Rick Yancey - Der Monstrumologe/ The Monstrumologist

  • Kurzmeinung

    Regenmann
    düster, blutig, eklig und trotzdem unterhaltsam. Triggergefahr aufgrund der plastischen Schilderungen
  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Plump&schlicht,kaum Spannung,dafür Ekel&Drastik.Langweilig ausführlich beschrieben,Handlung statisch,Charaktere lahm.
  • Originaltitel: The Monstrumologist


    Buchreihe:
    1. Der Monstrumologe
    2. The Curse of the Wendigo (bisher nur auf Englisch erhältlich)


    Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    1888: Der Junge Will Henry ist ein Waisenkind und arbeitet als Assistent des kauzigen Dr. Warthrop. Der gute Doktor hat sich auf ein ganz besonderes Gebiet spezialisiert: Er ist Monstrumologe, das heißt, er studiert Monster und macht Jagd auf sie. Eines Abends kommt ein Grabräuber zu Will und dem Doktor ins Labor. Er hat einen schrecklichen Fund gemacht: eine Leiche, in die sich ein Monster verbissen hat. Der Doktor weiß, diese Monsterart ist äußerst gefährlich, da sie Menschen tötet. Und die einzigen, die nun zwischen diesen Bestien und den Menschen stehen, sind der Doktor und der kleine Will

    Handlung:

    Vor einem Jahr sind die Eltern des 12jährigen Will Henry bei einem Feuer ums Leben gekommen. Die beiden waren angestellt beim seltsamen Dr. Warthrop. Wills Vater war der Assistent des Doktors und ihm und seinen Forschungen regelrecht verfallen, während Wills Mutter seinen Haushalt geführt hat und ihm gegenüber alles andere als positiv eingestellt war. Nach deren Tod nahm Dr. Warthrop den Jungen unter seine Fittiche und er wurde zum offiziellen Nachfolger seines Vaters.
    Dr. Warthrop ist allerdings kein normaler Doktor, sondern ein sogenannter Monstrumologe. Zum besseren Verständnis dieser Tätigkeit, hier die Beschreibung, die auf der Innenseite des aufklappbaren Covers angebracht ist:


    Monstrumologie:
    1. Das Studium von Kreaturen, die sich dem Menschen gegenüber grundsätzlich böswillig verhalten und deren Existenz von der Wissenschaft nicht anerkannt ist. Meist handelt es sich um Wesen, die man dem Reich der Mythen und Legenden zurodnet
    2. Die Jagd auf solche Lebewesen …


    Eines Nachts bekommen die beiden Besuch vom Grabräuber Erasmus Gray, der ein großes, in Sackleinen gewickeltes „Paket“ abgibt. Darin befinden sich ein totes Mädchen, an dem sich ein sogenannter Anthropophagus festgekrallt hat. Dies ist ein kräftiges, vom Körperbau her gesehen, dem Menschen ähnelndes Wesen, das keinen Kopf besitzt, dessen Augen und Mund inclusive vieler sehr scharfer Zähne allerdings im Oberkörper platziert sind. Das Problem ist, dass es diese sehr gefährliche und gefrässige Art von Monster eigentlich auf dem amerikanischen Kontinent gar nicht geben dürfte. Nach gründlicher Untersuchung des toten Monsters, das an der Perlenkette der Toten erstickt ist, begeben sich Dr. Warthrop und Will Henry zusammen mit dem Grabräuber Erasmus Gray auf eine gefährliche Expedition zu dem Friedhof auf dem Gray seinen „Fund“ mitgenommen hatte um das Geheimnis der Monster zu lüften. Wo kommen sie her und wie viele sind es? Sie werden dort Zeuge eines entsetzlichen Ereignisses! Dr. Warthrop will nicht aufgeben und der Sache auf den Grund gehen. Weitere Nachforschungen führen ihn und seinen jungen Assistenten zurück in die Vergangenheit, zu rätselhaften Vorkommnissen im Leben des Vaters des Monstrumologen…


    Meine Meinung:
    Dass dieses Buch offiziell unter "Jugendliteratur" geführt wird und "ab 14" empfohlen wird, ist eigentlich gar nicht so selbstverständlich. Wenn man das Cover betrachtet, sich die Kurzbeschreibung durchliest und auch noch die Tatsache berücksichtigt, dass ein 12jähriger Junge die Hauptperson ist, könnte man meinen, einer "harmlosen" Kinderfantasy-Geschichte im Sinne von Harry Potter oder Tintenherz beizuwohnen. Dem ist allerdings nicht so:


    Das Buch steht in Sachen Brutalität und Blutvergießen einem lupenreinen Horrorroman in nichts nach. Zudem sind einige wirklich deftige Ekelszenen dabei, die man sich, wenn man einen schwachen Magen hat, nicht unbedingt während des Frühstücks genehmigen sollte. Solche Szenen reihen sich zwar nicht blindlings aneinander wie bei einem Laymon-Buch, treten aber trotzdem regelmäßig auf, was für mich der Hauptgrund ist, dass ich "Der Monstrumologe" nicht in Teenager-, geschweige denn in Kinderhände geben würde.


    Ein weiterer Grund, das Buch nicht automatisch als Kindergeschichte abzukanzeln, ist der Schreibstil: Dieser ist sehr anspruchsvoll und atypisch für ein Jugendbuch geraten, und an manchen Stellen kamen mir fast Worte wie "poetisch" oder "philosophisch" in den Sinn. Dies passt allerdings wunderbar zu der Zeit, in der die Handlung angesetzt ist, zum Ende des 19. Jahrhunderts. Auch der Wortschatz, den Rick Yancey benutzt hat, ist kein alltäglicher und ich musste einige Male nach der Bedeutung von Wörtern suchen.


    Die Zielgruppe würde ich folgendermaßen definieren: Für Kinder nicht geeignet, reine Anhänger von Erwachsenenliteratur könnten auch enttäuscht sein. Für Erwachsene, die sich unter anderem auch an Jugendliteratur erfreuen können (und zu dieser Gruppe gehöre ich und spontan würden mir auch eine Menge Büchertreffler einfallen :wink: ), ist "Der Monstrumologe" allerdings perfekt geeignet.


    Ein ganz großes Lob hat sich Rick Yancey in der Charakterisierung seiner Hauptpersonen verdient. Allen voran der Monstrumologe Dr. Pellinore Warthrop, den immer eine etwas düstere, depressive und scheinbar humorlose Aura umgibt. Das Wort "scheinbar" deshalb, weil er mich in seinen vielen zerstreuten und wirren Momentan an Doc Brown aus den Zurück-in-die-Zukunft-Filmen erinnert hat und ich mich über diese Szenen sehr gut amüsiert habe. Auch sein junger Assistent Will Henry, der die Geschichte in der Ich-Form erzählt, allerdings als Erwachsener, ist eine tolle und ausdrucksstarke Person und ein Sympathieträger wie er im Buche steht.


    Rick Yancey spielt sehr viel mit klassischen Gruselelementen: alte Friedhöfe, dunkle Wälder, eine heruntergekommene Irrenanstalt, das Labor eines scheinbar durchgeknallten Doktors und viele weitere schaurige Plätze bringen eine unvergleichliche Atmosphäre und machen "Der Monstrumologe" zum genau richtigen Buch für die kalte Jahreszeit, um aus der Sicherheit des heimischen Wohnzimmers, gehüllt in eine warme Decke, den amüsant-düsteren Abenteuern des ungleichen Duos beizuwohnen.


    Plumper oder allzu offensichtlicher Humor ist nur spärlich vorhanden. Allerdings ergibt sich oft aus den tollen und an vielen Stellen ironischen Dialogen eine Komik, die genau nach meinem Geschmack war. Vor allem über das zum Running Gag werdende "Mach fix, Will", das der Doktor seinem Assistenten bei jeder möglichen und unmöglichen Aufgabe, die er ihm stellt, zuruft, sogar wenn er langsam und behutsam vorgehen soll, musste ich oft lachen.


    Ein gelunger Gag ist zudem noch, dass es eigentlich eine "Geschichte in der Geschichte" ist. Prolog und Epilog wurden von Rick Yancey in der Ich-Form verfasst, der sich somit selbst in die Handlung einbringt, aber dazu möchte ich nicht mehr verraten.


    Zusätzlich erwähnenswert ist die Optik des Buches. Zum wunderschönen Cover in Holzschnitt-Optik gesellen sich noch weitere tolle Bilder im gleichen Stil, auf die man im Laufe der Geschichte trifft. Auf vielen Seiten wurden dann noch einige "nette" Werkzeuge, die von einem Monstrumologen benutzt werden, abgebildet, was hervorragend aussieht und man auch gut am Schnitt beobachten kann.


    Fazit: Ein tolles Buch mit wunderbar schauriger Atmosphäre und einer sehr schönen Sprache, das ich an die oben erwähnte Zielgruppe nahezu uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Ich vergebe 4,5 Sterne, abgerundet auf :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: , da ich noch ganz leichtes Steigerungspotenzial in Vorausschau auf das Zweitwerk um den Monstrumologen sehe.

  • Dass dieses Buch offiziell unter "Jugendliteratur" geführt wird und "ab 14" empfohlen wird, ist eigentlich gar nicht so selbstverständlich. Wenn man das Cover betrachtet, sich die Kurzbeschreibung durchliest und auch noch die Tatsache berücksichtigt, dass ein 12jähriger Junge die Hauptperson ist, könnte man meinen, einer "harmlosen" Kinderfantasy-Geschichte im Sinne von Harry Potter oder Tintenherz beizuwohnen. Dem ist allerdings nicht so:

    Ich hab bei der Lesejury die Leseprobe gelesen und hätte dieses Buch auch eindeutig nicht als Jugendbuch eingeordnet...


    Die Zielgruppe würde ich folgendermaßen definieren: Für Kinder nicht geeignet, reine Anhänger von Erwachsenenliteratur könnten auch enttäuscht sein. Für Erwachsene, die sich unter anderem auch an Jugendliteratur erfreuen können (und zu dieser Gruppe gehöre ich und spontan würden mir auch eine Menge Büchertreffler einfallen :wink: ), ist "Der Monstrumologe" allerdings perfekt geeignet.

    und da gehöre ich eindeutig dazu :wink: Also: Ab auf die Wunschliste :P

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Erstmal: Kapo, das ist eine total tolle und superspannende Rezension, vielen Dank! :friends:

    der Schreibstil: Dieser ist sehr anspruchsvoll und atypisch für ein Jugendbuch geraten, und an manchen Stellen kamen mir fast Worte wie "poetisch" oder "philosophisch" in den Sinn. Dies passt allerdings wunderbar zu der Zeit, in der die Handlung angesetzt ist, zum Ende des 19. Jahrhunderts.

    Das hat mich besonders neugierig gemacht. Am liebsten würde ich es mir sofort kaufen! :bounce:

  • Das hat mich besonders neugierig gemacht. Am liebsten würde ich es mir sofort kaufen! :bounce:

    ... und dann in einer Leserunde mit mir lesen?? :dance:

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    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Erstmal: Kapo, das ist eine total tolle und superspannende Rezension, vielen Dank! :friends:

    Nichts zu danken, ich sage danke für das Lob. :friends:


    Das hat mich besonders neugierig gemacht. Am liebsten würde ich es mir sofort kaufen! :bounce:

    Ich hoffe, Du wirst nicht enttäuscht sein von meinen hoffentlich nicht allzu voreilig in den Raum geworfenen Wörtern. Ich bin ja nicht unbedingt bekannt für das Lesen von poetischen oder philosophischen Werken. :wink:


