Wulf Dorn - Kalte Stille

  • Autor Wulf Dorn
    Titel Kalte Stille
    Seitenzahl 445
    Verlag Heyne
    Erscheinungsdatum August 2010
    Genre Psychothriller



    Über den Autor
    Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr.
    Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und
    wurden mehrfach ausgezeichnet. Seit 1994 ist er in einer
    psychiatrischen Klinik tätig. Mit seinem Debütroman Trigger gelang ihm
    sofort ein Bestseller, die Verfilmung des Romans befindet sich in
    Vorbereitung. Er lebt mit seiner Frau und einer Glückskatze in der Nähe
    von Ulm.



    Kurzbeschreibung
    Wenn die Stille zum Alptraum wird ...


    Eine
    Tonbandaufzeichnung, die in abrupter Stille endet – unerträglicher
    Stille. Mehr ist Jan Forstner von seinem kleinen Bruder nicht
    geblieben. Vor dreiundzwanzig Jahren ist Sven spurlos verschwunden. In
    derselben Nacht verunglückte auch sein Vater unter rätselhaften
    Umständen. Beide Fälle konnten nie aufgeklärt werden. Als Jan gezwungen
    ist, an den Ort seiner Kindheit zurückzukehren, holt ihn die
    Vergangenheit wieder ein.


    Der Psychiater Jan Forstner leidet
    seit dreiundzwanzig Jahren unter dem mysteriösen Verschwinden seines
    damals sechsjährigen Bruders Sven. Nur ein Diktiergerät, das die beiden
    Jungen in jener Nacht bei sich hatten, ist Jan geblieben. Darauf ist
    Svens Stimme zu hören, die in abrupter Stille endet. Seither kann Jan
    keine Stille mehr ertragen und wird von Alpträumen geplagt. Ein
    weiteres Rätsel gibt der Unfall von Jans Vater auf, der in derselben
    Nacht verunglückte, nachdem er wegen eines Anrufs mit unbekanntem Ziel
    aufgebrochen war. Nach einer schweren Krise erhält Jan die Chance für
    einen beruflichen Neuanfang in der Klinik seines ehemaligen
    Heimatortes. Dort wird Jan mit einem mysteriösen Selbstmordfall
    konfrontiert. Gemeinsam mit der Journalistin Carla Weller kommt er
    einem Geheimnis auf die Spur, das sich seit vielen Jahren hinter den
    Klinikmauern verbirgt. Ein Geheimnis, das Jan zurück in seine
    Vergangenheit und auf die Spur des Täters führt.
    (Quelle: amazon.de)



