Peter V. Brett - Das Flüstern der Nacht / The Desert Spear

  • Inhalt


    Den Inhalt gebe ich nur grob wieder, da es ganuere Erläuterungen dazu weiter unten unter "Meine Anmerkungen" gibt.
    Sobald die Sonne untergeht steigen Dämonen aus der Erde empor und greifen jedes Lebewesen an. Die Menschen können sich durch Siegel vor ihnen schützen. Doch nicht alle verstecken sich hinter diesen Schutzmaßnahmen. Arlen, der tätowierte Mann, hat ihnen den Kampf angesagt und jede Nacht zieht er aufs Neue hinaus, um es mit ihnen aufzunehmen. Sein Ziel ist es, alle Menschen zu überzeugen, sich zur Wehr zu setzen. Doch er ist nicht der einzige, der die Dämonen bekämpft. Das Volk der Krasianer empfindet es als Ehre im Dämonenkampf zu sterben und zusammen mit ihrem Anführer Jardir wollen sie die gesamte Menschheit unter sich vereinen und den heiligen Kampf antreten. Koste es was es wolle.



    Meine Anmerkungen


    Das Buch ist in 4 große Abschnitte eingeteilt. Den Anfang machen die Krasianer. Sie sind bereits im 1. Band aufgetaucht, als Arlen dort einige Zeit verbracht hat, um zusammen mit ihnen nachts Dämonen zu töten. Im Mittelpunkt der Geschichte steht nun der Krasianer Ahmann Jardir. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen dem jungen und dem älteren Jardir. Das hat mir sehr gut gefallen, da man seine Entwicklung zum Anführer genau verfolgen kann. Man bekommt einen Einblick in sein Leben, aber auch in das aller Krasianer. Besonders die sozialen Verhältnisse werden klar dargestellt. Sie unterscheiden sich sehr stark von den Nordländern (Gebiet, wo Arlen aufgewachsen ist), denn bei den Krasianern steht der heilige Kampf gegen die Dämonen im Mittelpunkt und die Krieger stellen die oberste Schicht dar. Aber das sind bei weitem nicht alle Unterschiede.
    Im Laufe dieser Geschichte erfährt man auch mehr über die Beweggründe Jardirs, warum er Arlen in der Wüste zum Sterben ausgesetzt und ihm den Speer mit den Siegeln gestohlen hat. Hier spielt natürlich Macht eine Rolle aber auch der Wille die gesamte Menscheit zum Kampf gegen die Dämonen zu mobilisieren. Aufgrund des Umfeldes in dem Jardir aufgewachsen ist kann man seine Entscheidungen zum Teil nachvollziehen und sieht in ihm nicht mehr nur den reinen Bösewicht aus Band 1.


    Im nächsten Teil tauchen gute alte Bekannte wieder auf: die Kräutersammlerin Leesha, der Jongleur Rojer, Arlen usw. Man erfährt, wie sehr sich das Leben in Leeshas Heimat geändert hat, denn die Menschen sind dank Arlen nicht mehr so hilflos, wie sie es einmal waren. Sogar bei Nacht trauen sie sich vor die Tür und sind sogar bereit sich den Dämonen im Kampf zu stellen. Dennoch sehen sie das Leben als zu wertvoll an, um es im Kampf nur um der Ehre willen sinnlos zu opfern.


    Auch Arlen selbst hat sich stark verändert. Er hat seinen kompletten Körper mit Dämonensiegeln tätowiert und das scheint negative Folgen für ihn zu haben. Er scheint gar kein richtiger Mensch mehr zu sein. Dennoch gibt er nicht auf, die Dämonen zu bekämpfen. Stattdessen wird er immer verbissener, bringt die wiedergefunden Schutz- und Kampfsiegel unter die Leute und überzeugt sie, sich zur Wehr zu setzen.


    Die Dämonen sind aber nicht die einzigen, gegen die sich die Nordländer wappnen müssen. Zu allem Überfluss greifen auch noch die Krasianer an, um alle Menschen unter sich zu vereinen. Dabei treffen zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander und es kommt zu grausamen Gewaltanwendungen. Wie unterschiedlich die Kulturen sind verdeutlicht eine Aussage Leeshas: Die Krasianer leben um zu kämpfen, die Nordländer kämpfen um zu leben.


    Aber nicht nur in der Welt der Menschen gab es Weiterentwicklungen. Die Dämonen warten auch mit Neuerungen auf. So lernt man z.B. die Dämonenprinzen kennen, die nicht so einfältig sind wie ihre Drohnen. Ihre Aufgabe ist es, die beiden Führer (Arlen und Jardir), die beide auf ihre Weise in der Lage sind die Völker zu vereinen und den Dämonen gefährlich werden können, auszulöschen. Doch genauso wie die Völker könnten auch die beiden "Erlöser" unterschiedlicher nicht sein. Während Arlen sich zurückzieht, die Menschen zum Kampf mobilisieren möchte, sie aber ansonsten meidet, sonnt Jardir sich in seiner Macht und möchte sie vergrößern indem er alle Völker unter sich vereint.


    --------------------------------------------------------------------------------


    Zum Schreibstil sei gesagt: es liest sich sehr flüssig und schnell weg. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kleinere Längen, aber immerhin sind es über 1000 Seiten und da lässt sich sowas nicht immer vermeiden. Aber ansonsten ein fesselnder Roman, der besonders wieder auf den letzten 250 Seiten an Fahrt gewinnt und einem zum Weiterlesen bis spät in die Nacht zwingt. Ohne Stellung zu beziehen beschreibt Brett zwei verschiedene Kulturen und die Auswirkungen wenn diese aufeinander treffen. Aber auch die Charaktere werden detailliert beschrieben und es treten auch viele liebgewonnene Personen aus dem ersten Band wieder auf. Auf jeden Fall sollte man Teil 1 "Das Lied der Dunkelheit" vorher gelesen haben, da die Geschichte ohne eine vorherige Zusammenfassung weitererzählt wird. Wem der erste Teil dann gefallen hat, der wird auch diesen hier mögen.


    Zu den negativen Aspekten zählen auf jeden Fall die zahlreichen Rechtschreib- und Grammatikfehler. Da hätte man sich auf jeden Fall mehr Mühe geben müssen !! Desweiteren hätte ich mir ein Verzeichnis mit Begriffserläuterungen und Aufführung der Personen im Anhang gewünscht, denn diese ganzen Bezeichnungen der Krasianer vergisst man schnell wieder, wenn über 200 Seiten nicht mehr von ihnen gesprochen wird und sie dann aufeinmal wieder auftauchen. Man findet zwar schnell wieder rein, aber so ein kleines Extra gehört für mich einfach dazu, vor allem wenn auf dem Buchumschlag steht "die größte Fantasy-Saga unserer Zeit".


    Bewertung:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    Punktabzug aufgrund vieler Rechtschreibfehler, fehlender Erläuterungen von Begriffen im Anhang und einiger Längen !!



    Dämonenreihe:
    01. Das Lied der Dunkelheit
    02. Das Flüstern der Nacht
    03. ?????

  • Als etwas langgezogen habe ich eigentlich nur den Anfang empfunden, als es rund 300 Seiten lang nur um Jardir ging. Es war zwar interessant, und im Nachhinein auch vollkommen okay, aber während des Lesen hätte ich mir gewünscht, zwischen drin mal wieder was über Arlen und Co. zu erfahren. Da passierte ja erst nach dem langen ersten Teil.


    Allerdings gebe ich dir Recht, was die Rechtschreib- und Grammatikfehler angeht. Ich kann mich zwar nicht mehr hunderprozentig erinnern, wie viele es nun genau waren (ist ja schon ein paar Wochen her, dass ich das Buch gelesen habe :uups: ), aber es ist mir deutlich in Erinnerung geblieben, dass es doch einige waren, und über die habe ich mich während des Lesens ziemlich geärgert. Dass da offenbar so schlampig Korrektur gelesen wurde, ist mir unbegreiflich.


    Ansonsten aber wirklich ein tolles Buch und ein guter Nachfolger des ersten Teils (auch wenn mir dieser noch einen Tick besser gefallen hat). Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht. Aus dem Ende ließ sich ja nicht allzu viel erahnen.

  • Erwachsen-Fantasy vom Feinsten. Allerdings sollte man Band 1, Das Lied der Dunkelheit, gelesen haben, um die Zusammenhänge zu verstehen. Ein super spannendes und sehr gut und dicht geschriebenes Buch ( mit über 1000 Seiten), welches mich mehrere Tage lang in den Bann gezogen hat!
    Ich fand es sehr interessant soviel von Jadir und den Krasianern zu erfahren, dadurch wurde mein Verständnis, warum sie so sind, wie sie sind, größer. Ich fand das Buch super und ich würde mir wünschen, mehr davon zu lesen - vielleicht gibt es ja einen dritten Band....? Von mir bekommt das Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::love:


    LG Nimmersatt

  • Ich fand das Buch super und ich würde mir wünschen, mehr davon zu lesen - vielleicht gibt es ja einen dritten Band....?


    Peter V. Brett gibt die Reihe als Trilogie aus, also sollte es einen dritten Teil geben. Zumal die Story ja nicht abgeschlossen ist. Im Forum auf seiner Homepage wird es übrigens unter dem Titel "The Daylight War" geführt.

  • Also anfangs dachte ich echt ich würde es nie schaffen, diese 1000 Seiten hinter mich zu bringen.
    Die ersten 300 Seiten zogen sich meiner Meinung nach ziemlich in die Länge.
    Danach ging es aber genauso spannend und fesselnd wie im ersten Band weiter.
    Leider kann ich mir die unzähligen Rechtschreibfehler einfach nicht erklären, denn es kann nicht sein, dass ein Charakter der "Rojer" heißt, in der nächsten Zeile schon wieder als "Roger" geschrieben wird und das kam wirklich mehr als häufig vor. Da hab ich mich während des lesens schon sehr geärgert und mich gefragt, ob denn da keiner nochmal drüber gelesen hat ...


    Alles im allen ein sehr gutes Fantasybuch, das aber meiner Meinung nach mit dem ersten Band nicht mehr gleichziehen kann.
    Deshalb gibts von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne

  • Das Buch war mein Challange-Buch August. Ja, war, denn heute morgen bin ich damit fertig geworden. :-, So einen Lesemarathon hatte ich schon lange nicht mehr. Das Buch war mein ständiger Begleiter und immer, egal wo ich war ,habe ich zu lesen angefangen, auch wenn ich nur ein paar Minuten zur Verfügung hatte. Ich fand das Buch genial, noch besser, als Band 1. Am besten hat mir der Anfang gefallen, als es um Jardir und die Krasianer ging. Diese etwas über 300 Seiten habe ich in einem Rutsch durchgelesen.
    Inzwischen sind die einzelnen Sträge des 1. Teils (Leesha, Rojer und Arlen) miteinander verknüpft, was super ist, denn durch Rojers Teil musste ich mich in Buch 1 wirklich durchbeissen, da mich seine Geschichte nicht so angesprochen hat wie die von Leesha, Arlen oder jetzt auch Jardir.
    Gestehen muss ich, dass ich nicht alle Kampfszenen gelesen habe. Gegen Schluss habe ich die bei Arlen eigentlich nur noch überflogen um, falls da was Wichtiges passiert wäre, es nicht zu verpassen. Die waren mir dann doch zu lang und detailliert.
    Trotzdem ein supergeniales Buch. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Auch mein August-Buch bei der Buch-Challenge war "Das Flüstern der Nacht". Jetzt im Nachhinein ist es mir völlig unverständlich, daß es so lange auf meinem SUB lag, denn es hat mich restlos begeistert!


    Die ersten 300 Seiten, in denen es um Ahmann Jadir und seine Entwicklung zum Anführer der Krasianer geht, haben meinem Verständnis für diese Menschen sehr auf die Sprünge geholfen, nachdem ich sie im ersten Band doch recht abschreckend fand. Auch die Zusammenführung der einzelnen Handlungsstränge um Leesha, Arlen und Rojer ist sehr gelungen, interessant und meist unvorhersehbar. Für mich hatte das Buch absolut keine Längen, eine sehr gelungene Mischung aus Erklärungen, Liebe und Spannung. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und jeder auf seine eigene Art und Weise liebenswert, oder eben nicht!
    Von mir gibt es für dieses Buch glatte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft: :love: :applause: !
    Ich kann den nächsten Band kaum erwarten, der ja leider erst am 11.03.2013 erscheinen soll! :bounce:

    Ich :study: gerade:
    "Das Lied von Eis und Feuer 4 - Die Saat des goldenen Löwen" von George R.R. Martin (Kindle)




  • Das Buch ist sehr unterhaltsam und mitunter auch spannend geschrieben. Etwas merkwürdig ist es schon, wenn plötzlich völlig verängstigte Menschen mit zuvor übermächtigen Dämonen fast spielend fertig werden. Wie die Menschen diesen Wandel vollzogen haben, ist meiner Ansicht nach nicht schlüssig dargestellt. Zudem sind die Charaktere etwas zu stereotyp geworden. Beispielsweise wird der Anführer des Wüstenspeers als der starke, grimmige Krieger oder Arlen als der selbstzerfressene Zweifler dargestellt. So haben mich die Charaktere nicht mehr so gefesselt, wie im ersten Teil. Mein Fazit ist, dass der zweite Teil etwas hinter dem ersten Teil zurückfällt.

  • Die Krasianer erobern Fort Rizon und lassen sich dort zunächst häuslich nieder. Als Arlen davon erfährt, macht er sich auf den Weg, die Herrscher des Landes von einer Allianz gegen die Eroberer zu überzeugen. Gemeinsam gegen den Feind – aber sind das nicht doch eher die Dämonen?


    Auch der zweite Band der Dämonensaga Peter V. Bretts hat epische Ausmaße, die über 1.000 Seiten sind jedoch zügig zu lesen. Überraschenderweise beginnt der Roman mit einem Rückblick auf Jardirs Werdegang, allein dieser nimmt knapp ein Drittel des Buches ein. Nach kurzer Verwunderung habe ich mich in dieser Schilderung schnell verloren, sie ist spannend und bringt einen ganz neuen Blick auf manche Ereignisse des Vorgängerbandes mit sich, Jardir als Charakter gewinnt einiges an Profil und bringt auch neue Personen mit, die durchaus interessant sind; Abban, den Khaffit kennt man ja schon aus dem ersten Teil, aber auch die Zeichnung dieses Charakters wird verfeinert.


    Arlen, Leesha und Rojer erhalten selbstverständlich auch wieder eigene Handlungsstränge und viele Personen aus dem Vorgängerband tauchen wieder auf. Auch hier gibt es eine Überraschung: Renna Gerber hatte ich für eine Episode im ersten Band gehalten, die danach nicht wieder auftauchen würde, doch weit gefehlt, sie entwickelt sich sogar zu einem Hauptcharakter. Wirklich gefallen hat mir ihr Wiederauftauchen nicht, mal sehen, wie sich das Ganze im dritten Teil noch entwickeln wird. Sehr gut dagegen finde ich das Wiederauftauchen einiger anderer Charaktere, die in Arlens Leben wichtig waren, schön, dass man erfährt, wie es mit ihnen weiterging, manches hat mich emotional berührt.


    Und dann gibt es noch knappe Einblicke in die Dämonenwelt, die hoffen lassen, dass wir in weiteren Bänden noch einiges mehr darüber erfahren dürfen.


    Sehr nützlich ist wieder die Karte, die ich mehrfach zu Rate zog, leider fehlt ein Glossar, das zwar nicht unbedingt nötig ist, das aber, vor allem wegen der vielen krasianischen Ausdrücke, angebracht gewesen wäre.


    Die Handlung wird spannend und mit einer guten Prise Humor erzählt. Etwa zur Hälfte gibt es einen vorübergehenden Spannungseinbruch, den hat man aber schnell hinter sich gebracht. Mir hat der Roman wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon darauf, den dritten Band zu lesen. Von mir erhält der Band eine Leseempfehlung für Fantasy-Fans, man sollte aber bedenken, dass es ein zweiter Band ist und die Bücher der Reihenfolge nach lesen. Ich vergebe 4,5 Sterne.

  • Ich habe das Buch gemeinsam mit anderen BT'ler in einer MLR gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.
    Gerade die tieferen Einblick in das Leben der Krasianer und ihre Kultur fand ich richtig spannend und daher war das Buch für mich auch von Beginn an spannend. Das gesamte Buch ist gut strukturiert. Die Dämonen spielen eher einer untergeordnete Rolle, da mehr auf die Spannungen zwischen den Krasianern und den Völkern des Nordens und wie sie sich auf diese andere Bedrohung vorbereiten, Hauptaugenmerk gelegt wird. Trotzdem lernen wir im 2. Band auch neue Dämonen kennen und am Ende des Buches erhalten wir durch Arlen noch einen kurzen, tieferen Einblick in die Welt der Dämonen. Das macht neugierig auf Band 3, den ich sicher lesen werden.
    Für mich ist das Buch sogar besser als der 1. Band und bekommt daher von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: