Gudrun Pausewang - Die Wolke

  • Am Thema "Atomkraft" kam man bis Anfang der 90er Jahre nicht vorbei und auch heute ist dieses Thema noch sehr brisant und wichtig, auch wenn es ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist. Wahrscheinlich weil es glücklicherweise in der jüngsten Vergangenheit keine größeren Katastrophen mehr gegeben hat.

    Das habe ich am 22. Dezember hier geschrieben. Mir ist es jetzt eiskalt über den Rücken gelaufen...

  • Hier kann ich eigentlich die selben Worte hinterlassen wie bei dem Buch "Die letzten Kinder von Schewenborn" , ebenfalls von Gudrun Pausewang:


    Zitat

    Hab dieses Buch als Jugendliche auch gelesen und es hat einen
    nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und ein komisches Gefühl in der
    Magengrube.


    Es ist sehr authentisch und auch schockierend. Es hinterlässt Spuren und regt zum Nachdenken an.

    Aber beide Bücher werde ich selbst wohl nicht mehr lesen, schon vor den aktuellen Ereignissen in Japan.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Ich hatte von beiden als Kind wochenlang Aplträume... da könnte man auch noch den Schlund einordnen, auch wenn das nichts mit Radioaktivität zu tun hat.
    Aber da gab es noch ein Buch namens "Die grüne Wolke", das hatte glaube ich auch so eine Thematik.

  • Kapo hat recht mir läuft es auch kalt den Rücken herunter. Furchtbar wie nah sowas doch ist!!
    Ich kenne das Buch nicht! Aber es ist verfilmt worden. Nach dem Kino war ich noch min. eine Woche betroffen davon. Es hat mich total geschockt wie schnell sowas doch geht.
    Es regt vor allem jetzt sehr zum nachdenken an. Ich denke nur das nicht die "richtigen" Leute die die Macht haben es zu ändern zum nachdenken angeregt werden.

    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Ich habe es als Klassenlektüre letztes Schuljahr (7. Klasse) gelesen und fand es ganz schön hart.
    An manchen Stellen hätte ich am liebsten geweint, aber ich finde es gut, dass sich jemand mal hingesetzt hat, um uns zu zeigen, wie...gefährlich wir doch eigentlich leben. Ich finde, dass die, die etwas bewegen und ändern können, es auch tun sollten. Sonst gibt es uns vielleicht irgenwann nicht mehr...das währe doch schlimm...

  • Zitat

    Ich bin ehrlichgesagt froh, dass ich das Buch nicht als Kind gelesen habe.


    Ganz so würde ich das nicht sagen. Es ist natürlich ein Buch, das einen sehr aufwühlt und nicht unbedingt in das "Heile-Welt-Bild" von Kindern passt, aber die Zielgruppe sind ja auch nicht Kinder von 8 oder 9 Jahren. Ab 14 Jahren kann man dieses Buch ruhig lesen und in manchen Schulen wird es ja auch als Schullektüre durchgenommen.

  • Ich hatte dieses Buch als Schullektüre (ich glaube das müsste die 7te oder 8te Klasse gewesen sein). Vorher haben wir uns den Film dazu im Kino angeschaut ...
    Beides, sowohl das Buch als auch der Film hatten mich damals ziemlich aufgewühlt, vor allem weil das Kraftwerk von dem die Rede ist wunderbar von meinem Zimmerfenster aus zu sehen war. :pale:

    "In Büchern liegt die Seele aller vergangener Zeiten" (Thomas Carlyle)



    :study: Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch:study:



    Sub: 368

  • Das Buch hat mich sehr bewegt. Wir wohnen nicht weit von Grafenrheinfeld weg. Deshalb ist es wohl nochmal so erschütternd.
    Ich kann mich gar nicht entsinnen, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe. Aber das war mit Sicherheit das dritte oder vierte Mal.
    Es ist so spannend, dass es innerhalb von ein paar Stunden durch ist. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen.

  • Zum Inhalt (Booklet):


    WENN DIE ÄNGSTE UNSERER ZEIT WAHR WERDEN

    Eine todbringende Wolke über Deutschland. Was niemand wahrhaben wollte, passiert: Deutschland erlebt einen Super-GAU. Die 14-jährige Janna-Berta verliert ihre Familie und landet selbst im Lazarett.

    „Am 26. April 1986 flog ein Reaktorblock der Atomreaktoranlage in Tschernobyl (Ukraine) aufgrund menschlichen Versagens in die Luft. Die freigesetzten radioaktiven Stoffe breiteten sich nach der Katastrophe in weiten Teilen Europas aus, auch in Deutschland. Noch fünf Minuten vor der ersten Tschernobyl-Katastrophenmeldung dachte ich nicht im Traum daran, ein Buch zu schreiben über die Gefahr, die von Kernreaktoren ausgeht. Doch bald begann ich den Roman „Die Wolke“, der auf die Gefahr einer Reaktorkatastrophe mitten in unserer dicht besiedelten Bundesrepublik hinweist. Das Buch erzählt die Geschichte eines Mädchens, das nach dem Super-GAU seine Familie verliert und ums eigene Überleben kämpft.“




    Cover:


    Eigentlich ein wirklich krasses Cover - wenn man das aktuelle betrachtet. Die Sonne geht über einem Rapsfeld auf, die Strahlen bilden das Zeichen für Atomkraft. Wer das Buch und seinen Inhalt kennt, der weiß, dass besonders das Rapsfeld einen ganz bitteren Beigeschmack hat und besonders für die Protagonistin Janna-Berta Unglück bedeutet. Genauso verhält es sich mit der Sonne - stark aussagend für den Inhalt der Geschichte. Wirklich richtig gut gemacht.


    Bei dem alten Cover sieht man lediglich einen dunklen Himmel, das Rapsfeld und das Zeichen für Atomkraft als Schatten über dem Rapsfeld. An sich hat es die gleiche Bedeutung, aber ich finde es hat nicht die gleiche Wirkung wie das aktuelle Cover.



    Eigener Eindruck:


    Während des Schulunterrichts erklingt der Katastrophenalarm und Janna-Berta macht sich auf den Heimweg, wo ihr kleiner Bruder Uli schon wartet. Sie erfährt, dass es ein Atomunglück gegeben hat und wird von ihren Eltern per Telefon gedrängt, mit den Nachbarn zu fliehen. Ihre Eltern selbst befinden sich in Schweinfurt und die Großeltern sind im Urlaub auf Mallorca. Da die Nachbarn aber bereits abgefahren sind, machen sich Janna-Berta und Uli mit ihren Fahrrädern auf den Weg. Doch unterwegs wird Uli von einem heranrasenden Auto erfasst und stirbt. Völlig neben sich wird Janna-Berta von einer Familie mitgenommen. Als sie später verwirrt zu ihrem Bruder zurück möchte, kommt sie in eine atomare Regenwolke und wird von ein paar Hippies aufgelesen. Nachdem Janna-Berta in Folge der Regenwolke zusammen bricht, wacht sie in einem Krankenhaus wieder auf und wird schließlich zu ihrer Tante geholt, da ihre Eltern gestorben sind. Als ihr die Haare ausfallen, möchte ihre Tante stets, dass sie eine Mütze trägt, doch Janna-Berta weigert sich. Später erfährt Janna-Berta, was aus ihren Mitschülern geworden ist und wird schließlich zu einer anderen Tante geholt, welche sich für die Atomopfer einsetzt. Ihr hilft Janna-Berta, bis es wieder möglich ist, in die Sperrzone zu reisen. Sie macht sich auf den Weg und sucht ihren Bruder, den sie in einem Rapsfeld wieder findet. Dort begräbt sie ihn und kehrt nach Hause zurück, wo bereits ihre Großeltern unwissend warten.

    Das Buch hatte ich als Teenie in der Schule durchnehmen müssen. Und was soll ich sagen? ... Ich habe es gehasst, weil ich die Geschichte so grausam fand. Wenn ich heute darüber nachdenke, muss ich sagen, dass es doch ein ganz gutes Buch ist, auch wenn der Schreibstil nicht immer ganz so meins war und auch nach nochmaligem lesen einfach nicht ist. Das Buch ist nah an der Realität und führt gut vor Augen, welchen Gefahren sich der Mensch aussetzt, nur um gut und günstig Strom und Co. zu produzieren. Es verdeutlicht auch, wie erbarmungslos Menschen werden können, wenn sie sich selbst in Gefahr wägen. Dann ist sich jeder selbst der Nächste. Gudrun Pausewang öffnet einen Abgrund, den man sich in einem Teeniealter so einfach noch nicht vorstellen kann. Sie regt zum Nachdenken an, auch noch später, Jahre nachdem man das Buch gelesen hat und sie verleitet dazu, das Buch nochmals ind ie Hände zu nehmen und sich auch als erwachsener Mensch nochmals damit auseinander zu setzen. Das Thema ist und bleibt einfach aktuell. Wirklich gut gemacht.




    Idee: 5/5


    Charaktere: 4/5


    Emotionen: 4/5


    Spannung: 4/5




    Gesamt: 4/5




    Daten:


    • Taschenbuch: 224 Seiten
    • Verlag: Ravensburger Buchverlag; Auflage: 20 (1. Februar 1997)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3473580147
    • ISBN-13: 978-3473580149
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
    • Größe und/oder Gewicht: 12,3 x 1,8 x 18 cm
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Gudrun Pausewang: Die Wolke“ zu „Gudrun Pausewang - Die Wolke“ geändert.