Krystyna Kuhn - Das Spiel

  • Die dem Buch zugrunde liegende Idee hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht: Ein fernab der Zivilisation gelegenes College in den kanadischen Rocky Mountains. Ein Tal, in dem mysteriöse Dinge vor sich gehen – ein Ort, der als „böse“ beschrieben wird. Dazu 8 Jugendliche im Zentrum des Geschehens, die jeweils von jeder Menge Geheimnisse umgeben sind. Das Setting erinnert auf den ersten Blick entfernt an das von mir sehr geschätzte Isola von Isabel Abedi, ist aber letztlich überhaupt nicht damit zu vergleichen, da im Tal der mystische Aspekt stark überwiegt.


    Ich sage es ganz ehrlich: Am Anfang hat mich das Buch leider nicht vom Hocker gerissen. Mir fehlte ein wenig der rote Faden, und ich fand die Andeutungen über mysteriöse Geschehnisse und ein wie auch immer geartetes Geheimnis in der Vergangenheit der beiden Protagonisten Julia und Robert Frost ein bisschen anstrengend und unergiebig. Auch die Vorstellung der einzelnen Charaktere, und es handelt sich hier immerhin um 8 Personen, die mehr oder weniger im Zentrum der Geschehnisse stehen, fand ich zu langatmig und gleichzeitig wenig aussagekräftig. Das spielt sich im Verlauf des Buches allerdings noch gut ein, so dass mir ab dem letzten Drittel die Personen doch noch greifbarer erschienen und lebendig wurden. Ich persönlich finde 8 Hauptpersonen auch etwas viel, aber da es sich um eine offenbar groß angelegte Serie handelt, könnte sich das später noch als durchaus sinnvoll erweisen!
    Spannung wollte sich anfangs nicht so recht einstellen bei mir. Ich hatte den Eindruck, Kuhn musste sich in der ersten Hälfte des Buches erst noch warm schreiben und hat viel Zeit vertrödelt mit Beschreibungen von Collegeparties und wenig zielführender „Geheimniskrämerei“. Das ist schade, denn diese ersten etwas unbeholfen wirkenden zwei Buchdrittel passen nicht recht zu dem Rest des Buches.


    Denn ab dem Zeitpunkt, wo nicht nur immer Geheimnis und Mysterium nur angedeutet werden, sondern tatsächlich mal greifbar aufgedeckt wird, wo etwas „faul“ ist und man als Leser mitdenken, ja mit“arbeiten“ kann, entwickelt die Geschichte eine gewisse Dynamik. Beim Lesen bin ich regelrecht aufgeschreckt – oha! Jetzt gehts los!! Das war etwa ab dem letzten Buchdrittel der Fall. Und ab diesem Punkt war die Spannung wirklich zum Zerreißen und konnte konstant bis zum Ende aufrecht erhalten werden.
    Die ständig präsenten Fragen, die dieses Buch dem Leser stellt: Was hat es mit dem Tal und dem darin gelegenen renommierten Grace College auf sich? Warum hat man gerade hier eine Eliteschule gebaut? Welches Geheimnis birgt das Tal, und was ist hier in der Vergangenheit passiert? Denn irgendetwas Grauenhaftes muss passiert sein, wie mehrfach angedeutet wird. Und wer sind eigentlich seine Bewohner bzw Studenten? Woher kommen sie, welche dunklen Flecke gibt es in ihrer Vergangenheit? Warum hat man stets das Gefühl, dass man hier beobachtet wird, wem kann man überhaupt trauen? Und warum wird man den Verdacht nicht los, dass das Tal selbst Dreh- und Angelpunkt für all diese Fragen ist und niemand nur zufällig hier ist?


    Da es sich um eine mehrbändige Serie handelt (3 weitere sind bereits angekündigt, ich vermute aber dass es noch mehr geben wird, da das Band 1-4 als „Season 1″ betitelt sind), ist das Ende des vorliegenden ersten Bandes natürlich eher offen gehalten. Es bleiben viele Fragen, insbesondere das Geheimnis von Julia und Robert betreffend: Wer sind sie wirklich? Was ist geschehen? Und warum?
    „Das Spiel“ ist eine gelungene Mischung aus Mystery und Thriller, wobei die Mystery-Elemente deutlich überwiegen. Kuhn hat sich in einem Interview dazu bekannt, dass sie von der beliebten TV-Serie Lost inspiriert wurde (daher eventuell auch die durchaus Originelle Anspielung des eher aus dem Fernsehbereich bekannten „Season 1″ ?). Auch hier macht die Kombination aus unheimlichen Vorgängen und einer isolierten Gruppe von Menschen fernab der Zivilisation einen großen Teil des Reizes aus. Ich bin sehr gespannt, wie Kuhn dies im weiteren Verlauf der Serie umgesetzt hat und kann das Erscheinen des zweiten Bandes (Die Katastrophe, August 2010) kaum erwarten! Ich bin überzeugt, dass ohne das etwas langatmige Vorgeplänkel dieses ersten Bandes die Geschichte als Gesamtheit über mehrere Bände hinweg einen unglaublichen Sog und eine enormes Suchtpotenzial entwickeln kann.


    Von mir für diesen Band „nur“ 4 Sterne, da ich den Einstieg einfach zu langweilig fand. Im Hinblick darauf, dass es sich um eine längere Serie handelt, ist dies aber zu verschmerzen.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Interessante Links:
    Buchwebsite mit Videotrailer und Leseproben
    Grace College
    Arena Forum



    Krystyna Kuhn – Das Spiel (Das Tal Season 1.1)
    Arena Verlag, Würzburg, Mai 2010
    ISBN 340106472X
    298 Seiten
    9,95 Euro

  • Absolut spannend und interessant zu verfolgen!
    Erstmal muss ich sagen, das ich solche Internats/College- Storys echt super gern mag!!
    Die Einführung in die Geschichte war natürlich extrem im Vordergrund, aber Krystyna Kuhn hat es super geschafft die Story trotzdem spannend und actionreich zu gestalten und lässt nie langeweile aufkommen.
    Es bleibt bis zum Ende spannend und auch erst dann erfährt man mehr über die zwei Hauptpersonen.
    Jetzt bin ich extrem auf den nächsten Band der Serie gespannt und find es echt gut das die Teile so schnell nacheinander erscheinen :thumleft:


    Volle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne!

  • Ich bin ein großer Fan von Internatsbüchern. Daher hat mich dieses Buch natürlich sofort angesprochen.


    Schauplatz ist das Grace College, ein Elite-College. Es liegt in den Rocky Mountains und ist von der Zivilisation mehr oder weniger abgeschnitten. Hauptpersonen sind eine gute Hand voll Studenten. Darunter Julia und Robert Frost, ein Geschwisterpaar, die neu am Grace College sind.


    Das Buch ist eine Mischung aus Mystery und Krimi/Thriller. Man hat den Eindruck, dass viele Personen und Orte ein Geheimnis umgibt. Das macht die Geschichte von Beginn an sehr spannend, und sie bleibt spannend.


    Während einer Party am See kommt es zu einem Zwischenfall; ein Mädchen springt ins Wasser. Robert versucht sie zu retten, findet sie im Wasser nicht mehr. Am nächsten Tag ist eine Schülerin verschwunden, die aber nicht das Mädchen am See gewesen sein kann, weil sie im Rollstuhl sitzt.


    Ich hab das Buch an zwei Tagen ausgelesen. Wäre es ein abgeschlossener Roman, würde ich sagen, es bleiben noch einige Fragen offen. Aber das es bereits um August mit dem zweiten Band weitergeht, habe ich die Hoffnung, dass sich einige Sachen aufklären.



    Ich freu mich auf den zweiten Teil, denn ich jetzt natürlich sehnsüchtig erwarte.

  • Spätestens seit Hanni und Nanni und Dolly, den Perlen meiner Kindheit und Jugend, bin ich absoluter Fan von Internatsgeschichten und entsprechend begeistert war ich, als ich das Buch bei Arena entdeckt hatte.


    Ich bin schon lange nicht mehr so von einem Buch gefesselt gewesen, ich war selbst schon ganz verwundert. Das Buch ist ein richtiger Pageturner und ehe ich mich versah, hatte ich 50 Seiten gelesen und die Zeit verging wie im Flug. Ich konnte richtig in die Handlung eintauchen und mein Kopfkino hat auf Hochtouren gearbeitet.


    Krystyna Kuhn stellt dem Leser nach und nach die einzelnen Mitglieder der späteren Internats-Clique um Julia und Robert, ihres Zeichens Geschwister mit geheimer Vorgeschichte, vor. Die Charaktere sind gut gezeichnet und man entwickelt schon zu Anfang Sympathie, Antipathie und Misstrauen. Jeder hat wohl seine eigene Leiche im Kelle, keiner scheint der zu sein, der er/sie vorgibt zu sein und jeder für sich hat seine eigene "Bestimmung", warum er das Grace besucht.


    Unter Antipathie fiel bei mir gleich Julias Mitbewohnerin Debbie. Ein typischer Charakter, bei dem wahrscheinlich sogar der Dalai Lama aggressiv werden würde, eine Klatschbase, Dramaqueen und hinterhältiges Miststück in einer Person - meine lieber Herr Gesangsverein, was ging das Mädel mir auf den Zeiger! Aber nun gut, so einen Charakter muss es wohl auch geben und sei es nur um meinen Blutdruck in ungeahnte Höhen zu treiben ;).


    Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob es in meiner Jugend eigentlich auch solche Thriller gab und kann mich irgendwie an keinen erinnern, was ich eigentlich ziemlich schade finde, denn Hanni und Nanni mit Mord und Totschlag wäre sicher auch ganz interessant gewesen :D.


    Die Handlung ist in sich schlüssig und die ansteigende Spannung (closed room-Situationen sind finde ich immer besonders spannend) bleibt auch bis zur letzten Seite bestehen und ich warte nun gespannt auf den Folgeband, der glücklicherweise bereits am 10. August erscheint. Es ist noch eniges offen und ich bin sehr gespannt, wie die Autorin diese Fragen auflöst.


    Einzig das Ende kam mir dann etwas zu schnell und ein bisschen holprig daher. Mir hat da irgendwie noch ein bisschen der Kick und etwas mehr Handlung drumherum gefehlt, aber nun gut, das ist ja Ansichtssache.


    Für mich alles in allem ein super gemachter Thriller, der Lust auf mehr macht und mich - wie bereits gesagt - gespannt auf den Folgeband warten lässt. Für alle, die gerne Jugendbücher mit Spannung mögen, ist das sicher genau das Richtige! :thumleft:

  • Ich bin von diesem Buch echt beeidruckt, da ich auch nicht allzu große Erwartungen darin gesteckt hatte.
    Krystyna Kuhn kannte ich -wie ich zugeben muss ;) - von ihren Arena-Thriller Büchern, die ganz nett an einem Nachmittag zu lesen sind, jedoch nicht für ihre atemberaubende Spannung oder besonders augefeilte Geschichte bekannt sind.
    "Das Tal" ist jedoch anders. Alleine die Idee gefällt mir gut, ein Elite- College mitten in die Welt, und trotzdem mitten in die Abgeschiedenheit, zu setzen, das sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart einige Geheimnisse birgt. Aber nicht nur der Ort hat seine Geheimnisse, sondern scheinbar so gut wie jeder seiner Studenten.
    Also an sich das perfekte Setting für einen Thriller.
    K. Kuhn beschreibt die Geschichte zudem mit einem wirklich sehr guten Schreibstil und schafft so eine ganz besondere, unheimliche Atmosphäre, wie ich sie bisher nur bei wenigen Büchern erlebt habe. Lediglich die oftmals sehr genauen und ständigen Beschreibungen der düsteren Umgebung sind manchmal ein bisschen zu viel des Guten.
    Aber bis auf diesen kleinen Minuspunkt ist das erste Buch dieser Reihe wirklich empfehlenswert!
    Ich habe mir sofort den 2.Teil gekauft und bin gespannt, ob K. Kuhn diesen hohen Standart hält.

