Zoran Drvenkar - Du

  • Kurzmeinung

    Sinas
    Weltklasse Schreibstil, leider aber durchweg langweilig und spannungslos. Sehr schade.
  • Kurzmeinung

    Pasghetti
    Unvergleichlicher Schreibstil! Hat mir wieder gut gefallen.
  • Meine Meinung
    Mit gemischten Gefühlen bin ich an das Buch gegangen. In meinem SUB ist es durch Vorablesen.de gewandert, wo ich es gewonnen hatte.
    Als ich dann bei der Auswahl meines nächsten Buches vor der Qual der Wahl meines über 300 Bücher großen RUBs stand, hat mein Mann entschieden, dass dieses BUch meine nächste Lektüre werden sollte.
    Für mcih war es das Erste Buch des Autors, "Sorry" kenne ich bislang noch nicht.
    Alles in allem fand ich das Buch gut und unterhaltsam.
    Der Schreibstil des Autors ist einfach, gut zu lesen und packend. Das Buch enthält mehrere Teilabschnitte, die jeweils mit der Überschrift und der Perspektive "Der Reisende" beginnen.
    Die folgenden Kapitel sind dann aus der Sicht der 5 Mädchen im Alter von 16 Jahren geschrieben. Sie sind befreundet und "freaky" wie der Autor selbst es in einem Interview bei Krimi-Couch.de es bezeichnet.
    Dem Autor sind die Charakter der 5 Mädchen sehr gut gelungen. Sie wirken wie nach reelen Vorbildern geschrieben, sehr autentisch, zeitgemäß und lebendig.
    Man versteht ihr Handeln, ihre Denken und ihre Empfindungen.
    Anfangs, sogar die Hälfte des Buches war anstrengend zu lesen, denn ich habe lange gebraucht, bis ich mit den Namen, der Verbindung zwischen den Mädchen klar kam. Man sollte hier beim Lesen keine längeren Pausen machen, man sonst ggf. den Zusammenhang nicht versteht.
    Bei der 2. Hälfte des Buches wird es besser. Ich hatte den roten Faden gefunden, die Verbindung der Namen verstanden und die Handlung nimmt deutlich Fahrt auf und an Spannung zu.
    Die Verfolgungsjagd ist sehr gut geschrieben, durch die verschiedenen Perspektiven, weiß man mehr als die Personen in der Geschichte und man möchte als Leser gerne in die Geschichte eingreifen: waren, helfen, in den Arm nehmen oder eine Strafpredigt halten.
    Raffiniert an der Geschichte fand ich ebenfalls, dass sie zwar schon chronologisch abläuft, zwar teilweise überschneidend, durch die wechselnden Perspektiven, jedoch hat der Autor noch sehr wichtige und für die Handlung bedeutende Nebenstränge eingebaut, die das Tun und Handeln der Mädchen nachvollziehbarer und interessanter machen.
    Das Ende wirt dann "unwirklich" im Gegensatz zu dem Rest der Geschichte.
    Hatte man anfangs das Gefühl, es wäre alles zufällig, könnte man meinen, die Charakter folten nur einem feststehenden Drehbuch.
    Die Anonymität des Reisenden wird nicht vollständig aufgeklärt und jeder kann sich selbst darüber seine Meinung und sein Bild machen. Das empfand ich als unbefriedigend, denn auch die Rolle des Charakters wurde mir zum Ende hin nicht ganz klar.
    Dieser Thriller ist kein "Zwischendurchbuch". Man muß konzentriert dabeibleiben.
    Es hat mich bei manchen Szenen nachdenklich gestimmt und das Ende hallte bei mir im Kopf noch eine Weile nach



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Der Roman DU besteht aus drei Erzählsträngen, die der Autor genial zusammenführt, was aber nur am Ende der Geschichte völlig klar wird. Natürlich, sonst wäre es ja nicht so spannend!
    Ein gefühlloser Massenmörder reist durch das Land und tötet in regelmäßigen Abständen Fahrer, die im nächtlichen kilometerlangen Stau stehen, oder die Bewohner ganzer Dörfer.
    Es gibt auch einen kleinen Familienclan aus Berlin, Vater und seine zwei kriminelle Söhne, die auch ihre unglaublichen Rollen im Sujet spielen.
    Und dazu noch fünf freche Teenager-Freundinnen, oder der "Club der süßen Schlampen", wie der Autor sie nennt.
    Die sind alle in die Geschichte verwickelt und es geht rasant vor. Opfer, Täter, Drogen, Waffen, große Gelder, gefrorene Leiche und gestohlene Autos, von allem gibt es genug in diesem Roman und darum kommt es manchmal fast unglaublich vor.
    Das Coverbild schon ist sehr interessant und birgt eine optische Täuschung (ob nun absichtlich oder nicht). Eigentlich zeigt es einen Mann mit geschlossenen Augen, wenn man das Cover jedoch aus einigen Metern Entfernung anschaut, scheint es so, als sähe er einem direkt in die Augen. (Und das mit grusligen weißen Augen).
    Der Titel des Buches heißt auch nicht umsonst DU. Es ist nicht nur der Titel, sondern auch die Erzählform der Geschichte. Und genau diese Form ist etwas, was vielleicht nicht jeder so leicht annehmen kann. Ich kann mich mit keiner der Figuren identifizieren und ich will es auch nicht. Soll ich Mitleid zu einem haben und mich wie in seiner Haut fühlen? Nicht unbedingt. Mir sind alle zu kriminell ;-) Darum ärgert mich auch diese DU-Form. Es ist zwar modern und ungewöhnlich, aber auch verwirrend und nicht dringend nötig. Ich fand mich mit dieser Form der Erzählung erst nach den ersten hundert Seiten zurecht, bevor ich begriffen habe, dass es im jeden einzelnen Abschnitt um eine jeweils andere Person geht, obwohl sie alle für den Lesern DU sind. Ich musste anfangs immer ein bisschen zurückblättern, um das ganze Bild im Kopf zu haben. Nur die Bezeichnungen der einzelnen Abschnitte verraten uns, um wen es diesmal geht. Man muss die ersten (paar) Seiten wirklich überwinden.
    Die Story selber fand ich spannend. Stellenweise märchenhaft, was mehrere Stränge angeht - es wird im wahren Leben nie passieren, diese "zufälligen" Treffen oder der leichte Sieg der "starken" 15-jährigen Mädchen gegen Profikiller usw. Der Autor kann sich über fehlende Fantasie nicht beschweren. Aber genau deswegen lässt sich der Thriller schnell und flüssig lesen, wenn man wie erwähnt diesen DU-Aufbau der Geschichte schnell genug versteht. Die Spannung steigt von Seite zu Seite und man bekommt das Buch kaum aus der Hand, bis man es fertig hat. Der Stil ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber das Buch ist interessant zu lesen und sehr empfehlenswert für alle Thriller-Liebhaber.
    Das Ende bleibt mehr oder weniger offen - ob wir wohl auf eine Fortsetzung warten dürfen?

  • Gerade habe ich ein wenig in Erinnerungen geschwelgt, als ich meine Rezi und die folgenden Kommentare zu diesem Buch hier noch mal nachgelesen habe. Ich habe mir das Buch spontan aus dem Regal geschnappt und werde es jetzt noch mal lesen. Ich freu mich drauf. :D

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de