinter Gitter zu bringen. Jetzt stehen sich die Parteien weder gegenüber- doch Lichner beteuert, er habe gar kein Kind; zeigt sich aber wieder Mals den Ermittlungen unkooperativ. Während Menkhoff zusehends emotionaler agiert und Lichner unbedingt „drankriegen“ will, häufen sich die Hinweise, dass jemand Lichner eins auswichen will. Doch während der Ermittlungen wird auch der alte Fall wieder aufgewärmt. War Lichner damals wirklich der Täter? Wie war seine Lebensgefährtin in den Fall verwickelt, die bildschöne, aber labile Nicol; in die sich Menkhoff unsterblich verliebt hatte? Erst auf Menkhoffs Drängen hin wiederrief sie ihre Alibi-Aussage und belastete Lichner schwer, weshalb er auch verurteilt wurde. Seifert misstraut seinem Partner immer mehr, Menkhoff kann seine berufliche Distanz nicht mehr waren und Lichner scheint absichtlich zu provozieren. Dann kommt es zu einer persönlichen Katastrophe für Menkhoff, und natürlich kann es für ihn nur einen Schuldigen geben: Lichner.
    Zu Beginn dachte ich, hier liegt ein weiterer 08/15- hochintelligenter Bösewicht gegen etwas tumbe Polizisten- Psychothriller vor. Doch der Autor versteht es sehr geschickt, den Leser in die Irre zu führen: wenn so viele Beweise gegen einen Verdächtigen vorliegen, muss er unschuldig sein- oder? Besonders, wenn immer wieder betont wird, Menkhoff wäre für die Verhaftung verantwortlich, in dem er Lichner Beweise unterschob. Menkhoff hat ein echtes Vertrauensproblem, wodurch Seiferts Vertrauen in seinen älteren und erfahreneren Kollegen wiederholt erschüttert wird. Hat er damals wirklich den Falschen in den Knast gebracht?
    Das Buch ist interessanterweise auf 2 Ebenen geschrieben: die erste- der Kindsmord vor 15 Jahren, die 2.- die momentane Kindsentführung. Die Ermittlungen werden parallel geschildert, so dass der Leser ein enormes Defizit gegenüber den Polizisten hat- besonders, da aus Seiferts Perspektive geschrieben wird und Menkhoff so seine Geheimnisse hütet. Ab der Hälfte glaubt man, das ganze Gewirr überschaut zu haben und zu wissen, wer der Täter ist- nur um dann erneut gewaltig in die Irre geführt zu werden.
    Die Charakterentwicklung ist sehr gut gemacht und durchdacht: jeder handelt glaubhaft mit seinen Schwächen und Fehlern, Tugenden und Eigenschaften. Auch die Polizisten machen Fehler, erstaunen aber auch wieder mit ihren Ermittlungserfolgen. Die psychologischen Erklärungen zu Nicole sind sehr interessant und maßgeblich in den Storyverlauf eingeflochten. „Das Wesen“ war mein erster Strobel, doch bestimmt nicht mein letzter, und ich freue mich auf den nächsten Band.

  • Vor einiger Zeit waren wieder 100 Vorableseexemplare eines Thrillers zur Verlosung ausgeschrieben, der in mein Beuteschema passte.


    Der Klappentext


    „Ein kleines Mädchen stirbt, und der Hauptverdächtige wandert in den Knast - unschuldig? 15 Jahre später: Wieder verschwindet ein Kind, und der Albtraum beginnt von vorn - für die Ermittler und den Täter von damals. Ein verurteilter Psychiater und ein besessener Kommissar - ein erbittertes Psychoduell um Schuld und Rache.“


    klang vielversprechend und mit meinem Leseeindruck nach Konsum der Leseprobe, landete ich im Lostopf. Die Glücksfee war mir hold. Wenige Tage später hielt ich mein Exemplar von Arno Strobel "Das Wesen" in der Hand und konnte, nach Beenden von zwei anderen Rezensionsexemplaren, mit der Lektüre beginnen.


    Das Wesen


    1994 wird die vierjährige Juliane Körprich ermordet aufgefunden. Als Täter wird der Psychiater Dr. Joachim Lichner überführt und verurteilt. Für Kriminalkommissar Alexander Seifert war dieser Fall die erste Mordermittlung an der Seite von Kriminaloberkommissar Bernd Menkhoff. Damals spielte die Lebensgefährtin Lichners, Nicole Klement, bei der Überführung eine große Rolle. Später waren Nicole und Bernd einige Zeit ein Paar.


    2009 – Kriminalhauptkommissar Menkhoff, inzwischen mit Theresa verheiratet und Vater einer 5-jährigen Tochter, erhält kurz vor Dienstschluss einen anonymen Anruf, in dem von einem verschwundenen kleinen Mädchen die Rede ist. Als sein Partner, Kriminalhauptkommissar Seifert und er bei der angegebenen Adresse nach dem Rechten schauen, öffnet ihnen Dr. Lichner...


    Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem ein Häftling nach 13 Jahren, einem Monat und 10 Tagen aus der JVA Hagen entlassen wird. Der Mann verspürt eine unbändige Wut. Ein zu Unrecht Verurteilter?


    Kurze Zeit später erfahre ich durch die aus der Perspektive von Kriminalhauptkommissar Alexander Seifert erzählten Geschichte, dass es sich dabei um den Psychiater Dr. Joachim Lichner handelte, der vor mittlerweile zwei Jahren aus der Haft entlassen wurde.


    Sowohl Menkhoff, als auch Seifert sind entsetzt Lichner so plötzlich vor sich zu sehen, aber sind sie das auch aus der gleichen Motivation heraus? Menkhoff und Lichner liefern sich sofort heftig, zynische Wortgefechte, aus denen ich - noch bevor ich von Nicole Klement erfahre - schnell heraus lese, dass da eine Frau im Spiel war. Und obwohl mir als Leser der Kriminalhauptkommissar Bernd Menkhoff wesentlich sympathischer ist, als der ehemalige Psychiater, frage auch ich mich, ob damals wirklich alles mit rechten Dingen zuging.


    Ab jetzt wird mir die Geschichte erst einmal in zwei Handlungssträngen präsentiert. In Einem erfahre ich die aktuellen Ereignisse aus der Jetztzeit. Im Anderen erzählt Alex das, was 1994 vom Mord an der kleinen Juliane bis zu Lichners Verurteilung geschah.


    Alexander Seifert war damals ein Jungspund, der gerade dem erfahreneren Ermittler Menkhoff zugeteilt worden war. Und obwohl die beiden neben der beruflichen Partnerschaft mittlerweile auch eine tiefe Freundschaft verbindet, hatte er damals letzte Zweifel an Lichners Schuld. Diese Zweifel werden jetzt neu geweckt.


    In einem sehr flüssigen, gut lesbarem Stil führt mich der Autor durch die Handlung und spielt dabei ständig mit meinen Gefühlen. Er sät in mir heftige Zweifel, sowohl an der Schuld des Psychiaters, als auch an der Integrität des Kriminalhauptkommissars Menkhoff. Ich befinde mich bis zum nervenaufreibenden Showdown in einem ständigen Wechselbad.


    Mit Lichners Verurteilung endet die Vorgeschichte. Nun konzentriert sich alles auf die Jetztzeit. Bereits als die Handlungsstränge noch parallel laufen, ist eine stetige unterschwellige Spannung sprürbar. Doch so richtig atemlos fesselnd wird die Geschichte erst ab diesem Zeitpunkt. Der Plot steuert unaufhaltsam auf den Höhepunkt zu.


    Als Leser glaubt man zu diesem Zeitpunkt bereits die Lösung zu kennen und fiebert lediglich der Ergreifung von Täter und der Rettung des kleinen Mädchens entgegen. Doch dann wird alles noch einmal ganz anders.


    Arno Strobel


    hat seinen Psychothriller in 65 relativ kurze Kapitel eingeteilt. Jedes dieser Kapitel beginnt mit Datum und Uhrzeit. So weiß ich, besonders in der Phase, in der die Handlungsstränge noch nebeneinander laufen, immer genau, in welcher Zeit ich mich gerade befinde. Außerdem konnte man jedes Kapitel bequem zu Ende lesen, ohne einen der Handlungsstränge richtig zu unterbrechen. Ab der Mitte des Buches fällt es dann sowieso schwer, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen.


    Der 1962 in Saarlouis geborene und heute mit seiner Familie bei Trier lebende Autor, begann erst mit fast 40 Jahren zu schreiben und tut dies noch immer nebenberuflich. Hauptberuflich arbeitet er in Luxemburg und betreut IT-Projekte einer großen deutschen Bank.


    Strobel ist mit „Das Wesen“ – auch die Titelwahl erklärt sich im Buch – ein feiner Psychothriller gelungen, mit dem er sich auf Augenhöhe zu Autoren wie Sebastian Fitzek und Wulf Dorn begibt. Das Lesen dieser Geschichte hat mich jedenfalls dazu animiert, mir auch endlich seinen Debüt-Thriller „Der Trakt“ zu bestellen, der zwar schon lange auf meiner Merkliste herum dümpelt, sich diesen Platz aber bisher mit unzähligen anderen Büchern teilen musste. Noch steht er zwar im SuB...


    Ihr möchtet selbst mal kurz reinlesen?


    Eine vom Verlag bereitgestellte Leseprobe findet Ihr unter folgendem Link: http://www.fischerverlage.de/s…/LP_978-3-596-18632-7.pdf



    355 Seiten

  • Zum Inhalt:
    Vor 15 Jahren wurde ein kleines Mädchen entführt und umgebracht. Die Ermittler Menkhoff und Seifert kamen damals recht schnell auf die Spur des Psychiaters Lichner, der in der Nachbarschaft des Kindes wohnte. Menkhoff war absolut überzeugt von der Schuld Lichners, der sich äußerst merkwürdig verhalten hat und es wurden schließlich auch Beweise gefunden. Seifert hingegen hatte Zweifel, traute sich aber nicht, sich gegen seinen erfahrenen Kollegen zu behaupten. Eine mysteriöse Rolle spielte damals Lichners Lebensgefährtin Nicole, die Lichner erst ein Alibi gab, dann aber ihre Aussage änderte und ihn schwer belastete, was ihn für 13 Jahre hinter Gitter brachte.
    Nun ist Lichner seit einiger Zeit wieder auf freiem Fuß. Ein anonymer Anrufer meldet sich bei Menkhoff und behauptet, ein Kind sei entführt worden – als die Kommissare vor der angegebenen Adresse stehen, öffnet ihnen… Lichner! Dieser streitet jedoch ab, überhaupt ein Kind zu haben. Was für ein Spiel wird hier gespielt? Und wer führt die Regie?

    Meine Meinung:
    Die Geschichte wechselt anfangs immer zwischen der Handlung in der Vergangenheit und der Gegenwart, die kurzen Kapitel lassen sich schnell lesen und enden jeweils immer mit einem kleinen Cliffhanger, der den Leser geradezu zwingt, immer weiter zu blättern!
    Geschickt führt der Autor den Leser immer wieder auf neue Fährten, nie kann man sich sicher sein, wer nun der Täter gewesen ist und was richtig und was falsch ist.

  • Meine Meinung
    Das Wesen ist mein zweites Buch von dem Autor für mich. Sein Debüt "Der Trakt" hat mir ja schon super gefallen und ich habe ihn verschlungen.
    Dieses Buch ist wieder ein Psychothriller.
    Diesmal bedient der Autor zwei Handlungsstränge:
    -Gegenwart aus Sicht eines Polizisten der mit seinem Partner unterwegs ist
    -Vergangenheit 1994


    Beide Handlunggstränge werden aber aus derselben Perspektive betrachtet.
    Gerade diese Parrallelen, die so gleich und doch so untererschiedlich sind, machen das Buch zu etwas Besonderem.
    Es zieht einem beim Lesen in seinen Bann und die beiden Handlungsstränge, die abwechselnd gelesen werden, enthalten Cliffhanger, die es einem unmöglich machen, aufzuhören. Zum anderen bieten sie aber auch super ÜBerleitungen zu der anderen Zeit, der der jeweils andere Handlungsstrang spielt.
    Hier muß man konzentriert dranbleiben um die Details nicht zu vermischen.
    Der Autor, spielt, genau wie auch in seinem ersten Thriller, mti seinem Leser Katz & Maus: führt sie in die Irre, gibt ihnen widersprüchliche Details zum Knobeln.
    Quälend langsam, durch imemr wieder zugeworfenen kleinen Erkenntnishappen zieht der Kreis enger und die Lösung kommt immer mehr zu Tage.... aber dann kommt doch nochmal eine überraschende Wendung und der Autor macht einem mit der Auflösung quasie mit zwinckerndem Auge eine lange Nase!
    Super!!!! Solche Auflösungen mag ich!!!



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Kurzbeschreibung:


    Ein kleines Mädchen stirbt, und der Hauptverdächtige wandert in den Knast - unschuldig? 15 Jahre später: Wieder verschwindet ein Kind, und der Albtraum beginnt von vorn - für die Ermittler und den Täter von damals. Ein verurteilter Psychiater und ein besessener Kommissar - ein erbittertes Psychoduell um Schuld und Rache.

    Meine Meinung:


    Für mich war dieser Thriller der erste Roman von Arno Strobel und ich kann nur sagen: Ich bin begeistert! Nach dem Lesen habe ich mir sofort "Der Trakt" und "Das Skript" bestellt, sein neues Buch "Der Sarg", welches im nächsten Jahr erscheint, ist ebenfalls direkt auf meine Wunschliste gewandert.


    In "Das Wesen" geht es um den verurteilten Psychiater Joachim Lichner, der wegen der Ermordung eines kleinen Mädchens 13 Jahre im Gefängnis verbracht hat, und den Kriminalkommissar Bernd Menkhoff, der Lichner 1994 in dem Mordfall überführt hat.


    2009 verschwindet dann wieder ein Kind und die Spur führt Kommissar Menkhoff und seinen Partner Kommissar Seifert erneut zu Dr. Lichner, der jedoch seine Unschuld beteuert...


    Der Leser folgt in diesem Thriller abwechselnd zwei polizeilichen Ermittlungen auf zwei verschiedenen Zeitschienen, erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Kommissar Seifert. Zum einen erfährt man alles über den Fall aus dem Jahr 1994 und wie es dazu kam, daß Dr. Lichner zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Zum anderen findet man sich im Jahr 2009 wieder und folgt dort den aktuellen Ermittlungen.


    Die beiden Kommissare könnten eigentlich nicht unterschiedlicher sein: Kommissar Menkhoff ist eher ein arroganter, unbeherrschter und aufbrausender Typ, mit teilweise zweifelhaften Ermittlungsmethoden. Er hält hartnäckig an seiner Meinung fest, ohne andere Sichtweisen auch nur in Betracht zu ziehen, was es mir schwer gemacht hat, Sympathien für ihn zu entwickeln. Sein Partner Kommissar Seifert ist eher ein ruhiger und nachdenklicher Charakter, den ich sehr gern mochte. Er hat Zweifel an Bernd Menkhoffs Ermittlungsergebnissen, hält ihm aber trotzdem fast uneingeschränkt den Rücken frei.


    Dr. Joachim Lichner hat bei mir von Anfang an eine Gänsehaut verursacht, seine sarkastische und herablassende Art war mir einfach zuwider. Die Spannungen zwischen ihm und Kommissar Menkhoff waren im ganzen Buch fast greifbar und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie sich das "Duell" zwischen den Beiden entwickeln wird.


    Arno Strobel baut von Kapitel zu Kapitel so viel Spannung auf, daß ich das Buch teilweise nicht mehr aus der Hand legen konnte. Besonders die letzten 150 Seiten haben mir den Atem geraubt, bis zum großen Showdown. Zwischendurch wird man als Leser immer wieder auf falsche Fährten geführt und mit der letztendlichen Auflösung hatte ich absolut nicht gerechnet.

    Fazit:


    Wer einen spannenden und unblutigen Thriller sucht, mit vielen unerwarteten Wendungen, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen. Schwierig waren für mich persönlich nur die Szenen, in denen es um Kindesmissbrauch ging. Die Schilderungen haben mich teiweise so mitgenommen, daß ich insgesamt 4 von 5 Sternen vergeben möchte.

  • Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber es war ein wirklich spannender Thriller. Schnell zu lesen und fesselnd. Wenn ich auch zugeben muss, dass ich den Vorgänger "Der Trakt" noch spannender fand :wink:

  • Die Aachener Kripo bekommt den anonymen Hinweis, dass ein kleines Mädchen entführt wurde.
    Die Kommissare Seifert und Menkhoff übernehmen den Fall und erleben dabei eine große Überraschung: Der Vater des vermissten Kindes ist niemand anderes als Dr. Joachim Lichner, ein Psychiater, der 16 Jahre zuvor wegen Mordes an einem kleinen Mädchen verurteilt wurde.
    Die Kommissare hatten damals den Fall bearbeitet und Zweifel von damals kommen wieder hoch.
    Nachdem ich „Der Trakt “ von Arno Strobel schon gut fand, habe ich mich schon auf weitere Bücher gefreut.
    „Das Wesen“ war das zweite Buch von ihm, das ich gelesen habe. Es ist wie das vorherige gut geschrieben und dank der kurzen Kapitel zügig zu lesen.
    Leider hat sich im zweiten Thriller keine wirklich Spannung eingestellt. Die Geschichte plätschert so dahin und wird 1/3 vor Schluss langsam interessanter und temporeicher.
    Die Auflösung war ok, aber jetzt auch nicht komplett überraschend.
    Was mir aber die Lesefreude sehr geschmälert hat, waren diese beiden unausstehlichen Kommissare.
    Menkhoff ist einer der unsympathischsten Protagonisten, der mir je in einem Buch begegnet ist. Er ist aufbrausend, aggressiv, verbohrt, herrisch und alles andere als ein kompetenter Polizist/ Ermittler.
    Seifert, sein jüngerer Kollege, ist wie Menkhoffs kleines Äffchen und traut sich nie seine Meinung und Bedenken laut zu äußern. Ohne Rückgrat wagt er es nicht seinem ach so tollen Kollegen die Meinung zu sagen und kuscht aus Ehrfurcht vor ihm. Man kann diese Eigenschaft vielleicht als Spannungselement sehen, weswegen Seifert immer mindestens 50 Seiten braucht, um mal wirklich zu Wort zu kommen oder Menkhoff die Stirn zu bieten. Dieses Hinauszögern ging mir aber so sehr auf die Nerven, dass ich für Seifert auch nur Unverständnis entwickeln konnte.
    Die beiden schrecken dann auch nicht vor illegalen Ermittlungsmethoden zurück und sind für mich ein absoluter Totalausfall.
    Hätte ich von Strobel noch kein Buch gelesen, wäre das hier das erste und letzte von ihm. Da ich aber „Der Trakt“ gut fand und seinen Schreibstil und seine Ideen mag, werde ich noch weitere Bücher von ihm lesen. Ob ich aber die weiteren Fälle von Menkhoff und Seifert lesen werde, bezweifle ich nach diesem ersten Fall der beiden stark, da diese Charaktere mir das Lesen deutlich erschwert haben und ich nur noch froh war, als es endlich zu Ende war.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Zum Inhalt wurde ja schon alles gesagt, das erspare ich mir deshalb.


    Es war mein erster Strobel und ich hatte ziemlich hohe Erwartungen. Die wurden aber leider nicht erfüllt. Kapo hat es so ziemlich auf den Punkt gebracht:

    Irgendwie fand ich alles an dem Buch "ok", aber so richtig vom Hocker hat mich nichts gerissen. Weder die Story, noch die Personen und auch die Auflösung nicht. Es war zwar nichts dabei, das ich jetzt als schlecht bezeichnen würde, aber irgendwas hat mir bei "Das Wesen" definitiv gefehlt. Als positivsten Aspekt möchte ich den Schreibstil von Arno Strobel nennen, denn der war genau richtig für diese Art von Buch und die Geschichte ließ sich schön flüssig lesen und ich hatte das Buch in 2 Tagen durch.

    Ich habe das Buch heute an einem Tag durchgelesen. Mein Hauptantrieb war allerdings, dass ich endlich erleben wollte, wie dieser unprofessionelle und unsagbar unsympathische Bernd Menknhoff endlich einen auf den S... (Sorry) bekommt. Ich habe selten so viel Antipathie für einen Ermittler entwickelt, wie in diesem Fall. Stellenweise konnte einem der Hauptverdächtige fast leid tun.
    Und die Auflösung? Die war auch vorhersehbar. Schade.
    Positiv: die Spannung war schon vorhanden und Strobels Stil ist schon gut. Wie gesagt: ich habe das Buch heute mal eben an einem Tag durchgeschmökert. Aber ich werde mir den nächsten Thriller von ihm sicher nicht gleich antun.
    Für eine ordentliche und gut erzählte Story ohne große Überraschungen und mit einem mehr als unsympathischen Ermittler gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Mein Hauptantrieb war allerdings, dass ich endlich erleben wollte, wie dieser unprofessionelle und unsagbar unsympathische Bernd Menknhoff endlich einen auf den S... (Sorry) bekommt. Ich habe selten so viel Antipathie für einen Ermittler entwickelt, wie in diesem Fall.

    Dann solltest Du die Fortsetzung "Der Sarg" lieber nicht lesen, denn dort wird Merkhoff, auch wenn man es sich fast nicht vorstellen kann, noch unsympathischer. :wink:

  • Dann solltest Du die Fortsetzung "Der Sarg" lieber nicht lesen, denn dort wird Merkhoff, auch wenn man es sich fast nicht vorstellen kann, noch unsympathischer. :wink:

    Okay - Danke für die Warnung. Das kann und will ich mir tatsächlich nicht vorstellen :roll: der war mir so unsympathisch, dass ich seinen Namen gleich mal total falsch geschrieben hab :pale: peinlich...

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Psychiater Lichner wurde wegen des Mordes an einem kleinen Mädchen zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Einige Zeit nach seiner Entlassung erhält der damals ermittelnde Beamte Menkhoff einen Anruf, dass erneut ein kleines Mädchen verschwunden ist. Der Fall ist für Menkhoff klar: Lichner wurde rückfällig. Doch bei der Suche nach dem Kind tauchen immer mehr Rätsel und Ungereimtheiten auf. Und für Menkhoffs Partner Seifert mehren sich plötzlich die Zweifel. Selbst der Tod des kleinen Mädchens vor vielen Jahren scheint unerwartete neue Fragen aufzuwerfen. Ging damals wirklich alles mit rechten Dingen zu?
    Die Geschichte beginnt mit einem interessanten Kniff: Beide Geschehnisse (der Tod eines kleinen Mädchens vor vielen Jahren und das Verschwinden eines weiteren in der Gegenwart) werden parallel in knappen Kapiteln aus der Sicht Seiferts erzählt, sodass das Heutige immer rechtzeitig durch das Vergangene ergänzt wird. Dies liest sich, wie auch die weitere Geschichte, durchweg spannend, doch immer wieder hapert es am logischen Aufbau. Ein hochgelobter Beamter verrennt sich so in eine Meinung und lässt alles andere außer Acht? Lässt jegliche Professionalität vergessen und seinen Agressionen fast ungehemmt freien Lauf? Ich weiß nicht, ich weiß nicht... Auch das Ende, das durchaus überraschend ist, wirkt streckenweise sehr konstruiert - vielleicht war die überraschende Wendung schlicht und einfach etwas zu groß geraten?
    Wie auch immer, spannend war das Buch trotzdem :wink:

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Meine Meinung:
    Dieses hin und her von 1994 zum Jahr 2009, kann schon anstrengend sein, weil man sich die ganze Zeit konzentrieren muss. Besonders wenn man das Buch mal für längere Zeit weggelegt hat.
    Was mir gut gefällt ist, dass man bis zum Ende nicht weiß wer an dem Ganzen Schuld ist und man schon versucht mit zuraten wer es sein könnte.
    Nervig sind für mich die ständigen Wutausbrüche von Menkhoff, die zu häufig vorkommen und einfach übertrieben sind.
    Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne


    Deine Meinung unterschreibe ich voll und ganz! Auch mir ist das Hin und Her zwischen den zwei Jahren nicht immer ganz so leicht gefallen, obwohl ich irgendwann gemerkt habe, dass es gar nicht so wichtig war in welchem Jahr man war, und ich mich etwas entspannt habe beim Lesen und besser vorran kam. Aber auch Kapos Meinung kann ich unterschreiben, an den Trakt kommt das Wesen nicht ran.
    Auch von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , da mich das Ende, obwohl man ahnen konnte und auch irgendwie schon auf der richtigen Spur war, dann doch noch überrascht hat.