Kurzbeschreibung:
Seit seiner Kindheit hilft Arthur in den Ferien lieber im Buchladen der Antiquars Johann Lackmann aus, als mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren. In diesen Ferien scheint alles seinen gewohnten Gang zu gehen, bis der Bücherwurm, wie Arthur den alten Herrn Lackmann nennt, Opfer eines Überfalls wird. Dieser weiht den Jungen nun in das Geheimnis der „Vergessenen Bücher“ ein und schickt ihn, zusammen mit seiner Enkelin Larissa, auf die Reise, um eines dieser Bücher zu finden. Doch sie sind nicht die einzigen, die auf der Jagd nach dem „Buch der Antworten“ sind, und ihre Gegner schrecken vor nichts zurück.
Der Autor:
Eigentlich ist Gerd Ruebenstrunk ja Psychologe, doch er träumte seit seiner Kindheit davon, eigene Bücher zu schreiben. Nach 40 Jahren und diversen Jobs wurde sein Traum endlich Wirklichkeit. 2008 wurde sein erstes Buch „Tatort Forschung: Explosion in der Motorenhalle“ als Teil der Reihe „Ratekrimi“ im Loewe Verlag veröffentlicht. Seit Juni 2010 steht nun „Arthur und der Botschafter der Schatten“, Teil 2 der Trilogie um „Arthur und die vergessenen Bücher“ in den Regalen der Buchhandlungen.
Meine Meinung:
„Arthur und die vergessenen Bücher“ ist der erste Teil einer Trilogie, die sich mit der Jagd Arthurs und seiner Freundin Larissa nach den „vergessenen Büchern“, die ihren Besitzer unendliche Macht verleihen sollen, befasst. Bereits mit dem ersten Teil ist dem Autor ein Jugendbuch gelungen, das die Leser bereits nach kurzer Zeit in seinen Bann zieht und so schnell nicht mehr loslässt. Nach einem kurzen Prolog startet die Geschichte beinahe sofort durch. Der Autor hält sich nicht mit langen Reden auf, es gibt eine kurze und knackige Einführung, die dem Leser einen Überblick über die Situation, die Figuren etc. verschafft.
Dann geht es aber auch schon los mit der Suche nach den „vergessenen Büchern“. Diese gestaltet sich von Anfang an sehr actionreich und spannend. Nur selten kommt man zur Ruhe, da Arthur und Larissa eigentlich permanent in Gefahr sind. Kaum haben sie sich mutig und schlau aus einer verzwickten Lage gerettet, schlittern sie direkt in die nächste prekäre Situation.
Handlungsorte sind überwiegend Amsterdam und Bologna. Man merkt an der detaillierten, ja fast liebevollen Beschreibung der beiden Städte, wie viel Mühe Gerd Ruebenstrunk sich mit der Recherche gegeben haben muss. Er beschreibt die Grachten und Gässchen Amsterdams, die „Torri“ von Bologna – und man hat das Gefühl, sich an ebendiesen Orten zu befinden, so genau kann man sich alles vorstellen, auch wenn man noch nie dort war. Mit Arthur und Larissa in die Niederlande und nach Italien zu reisen kam mir an einigen Stellen wie ein kleiner Urlaub vor.
Doch nicht nur die Schauplätze konnte ich mir sehr gut vorstellen, auch in die Geschichte konnte ich mich wunderbar hineinversetzen. Es liegt zwar schon etwas zurück, dass ich 14 und in Arthurs Alter war, so dass ich mich mit ihm oder Larissa nicht unbedingt 100%ig identifizieren konnte. Doch der Autor hat es trotzdem geschafft, mir die Geschichte nahe zu bringen, weil ich mir während des Lesens oft so vorkam, als säße ich mit Arthur zusammen und er würde mir von seinen Abenteuern berichten.
Einziger Minuspunk ist für mich die zwischenzeitlich etwas „zu erwachsene“ Formulierung Ruebenstrunks. An einigen wenigen Stellen verwendet er Wörter und Ausdrücke, die kein vierzehnjähriger Junge wie Arthur benutzen würde. Dass das Buch nicht in „Jugendslang“ geschrieben ist, finde ich sehr begrüßenswert, aber ein paar Mal fand ich die Wortwahl dann doch zu wenig jugendlich. Ansonsten gibt es für mich an „Arthur und die vergessenen Bücher“ jedoch nichts auszusetzen. Dieses Buch wird jeden Bücherfreund, egal, ob groß oder klein, begeistern und ist mit seinem wunderschön gestalteten Cover ein Schmuckstück in jedem Regal.