    ... und dann in einer Leserunde mit mir lesen?? :dance:

    Geeignet für eine Leserunde wäre das Buch definitiv. Da würde ich gerne "Big Brother is watching you" spielen. :wink:

  • Vielen Dank für die schöne Rezension, Kapo! :thumleft: Gestern konnte ich das Buch noch im Laden liegenlassen, aber ich befürchte, ein zweites Mal schaffe ich das nicht. :mrgreen:

  • Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr keine Bücher mehr kaufen... :roll: Habe das zwar eh schon wieder über den Haufen geworfen... hm... :-k

    Ich doch auch nicht. :-? Dann warten wir eben bis Januar :P - so lange ist es ja nicht mehr. Dann muss sich Big-Brother Kapo halt noch ein wenig gedulden :lol:

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  • Ich bin ein absoluter Fan des endenden 19. Jahrhunderts und freue mich sehr darüber, dass Literatur über diese Zeit (mit fantastischen Elementen) gerade wieder im Kommen ist. Auch ich habe bei der Lesejury die Leseprobe gelesen und auch die Hörprobe gehört. Ich wünsche mir dieses Buch .... aber meine Leseliste ist noch so lang. Jugendliteratur ist es aber beim besten Willen nicht .... wobei es natürlich immer auf den Jugendlichen ankommt, immerhin haben wir alle ja auch Stephen King bereits mit 14 oder sogar weniger Jahren gelesen. ;)


    Die Rezi hier macht mich jedenfalls noch neugieriger als ich es eh schon war.


    Danke dafür!

    Mein Tauschticket!!!


    Gelesen 2010: 25 Bücher (davon eins abgebrochen)
    Gelesen 2011: 26 Bücher
    Gelesen 2012: 14 Bücher (davon eins abgebrochen)


    Ich :study: gerade:


    Max Brooks - Der Zombie Survival Guide
    Sergej Lukianenko - Trix Solier II

  • Mich hat abgeschreckt, dass das Buch ab 14 Jahren ist. Aber da Kapo schreibt, dass das wohl doch eher etwas für Ältere ist, werde ich es mir nun doch zulegen.
    Denn das Cover und auch die Inhaltwiedergabe reizen mich schon :cyclopsani:

  • Kapo, auch von mir vielen Dank für die schöne Rezi!

    Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr keine Bücher mehr kaufen... :roll: Habe das zwar eh schon wieder über den Haufen geworfen... hm... :-k

    Da geht es dir wie mir. Eigentlich...aber...hm... 8-[

  • Ich habe "Der Monstrumologe" heute beendet. Und zugegebenermaßen auf den letzten 100 Seiten vielfach nur noch quergelesen, weil ich es ziemlich quälend fand. Die Idee dahinter ist toll, mit der Umsetzung hatte ich so meine Probleme.


    Zunächst einmal ist die Sprache zwar toll und zur Zeit der Handlung absolut passend gewählt, aber da schmeißt ein angeblich 12-jähriger mit Ausdrücken um sich, die er im Leben nicht gekannt haben kann. Und auch, wenn man zugute hält, dass dies ein erwachsener Autor aus den Tagebüchern von Will Henry zusammengetragen hat, passt es meiner Meinung nach nicht. Es sei denn, Will Henry hatte im Kindesalter einen extrem bemerkenswerten Wortschatz. Auch bemerkenswert, mit welcher Detailgenauigkeit er sich noch an alle Ereignisse erinnern konnte und sie in seinen Tagebüchern wiedergegeben hat. Das erschien mir insgesamt etwas unglaubwürdig, wenn ich es auch beim Lesen selbst nicht als so störend empfunden habe.


    Was mir total fehlte, war jedoch die Spannung. Am Anfang noch leidlich vorhanden, weil man wissen möchte, was es mit den Monstern auf sich hat, hängt die Geschichte in der Mitte doch sehr. Und selbst das Finale zieht sich und kann es meiner Meinung nach nicht mehr herausreißen.


    Wo ich Kapo absolut Recht geben muss: Dieses Buch ist definitiv kein Kinderbuch. Wenn bis ins kleinste die Autopsie eines Monsters beschrieben wird, oder ein 12-jähriger bei einem Kampf mit solch einem Unding Eiter schluckt, dann finde selbst ich als Erwachsene das teilweise ein bißchen eklig. Für ältere Teenager wohl geeignet, für Kinder mit Sicherheit nicht.


    Ein absoluter Pluspunkt ist die Aufmachung des Buches. Das Cover, die Skizzen im Innern, ein Lesezeichen - derlei würde ich bei Büchern gerne öfter sehen, anstatt nur "lieblos hingetippte" Romane. Leider kann die Aufmachung die Story jedoch auch nicht großartig herausreißen, daher gibt es von mir nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: (der halbe Stern für die Gestaltung). Vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach zu hoch, aber mich hat dieses Buch leider nicht überzeugen können.

  • Ich habe dieses Buch jetzt schon vor einer Woche beendet, tue mich aber immer noch schwer mit der Bewertung da ich sehr gemischte Gefühle dem Buch gegenüber habe :-k .


    Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an: Die Buchgestaltung ist wirklich umwerfend. Einfach toll gemacht und mit sehr viel Liebe fürs Detail :love: . Ein echtes Schmuckstück im Regal und alleine dafür sollte es schon einen Stern geben. Ich würde gern mehr solche Bücher mein Eigen nennen.


    In der Geschichte geht es um Will Henry, einen 12 jährigen Jungen der bei einem Brand seine Eltern verloren hat und von dem Arbeitgeber seines Vaters aufgenommen wurde. Sein Stiefvater übt einen eher ungewöhnlichen Beruf aus: Er ist Monstrumologe und so kommt Will Henry mit allerlei seltsamen Dingen in Berührung. Aber richtig gefährlich wird es erst als Eines Tages ein seltsamer Fund bei im abgeliefert wird. Ein sehr gefährliches Monster, dass es in diesen Breiten eigentlich nicht geben dürfte.


    Die Geschichte an sich liest sich flüssig aber ich muss sagen, dass ich etwas ganz anderes erwartet habe. Ich war ein weig enttäuscht, dass es im ganzen Buch zu 95% um nur eine bestimmte Art von Monster geht. Ich hatte gehofft das man eine größere Bandbreite kennenlernt.


    Außerdem schließe ich mich den Vorgängermeinungen in dem Punkt an, dass es sich keinesfalls um ein Jugendbuch handelt, ich würde frühstens ab 16 empfehlen da es streckenweise schon recht ekelhaft war. Sehr grenzwertig war bei mir der Besuch bei dem Kapitän in diesem Sanatorium und die Stelle in der sich Will Henry mit einem Biss in eine eitrige Wunde wehrt. Gerade diese Szene habe ich in meiner Mittagspause gelesen, die war da natürlich für mich gelaufen :-? .


    Die Sprache möchte ich auch nochmal hervorheben. Ich finde sie passt wunderbar zu der Zeit des Buches und macht wirklich Spaß zu lesen. Ein Interessantes Detail fand ich auch noch den kurzen Besuch von

    wenn er auch zu der ein oder anderen eher unerfreulichen Szene beigetragen hat.


    Da ich zwischen 3 und 4 Sternen schwanke entscheide ich mich für :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne da ich einfach etwas ganz anderes erwartet habe und auf die ein oder andere Szene innerlich nicht vorbereitet war.

    "Er liebte sie so unbändig. So unbändig, dass er niemals wieder um ihre Lippen bat und ohne sie ins Grab gehen würde " (Die Bücherdiebin)

  • Im Januar erscheint die Fortsetzung. :winken:


    Dann hab ich ja zum Glück noch Zeit, mir endlich Teil 1 zu besorgen. :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Das Buch steht in Sachen Brutalität und Blutvergießen einem lupenreinen Horrorroman in nichts nach. Zudem sind einige wirklich deftige Ekelszenen dabei, die man sich, wenn man einen schwachen Magen hat, nicht unbedingt während des Frühstücks genehmigen sollte. Solche Szenen reihen sich zwar nicht blindlings aneinander wie bei einem Laymon-Buch, treten aber trotzdem regelmäßig auf, was für mich der Hauptgrund ist, dass ich "Der Monstrumologe" nicht in Teenager-, geschweige denn in Kinderhände geben würde.


    Dem kann ich nur zustimmen - wer auf die Idee gekommen ist, dieses Buch als Jugendbuch einzustufen, muss eine komische Meinung über die Jugend haben :wink: Ich bin ja normalerweise nicht so zart besaitet, aber hier war es mir stellenweise echt zuviel des Guten.


    Anfangs hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, in die Geschichte zu finden (und habe streckenweise nur quer gelesen :pale: ) Fahrt aufgenommen hat die Story dann, als der fiese "John Jack Cory Keane" (hoffentlich hab ich das jetzt richtig in Erinnerung - ich hab das Buch grad nicht hier) ins Spiel kommt. Da ist dann Spannung drin, schwarzer Humor und er ist so ein wunderbar fieser Charakter :wink: Da hat mir das Lesen dann doch richtig Spaß gemacht. Und so habe ich doch die Hoffnung, dass Teil 2 gut sein könnte und werde ihn mir irgendwann noch holen.
    Über die Aufmachung muss ich auch nichts mehr sagen - einfach wunderbar und ein echter Hingucker.


    Alles in allem gibt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne, für ein Buch, dass mich recht zwiespältig zurücklässt. Einerseits war es für meinen Geschmack ein bisschen viel Blut und Ekel, weil ich mit anderen Vorstellungen an das Buch herangegangen bin). Andererseits hat mir Yanceys schwarzer Humor dann doch recht gut gefallen. Es war unterhaltsam, aber nicht völlig überzeugend.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen, und das lag nicht mal so sehr an der Geschichte sondern am Scheibstil. Ist sicher nicht jedermanns Sache aber mich hat das begeistert. Ja der Scheibstil ist antiquiert, die Sätze teilweise ellenlang, verschachtelt und gespickt mit Fremdwörtern die ich zugegebendermaßen nicht alle kannte. Aber genauso stell ich es mir vor hat damals vor ca 120 jahren ein gebildeter Mann gesprochen. Am besten gefielen mir die die Ansprachen des Doktors dem Jungen gegenüber, dann wirds teilweise sogar ein bisschen Philosophisch, einfach herrlich :-) Und auch wenn der Doktor den Eindruck macht ein herzloser verschrobener Mann zu sein so merkt der Leser doch nach und nach das noch mehr in ihm steckt. Der gute Will, sein Ziehsohn und Assistent bleibt allerdings leider ein wenig farblos. Das Buch hat viele blutige, teils ekelige Elemente ist also sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich mag sowas. Insgesamt fehlt es dem Buch vielleicht ein bisschen an Höhenpunkten auf das es zusteuern könnte, da es relativ schnell fies zur Sache geht hat der Autor kaum noch die Möglichkeit dies zu steigern.
    Ansonsten bin ich genau wie die anderen hier der Meinung das es nicht wirklich für Jugendliche geeignet ist aufgrund der vielen Ekelszenen und ich denke das auch der Schreibstil zu anspruchsvoll für diese Zielgruppe ist
    Ich vergebe gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Lg Saskia

  • Rick Yancey - Der Monstrumologe


    Wir schreiben das Jahr 1888 und befinden uns in Neuengland.
    Der verwaiste William James Henry lebt bei Dr. Pellinore Warthrop, welcher sich nach dem Tod der Eltern des Jungen seiner angenommen hat. Will steht dem Doktor als Assistent und Hausmädchen zur Seite. Pellinore Warthrop betitelt sich selbst als Doktor der Philosophie, doch sein wahres Gebiet ist wesentlich düsterer und greifbarer. Er ist Monstrumologe. Er erforscht und jagt die Wesen, welche viele als Monster kennen, denn es gibt sie wirklich.
    Eines Nachts steht eine finstere Gestalt vor ihrem Haus und bringt dem Doctor ein 'Paket' mit grausigem Inhalt. Bald schon stehen Will und der Doktor einer tödlichen Bedrohung gegenüber, welche es zu bekämpfen und deren Hintergründe es aufzudecken gilt.


    -----


    Das Buch beginnt mit einem kleinen Prolog, mit dem der Leser kurz und knapp an die Geschichte herangeführt wird.
    Sobald wir uns dann im Jahre 1888 befinden beginnt das Szenario sofort düster und bedrückend zu werden.
    Es gibt nur eine kurze Einleitung zu den beiden Hauptfiguren und schon beginnt der Horror seinen Lauf zu nehmen. Nach und nach erfährt man immer mehr über die beiden Figuren und so ist das ganze Buch mit kleinen Stückchen vollgestopft und die Figuren bekommen langsam ihre Form. Die Nebendarsteller werden nur kurz umrissen, aber dennoch hat man schnell ein Bild dieser vor Augen. Das liegt wohl vor allem am Setting und dem Schreibstil des Autors.
    Dieser ist anders als man es normalerweise kennt. Yancey schafft es mit seinem Schreibstil den Leser direkt in das Jahr 1888 zu schicken. Er passt genau in die Zeit. Ich kann nicht genau sagen wie er es macht, aber Wortwahl und Ausdruck passen einfach, auch wenn seine Sätze oft sehr lang und verschachtelt sind, stört dies den Lesefluss in keinster Weise. Man fliegt geradezu über die Wörter.


    Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und Geschehnisse sind recht detailliert und stellenweise, gerade für zartbesaitete Geschöpfe, schockierend. Yancey beschreibt auf sehr bildhafte Art und Weise die eigentlich abstoßenden Momente der Geschichte, doch durch seine poetische Art wirkt es, trotz der Details, nicht wie billiger splatter und man hat das Gefühl wirklich mitten auf dem 'Schlachtfeld' zu stehen.


    Neben diesem Horror ist das Buch auch mit sehr vielen amüsanten Passagen vollgepackt. Oft erscheinen diese nur kurz beim Lesen zwischen den Zeilen, manchmal aber sind es lange Stellen und man wird kurz etwas vom Grauen abgelenkt um dann möglichst unverhofft zu diesem zurückzukommen.


    Stellenweise haben mich die hintergründigen Erklärungen und fast schon philosophischen Gedanken des Erzählers genervt. Sie gehören zwar zum Buch dazu und geben diesem auch die entsprechende Atmosphäre, aber leider konzentrieren diese sich oft auf einen ausgedehnten Teil der Erzählung und ich für meinen Teil wurde dann etwas 'sprunghafter' beim Lesen.


    Ich bin jedenfalls positiv von diesem Buch überrascht. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich dieses Buch keinem Kind in die Hand geben würde. Die detailreichen Beschreibungen des Schreckens könnte für Kinder mit lebhafter Fantasie zum Problem werden. An dieser Stelle ist wohl die Kategorie 'Jugendbuch' nicht ganz treffend. Den zweiten Teil dieser Reihe werde ich auf alle Fälle im Auge behalten.


    Von mir gibt es 4 Sterne für dieses Buch. Für den letzten Stern reicht es noch nicht ganz, da mir noch etwas an den Hauptcharakteren fehlt, aber das kann ja noch in den weiteren Teilen kommen. Ansonsten eine klare Leseempfehlung für alle die etwas Ekel vertragen, sich spannend unterhalten lassen wollen, aber auch eine Portion Humor haben.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn