Camilla Läckberg: Engel aus Eis/ Tyskungen

  • Originaltitel: "Tyskungen"


    Mordfälle im Schatten der Nazi-Vergangenheit


    Zum Inhalt:


    Im schwedischen Fjällbacka wird ein allseits beliebter pensionierter Geschichtslehrer ermordet. Erik Frankels spezielles Interessensgebiet waren der Nationalsozialismus und dessen Erscheinungsformen in Schweden während des Zweiten Weltkriegs. Erika Falck ist besonders betroffen über Frankels Tod, denn sie hatte vor kurzem einen Nazi-Orden, den sie unter den Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter Elsy gefunden hatte, bei Erik Frankel vorgelegt, weil sie sich davon Aufschluss über die Jugend ihrer Mutter erhoffte. Erika und ihre Schwester Anna haben ihr Leben lang unter der Kälte und Unnahbarkeit ihrer Mutter gelitten. Doch die Tagebücher ihrer Mutter zeichnen ein völlig anderes Bild ihres Charakters. Warum hat Elsy sich so verändert und was hatte sie mit den Nazis zu tun?
    Erikas Mann Patrick Hedström ist bei der Polizei. Zwar hat er gerade seinen Erziehungsurlaub angetreten, um seine einjährige Tochter Maja zu betreuen, aber es fällt ihm schwer, sich von seiner Dienststelle fernzuhalten. Als er feststellt, dass Erikas Mutter indirekt in den Mordfall verwickelt ist, den seine Kollegen untersuchen, gibt es kein Halten mehr. Sowohl er als auch seine Frau lassen keine Gelegenheit aus, sich in die Ermittlungen einzumischen, bzw. auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei stoßen sie auf rätselhafte Vorgänge, die sich 60 Jahre zuvor zwischen der damals 14-jährigen Elsy, ihrer Freundin Britta, Erik Frankel und Frans Ringholm abgespielt haben. Die vier Teenager waren zunächst ein harmonisches Kleeblatt, aber nachdem ein fünfter Jugendlicher, der junge norwegische Widerstandskämpfer Hans, auf der Flucht vor den Nazis in Norwegen zu ihrer Gruppe gestoßen war, taten sich immer größere Risse in ihrer Freundschaft auf....Welche Rolle spielte Axel, Eriks älterer Bruder, der für die Widerstandskämpfer Waren und Informationen nach Norwegen schmuggelte, von den Deutschen verhaftet und schließlich im KZ Sachsenhausen interniert war, wo er beinahe ums Leben gekommen wäre?
    Der Mord an Erik Frankel bleibt nicht der einzige, die Ermittlungen scheinen nicht voranzukommen. Axel Frankel hat sein Leben dem Kampf um Gerechtigkeit verschrieben, seit Jahrzehnten bemüht er sich unermüdlich darum, NS-Verbrecher vor Gericht zu bringen. Frans Ringholm dagegen lebt nur für die "Säuberung" des modernen Schweden von fremden Elementen, er steht einer Neonazi-Organisation vor. Diese beiden Männer sind die einzigen, die den Schlüssel zur Lösung der rätselhaften Morde in den Händen halten, aber sie schweigen verbissen.


    Meine Meinung


    Dieser äußerst komplexe Roman erzählt abwechselnd auf zwei Zeitebenen. Die in der Gegenwart spielende Handlung führt weit über die polizeilichen Ermittlungen hinaus und vermittelt ein detailliertes Bild der modernen schwedischen Gesellschaft, die offenbar eine enorm hohe Rate an Scheidungen verzeichnet und entsprechend problematische Verhältnisse in den resultierenden Patchworkfamilien nach sich zieht. Die Familienverhälnisse der Hauptfiguren sind ziemlich verworren und nehmen im Roman einen breiten Raum ein. Auch die Arbeitsteilung in der modernen Ehe wird ausführlich thematisiert und der Rollenverteilung in der traditionellen Familie zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, wie sie in den Kapiteln über die Vierzigerjahre ersichtlich ist, gegenübergestellt.
    Diese Einblicke in den gesellschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte geben dem Roman neben der spannenden Krimihandlung zusätzlich Würze und die Autorin versteht es, alle Handlungsfäden in der Hand zu behalten und zum Ende hin souverän zu verknüpfen.
    Der Erzählstil ist locker, oft humorvoll und spannend, ohne jedoch in thrillergemäße Brutalitäten auszuarten. Deshalb kann man dieses Buch auch empfindlicheren Lesern ans Herz legen. Besonders eignet es sich für Leser, die geschichtliches Interesse mitbringen.
    "Engel aus Eis" ist bereits der fünfte Band einer Serie um Patrik Hedström und seine Kollegen. Für mich war es das erste Buch von Camilla Läckberg, ich konnte der Handlung jedoch auch ohne Kenntnis der anderen Bände folgen. Von dieser Autorin werde ich mit Sicherheit noch weitere Bücher lesen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ,5

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Engel aus Eis – Camilla Läckberg
    Originaltitel: Tyskungen (Übersetzung etwa Deutschkind, Deutschenbalg)


    Inhalt:
    Erica Falck findet in den Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter einen in ein blutverschmiertes Hemdchen eingewickelten Naziorden, und drei Tagebücher, die ihre Mutter im Zweiten Weltkrieg geschrieben hat. Um mehr über die Herkunft und die Bedeutung des Ordens zu erfahren, bringt sie ihn zu Erik Frankel, einem pensionierten Geschichtslehrer, der sich intensiv mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Kurz darauf wird Frankel in seinem Haus ermordet aufgefunden.
    Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Orden, Erica’s Mutter und dem Toten?
    Im schwedischen Fjällbacka beginnt die Suche nach dem Mörder. Die Spur reicht zurück in die bewegte Zeit der Vierziger Jahre. Nicht nur die Kriminalisten stellen aufschlussreiche Nachforschungen an, sondern auch Erica und ihr Mann Patrik, der ebenfalls dem Polizeiteam angehört, sich aber im Erziehungsurlaub befindet, mischen mit und kommen dem Geheimnis, das Erica’s Mutter umhüllt, immer näher.


    Meine Meinung:
    "Engel aus Eis" von Camilla Läckberg ist der 5. Band aus einer Reihe über Erica Falck und Patrik Hedström. Trotzdem fällt es einem Nicht-Kenner der Vorgängerbücher leicht, in das Geschehen einzusteigen.
    Die Handlung setzt sich aus mehreren Erzählsträngen zusammen, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart sowie dem Privatleben der Protagonisten und dem Fortgang der Ermittlungen hin- und herspringen und konsequent zum Ende geführt werden, ohne dass der rote Faden verloren geht.
    Die Lösung des Kriminalfalls liegt allem Anschein nach in der NS-Zeit. Camilla Läckberg schildert auf anschauliche und eindringliche Art und Weise die irrsinnige Ideologie des Nationalsozialismus und ihre Folgen, die schreckliche Zeit des Krieges und die Schicksale der Personen, die für die Erzählung bedeutend sind. In diesen Passagen ist sehr genau zu spüren, daß sie sich intensiv mit der Geschichte und der Thematik beschäftigt hat. Nach und nach werden die Puzzleteile miteinander in Verbindung gebracht, und der Leser ahnt, was damals wirklich geschah.
    Leider nehmen im Roman die Sorgen und Nöte von Erica, ihrem Umfeld und den Polizeibeamten einen großen Raum ein. Die Autorin greift gesellschaftliche und soziale Probleme auf, die sicherlich nicht nur in Schweden aktuell sind. Sie widmet sich unter anderem den Anforderungen an Mütter und Väter im Erziehungsurlaub, den Schwierigkeiten in Patchworkfamilien, der Homosexualität und dem Fremdenhass.
    Durch die ständigen Szenenwechsel kommt nach einem vielversprechendem Beginn die Aufklärung des eigentlichen Kriminalfalls nur langsam in Fahrt. Gerade dann, wenn es in der Polizeiarbeit neue Erkenntnisse und Fortschritte zu geben scheint, findet man sich plötzlich im Zuhause von Erica, bei ihrer Schwester oder bei Kommissar Mellberg wieder, für den sich offenbar ein neues Glück anbahnt.
    Diesen sprunghaften Ablauf habe ich anfangs noch als abwechslungsreich und lebendig empfunden, später jedoch als langatmig und teilweise nervig.
    Die Geschichte ist zwar spannend, dennoch hat sie mich nicht gefesselt, nicht weil auf blutrünstige Details verzichtet wird, sondern weil mich die ausführliche Beschreibung der privaten Erlebnisse und Probleme gestört und meinen Lesefluss gebremst hat. Die Idee, die Hintergründe und die schlüssige Durchführung bis zur Lösung sämtlicher Rätsel zum Mordfall hingegen
    haben mich überzeugt und mir gut gefallen.
    Meiner Meinung nach ist die Übersetzung des Originaltitels missglückt, der Bezug zum Inhalt bleibt mir schleierhaft. Ebenso halte ich die Kurzbeschreibung des Verlages zum Buchinhalt für irreführend.


    Fazit:
    Camilla Läckberg’s "Engel aus Eis" ist in meinen Augen solide Krimi-Unterhaltung zu einem interessanten Thema mit einem Ende, bei dem nur eine einzige Frage offen bleibt: Wie geht es weiter mit Erica und Patrik, Anna und Dan, Mellberg und Paula?

  • Meiner Meinung nach ist die Übersetzung des Originaltitels missglückt

    Der deutsche Titel bezieht sich meiner Meinung nach nicht auf das "Deutschenbalg", sondern auf Elsy, die ein "Engel aus Eis" ist: als junges Mädchen äußerst warmherzig und sympathisch, erstarrt sie durch ihr bittere Erfahrung zu Eis und ist dann ihren Kindern gegenüber gefühlskalt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Der deutsche Titel bezieht sich meiner Meinung nach nicht auf das "Deutschenbalg", sondern auf Elsy, die ein "Engel aus Eis" ist: als junges Mädchen äußerst warmherzig und sympathisch, erstarrt sie durch ihr bittere Erfahrung zu Eis und ist dann ihren Kindern gegenüber gefühlskalt.

    Auf den Bezug bin ich gar nicht gekommen, klingt logisch, hat aber doch mit dem Originaltitel überhaupt nichts zu tun.

  • hat aber doch mit dem Originaltitel überhaupt nichts zu tun.

    Es kommt oft vor, dass die deutschen Titel mit dem Originaltitel nichts zu tun haben, z.B. bei "The analyst" von John Katzenbach, das den deutschen Titel "Der Patient" trägt. Der Originaltitel weist also auf den Protagonisten, den Psychotherapeuten, hin, der deutsche Titel auf einen seiner Patienten, der im Buch eine wichtige Rolle einnimmt. Beides ergibt einen gewissen Sinn, es ist nur eine Frage der Perspektive. ;)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • ein klasse Krimi, hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war ratzfatz durchgelesen, sehr spannend ...
    Trotz verschiedener Zeitebenen (1945, 2005) und sehr vielen Protagonisten, habe ich nie den Faden verloren und konnte auch nach kurzen Lesepausen schnell wieder reinfinden. :study:
    Alles beginnt damit, dass Erica auf dem Dachboden die Tagebücher ihrer Mutter, ein blutiges Kinderhemdchen und einen SS-Orden findet. Bei ihren Recherchen stößt sie auf ein Geheimnis, dass in den Kriegsjahren begann und bis heute nicht gelüftet wurde. Ihr Ehemann Patrick ist Polizist und eigentlich im Erziehungsurlaub, doch die Arbeit lässt ihn nicht los. Als die Polizeiarbeit und Ericas Recherchen miteinandern verfließen, kommt auch er nicht mehr aus der Geschichte heraus.
    Sehr sympathisch war mir Bertil Mellberg, der Hauptkommissar ... er und Ernst, eine sehr schöne Geschichte ;-)
    Ich habe den Krimi sehr gern gelesen und werde mich nach weiteren Büchern von Camilla Läckberg umsehen! Absolut empfehlenswert! :thumleft:

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Ich habe den Roman erst vor wenigen Wochen erhalten. Erst wollte ich ihn noch etwas warten lassen, nach dem Lesen den Rezis und Empbehlungen bin ich jetzt aber doch gespannt und werde wohl doch nicht warten können.


    (Ich behalte mir immer einen gewissen Vorrat an Skandinavienkrimis für die heißen Sommermonat, irgendwie leide ich weniger unter der Hitze, wenn in den Büchern Schneegestöber Eisklirren herrscht.)


    Ich habe bisher alle Läckberg-Krimis gelesen und mag sie sehr. Manchmal hat es mir etwas zuviel Familiengeschichten der Protagonisten, aber die Fälle sind immer spannend und nicht aufdringlich brutal geschildert. Mehr was, zum sich im Kopf vorstellen.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Inzwischen habe ich den Krimi längst ausgeselen. Wie auch die bisherigen Krimis der Autorin war er absolut lohnenswert. Es ist auch ersfrischend, einen Skandinavienkrimi zu lesen, ohne düstere und deprimierende Grundstimmung.


    Camilla Läckberg führt ihre Hauptfigur, die Schriftstellerin Erica Falck durch ein neues Kapitel ihres Lebens. Sie nimmt nach einer einjährigen Babypause ihre berufliche Tätigkeit wieder auf und setzt sich gleichzeitig mit dem Leben ihrer Mutter Elsy auseinander. Dabei wird die Zeit des 2.Weltkriegs beleuchtet und dessen Auswirkungen auf das ländliche Leben im schwedischen Fiällbacka.


    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, wobei der Übergang anfangs nicht immer ganz klar ist. Man findet sich aber sehr schnell in die beiden Handlungsstränge ein, wobei die jeweils an ohnehin spannenden Stellen stattfindenden Wechsel ihrerseits für weitere Spannung sorgen, sodass man das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand leben möchte. Während im ersten Teil des Romans die familiären Nebenschauplätze der „Jetztzeit“ im Umfeld von Erica Falck einen großen Raum einnehmen, legt der Roman im zweiten an Tempo zu und die losen Enden der erst zusammenhangslosen Protagonisten finden rund und einfühlsam zu einem Ganzen zusammen., ohne dass eine Hektik aufkommt, wie es leider recht häufig bei Kriminalromanen gegen Ende zu der Fall ist.


    Im Überblick gesehen, ist der Roman sehr sorgfältig konzipiert und obwohl die Autorin noch recht jung ist, schafft sie es, die sehr unterschiedlichen Personentypen recht glaubwürdig darzustellen. Was mich etwas gestört hat, war die gebetsmühlenartige Wiederholung, dass Ericas Ehemann, der Polizist Patrik Hedstrom im Erziehungsurlaub ist und dass Erica nach einem Jahr Babypause infolge mangelnder geistiger Stimulation schon kurz vor dem intellektuellen Zerfall steht.


    Die Entwicklung der einzelnen Figuren, von den Polizisten Mellberg und Gösta bis hin zu Ericas Schwester, Anna, lässt viel Spielraum offen für neue Folgen der Serie. Ich freue mich darauf, hoffe aber, dass die Babies recht schnell gedeihen, so dass mir mehrseitige Krabbelgruppenszenen in Zukunft erspart bleiben. Brabbelnde Babies mag ich in der Realität durchaus, aber in Büchern finde ich es jetzt nicht so interessant.

    Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht ist Freude!
    Rabindranath Tagore (1861-1941)


    Lha gyal lo - Free Tibet!

    Wir sind grüüüüüün!!!!

  • Ich kann gar nicht mehr verstehen, dass ich bei „Engel aus Eis“ mehrere Anläufe brauchte, um es auszulesen, denn dieser Krimi ist wirklich sehr gut und spannend erzählt und dazu auch noch sehr intelligent geschrieben. Es ist schön, altbekannte Gesichter der Polizei von Fjällbacka wiederzutreffen und auch zu erfahren, wie es in ihrem Privatleben weitergeht, denn längst sind mir Erica, Patrick, Martin und all die anderen Figuren ans Herz gewachsen. Auch die Geschichte zwischen Anna und Dan hat mich natürlich sehr interessiert und ich finde es irgendwie schön, dass diese Krimis immer auch so viele Geschichten rund um Fjällbackas Einwohner erzählen.
    Der Fall, in dem ermittelt wird, ist ebenfalls spannend, und er gewinnt dadurch, dass es zwischendurch immer wieder kurze Kapitel gibt, in denen erzählt wird, wie Elsy und ihre Freunde die vierziger Jahre bis zum Kriegsende erleben. Das fand ich sehr spannend und gerade zum Ende hin wollte ich gerade hier unbedingt wissen, wie es weitergehen würde. Es ergeben sich ein paar ungeahnte Wendungen und ich war absolut positiv davon überrascht, wie sich am Ende einfach alle Puzzleteile ineinanderfügen und mabn als Leser vor einem gelösten Fall sitzt, der absolut stimmig ist.
    Was mir an Camilla Läckbergs Krimis auch immer gut gefällt, ist die Tatsache, dass sie ohne viel Blut, Gewalt oder solche Dinge auskommt. Sie kann einfach gute Geschichten erzählen und ihre Krimis haben keine Effekthascherei nötig.
    Ein sehr guter und empfehlenswerter Krimi. Ich freue mich, dass ich „Meerjungfrau“ noch vor mir habe!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Klappentext


    Das kleine Fjällbacka ist in Aufruhr: Der pensionierte Geschichtslehrer Erik
    Frankel wurde ermordet. Die Schriftstellerin Erica Falck vermutet das
    Motiv in Frankels Vergangenheit. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte er im
    Zweiten Weltkrieg den Widerstand gegen die deutschen Besatzer
    unterstützt, und diese Spur bringt Erica mitten ins Visier des Mörders.


    Meine Meinung


    Von der Story her eigentlich ein sehr interessantes Buch.
    Aber mir persönlich waren es am Anfang zu viele Personen, ich kam
    durcheinander wer zu wem gehört. Das strengt beim lesen doch an :( Wenn man es dann weiss, ist die Spannung bis zum Ende vorhanden. Aber dafür brauchte ich fast das halbe Buch!

  • In ihrer unerforschlichen Einkaufspolitik hat meine Bücherei dieses Buch von Läckberg als erstes der Reihe angeschafft. Auf die Autorin war ich schon lange neugierig, und ich hatte keine Probleme, in das Buch zu finden ohne die Vorgängerbände zu kennen.


    Die Story gefällt mir gut; sie ist nach einem herkömmlichen Muster aufgebaut, wenn eine alte Geschichte mit einem neuen Verbrechen zusammenhängt, indem sie zwischen den beiden Zeitebenen wechselt.


    Die Personen sind zumeist ganz nett, aber mir zu hausbacken; es sind keine "Typen" darunter. Auch dieses Gewese, wie süß und toll die Kleinkinder sind ... diese Vier-Augen-Gespräche, die Lebenskrisen beenden ... die ständigen Wiederholungen (z.B. über die Distanziertheit und emotionale Kälte von Ericas Mutter) - darüber konnte mich auch die gute Story nicht hinwegtrösten.
    Dem Motto "in ein ernstes Buch gehört ein witziger Seitenstrang" sind Chef Mellberg, seine neue Flamme und Hund Ernst geschuldet.
    Die Unsympathischen haben eine braune Gesinnung, und ein paar richtig fiese Männer, die ihre Frauen schlagen und ihre Söhne als Jugendliche mit Alkohol abfüllen, kommen auch vor.


    Mir sind Mankells und Nessers einsame Wölfe lieber als Turstens und Läckbergs glückliche Ehefrauen. Aber ich gebe der Autorin noch eine Chance; meine Bücherei hat Band 9 inzwischen auch angeschafft.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)