Lewis Carroll - Alice im Wunderland (ab 26.10.2010)

  • Ich musste als Bücherliebhaberin schon nach den ersten Sätzen schmunzeln, Alice mag keine Bücher ohne Bilder und Gespräche ;-)


    Ansonsten kann ich mich dem Zitat gegen Ende des Kapitels schon etwas anschließen ("Das sonderbare Kind gab nämlich gerne vor, aus 2 Mädchen zu bestehen").
    Zum einen macht sie sich gar keine großen Gedanken um ihr Handeln, oder was sie erlebt, z.B. das sprechende Kanninchen, oder der zeitlupen Fall im Bau. Sie zeigt hier weder Anzeichen von Angst, noch Sorge.
    Auf der anderen Seite beschaut sie sich die Flasche mit der Flüssigkeit genau, ob nicht doch irgendwo etwas von Gift steht und sie überlegt genau was passieren würde, wenn sie zu viel wächst, oder schrumpft.


    Vielleicht soll dieses wankelmütige Verhalten unterstreichen in welcher Entwicklungsphase sie sich befindet? Mit 7Jahren beginnt für sie wohl der Schulalltag, ohjeh ich spekuliere jetzt schon so viel :-P

  • Chapter 1 - Down the rabbit-hole


    So, ich hab das erste Kapitel jetzt auch gelesen - und bin sehr erleichtert, dass ich alles verstehe. Das Englisch ist nicht schwer, und die paar Wörter, die ich nicht kenne kann man sich leicht aus dem Zusammenhang erschließen. :D


    Am Anfang war ich ziemlich überrascht, wie schnell es zur Sache geht. Schon in den ersten drei oder vier Sätzen taucht das Kaninchen auf und kurze Zeit später fällt Alice in das Loch.

    Ich musste als Bücherliebhaberin schon nach den ersten Sätzen schmunzeln, Alice mag keine Bücher ohne Bilder und Gespräche ;-)

    :D Ja! So gings mir auch!


    Ich finde es auch sehr amüsant, über was Alice sich so Gedanken macht: Sie holt ein Marmeladenglas aus dem Regal, hat aber Angst es fallen zu lassen, weil sie damit vielleicht jemanden treffen könnte. Oder dass ihre Familie sie ab jetzt wohl für ziemlich mutig halten würde, da nach dem Sturz in den Kaninchenbau, ein Sturz von der Treppe gar nichts wäre.


    Dann denkt sie ja an ihre Katze Dinah. Wie wird dieses "do cats eat bats, do bats eat cats" bei dir übersetzt? Weil "Essen Katzen Fledermäuse" ist ja kein schöner Reim...

    Auf der anderen Seite beschaut sie sich die Flasche mit der Flüssigkeit genau, ob nicht doch irgendwo etwas von Gift steht und sie überlegt genau was passieren würde, wenn sie zu viel wächst, oder schrumpft.

    Fand ich sehr vorbildlich, dass sie sich die Flasche erst mal genau angeschaut hat. :wink:
    Aber gleichzeitig auch leichtgläubig. Nur weil nicht draufsteht, dass kein Gift drin ist, könnte ja trotzdem welches drin sein... Naja, aber sie ist ja auch erst sieben.

    Vielleicht soll dieses wankelmütige Verhalten unterstreichen in welcher Entwicklungsphase sie sich befindet? Mit 7Jahren beginnt für sie wohl der Schulalltag, ohjeh ich spekuliere jetzt schon so viel :-P

    Oh, interessanter Gedanke! Daran hab ich gar nicht gedacht!

  • Schön deinen Post zu lesen :)


    Mhm, die Übersetzung lautet bei mir "Fressen Katzen gerne Fledermäuse? Fressen Katzen gerne Fledermäuse? Fressen Fledermäuse gerne Katzen?"
    Morgen gehts dann weiter - Juchuuuuuu!


    Freitag und Samstag weiß ich nicht genau ob ich schreiben kann, weil wir da nach Berlin fahren wollen und ich nicht weiß wie ich ins Internet komme, aber ich versuchs natürlich.

  • In diesem Kapitel wird die arme Alice völlig von ihren Emotionen übermannt:


    Sie freut sich über ihr rasches wachsen und macht sich sogar darüber lustig ("Mal schauen: ich will ihnen jeden Weihnachten ein Paar neue Stiefel schenken."), kurz darauf schwenkt sie um und beginnt zu weinen, weil sie nun zu groß ist.
    Irgendwie scheint sie nicht beides haben zu können, den Schlüssel für die Tür, oder durch diese passen.


    Amüsant finde ich ihre Versuche sich zu erklären, was ihr hier passiert.
    Sie ist nicht mehr sie selbst und überlegt wer sie sein könnte.
    Herrlich wie sie die einzelnen Personen durchgeht, nein die kann ich nicht sein, die ist ja "blöd". Doch dann fallen ihr die simpelsten Dinge nicht mehr ein ;-)


    Es wird immer wieder auf Schulwissen verwiesen, egal welches Fach (Erdkunde, Geschichte, Mathe, Sprachen,...).


    Mit der Maus hatte ich richtig Mitleid, die wurde ja mit Gerede überhäuft...
    Sie redet, denkt dann erst über ihren Fauxpas nach und entschuldigt sich sofort, aber macht den gleichen Fehler sofort noch mal (Katze-Hund).


    Eine Frage bleibt für mich, können Papageien und Adler schwimmen???

  • Herrlich fand ich die Äußerung der Maus "Das Trockenste was mir einfällt" und dann beginnt sie eine wirklich langweilige/trockene Erzählung.
    Das anschließende Wettrennen mit dem planlosen durcheinander Gelaufe, passt irgendwie zu diesem "chaotischen" Kapitel, aber immerhin sind dadurch alle getrocknet.


    Alice hat aus ihren erlebnissen mit der Maus anscheinend nichts gelernt, denn sie schafft es wieder jemanden zu verschrecken wenn sie von ihrer Katze spricht.
    Hier sind es eben die Vögel.
    So beginnt sie erneut zu weinen....


    Für meinen Geschmack gab es hier zu viel Geplapper, dem ich nicht wirklich viel Sinn entnehmen konnte :-(

  • Chapter 2 - The pool of tears


    Ich fand es auch sehr lustig, wie Alice darüber nachdenkt, dass sie in Zukunft wohl sehr freundlich zu ihren Füßen sein muss, da sie sonst wohl nicht mehr dort hinlaufen würden wo Alice möchte. Und dass sie sich überlegt, wer sie wohl sein könnte, da sie in dieser Verfassung wohl kaum Alice sein kann.
    Oder später dann als sie sich darüber Gedanken macht, wie man wohl eine Maus am besten anspricht.


    Was ich etwas schade fand, ist, dass ich das Gedicht "How doth the little crocodile" nicht kenne. Das ist bestimmt ein typisches Gedicht, welches alle Kinder in ihrer Schulzeit mal auswendig lernen müssen...


    Sie tut mir aber echt leid, erst ist sie zu groß um durch die Tür in den schönen Garten zu kommen und dann klein genug, aber der Schlüssel ist noch auf dem Tisch. Wirklich ärgerlich.


    Hmm, bei einem Adler kann ich mir gut vorstellen, dass er schwimmen kann... Aber ein Papagei? :D

  • Chapter 3 - A caucus-race and a long tale


    Da musste ich erst einmal googeln, was ein "caucus-race" genau ist :D - eine Sitzung, hab ich dann herausgefunden! :wink:
    Sehr komisch, dass sie dann wirklich anfangen zu rennen, also dieses "race" wörtlich nehmen.
    Allgemein find ich den Sprachwitz sehr gelungen... ich kann mir nur nicht vorstellen, wie sie das in deiner Übersetzung gemacht haben:

    Zitat

    "Mine is a long and sad tale", said the mouse, turning to Alice, and sighing. "It is a long tail, certainly", said Alice, looking down with wonder at the mouse's tail, " but why do you call it sad?"

    Herrlich fand ich die Äußerung der Maus "Das Trockenste was mir einfällt" und dann beginnt sie eine wirklich langweilige/trockene Erzählung.


    Für meinen Geschmack gab es hier zu viel Geplapper, dem ich nicht wirklich viel Sinn entnehmen konnte :-(

    Jaaa, da hab ich auch lachen müssen, und was danach kam fand ich wirklich langweilig.
    Alice im Wunderland ist ja ursprünglich als Kinderbuch angelegt, oder? Ich denke das ganze 3. Kapitel ist eher anschreckend für Kinder, weil es doch ziemlich langweilig ist, was die Maus da erzählt.
    Ich fand es trotzdem sehr amüsant, wie der Papagei und die Ente immer dazwischen reden.


    Und wieder fängt sie mit ihrer Katze an :D



    Also macht nichts, wenn du nichts schreiben kannst, kannst ja dann nachholen :) hatte gestern auch so viel zu tun, da hab ich das 2. Kapitel auch eben erst reingeschrieben!

  • Ohne Nachzufragen und freundlich wie sie ist beschließt sie dem Kaninchen zu helfen.
    Gleichzeitig zieht sie Paralellen zu ihrer Dinah, wie es denn wäre von ihr Befehle anzunehmen (hatte ein bisschen das Gefühl als würde sie sich wirklich mit dem Gedanken anfreunden).


    Im Haus findet sie schließlich was sie sucht, doch anstatt sich zu freuen und alles abzuliefern, lässt sie sich mal wieder von einer Flasche anziehen.
    Sie weiß genau, dass mit iht wieder etwas komisches passieren wird, trotzdem trinkt sie ohne Scheu.
    Prommt erhält sie die Quittung: Sie wächst, wächst und wächst, dass wollte sie zwar, aber nicht so viel :-(


    Sie wünscht sich wieder zu Hause zu sein, äußert gleichzeitig großes Interesse an allem was ihr hier bis jetzt geschehen ist.
    Der Wunsch nach Neuem/Unbekannten siegt über die Normalität/Realität.
    Nachdem sie es endlich geschafft hat wieder kleiner zu werden, setzt sie ihre Entdeckungsreise ins Unbekannte fort.


    Zum Schmunzeln waren für mich ihre Vorstellung ein Buch über ALL DAS zu schreiben, Lewis Carroll war wohl schneller ;-)

  • Hier noch meine Übersetzung aus dem 3.Kapitel:


    ""Ach", seufzte die Maus zu Alice gewandt,"das ist ein langer Rattenschwanz von soviel Traurigem." "Natürlich hast du einen langen Schwanz!" rief Alice und sah bewundernd auf den Mauseschwanz. "Aber du bist doch eine Maus! Und warum sagst du, daß er tarurig ist?" "

  • Hallo! Und wie war es in Berlin? :D
    Ich dachte, ich warte einfach mit dem reinschreiben, bis du wieder da bist...


    Chapter 4 - The rabbit sends in a little bill


    Nachdem die merkwürdige Gruppe um die Maus verschwunden ist, taucht das Kaninchen wieder auf und sucht nach seinem "fan and a pair of white kid gloves" (da hab ich wieder das Wörterbuch gebraucht, er sucht also entweder seinen Anhänger oder Fächer und seine Handschuhe :wink: )
    Er verwechselt Alice mit seiner Haushälterin und schickt sie nach Hause um ihm welche zu bringen, und Alice die so perplex ist tut das dann auch.


    Und dort, im Haus des Kaninchens, entdeckt sie wieder eine Flasche. Dieses Mal ist sie allerdings nicht so vorsichtig (vorher hat sie ja immerhin überprüft, ob ein Giftzeichen darauf ist) und trinkt einfach einfach davon.
    Wie du schon geschrieben hast, die Neugier siegt über die Vorsicht. Sie denkt sich, dass wohl wieder etwas merkwürdiges passieren wird und trinkt einfach davon.
    Und wieder wächst sie.
    Ich fand es sehr amüsant, wie sich das Kaninchen und Pat über den Arm unterhalten, der plötzlich aus dem Fenster hängt, und dann Bill rufen, der durch den Kamin kommen soll.


    Schließlich schafft sie es doch wieder klein zu werden - genau im richtigen Augenblick. Aber ihre logik ist doch etwas komisch:

    Zitat

    If I eat one of these cakes, it's sure to make some change in my size; and as it can't possibly make me larger, it must make me smaller, I suppose.

    Nur weil sie nicht mehr in das Zimmer passt, bedeutet das ja nicht, dass sie nicht noch größer werden kann. Aber sie ist ja auch erst 7 und wahrscheinlich kann sie sich einfach nichts größeres vorstellen...


    Als sie dann im Wald ist, überlegt sie sich, dass sie jetzt erst einmal ihre richtige Größe zurück haben möchte und dann in den schönen Garten möchte. Sie denk schon gar nicht mehr daran nach Hause zu kommen!

  • Was mir eben noch zu Kapitel 4 einfällt: Die Überschrift lautet ja "The rabbit sends in a little bill" - Also er schickt quasi eine Abrechnung/Bestellung rein - aber es ist dann eine Eidechse namens Bill. Ich mag Carrolls Sprachwitz immer mehr! :D





  • So kleine Sprachwitze entgehen mir mit der deutschen Übersetzung einfach :-(
    Aber schön sie dann hier von dir zu lesen!

  • So kleine Sprachwitze entgehen mir mit der deutschen Übersetzung einfach :-(
    Aber schön sie dann hier von dir zu lesen!

    Ja, das ist schade! Aber das ist denk ich öfter das Problem von Übersetzungen...


    Chapter 5 - Advice from a caterpillar


    Auf einem Pilz trifft Alice eine Raupe, von der sie gefragt wird, wer sie ist. Diese einfache frage, auf die sie eigentlich mit "Ich bin Alice", antworten könnte, macht ihr große Probleme.
    Die dauernde Änderung ihrer Körpergröße verwirrt sie anscheinend so sehr, dass sie davon ausgeht, sie müsste auch ihren Charakter usw. geändert haben. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, noch die gleiche Person zu sein, wie vor ihrem Fall in den Kaninchenbau.


    Die Raupe lässt sie ein Gedicht aufsagen, dass sie wie bei diesem "How doth the little crocodile" falsch aufsagt. Ich finde es wieder sehr schade, dass ich das Gedicht nicht im Original kenne...


    Schließlich gibt ihr die Raupe den Tipp, dass der Pilz, ihre Körpergröße ändern kann. Die eine Seite macht sie größer, die andere kleiner.

  • Ein riesen Selbstfindungsprozess, finde ich.


    Verbale Rechtfertigungsversuche vor der Raupe und der Taube.
    Und dieses ständige ein bisschen Pilz hier, ein bisschen Pilz da um ihre Größe zu regulieren, erinnert mich an den heutigen Gewichtswahn ;-)


    Dann hat sie ENDLICH ihre normale Größe wieder - JUHUHUUUUUUUUUUUU
    Doch was passiert: Sie findet ein kleines Häuschen und weil ihre Neugier so groß ist, schrumpft sie sich selbst wieder...


    Wo mag diese Unentschlossenheit und ihr Wankelmut sie noch hinführen?

  • Und dieses ständige ein bisschen Pilz hier, ein bisschen Pilz da um ihre Größe zu regulieren, erinnert mich an den heutigen Gewichtswahn ;-)

    Stimmt, da hast du recht! Darauf bin ich gar nicht gekommen.

  • Irgendwie raubt die Arbeit mir im Moment zu viel Zeit tut mir leid, aber ich werde versuchen die Tage die der Büchertreff geschlossen ist zu nutzen um ein bisschen vorzulesen :-)


    Zurück zu Alice:
    Sie verstrickt sich in eine Diskussion mit dem Froschlakain, eigentlich sucht sie nur einen Weg ins Haus.
    Es finden sich viele köstlich Becshreibungen von Alice´s Seite aus, z.B. "er schaut dümmlich in den Himmel" , "naseweise Geschöpfe" , "er ist ein vollkommener Idiot" :D
    Auch wie sie sich selbst erklärt warum er sie beim Sprechen nicht anschaut, lässt mich grinsen "Er sah die ganze Zeit über, während er sprach, in den Himmel hinauf, was Alice wirklich sehr unhöflich fand. "Aber vielleicht kann er nichts dafür, denn seine Augensind sehr weit oben auf seiner Stirn.""


    Schließlich öffnet sie einfach die Tür und geht hinein.
    Hier frage ich mich, ob sie aus reiner Höflichkeit geklopft hat, damit ihr jemand öffnet, oder ob sie gar nicht auf die Idee kam auszuprobiern ob die Tür offen ist....


    Im Haus trifft sie nur auf, in ihren Augen unhöfliche/unmögliche Menschen und ist froh, als sie mit dem Baby flüchten kann. Doch ist das Baby gar kein Mensch, sondern ein Ferkel.
    Auch das überascht Alice nicht groß, im Gegenteil, sie denkt sich "Das wäre in einigen Jahren ein furchtbar häßliches Kind geworden; aber für ein Ferkel ist es eigentlich recht hübsch, finde ich." So ist es doch besser ein Schwein zu sein :wink:


    Die Erklärung der Grinsekatze, dass hier alle verrückt wären und auch ihr plötzliches Verschwinden/Wiedererscheinen nimmt Alice auch locker hin.
    Sie scheint sich wirklich schnell an neue Gegebenheiten zu gewöhnen.
    Vor dem Haus des Märzhasen wird mit Hilfe des Pilzes noch mal schnell ein bisschen gewachsen und weiter kann es gehen...