Der Autor (Weltbild):
John
Grisham wird 1955 in Jonesboro, Arkansas, als Sohn
eines kleinen Bauunternehmers geboren. Er studiert Jura an der Universität von
Mississippi und wird Anwalt und Strafverteidiger. 1983 wird er ins Parlament
des Staates Mississippi gewählt. Aus Spaß beginnt er seinen ersten Roman und
schreibt ihn jeden Morgen vor der Arbeit in seiner Kanzlei. 1988 erscheint sein
erster Gerichstthriller Die
Jury mit einer Auflage von 5000 Exemplaren.
Inhalt:
Ford County, Mississippi, USA
Das schwarze zehnjährige Mädchen Tonya Hailey ist auf dem Weg nach Hause als Zwei Weiße Männer sie entführen und stundenlang vergewaltigen, quälen und erniedrigen.
Sie werfen sie in einem Graben, wo sie schließlich gefunden und nach Hause gebracht wird. Durch ihre Beschreibungen ist es sogar möglich die beiden Täter zu fassen und vor Gericht
zu stellen, doch ihr Vater will sich mit dem zu erwartenden Urteil nicht zufrieden geben und übt Selbstjustiz indem er die beiden Täter auf dem Weg aus dem Gerichtsgebäude nach der ersten Anhörung tötet.
War es Mord? War es gerecht? War es kaltblütige Rache? Hailey wird vor Gericht gestellt, es gibt nur ein Problem: Richter, Staatsanwalt und Opfer sind weiß, Hailey ist schwarz.....
Charactere:
Die Hauptpersonen in diesem Justizthriller sind der schwarze Carl Lee Hailey, der weiße junge Strafverteidiger Jack Brigance und der weiße Selbstgerechte Staatsanwalt Rufus Buckley.
Natürlich gibt es noch jede Menge andere wichtige Personen, diese sind unter anderem, der Sheriff des County Ozzy Walls, der Richter Noose und verschiedene Anwälte, Ratgeber und Freunde der Hauptcharactere.
Grisham schildert seine Charactere, Protagonisten wie Antagonisten, sehr lebendig und detailgetreu, sie haben Schwächen und Stärken gleichermaßen und fügen sich in den Handlungsverlauf nahtlos ein. C.L. Hailey ist die Hauptperson um die es hier geht. Er wird als hart arbeitender guter Bürger beschrieben der nie jemanden was zu Leide getan hat. In seiner Familie ist er derjenige der das Geld nach Hause bringt und damit die Familie in große Schwierigkeiten, als er ins Gefängnis muss. Jedoch lernt man ihn als liebevollen Familienvater kennen, der alles für seine Frau und seine Kinder, besonders für seine kleine Tochter Tonya tun würde.
Jack Brigance ist ein junger weißer Anwalt aus Mississippi, der ebenfalls ein kleines Mädchen, Hanna, und eine Frau, Carla, hat. Er ist in seiner Denk und Handelsweise ein sehr sympathischer Character und diesen Eindruck verliert er auch während der Verhandlung nicht. Er hat viele Ideale und wittert mit dem Fall Hailey die Chance endlich als Anwalt groß raus zu kommen.
Sein Hauptgegner im Gerichtsaal ist der aufstrebende, weiße, Staatsanwalt Rufus Buckley. Buckley ist fest davon überzeugt das Schwerverbrecher wie C.L. Hailey die Todesstrefe erhalten sollten. Für mich war er ein eher unsympatischer Character, der eher negativ als positiv auffällt. Sein Handwerk als Staatsanwalt beherrscht er jedoch sehr gut und macht es Jack Brigance sehr schwer im Gerichtssaal.
Eigene Meinung:
Mir hat das Buch gut gefallen. Es beschreibt das amerikanische Justizsystem bis ins kleinste Detail und spart nicht mit Spannung und Thrill. Natürlich stellt Grisham nicht nur die eine Seite der Medallie dar sondern weißt auch auf die Gefahren und Probleme hin die bis heute in unserer aber besonders in der amerikanischen Gesellschaft auch heute noch bestehen. Rassenhass und Selbsjustiz sind Themen wozu man ganze Regale voll schreiben könnte und John Grisham vereinigt diese Themen in einem Thriller, der neben der Konfrontation zwischen schwarz und weiß auch den Ku-Klux-Klan zu Wort kommen lässt. Wie verhält man sich wenn die eigene Tochter brutal vergewaltigt und misshandelt wird? Was ist richtig und was ist gerecht? Einige Fragen werden von Grisham zufriedenstellend beantwortet, andere muss der Leser für sich selbst beantworten.
Der Schreibstil von John Grisham ist leicht zu verstehen, er zeigt die Situation aus den Perspektiven verschiedener Charactere und bietet dem Leser so eine Bandbreite von Informationen, die zum Teil nicht leicht zu verdauen sind. Er spricht moralische sowie Gesellschaftliche Probleme an, die nie an Aktuallität und Brisanz verloren haben.
Alles in allem ist "Die Jury" ein Buch, das einem hilft die Räder der amerikanischen Justiz beim drehen zu beobachten und sich hinterher eine eigene Meinung über ein moralisches Problem zu bilden, das bis heute nicht zufriedenstellend gelöst werden kann.
Ich gebe dem Buch daher