    Meine Meinung
    Nachdem ich von TRIGGER, Dorn erstem Psychothriller, sau begeistert war, freute ich mich tierisch auf sein 2. Werk "Kalte Stille".
    Das Buch beginnt mit einem Prolog, welcher vor 23 Jahren spielt und in dem ein Mann bei einen Autounfall ums Leben kommt. Wie sich im 1. Kapitel folgend herausstellt, war dieser Mann der Vater von Jan, unserem Hauptprotagonisten. Auch dessen Bruder Sven ist seit diesem Tag spurlos verschwunden. Man fand weder seine Leiche noch einen Hinweis. Heute, nach 23 Jahren, will Jan herausfinden, was damals wirklich passiert ist. Das einzige Erinnerungsstück, das er von seinem Bruder Sven noch hat, ist eine Tonbandaufnahme. Nachdem man dort Sven drauf reden hört, bricht auf einmal die Aufnahme ab und es folgt - Kalte Stille!
    Jan selber wurde wie sein Vater Psychiater und kehrt nun nach all den Jahren zurück an den Ort des Geschehens, zieht bei einem bekannten Nachbarn ein und praktiziert nun wieder als Arzt. Die Bedingung dafür ist jedoch, dass er selbst zu einem Psychiater geht, welcher die Hypnose durchführt, um endlich mit den schrecklichen Ereignissen von damals abzuschließen.
    Bei Jans Recherchen trifft er auf sehr viele verschiedene Menschen: Andere Ärzte, Nachbarn, Kollegen und Freunde von Nathalie, einem Mädchen, dass sie vor seinen Augen von einer Brücke in den Tod stürzte. Dass dieser mysteriöse Tod etwas mit dem Tod seines Vaters UND dem Verschwinden seines Brudes Sven zutun haben könnte, kann man sich an dieser Stelle noch gar nicht vorstellen. Aber dem ist so! Jeder Mensch, den Jan antrifft, hat irgendetwas mit dem Verschwinden von Sven zutun.
    Das ist wirklich der Wahnsinn! Beim Lesen konnte ich das gar nicht glauben, wie Leute, die sich nie vorher gesehen haben und Ereignisse, die vor 23 Jahren geschehen sind, alle zusammenhängen sollen.
    Der Spannungsbogen beginnt im Prolog GANZ WEIT OBEN und zieht sich so duch gesamte Buch. Man kann einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Man will unbedingt die Reise mit Jan erleben, durch die Vergangenheit und durch die Gegenwart. All die Namen und Personen waren für mich ein bisschen schwierig, sie auseinander zu halten. Aber das ist so mein eigenes kleines Problem bei Büchern mit vielen Protagonisten ;-)
    Jan ist ein super Protagonist! Sau sympatisch war er mir. Auch der Nachbar, wo er einzog, ist mir ans Herz gewachsen.
    In dem Buch gibt es viele Todesfälle, Morde und Selbstmorde. Viele Menschen, die mir beim Lesen ans Herz gewachsen sind, müssen ihr Leben lassen. Da musste ich ab und an wirklich schlucken.
    Sehr geil gemacht sind die Hypnosekapitel. Wo Jan zurück in seine Kindheit gebracht wird und erzählt, was damals wirklich geschah, was er 23 Jahre lang verdrängt hat. Sehr realistisch, die Gefühle und die Abläufe, wie ich finde.
    Das Ende ist SEHR überraschend und fesselnd zu gleich. Die letzten 150 Seiten lesen sich so weg, in einem Rutsch, man kann und will nicht aufhören, ohne nun endlich zu erfahren, was los war!



    Trigger bekam von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: . Verdient!
    Aber Kalte Stille ist NOCH besser als Trigger - also was tun? :scratch:


    Kalte Stille bekommt dann von mir eben :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: * von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :loool: und ne absolute, riesen große Leseempfehlung!!!

  • Danke für die Rezi, Dave! Ich bin schon andauernd am Überlegen, was ich denn mit dem Buch mache. Eigentlich wollte ich es ja gleich beim Erscheinen haben, aber irgendwie schreckt mich doch das Hardcover ab und ich wollte evtl. warten bis es als Taschenbuch erscheint. Jetzt hat es auf jeden Fall wieder Pluspunkte gesammelt. :wink:

  • Wulf Dorns erstes Buch "Trigger" hat mir schon ziemlich gut gefallen (4 von 5 Sternen), aber mit "Kalte Stille" hat er dieses noch übertroffen. Ein 440-Seiten-Buch, das zu keiner Sekunde auch nur ansatzweise einen Durchhänger hatte, hat man wirklich nicht oft. Ich war oft selber erstaunt wie die Seiten nur so vorbeigeflogen sind und ich konnte mich kaum von "Kalte Stille" trennen.
    DaveAndy hat in seiner Rezi eigentlich schon alles Wichtige gesagt, es war rundum stimmig: Ein sympathischer Protagonist mit dem man mitfiebern konnte, eine tolle und irgendwie auch düstere Atmosphäre, eine fesselnde Story, eine anfangs noch geradlinige, später aber immer vertracktere Handlung und immer wieder geschickt eingeworfene neue Charaktere, die irgendwie alle auf die ein oder andere Weise mit dem Fall zu tun haben.


    Ich freue mich auch immer mal, einen Thriller zu lesen, der nicht nur aus der Sicht von Ermittlern geschrieben ist. Mir scheint als ob einige deutsche Thrillerautoren, und hier möchte ich neben Wulf Dorn auch noch Arno Strobel und natürlich Sebastian Fitzek nennen, eine eigene Nische in diesem Genre gefunden haben: Sie spielen mit der Psyche ihrer Hauptpersonen, führen den Leser auf falsche Fährten und oft stellt man sich Fragen wie: Was ist Fiktion und was Realität? Dieser Stil gefällt mir ausgezeichnet und "Kalte Stille" gehört zu den besten Büchern aus diesem Bereich. Verdiente :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: !

  • Meine Meinung:
    Jan Forstner kommt nach 23 Jahren wieder zurück nach Fahlenberg zurück, um dort eine Stelle in der psychiatr. Klinik anzutreten. Er bekam aber nur die Stelle unter der Bedingung, sich einer Therapie zu unterziehen, um die Ereignisse in seiner Kindheit abzuschließen und die Vergangenheit ruhen zu lassen. Aber so einfach kann man das Geschehen von Damals nicht wegschließen und durch einige Vorfäller kommt alles wieder zum Ausbruch und Jan schlittert in einen Sog der Vergangenheit, der aber auch die Wahrheit ans Licht bringt.
    Ein Thriller, der die Bilder der Vergangenheit nicht ruhen läßt. Manche Ereignisse werden sehr verworren dargestellt und man verliert dadurch den Bezug zu den Personen.
    Und auch das Ende ist ziemlich verworren und man fragt sich, warum die Polizei nicht eher in diese Richtung ermittelt hat.
    Das Buch ist interessant, aber es läßt viele Fragen offen.

    Ohne ein Wort :study: Linwood Barclay
    Mein SuB: 30

    Meine Bücher 2013: 56
    Seiten: 26.603

  • Ein Pageturner, ein super spannendes Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Jan war mir von Anfang an sympathisch und auch den netten Nachbar mochte ich. :D


    Die Auflösung war leider nicht so überraschend für mich, da dies schon länger mein Verdacht war. Nur auf das Motiv bin ich nicht gekommen, das Verhalten wirkte auf mich aber etwas zu aufgesetzt.


    Das Positive überwiegt, ein tolles Lesevergnügen, deshalb :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und "Trigger" möchte ich mir auch gönnen.

    Jede Minute, die man lacht, verlängert das Leben um eine Stunde. (Chinesisches Sprichwort)

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere. (Erich Kästner)

  • Wulf Dorn sein erstes Buch "Trigger" hat mich schon gefesselt und zutiefst erschüttert(Es werden am Anfang des Buches "Kalte Stille" kurze Andeutungen auf "Trigger" gemacht). Aber dieses Buch ist so genial und verwirrend geschrieben, das man manchmal zurück blättern muss, zm sicher zugehen, dass man alles richtig verstanden hat, da die Wenudungen im Buch alles über den Haufen werfen, was man sich selbst zusammengereimt hat.
    Flüssig und spannend ist das Buch geschrieben und Wulf Dorn schenkt uns fazinierende Einblicke in die Vergangenheit des Hauptcharakters, wobei man sich sofort mit ihm verbunden fühlt und mitleidet.
    Am Ende hab ich doch Tränen in den Augen gehabt und war so derast verstörrt, dass ich meine Zeit brauchte um die Lösung des Buches zu verdauen.
    Ein wirklich toll geschriebenes Buch!

  • 446 Seiten


    1.Fall Dr. Jan Forstner


    Meine Meinung:
    Dieser erste Band mit Dr. Jan Forstner ist genauso spannend, wie Wolf Dorns Debüt „Trigger“. Sehr gut gefällt mir auch, dass die Umgebung beibehalten wird, man befindet sich wieder in Fahlenberg und auch in der Waldklinik.


    Gleich zu Beginn wird ein einschneidendes Ereignis aus der Vergangenheit erzählt. Jans kleiner Bruder Sven wird entführt und sein Vater kommt bei einer mysteriösen Autofahrt ums Leben. Beide Fälle konnten nicht aufgeklärt werden und Jan fühlt sich schuldig an der Entführung von Sven und kann es nicht verkraften, es plagen ihn immer wieder Albträume.


    Jan hat seine Heimat verlassen, ist in der Zwischenzeit Psychiater, wie auch sein Vater einer war, und forensischer Gutachter und hat mit Triebtätern zu tun. Nach einer schweren Krise und einem Kontrollverlust wird ihm von Prof. Dr. Raimund Fleischer, einem ehemaligen Freund seines Vaters, in der Waldklinik eine zweite Chance angeboten. Allerdings unter der Voraussetzung, dass er sich einer Psychotherapie bei Dr. Norbert Rauh unterzieht, um endlich seine alte Last loszuwerden. Und so kehrt Dr. Jan Forstner nach dreiundzwanzig Jahren wieder in seine Heimat zurück.


    Kaum angekommen wird er mit dem Selbstmord einer jungen Frau konfrontiert, deren Freundin Carla Weller, eine Journalistin, das gar nicht begreifen kann. Aber auch sonst geschehen nach und nach sehr mysteriöse Dinge, die kein Zufall sein können. Während seiner eigenen Hypnose-Therapie, die ihn in die Vergangenheit führt, lernt man seine Familie kennen und erfährt, was vor dreiundzwanzig Jahren passiert ist. Jan stellt nun erst recht Nachforschungen an und kommt nach und nach einigen Geheimnissen auf die Spur.


    Die Charaktere der einzelnen Personen haben mir gut gefallen, sie sind sehr interessant und kaum war ich der Meinung, einen Verdächtigen entdeckt zu haben, ist schon die nächste Spur aufgetaucht und hat mich verunsichert. Und nachdem das Motiv ja nicht bekannt ist, ist es sehr schwierig, den richtigen Täter herauszufinden. Die Geschichte baut sich systematisch auf und auch die Spannung nimmt zu. Wie von Wulf Dorn gewohnt, ist die Verwirrung dementsprechend groß und auch die Auflösung hält noch einige Überraschungen bereit.


    Ein vielversprechender Serienstart, der hoffentlich noch mehrere Begegnungen mit Dr. Jan Forstner vorsieht.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen.


    Ich habe aber eine Frage dazu, dir mir hier vielleicht beantwortet wird.


    Ich spoiler mal, damit ich für die, die es noch lesen wollen, die Spannung noch erhalten bleibt ;)



  • Zum Inhalt


    Der Psychiater Jan Forstner kehrt nach 23 Jahren nach Fahlenberg zurück, den (fiktiven) Ort, an dem er seine Kindheit verbrachte. Die Rückkehr fällt ihm schwer, denn auf ihm lastet noch das Trauma des Verlustes seiner Familie: sein sechsjähriger Bruder Sven ist seit dem verhängnisvollen Unglückstag im Januar 1985 spurlos verschwunden, woran Jan sich zumindest eine Teilschuld gibt, sein Vater verließ nach einem mysteriösen Anruf überstürzt das Haus und verunglückte auf einer vereisten Straße tödlich. Wenig später nahm sich seine depressiv gewordene Mutter das Leben. Jetzt wird Jan an der Waldklinkik, einer psychiatrischen Klinik, an der auch sein Vater gearbeitet hatte, von dessen Freund und Kollegen Raimund Fleischer eine Stelle angeboten, allerdings nur unter der Bedingung, dass Jan eine Therapie macht, um seine Kindheitserlebnisse endgültig zu verarbeiten. Außer dem Verlust seiner Familie belastet ihn auch noch die Erinnerung an den Selbstmord der Nachbarstochter Alexandra Marenburg, die damals aus der Waldklinik geflohen war und sich vor den Augen des zwölfjährigen Jan umbrachte. Jans Neuanfang in Fahlenberg wird erneut von einem tragischen Unglück überschattet. Er wird Zeuge, wie sich eine junge Frau von einer Fußgängerbrücke vor ein Auto wirft und in seinen Armen stirbt. Als er erfährt, dass auch diese junge Frau Patientin in der Waldklinik war, beginnt er mit der besten Freundin des Unfallopfers, der Journalistin Carla Weller, Nachforschungen anzustellen.


    Meine Beurteilung


    Der Roman erzählt in der dritten Person aus der Sicht des Protagonisten Jan Forstner, der zur Zeit der Haupthandlung 35 Jahre alt ist. Seine Kindheitserinnerungen hat er weitgehend verdrängt. In der Waldklinik macht er eine Hypnosetherapie bei seinem Kollegen Norbert Rauh, dadurch werden seine verschütteten Erinnerungen an die Oberfläche gebracht und laufen sowohl vor seinen als auch vor den Augen des Lesers wie ein Film ab. Diese Art der Erzählung auf zwei verschiedenen Zeitebenen ist sehr geschickt umgesetzt, weil sich die Puzzleteilchen der vergangenen und gegenwärtigen Ereignisse allmählich zu einem immer deutlicheren Bild zusammensetzen.
    Der Sprachstil von Wulf Dorn gefällt mir sehr gut und auch das Spannungsniveau ist durchgehend hoch, da einige Figuren sterben oder schwere "Unfälle" haben, sodass der Leser seine bisherigen Theorien über den Haufen werfen und neue Ansätze finden muss. In Bezug auf Schilderung von Brutalitäten hält der Autor sich ziemlich zurück, die Sterbeszene der von der Brücke gestürzten Frau ist allerdings recht explizit und geht zu Herzen oder auf den Magen. Für sehr sensible Leser ist das Buch deshalb mit Vorsicht zu genießen.
    Die Handlung ist gut konstruiert und wird am Ende verständlich aufgelöst, allerdings waren mir die ganzen Schicksalsschläge im Leben des Jan Forstner etwas zu dick aufgetragen und es erscheint mir nicht ganz glaubwürdig, dass der "Dämon" so lange mit seinen Taten davongekommen ist.
    Von diesem Kritikpunkt abgesehen, bietet "Kalte Stille" jedoch fesselnde Unterhaltung und kann Krimifreunden bedenkenlos empfohlen werden. Ich werde jetzt gleich den zweiten Band um Jan Forstner, "Dunkler Wahn", anschließen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Als ich von dem Buch gehört habe, wusste ich gleich: Ich muss es haben.
    Anfangs war ich auch echt begeistert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
    Allerdings habe ich zum Ende hin, immer mehr Interesse verloren.
    Ist natürlich nur meine Meinung. Andere fanden es ja echt super aber ich bin der

    Meinung, dass es sicher noch bessere Bücher gibt, die er geschrieben hat.
    Dennoch muss ich sagen, dass gerade der Anfang echt super war und ich auch

    mitgefiebert habe. Wie gesagt, dass Ende fand ich dann nicht mehr ganz so atemberaubend.

  • Kurzbeschreibung:
    Eine Tonbandaufzeichnung, die in abrupter Stille endet – unerträglicher Stille. Mehr ist Jan Forstner von seinem kleinen Bruder nicht geblieben. Vor dreiundzwanzig Jahren ist Sven spurlos verschwunden. In derselben Nacht verunglückte auch sein Vater unter rätselhaften Umständen. Beide Fälle konnten nie aufgeklärt werden. Als Jan gezwungen ist, an den Ort seiner Kindheit zurückzukehren, holt ihn die Vergangenheit wieder ein.


    Zum Autor:
    Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein Bestseller, die Verfilmung des Romans befindet sich in Vorbereitung. Inzwischen wurden seine Romane in zahlreiche Sprachen übersetzt.


    Meine Meinung kurz & knapp:
    Mit Kalte Stille kehrt Wulf Dorn in seinem 2. Thriller an den fiktiven Ort Fahlenberg zurück, der bereits in Trigger der Handlungsort war, aber mit neuen Charakteren gespickt wurde. Schon der Prolog macht deutlich Lust auf mehr und so begibt man sich zusammen mit Jan Forstner auf die Suche nach der Wahrheit, die ihn seit 1985 nicht mehr loslässt.


    Durch eingestreute Rückblenden in besagtes Jahr lernt der Leser den 12-jährigen Jan kennen und erfährt mehr von den schlimmen Erlebnissen, die ihn bis heute nicht zur Ruhe kommen lassen. Viele vermeintlich lose Handlungsstränge und Personen, die auf den ersten Blick nichts gemein haben, finden am Ende des Buches ihren gemeinsamen Schnittpunkt, durchdrungen von zahlreichen Wendungen und Irrwegen, die Wulf Dorn gekonnt in Szene setzt, und die den Leser auf immer neue Abwege führen.


    Durch die kurz gehaltenen Kapitel, dem durchgängigen Spannungsbogen und Wulf Dorns fesselnden Schreibstil fliegen die Seiten des Buches nur so, und die Geschichte entwickelt sich im Alleingang zu einem Pageturner. Ich fühlte mich wie bereits bei Trigger bestens unterhalten und bin sehr gespannt, wobei man Jan Forstner im Nachfolge-Thriller Dunkler Wahn begleiten darf. Absolute Leseempfehlung für Thriller-Liebhaber!

  • Meine Meinung


    Jan Forstner ist Psychiater. Nach seiner Scheidung versucht er einen Neuanfang in der Waldklinik in Fahlenberg, seinem Heimatort. Allerdings nur unter der Bedingung, dass er sich selber in Therapie begibt um seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Denn sein Bruder ist unter mysteriösen Umständen verschwunden und sein Vater ist in der Zeit tödlich verunglückt. Seine Mutter ist daran zerbrochen und hat Selbstmord begangen. Jan kann immer noch nicht damit abschließen, weil sein Bruder nie gefunden wurde.
    Er beginnt Fragen zu stellen und wird mit Geheimnissen konfrontiert. Es geschehen Selbstmorde, rätselhafte Brände. Bis er selber in Gefahr gerät.


    Ich habe schon „Trigger“ gelesen und war davon fasziniert. Und jetzt hat mich „Kalte Stille“ überzeugt. Ich bin begeistert von diesem Schreibstil, von der Art, die Spannung langsam aufzubauen. Der Leser wird auf falsche Fährten gelenkt und ziemlich schnell wieder davon abgelenkt.
    Angetan bin ich von der Art, wie man mit der Psyche der Leser arbeiten kann. Es wird Spannung erzeugt, die dann wieder nachlässt, bis es dann eskaliert, ohne viel Blutvergießen.

    Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und daher vergebe ich fünf von fünf Sternen.

  • Meine Meinung:

    Alle schwärmen immer von den Büchern von Wolf Dorn. »Kalte Stille« ist nach seinem Jugendthriller »Mein böses Herz« nun schon das zweite Buch, das ich von ihm lese. Aber irgendwie kann der Autor mich noch nicht gänzlich von sich überzeugen. Die Bücher sind zwar gut durchdacht und lassen sich prinzipiell flüssig lesen. Ab und zu habe ich hier auch die Hand vor dem Mund geschlagen, weil ich die Szene nicht fassen konnte. Dennoch blieb in mir während und auch nach dem Lesen das Gefühl, dass etwas fehlt - also, nicht richtig fehlt. Es war einfach, dass mich das Buch nicht richtig packen konnte. Es war die ganze Zeit über selten so, dass ich den Drang hatte, dass ich unbedingt weiterlesen MUSS. Manche Kapitel endeten tatsächlich mit einem Cliffhanger, wo ich dachte: Und jetzt, was passiert jetzt? Aber trotzdem bleibt es leider "nur" ein gutes Buch, auch wenn ich sehr gern weitere Bücher (und vor allem die Fortsetzung von diesem) von Wulf Dorn lesen werde.


    Ich gebe diesem Buch:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: