Hermann Hesse - Siddhartha

  • Kurzmeinung

    mondy
    Die große Erleuchtung blieb aus, außerdem manchmal etwas zäh. War aber vielleicht auch der falsche Zeitpunkt.
  • Kurzmeinung

    YvonneElisa
    Tiefgehend, regt zum Nachdenken an
  • Wie ich Walser kenne, meinte er das "Geht bei Hesse jemand aufs Klo?" nicht wörtlich, eher im übertragenen Sinne. :)


    Ich hab mit ihm so gut wie abgeschlossen, aber den "Steppenwolf" werde ich mir schon noch vornehmen. Soll ja auch sein bestes Werk sein.
    Dass er seine Daseinsberechtigung hat, und auch seine Themen variieren, denke ich schon. Aber seine Sprache z.B. habe ich bisher nie als poetisch empfunden, Sprachbilder kaum gefunden.
    Ich bin in allem, was ich bisher von ihm gelesen habe, immer auf diese "innere Zerrissenheit" gestoßen und die hing mir - pardon - irgendwann zum Hals heraus. :)

  • Ich bin in allem, was ich bisher von ihm gelesen habe, immer auf diese "innere Zerrissenheit" gestoßen und die hing mir - pardon - irgendwann zum Hals heraus.


    Dann wirst du es beim Steppenwolf nicht leicht haben, denn da geht es um Einsamkeit und innere Zerrissenheit. Bei der Einordnung >Bestes Werk< wäre ich sehr
    vorsichtig. Dieser Roman hat eine sehr dunkle Grundstimmung und ist recht schwer zugänglich.
    Aber einen Versuch ist es sicher wert........ :study:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • "Der Steppenwolf" ist Hesses brutalstes und sperrigstes Buch, finde ich. Nicht nur von der Handlung, sondern auch von der Schreibweise. Man hat das Gefühl, hier hat er alle Konventionen über Bord geworfen, um sich einfach mal Frust von der Seele zu schreiben.


    Ob es allerdings geeignet ist, jemanden zu Hesse zu "bekehren", der bislang nichts mit ihm anfangen konnte, weiss ich nicht. :-k

    Mehr Stoff vom Stoff gibts auf www.stoffworks.com


    "Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bilde etwas, was in uns selber sitzt.
    Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf."
    (Hermann Hesse: Demian)

  • Nun, es war mein persönlicher Einstieg nach der Pflichtbearbeitung von "arziß und Goldmund". Aber ich merke auch, dass die Leute heute anders lesen und dass ich beim Vorstellen des Buchs manchmal innerlich über die Ausdrucksweise den Kopf schütteln muss.

  • Siddhartha ist wirklich ein tolles Buch. Aber ich bin sowieso absoluter Hesse-Fan. Mit "Narziß und Goldmund", dem ersten Werk, was ich von Hesse gelesen habe, hat er mich sofort begeistert. Siddhartha ist nun das dritte, welches ich gelesen habe, und ich muss sagen es ist jedes Mal ein wahrer Genuss!

  • Siddhartha - ein Buch, welches mich wirklich überrascht und umgehauen hat. Lange, lange hatte ich es ausgeliehen und auf meinem SuB liegen - bis ich nur mal einen Blick reinwerfen wollte und es vor dem letzten Wort nicht wieder schließen konnte.
    Ganz, ganz toll.

  • Den unzähligen Rezensionen und Kommentaren zu diesem Buch (die es ja nicht nur hier gibt) noch eine weitere hinzuzufügen - sind das nicht Eulen nach Athen getragen? Vermutlich, aber da der eigentliche Sinn und Zweck meiner Anmerkungen mehr meinem Nutzen als dem Anderer dienen soll (damit ich auch noch in Jahren weiss, was so ungefähr in all den von mir gelesenen Büchern steht), soll mir das egal sein :wink:
    Was ist der Sinn des Lebens? Die endgültige absolute Wahrheit? Das worauf es ankommt? Wie so viele andere Menschen plagt sich auch der junge Brahmanensohn Siddhartha mit dieser Frage und obwohl es ihm an nichts fehlt, ist sein Hunger nach diesem Wissen unstillbar. So schließt er sich eines Tages einer Gruppe wandernder Bettelmönche an, begleitet von seinem Freund Govinda. Sie lernen viel, doch noch immer ist Siddharthas Geist nicht glücklich mit dem Erreichten. Als sie von Gotama, dem Erhabenen Buddha hören, machen sie sich gemeinsam auf den Weg in der Hoffnung, von ihm das Geheimnis der Erleuchtung zu erfahren. Während Govinda von dessen Lehre mehr lernen möchte und sich ihm als Jünger anschließt, bleibt Siddhartha skeptisch. Er zweifelt nicht an Buddhas Erleuchtung, hält dessen Lehren aber nicht für völlig schlüssig. So trennen sich die Wege der Freunde und Siddhartha zieht allein weiter...
    Die Sprache des Buches klingt altertümlich und zeitweilig gekünstelt, doch sie passt zu dieser Zeit und Region, sodass man sie bereits nach ein paar Seiten kaum noch als etwas Ungewöhnliches wahrnimmt. Dreh- und Angelpunkt dieser eher kurzen Geschichte ist die Suche nach dem was das Leben ausmacht, nach einem Leben in Wahrhaftigkeit - zumindest hat es sich für mich so dargestellt. Hesse gelingt es, im Weg des Siddhartha die unterschiedlichsten Aspekte dieser Suche darzustellen, von einer völlig vergeistigten Lebensweise hin zu einer radikal materialistischen Haltung. Das Alles in einer gut verständlichen Sprache, sodass Sinnsuchende (und andere Interessierte :wink: ) jeglicher Couleur hier eine Menge an Inspiration und Anregung erhalten dürften.
    Ich empfand diese Buch als eine Bereicherung, wobei sich mir nichts gänzlich Neues offenbarte. Dies mag aber an meinem fortgeschrittenen Alter liegen :-,

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Auch ich habe mich nach langem Zögern an Siddhartha herangewagt, denn in der Schule mussten wir "Unterm Rad" lesen und ich mochte das Buch überhaupt nicht. Nach der Schulzeit habe ich mich selten an Klassiker herangewagt und kam auch nicht mehr so viel zum lesen neben dem Studium, doch vor ein paar Wochen hat mir ein guter Freund der wieder in der Schule ist und Klassiker liest, Siddhartha empfohlen. Ich bin ihm unendlich dankbar dafür, denn dieses Buch öffnet einem die Augen. Für mich ist das Buch eine Offenbarung! Kann es jedem nur empfehlen. :lol:

    Wahre Stärke ist nicht daran festzuhalten, sondern loszulassen.

  • Ehrlich gesagt habe ich das Buch beim ersten lesen in der Mitte abgebrochen. Vielleicht weil ich mich einfach nicht mit einem Sinnsuchenden identifizieren konnte. Ich denke aber, dass ich es auf jeden Fall nochmal zur Hand nehmen werde. Da einige Menschen dieses Buch wie die Bibel lesen, sollte man es vermutlich kennen.

    Die wertvollste Handtasche ist ein alter Beutel mit einem guten Buch darin.