  • Zitat

    Spätestens seit Hanni und Nanni und Dolly, den Perlen meiner Kindheit und Jugend, bin ich absoluter Fan von Internatsgeschichten und entsprechend begeistert war ich, als ich das Buch bei Arena entdeckt hatte.





    Ich habe das Buch jetzt gelesen und bin total begeistert. Ich war total gefesselt von der Handlung von den Ereignissen. Ich kann es kaum erwarten die weiteren Bücher zu lesen.



    Ich kann Cle-o nur beipflichten ich habe diese Bücher auch sehr geliebt deswegen war ich auch sehr begeistert vbon der Idee Das Spiel!!


    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Zitat

    Spätestens seit Hanni und Nanni und Dolly, den Perlen meiner Kindheit und Jugend, bin ich absoluter Fan von Internatsgeschichten und entsprechend begeistert war ich, als ich das Buch bei Arena entdeckt hatte.


    Ich kann Cle-o nur beipflichten ich habe diese Bücher auch sehr geliebt deswegen war ich auch sehr begeistert von der Idee Das Spiel!!


    Ich habe das Buch jetzt gelesen und bin total begeistert. Ich war total gefesselt von der Handlung von den Ereignissen.
    Die Geschichte handelt von einem Geschwistern die in ein Internat mitten in den Bergen. Der Ort wird als "Böse" betitelt. Warum fragen sich nicht nur Robert und Julia. Es geschehn merkwürdige Dinge und es stellt sich bald heraus das jeder etwas zu verbergen hat.


    Ich kann es kaum erwarten die weiteren Bücher zu lesen.


    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Anmerkung zum Buch
    Bücher gibt es wie Sand am Meer - ob einfühlsam und romantisch, nur so voll Fantasie strotzend, humorvoll, spannungsgeladen, oder auch alles in einem. Einige von ihnen sind geschaffen für die gemütlichen Stunden auf dem Sofa, in denen man ein paar Kapitel liest und schließlich zufrieden und verträumt ins Bett verschwindet. Anderen wurde die Fähigkeit eingehaucht, nicht mehr aus der Hand gelegt werden zu können, ganz egal, wie spät es ist, egal, wie müde die Augen bereits sind. Diese Bücher lassen sich in einem Wort sehr treffend beschreiben: Pageturner! Der Auftakt der neuen Reihe von Krystyna Kuhn, Das Tal Season 1.1 – Das Spiel, reiht sich ohne Wenn und Aber in eben diese Kategorie ein.


    Ein College mitten im Nirgendwo, umgeben von Bäumen soweit das Auge reicht, Geheimnisse, die niemand erfahren darf und ein See, dessen Tiefen jedem ein Mysterium zu sein scheint – das ist es, was den Leser in diesem Buch erwartet. Bereits auf den ersten paar Seiten beginnt die Autorin damit, ein Netz aus Geheimnissen und Rätseln zu spinnen und setzt den Leser direkt in Hochspannung. Die düstere Umgebung, die Krystyna Kuhn das gesamte Buch über immer wieder beschreibt und einem so nahe bringt, versetzt den Leser in die richtige Stimmung, um den Jugendthriller in vollen Zügen genießen zu können. Doch auch die kleinen Stückchen, die einem immer wieder, beinahe völlig nebenbei, vorgeworfen werden, sorgen für jede Menge Spannung. Von Seite zu Seite steigt die Neugier, das Bedürfnis, das Rätsel zu knacken und wie ein Schwamm saugt man jede noch so kleine Information in sich auf, dreht sie hin und her und muss schließlich erkennen, dass sie immer noch nicht ausreicht, weil irgendein neuer Aspekt dazugekommen ist, der all die Ideen wieder über den Haufen wirft.
    In der dritten Person erhält der Leser Einblick in die Geschichte. Während wir Größtenteils Julia begleiten und die Dinge mit ihren Augen sehen, kommt ihr Bruder Robert nicht zu kurz. Ganz Mathematiker zerlegt er die Geschehnisse in ihre Einzelteile, analysiert sie, betrachtet sie logisch und schafft so nicht nur für sich selbst, sondern auch für den Leser ein bisschen Ordnung. Ein angenehmer Schreibstil und eine lockere Wortwahl machen es leicht, den verschiedenen Geschehnissen zu folgen ohne das Gefühl zu bekommen, eine Verschnaufpause zu benötigen.


    Wie die gesamte Handlung sind auch die Charaktere ein Buch mit sieben Siegeln. Man erhascht hier und da einen kleinen, flüchtigen Blick hinter ihre Fassaden und doch wirken sie nicht unnahbar. Ganz im Gegenteil, im Rahmen dieser Geschichte, dieser Umgebung und den Umständen wirken sie völlig authentisch und man hat nicht das Gefühl, sie nur vom Weiten aus zu beobachten. Der Leser weiß, dass Julia und Robert ein Geheimnis haben, er weiß auch, dass ihre Mitschüler etwas zu verbergen versuchen. Durch die Unruhe, die Julia als Hauptcharakter ausstrahlt, durch ihr gehetztes Verhalten, dieses ständige Gefühl, verfolgt zu werden, bekommt der Leser jedoch ein gutes Gefühl dafür, wie es hinter ihrer Fassade aussieht, ohne, dass sie einen direkten Blick gewährt. Genauso verhält es sich mit ihrem Bruder, dessen sensibles Gespür immer wieder neue Fragen aufwirft. Mit Hilfe seiner analytischen Denkweise gestattet er uns dennoch, ihn ein wenig besser kennenzulernen und seine Handlungen nachzuvollziehen. Doch auch die Nebencharaktere entpuppen sich hier als sehr interessant. Der Leser begegnet ihnen mit Julias Hilfe, sieht sie durch ihre Augen, die voll von Misstrauen sind und so liegt es nicht fern, dass auch wir ihnen gegenüber Skepsis an den Tag legen. Rätselhafte Bemerkungen, Verhaltensmuster oder auch vorbildliches Verhalten schüren den Argwohn nur noch zusätzlich in einem Umfeld, in dem niemandem getraut werden kann.


    Wenngleich Krystyna Kuhn das scheinbar Größte aller Rätsel auflöst, bleiben nach dem Ende des Buches noch eine Menge Fragen offen, die dem Leser keine Ermittlungspause lassen und doch sorgt sie zusätzlich noch für einen extra gemeinen Cliffhanger, indem sie uns auf der letzten Seite vor ein weiteres Rätsel stellt.



    Fazit
    Das Tal Season 1.1 – Das Spiel erweist sich als spannungsgeladenes Lesevergnügen vom Feinsten. Nur gut, dass die Fortsetzungen im 3-Monatstakt erscheinen, denn die Neugier, mit der die Autorin den Leser zurücklässt, ist immens!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: - :bewertung1von5:

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; arm ist nur, wer nie geträumt hat
    (Marie v. Ebner-Eschenbach)


    :flower:

  • Wow, jetzt habt ihr es mit euren Beiträge geschafft, mich sooo neugierig zu machen, dass ich das Buch direkt für unsere Bücherei einkaufen werde. Das klingt richtig spannend und vielversprechend und ich kann mir vorstellen, dass diese Reihe meine jugendlichen LeserInnen sehr begeistern wird.
    Ganz tolle Rezensionen! :thumleft:

  • Die Geschichte lässt mich ein wenig uneins zurück: Einerseits habe ich das Buch ratz-fatz weg gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was passiert aber auf der anderen Seite habe ich mich fast die ganze Zeit tüchtig darüber geärgert, WIE die Autorin die Spannung aufgebaut hat. Sie hat einfach wesentliche Teile bis kurz vor Schluss verschwiegen und ständig halbe Andeutungen gemacht – ein recht plattes Stilmittel, finde ich. Außerdem hat es mich gestört, dass mir beim Lesen das Zeitgefühl in der Geschichte immer aus dem Takt gekommen ist. So las es sich eine Zeitlang, als ob Julia und Robert bereits eine gefühlte halbe Ewigkeit im Internat sind, und dann waren es doch erst 4 Tage. Das war mir ein wenig befremdlich. Und zuletzt auf meiner Negativ-Liste sind die Charaktere, die mir noch ein wenig zu eindimensional waren.


    Aber ich will nicht nur schimpfen über ein Buch, das ich in recht kurzer Zeit verschlungen habe. Es ist natürlich ein sehr cooler Ort, an dem die Handlung spielt: Ein Tal in über 2000 Meter Höhe, ein altes Internat mit mysteriöser Vergangenheit, ein geheimnisvoller See, eine verschworene Schüler- und Lehrerschaft…das ist auf jeden Fall der Stoff, aus dem spannende Jugendbücher sind – die ich als Erwachsene auch sehr gerne lese.


    Die Geschichte und besonders das Ende haben meiner Meinung nach viel Potential sich interessant weiter zu entwickeln. Und vielleicht wachsen die Figuren ja aus der Eindimensionalität heraus!

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

    Einmal editiert, zuletzt von Melli2505 ()

  • Nach den guten Meinungen hier habe ich mir auch "Das Tal" zugelegt und heute verschlungen.
    Der erste Teil "Das Spiel" ist ein vielversprechender Einstieg in eine neue Jugendserie. :thumleft:


    Die Geschichte um Julia und ihren kleinen Bruder Robert die in das abgeschiedene Grace College gehen fand ich sehr interessant und mysteriös. Besonders hat mir die Atmosphäre im und um das College gefallen, die Abgeschiedenheit, der geheimnisvolle See und natürlich die Mitschüler die anscheinend alle ein Geheimnis verbergen. Auch Julia und Robert haben ein Geheimnis und wir erfahren wie sehr die beiden darunter leiden und wie einsam sie sind. Julia fühlt sich für ihren Bruder verantwortlich und wird von der ganzen Last manchmal fast erdrückt. Ich hätte auch gerne noch etwas mehr über die einzelnen Charakter erfahren, gerade über die anderen Mitbewohner, aber ich denke das kommt in den Folgebänden.
    Die Beschreibungen der Umgebung fand ich auch sehr gelungen und ich konnte mir das College in den Bergen richtig vorstellen.
    Wir werden sicherlich noch mehr über Julias Vergangenheit erfahren und wie genau sie und ihr Bruder auf dieses College gekommen sind. Ich würde auch gerne noch mehr über Kristian erfahren und natürlich wie es mit Chris weitergeht.


    Der zweite Band wird auf jeden Fall in meinem Einkaufskorb landen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "The stories we love best do live in us forever,
    so whether you come back by page or by the big screen,
    Hogwarts will always be there to welcome you home."

    (J.K. Rowling)

  • So, habe den ersten Teil (als Hörbuch) nun durch.


    Tja- bin wie Melli auch etwas zwiegespalten. Etwas sehr viele Andeutungen- ich hätte gerne mehr gewusst! Ich weiß, es gibt noch 3 andere Teile, aber so etwas befürchte ich schon jetzt, dass dann auf den letzten 4 Seiten des vierten Bandes irgendeine blöde Pseudoaufklärung kommt. Wir werden sehen.


    Stellenweise fand ich ein paar Sachen etwas unlogisch- das völlig von der Außenwelt abgelegene College, von dem einmal die Woche ein Bus in die nächste Stadt fällt, leistet sich also eine Starbucks-Filiale- bei 400 Studenten. Ich glaube, man braucht nicht Betriebswirtschaft studieren, damit man das für Blödsinn hält.

    Da es sich bei diesem ominösen College um ein College handelt, in das nur Hochbegabte aufgenommen werden, würde ich eigentlich erwarten, dass allen Absolventen fast jede Uni offen steht- seltsam. Aber naja, sagen wir mal, dass es ein Jugendbuch ist und wir deshalb großzügig darüber hinwegsehen.


    Ich lade mir die anderen beiden Teile grad aufs Handy (ich habe nun erst bemerkt, dass man den als MP3-Player prima gebrauchen kann), ich brauch ja Nachschub für den Weg zur Arbeit. Hoffe, da kommt dann etwas mehr Spannung auf...


    Sterne verteile ich noch nicht.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, von Beginn an vermittelt die Beschreibung des College und dessen Umgebung eine schön-gruselige Atmosphäre. Diese düstere Stimmung bleibt über die ganzen Seiten der Geschichte bestehen und es entwickelt sich keine Teenie-High-School-Romanze, wie ich es anfangs befürchtet hatte. Die Spannung blieb bis zur letzten Seite erhalten und die Autorin sorgt so für ein wirklich kurzweiliges Lesevergnügen.
    Auch die Figuren versprechen noch einige Überraschungen zu bereiten. Besonders neugierig bin ich auf die Geschichten von Katie und Chris...
    Der zweite Teil wird also schon ziemlich bald bei mir einziehen dürfen.

  • Interessant finde ich im Hinblick auf dieses Buch vor allem die Information, dass Krystyna Kuhn sich von der Fernsehserie „Lost“ hat inspirieren lassen. Auch wenn ich selbst nur wenige Folgen kenne, kann ich schon nachvollziehen, welche Faszination Frau Kuhn von der Insel in das Tal übertragen hat und die Idee ist einfach super und sie ist total gut und sehr spannend umgesetzt. Ich bin einerseits am Ende dieses ersten Bandes zufrieden mit ein paar Antworten, andererseits aber auch neugierig auf mehr mit einer Reihe von Fragen zurückgelassen worden. Allein deswegen wird sich das Weiterlesen schon lohnen…
    Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist der Schauplatz des Romans. Das Tal und das College sind sehr atmosphärische, sehr geheimnisvolle und sehr gut gestaltete Orte, die einfach trotz allem sehr authentisch wirken und die auch ganz schön gruselig sind – zumindest für mich lag immer eine Wolkendecke über dem Tal – richtig heller Tag war es einfach nicht…
    Die Figuren haben mich jetzt nicht umgehauen, aber sie sind insgesamt glaubwürdig und einige waren mir auch gleich sympathisch. Das ist ja schon mal nicht schlecht. Ich denke, dass man im Laufe der Serie noch stärker mit den Figuren zusammenwachsen wird, je mehr man über sie erfährt. Da „Das Tal“ ja als Serie angelegt ist, kann man ja darauf noch hoffen und ich habe schon das Gefühl, dass einem Einiges klarer werden wird, wenn man mehr über die ein oder andere Figur weiß.
    Fazit: Super-Serienauftakt. Mehr davon! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Interessant finde ich im Hinblick auf dieses Buch vor allem die Information, dass Krystyna Kuhn sich von der Fernsehserie „Lost“ hat inspirieren lassen.


    Das ist wirklich interessant, ich habe nämlich wirklich an Lost gedacht als ich die Reihe angefangen habe zu lesen. Mir hat Das Tal 1.1 auch sehr gut gefallen und musste gleich nach dem ersten Buch wissen wie es weiter geht.


    Ich freue mich schon auf Season 2! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele - Cicero
    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie - James Daniel
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    Mein Tauschticket

  • Dass der Name einer meiner Lieblingsserien Lost ins "Spiel" (haha, Wort"spiel"...... haha schon wieder :wink: ) gebracht wurde, hat mich natürlich aufhorchen lassen und ich habe nun endlich diese umfangreiche Reihe begonnen. Gerechtfertigt finde ich dies allerdings nur teilweise. Parallelen sehe ich höchstens darin, dass immer wieder neue Geheimnisse und Mysterien auftauchen, die anscheinend alle zu einem großen Ganzen zusammenfinden könnten. Ansonsten könnte man dies genauso von vielen anderen Buchserien dieser Richtung, z.B. "Gone" von Michael Grant oder "Maze Runner" von James Dashner behaupten.


    Den Beginn des Buches, also die Ankunft von Julia und Robert auf dem College fand ich richtig gut. Das College wurde sehr mysteriös und atmosphärisch beschrieben und die erste Nacht hatte sogar einen ganz guten Gruselfaktor und ich dachte, da kommt einiges auf mich zu. Dann kam allerdings erst einmal die Ernüchterung: Es hat eine Weile gedauert bis ich mich an die 8 Personen der Clique gewöhnt hatte und bis deren Eigenheiten richtig ausgespielt werden konnten. Manche der Handlungen, vor allem von Julia, konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Dazu gehören vor allem das hier schon erwähnte Versenken des Handys im See nach einer seltsamen Nachricht und ich finde es auch immer unglaubwürdig, dass jemand, der sich nichts zu Schulden hat kommen lassen, trotzdem ganz naseweis meint, irgendwie an der Polizei vorbei auf eigene Faust ermitteln zu müssen und dabei auch noch Beweisstücke unterschlägt. Dann gab es da auch noch eine gewisse Debbie, deren bloße Erwähnung mich nach einiger Zeit schon zum Haareraufen gebracht hat. Wie jemand, der dümmer als Daniela Katzenberg zu sein scheint, auf ein Elite-College kommt, ist schon fragwürdig.


    Aber nun genug gemeckert, nach dem etwas verhaltenen Mittelteil wurde es im letzten Drittel endlich richtig spannend und dann beginnt Krystyna Kuhn, alles aus dem Potenzial dieses tollen Schauplatzes und der interessanten Grundidee herauszuholen. Zum Ende hin konnten sich auch die Nebenfiguren besser entfalten und durch die vielen spannenden Geheimnisse wird man regelrecht gezwungen, weiterzulesen. Es gab leichte Startschwierigkeiten, aber nun freue ich mich sehr auf den zweiten Teil dieser vielversprechenden Mystery-Reihe.
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  • Dann gab es da auch noch eine gewisse Debbie, deren bloße Erwähnung mich nach einiger Zeit schon zum Haareraufen gebracht hat. Wie jemand, der dümmer als Daniela Katzenberg zu sein scheint, auf ein Elite-College kommt, ist schon fragwürdig.

    Ich denke, dass es dafür noch eine Erklärung geben wird, denn in den Folgebänden kommen ja immer mehr Dinge über die Schüler ans Licht und gerade über Debbie erfährt man später noch Einiges... :dance:

  • Ich denke, dass es dafür noch eine Erklärung geben wird, denn in den Folgebänden kommen ja immer mehr Dinge über die Schüler ans Licht und gerade über Debbie erfährt man später noch Einiges... :dance:

    Daran habe ich auch schon gedacht, aber zumindest die Mitstudenten hätten mal etwas in der Richtung sagen können. Bei welchem Teil bist Du schon?

  • Irgendwie habe ich bislang immer einen großen Bogen um diese Reihe gemacht - warum weiß ich selbst nicht genau. Aber jetzt habe ich mir die Beiträge hier mal genau durchgelesen und bin nun so gespannt auf diese Reihe, dass der erste Band sofort in die höchste Wunschlistenkategorie wandert und gleichzeitig bei Tauschticket als Suchauftrag eingetragen wird. :bounce:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Daran habe ich auch schon gedacht, aber zumindest die Mitstudenten hätten mal etwas in der Richtung sagen können. Bei welchem Teil bist Du schon?


    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; arm ist nur, wer nie geträumt hat
    (Marie v. Ebner-Eschenbach)


    :flower: