Vincent Kliesch - Die Reinheit des Todes

  • Der Autor (Informationen der Verlagsseite und der Info aus dem Roman entnommen):
    Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller „Die Reinheit des Todes”.
    Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer. Für Kliesch liegen die Berufe des Comedian und des Thrillerautoren auch gar nicht so fern voneinander. Zitiert wird er auf der Buchinnenseite seines Erstlings so: „Lachen und Grauen liegen eng beieinander, denn man erzeugt beides mit den gleichen Mitteln. Die Auflösung geht nur in die entgegengesetzte Richtung.“
    Wer Interesse hat, kann sich ja auch mal das Facebookprofil des Autors anschauen!

    Klappentext:
    Was würdest du tun, wenn dein größter Feind deine letzte Hoffnung ist?
    Ein geheimnisvoller Serienmörder stellt das LKA Berlin vor scheinbar unlösbare Rätsel. Sein drittes Opfer, eine ältere Dame, wird in einem weißen Leinenhemd aufgebahrt auf ihrem Esstisch gefunden. Spuren gibt es keine, denn die Wohnung ist klinisch rein geputzt – ein Albtraum für die Ermittler. Die letzten Hoffnungen ruhen auf Julius Kern, der Jahre zuvor einen grausamen Massenmörder fassen konnte. Doch Kern ist daran fast zerbrochen. Während er nur langsam zu seiner alten Form zurückfindet, hat sein Gegner bereits das nächste Opfer im Visier …


    Der Inhalt:
    Sie haben ihn nicht ernst genommen. Haben ihn kritisiert, ihn wie einen Untergebenen behandelt, haben behauptet, der Wein schmecke korkig, das Essen käme zu spät… und sie haben sich aufgespielt, getan, als seien sie die besseren Menschen, als gehöre ihnen die Welt. Tassilo Michaelis, Oberkellner im Berliner Nobelrestaurant Lohengrin, reicht es. Er lockt einige der schrecklichsten Gäste, die er je bewirten musste, an einen geheimen Ort, und bringt sie auf grausame Weise um. Fast haben die Ermittler, allen voran Hauptkommissar Julius Kern, ihn schon hinter Gittern, da geschieht das Unfassbare und Tassilo wird freigesprochen… Kern kommt damit überhaupt nicht klar, und während der ehemalige Oberkellner zum Medienstar wird und an einem Buch über die Taten schreibt, zerbricht das Leben des Kommissars, er zieht sich zurück und arbeitet in Brandenburg auf einem ruhigeren Posten.
    Drei Jahre später geschehen wieder rätselhafte Morde in Berlin, und Kerns alter Freund Quirin Meister bittet ihn um Hilfe: drei Menschen sind bislang schon dem von der Polizei „Putzteufel“ genannten Mörder in die Hände gefallen: aufgebahrt und in weiße Hemden gekleidet liegen sie in ihren blitzblank geputzten Wohnungen, sodass die Spurensicherung absolut keine Chance hat, etwas zu finden. Man braucht einen Ermittler wie Kern, der frische Ideen und unkonventionelle Herangehensweisen mitbringt, um weiterzukommen. Und Kern selbst kann die Ablenkung gut gebrauchen, denn noch immer denkt er viel zu viel über den Fall Tassilo Michaelis nach. Ausgerechnet der sucht jetzt auch noch die Aufmerksamkeit des Hauptkommissars – und liefert einen entscheidenden Hinweis im Fall „Putzteufel“… obwohl der Name, den die Beamten dem Täter gegeben haben, diesem ganz und gar nicht schmeicheln würde, wenn er davon wüsste. Denn der Mörder ist nicht der Teufel, im Gegenteil, er ist ein Engel…


    Meine Meinung:
    Ich habe „Die Reinheit des Todes“ innerhalb eines Tages gelesen. Das Buch ist unheimlich spannend und die 318 Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Aufgeteilt ist die Handlung in 65 kurze Kapitel, bei denen nicht nur die Perspektive häufig wechselt, sondern auch die Zeit, von der erzählt wird. Mal ist man in der Kindheit des „Engels“, mal mit Tassilo oder Kern an verschiedenen Schauplätzen der Vergangenheit, mal (und natürlich meistens) ist man in der Gegenwart unterwegs – und das nicht nur mit Kern, sondern mit vielen verschiedenen Charakteren des Buches, was mir sehr gut gefallen hat. Diese Perspektivwechsel waren sehr spannend, weil sie die Ereignisse von den unterschiedlichsten Standpunkten aus beleuchtet haben. Die Kürze der Kapitel trägt natürlich auch dazu bei, dass man beim Lesen immer denkt: „Eins noch, nur eins…“ – und dann hat man doch schon wieder das ein oder andere mehr gelesen! ;)
    Der Ermittler Julius Kern war mir sehr sympathisch. Obwohl er mit seiner gescheiterten Beziehung, einem leichten Hang dazu, bei Problemen zum Whisky zu greifen und so weiter erstmal wirkt wie der problembeladene Ermittler, den man schon aus so vielen Krimis kennt, wirkt Kern nicht wie ein gebrochener Mensch. Er verbeißt sich so in seiner Arbeit, dass er gar nicht anders kann, als diese über alles andere zu stellen – und er muss erst noch lernen, dass man im Leben andere Prioritäten setzen kann. Kern ist aber nicht lethargisch und ein Eigenbrötler, wie man es nun erwarten würde, sondern schlagfertig und ehrgeizig, und in den Gesprächen mit seinem Freund Meisner oder auch in den Szenen mit Frau und Kind, von denen er seit der Trennung nicht allzu viel sieht, wirkt er sehr menschlich, authentisch und sehr sympathisch.
    Die Idee des Autors, Tassilo, den nie verurteilten Mörder, sozusagen an Kerns Seite zu stellen, finde ich interessant. Gerade dieser Handlungsstrang gibt dem Thriller das Besondere. Tassilo ist darüber hinaus eine Figur, die sehr spannend angelegt ist. Man mag ihn nicht gerade, aber gleichzeitig versteht man die Faszination der Menschen, die ihm Briefe schreiben, und die auf sein Buch warten. Es gibt durchaus im Roman Szenen mit dieser Figur, die absolut nicht „sympathisch“ sind (ganz im Gegenteil!), aber trotzdem ist er auch nicht der klassische mordende Psychopath, der einem durchweg unsympathisch ist und den man als Leser sofort hinter Gittern sehen will.
    Ganz im Gegensatz zu dem „Putzteufel“, der wenig Menschliches hat. Auch dieser Handlungsstrang ist spannend und gut erzählt, nachvollziehbar und durchaus glaubwürdig.
    Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen, weil es einiges für den nächsten (oder übernächsten…) Band offen lässt, andere Geschichten aber zu einem Ende gebracht werden, und zwar durchaus mit Showdown (was ich ja eigentlich nicht so mag), aber der Autor hat es in dem Fall nicht übertrieben und so blieb alles absolut stimmig.


    Fazit: Ein spannender Thriller, bei dem ich jetzt schon weiß, dass ich den nächsten Band um Julius Kern unbedingt auch lesen muss…
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Vielen Dank für die tolle Rezension Strandläuferin :thumleft:
    Das klingt als wäre das Buch etwas für mich, und ich habe es gleich mal notiert.

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Vielen Dank Strandläuferin für die ausführliche Rezi. Das Buch steht ja bereits auf meiner Liste und nun bin ich noch viel mehr gespannt darauf. :cheers:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen.


    Schön fand ich den Schreibstil des Autors. Das Buch lässt sich flüssig und, wie Strandläuferin schon so treffend schrieb, fliegen die Seiten nur so an einem vorbei.
    Die oftmals wechselnde Perspektive hat mir allerdings etwas zu schaffen gemacht. Anfangs tat ich mich recht schwer damit, und ich musste mich beim Lesen doch sehr konzentrieren um mitzukommen "wer, wo und wann". Doch das gab sich dann während dem weiteren Verlauf der Handlung.
    Die Handlung selbst ist durchweg spannend und ohne Längen. Besonders spannend fand ich die Stellen um Raphael, den "Putzteufel". Er hat mir regelrecht Angst eingejagt.
    Mit Kern hat der Autor einen sehr sympathischen Ermittler erschaffen. Er ist nicht so ein "Überermittler", der alles weiß und alles kann, sondern durch und durch menschlich, und hat natürlich auch den einen oder anderen Fehler. Mit Tassilo hat er einmal einen etwas anderen Partner an seiner Seite. Diese Idee fand ich total prima, und ist für einen Thriller richtig erfrischend.
    Das Ende fand ich ebenfalls stimmig, und es ist sehr dass der Showdown nicht zu hollywoodmäßig abgelaufen ist.
    Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit dem Ermittler Kern.



    4 Sternchen: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Es ist bereits der dritte Mord, der innerhalb weniger Monaten in Berlin passiert ist. Diesmal ist eine einundsechzigjährige Apothekerin ermordet worden. Ihre frischgewaschene, frisierte und geschminkte Leiche findet die Polizei in ihrer Wohnung auf dem Küchentisch aufgebahrt. Es gibt keine Spuren der Gewalt; die in ein weißes Hemd gekleidete Frau scheint friedlich eingeschlafen zu sein. Der Täter hat auch die Wohnung geputzt; die Polizei findet den Tatort klinisch rein. Der Putzteufel, wie ihn die Ermittler
    bereits nennen, hat auch diesmal keine Spuren hinterlassen.


    Der HK Julius Kern wird von seinem Kollegen Quirin Meisner um Hilfe bei den Ermittlungen gebeten. Die Leiterin des Dezernats Daniela Castella ist skeptisch; Kern leidet immer noch unter den Auswirkungen seiner Ermittlungen im Falle Scheunenmassaker, der vor drei Jahren für große Schlagzeilen sorgte. Der Stress damals hat auch sein Familienleben hart getroffen: seine Frau Nathalie hat ihn mit ihrer Töchterchen Sophie vor einiger Zeit verlassen. Kern muss jetzt seine Ängste und Albträume, die ihn immer noch plagen, allein ausstehen. Kann er sich einer neuen Herausforderung stellen? Zerbricht er nicht daran?


    „Die Reinheit des Todes“ ist ein spannender Thriller mit zwei Handlungssträngen. Zu einem geht es um die Ermittlungen rund um den Putzteufel und seine perfekte Morde. Ziemlich schnell wurde dem Leser der potenziale Täter dargestellt und man lernt nach und nach seine Methoden und Motive kennen. Der andere Täter, aus der Kerns Vergangenheit, wird der Hauptakteur in dem zweiten Handlungsstrang. Auch hier werden zuerst der Tatort und die Opfer des Massenmordes präsentiert. Obwohl man die Täter kennt, wird es nicht langweilig. Im Gegenteil – mit der Enthüllung jedes weiteren Details steigt die Spannung und zwingt den Leser zum Weiterlesen. Die Täter in diesem Thriller sind einzigartig und man hofft solchen Leuten nie im Leben begegnen zu müssen. Aber auch ihre Tatmotive, vor allem die von Tassilo, sind einmalig und regen zum Nachdenken an. Auch das Ende der Story hat mich sehr überrascht.


    Ich habe viel Spaß mit dem Buch gehabt und würde gerne die Fortsetzung der Geschichte lesen.

  • Sowohl hier als auch bei Amazon nur begeisterte Rezensionen. Ich scheine die einzige zu sein, die nicht in den Jubel einstimmt. :(


    Den Einfall, die Leute, von denen man im Beruf schikaniert wurde, umzubringen, können diejenigen, die in einem Dienstleistungsbereich arbeiten, sicher nachvollziehen. :wink:
    Sowohl diese Idee als auch die des "Putzteufels" gefällt mir. Beide sind originell, haben Witz und sind auf eine glaubwürdige Weise miteinander verknüpft.


    Die Figuren auf Seiten der "Guten", Polizei, Kerns Ehefrau sind allesamt sympathisch. Nicht mehr und nicht weniger. Ihnen fehlen Ecken und Kanten und spezielle Eigenarten, um sie zu lebendigen Personen zu machen.
    In inneren Dialogen versucht Kern, sich dem Täter zu nähern. Gerade so, wie der (Fernseh-) Tony Hill. Von Kerns abendlicher Trinkerei wird berichtet, aber der Leser wird nicht beteiligt an einem möglichen Absturz. Auch bei den Ermittlungen steht der Leser zunächst außen vor; er erfährt, dass ermittelt wird und welche Ergebnisse es bisher gab (keine). Erst nach den Internet-Recherchen nimmt er am Geschehen teil.


    Vor allem im ersten Drittel gefällt mir die Sprache des Autors nicht: Unglückliche Wortwahl (z.B. statische Verben), Grammatikfehler, holprige Sätze. Im weiteren Verlauf wird der Stil flüssiger; vielleicht brauchte Kliesch einen Anlauf, um sich freizuschreiben.


    4 Sterne für die guten Ideen, 2 für die Ausführung, damit komme ich auf :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Marie - jetzt bist du nicht mehr die Einzigste, die dem Jubel nicht so ganz zustimmen kann. :wink:


    "Die Reinheit des Todes" ist ein leicht zu lesender Krimi für ein paar nette Lesestunden - mit recht guten Ideen (Putzteufel; mordernder Kellner, der alle umbringt, die sich bei ihm/über ihn beschwert haben) - aber doch recht oberflächlich und wahrscheinlich schnell vergessen.
    Den Protagonisten auf der guten Seite fehlten, wie schon Marie geschrieben hat , die Ecken und Kanten.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Liebe Grüße

  • Auf den ersten ca. 150 Seiten war ich noch total begeistert: Ein sympathischer Ermittler, ein interessanter Mörder und die spannende Verknüpfung zu Julius Kerns altem Fall ließen mich das Buch nicht aus der Hand legen. Auch die vielen verschiedenen Perspektiven, aus denen erzählt wird und die Sprünge in die Vergangenheit haben mir sehr gut gefallen, denn dadurch kam nie Langeweile auf. Dies wurde von Vincent Kliesch auch sehr geschickt gemacht, da er die Vergangenheit nur nach und nach aufgerollt hat und man als Leser sozusagen zwei Fälle aufklären muss.

    Auch bei den Ermittlungen steht der Leser zunächst außen vor; er erfährt, dass ermittelt wird und welche Ergebnisse es bisher gab (keine). Erst nach den Internet-Recherchen nimmt er am Geschehen teil.

    Und das war für mich ein großer Pluspunkt des Buches. Vincent Kliesch hätte das Buch locker auf 500 Seiten ausweiten können, in dem er langatmige "Wir fahren mal hierhin"-, "Wir fahren mal dorthin"-, "Wir rufen mal den an"-Szenen eingebaut hätte. Ich muss wirklich nicht in jedem Kriminalroman detailliert von nach kurzer Zeit ermüdenden Ermittlungen, die dann oft im Sande verlaufen, erfahren. Vor allem wenn man als Leser schon weiß, dass die Richtung, in die ermittelt wird, falsch ist.


    Das einzige, was mir etwas missfallen ist, und das hat dem Buch in meinem Fall den fünften Stern gekostet, war die Motivation des Serienmörders. Gerade das war anfangs noch so spannend, aber dann verlief es mir ein bisschen zu sehr in ein


    Fazit: Ein kurzer und knackiger Krimi mit einer Menge Spannung, in dem (fast) alles gestimmt hat. Ich freue mich auf Julius Kerns zweiten Fall.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Und wieder haben mich viele gute Rezensionen zum Kauf verleitet.


    Ja, ein spannender guter Krimi.
    Aber...das gewisse Etwas hat gefehlt.
    Kann ich schwer in Worte beschreiben, jedoch die ersten 100 Seiten haben mich fast zum Abbruch geführt. Ich kam nicht so richtig rein in die Geschichte, die Charaktere waren mir sehr oberflächlich und die sprunghaften Erzählungen haben mich verwirrt.
    Jetzt bin ich froh, dass ich weitergelesen habe, denn dann wurde es super spannend.


    Die Puzzleteile fügen sich zusammen, ich konnte kaum glauben, dass der Mörder derjenige ist denn ich im Visier hatte (bislang habe ich immer gerätselt bis kurz vom Schluss).
    Die Erzählweise hat sich komplett verändert und es ist im Nachhinein ein guter Krimi geworden.


    Die Charaktere bleiben in der Tat etwas oberflächlich und somit konnte ich nicht 100% warm mit denen werden.
    Viele Zufälle, wenn doch Tassilo nicht gwesen wär :-, wer weiß welchen Weg alles gegangen wäre :scratch: , aber nun gut... von mir kriegt er :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • 318 Seiten



    1.Fall Julius Kern


    Meine Meinung:
    In Berlin treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Er hinterlässt immer einen total sauberen Tatort, an dem absolut nichts zu finden ist. Nun wurde bereits das dritte Opfer gefunden und das LKA Berlin steht nach wie vor ohne Anhaltspunkte da. Man ruft Hauptkommissar Julius Kern zu Hilfe, der ein hervorragender Ermittler ist und früher beim LKA Berlin tätig war. Seit fünf Jahren ist er aber in Brandenburg und wird nun wieder in das Team in Berlin eingebunden.


    Kern ist vor drei Jahren an einem Fall gescheitert und noch immer angeschlagen. Er hatte den Massenmörder Tassilo gestellt, aber der wurde anschließend freigesprochen. Er hatte sich damals in den Fall so verbissen, dass sogar seine Ehe zerbrochen ist und seine Frau ihn mit seiner Tochter verlassen hat. Nun wird er aber wieder zu einem so extremen Fall hinzugezogen. Der Mörder kleidet seine Opfer immer in weiße Hemden und bahrt sie dann auf einem Tisch auf. Der Tatort wird von ihm immer klinisch gereinigt und daher hat er den Spitznamen „Putzteufel“ erhalten.


    Obwohl man sehr bald weiß, wer der Mörder ist, lässt die Spannung keinesfalls nach, da die Ermittlungsarbeit äußerst interessant ist und man ja auch das Motiv für die Morde erfahren will. Man lernt die einzelnen Personen sehr genau kennen, unter anderem auch den Massenmörder Tassilo, an dem Kern damals gescheitert ist. Es wird abwechselnd vom Fall Tassilo erzählt, wobei hier nach und nach der damalige Fall aufgerollt wird, und vom Fall „Putzteufel“. Beide Mörder sind äußerst interessant und sehr detailliert dargestellt, wobei nach und nach ihr Privatleben und auch der Hintergrund für die einzelnen Morde aufgedeckt werden.


    Ein tolles Debüt, bei dem Ermittler und Mörder sehr stark hervortreten und sogar zum Teil aufeinander angewiesen sind. Die Story ist sehr gut aufgebaut, lässt sich richtig flüssig lesen und die Fäden werden wunderbar miteinander verknüpft. Da freue ich mich schon sehr auf den zweiten Fall.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Kurzbeschreibung:
    Ein Serienmörder treibt in Berlin sein Unwesen. Sein drittes Opfer, eine ältere Dame, wird in einem weißen Leinenhemd aufgebahrt auf ihrem Esstisch gefunden. Die Wohnung ist klinisch rein geputzt – ein Albtraum für jede Spurensicherung. Die letzte Hoffnung des LKA, den »Putzteufel-Mörder« zu finden, ruhen auf Julius Kern. Schon einmal konnte er einen grausamen Massenmörder fassen. Doch Kern ist daran fast zerbrochen. Während er nur langsam zu seiner alten Form zurückfindet, hat sein Gegner bereits das nächste Opfer im Visier...


    Zum Autor:
    Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde. Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer.


    Meine Meinung kurz & knapp:
    Mit Die Reinheit des Todes legt Vincent Kliesch den 1. Band der Trilogie um Julius Kern vor, einem sympathischen Ermittler, der auf unkonventionelle Art seinem Beruf nachgeht. Er hat es mit einem Serientäter, dem sogenannten "Putzteufel" zu tun, der bereits mehrere Personen ermordet, aber keinerlei Spuren hinterlassen hat.


    Zudem verfolgt Kern immer noch ein alter Fall bis in seine Träume hin, bei dem er den Täter nicht hinter Schloss und Riegel bringen konnte und der zufolge hatte, dass ihn seine Frau verlassen hat.


    Gut gefallen hat mir, dass der "Putzteufel" schon recht früh bekannt ist, was manche Leser vielleicht stören könnte, man aber damit als Leser den Ermittlungsarbeiten von Kern und seinem Team schon ein Stück voraus ist. Ebenso interessant empfand ich die verschiedenen Handlungsstränge und Perspektiven, aus denen Vincent Kliesch berichtet.


    Man lernt den Täter, sein Privatleben und seine kranke Seele kennen, ebenso wird aus der Sicht von Julius Kern berichtet und auch sein alter Fall rund um Tassilo Michaelis wird rückblickend und auch gegenwärtig beleuchtet.


    Der Fall um den "Putzteufel" konnte mich definitiv fesseln, und ich muss sagen, dass Tassilo Michaelis meine Lieblingsfigur war. Ich empfand ihn als sehr kultiviert und intelligent. Der "Putzteufel" konnte ebenso überzeugen, durch Rückblenden wird seine nicht einfache Kindheit geschildert, die ihn zu dem machte, was er heute ist.


    Die Reinheit des Todes ist somit ein spannendes Leseerlebnis, das nichts für zartbesaitete Leser ist, da einige Szenen recht brutal und blutig geschildert werden. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Teile dieser Trilogie und freue mich auf ein Wiedersehen mit Julius Kern.

  • Bin jetzt grad mittendrin. Ich find es bis jetzt ganz spannend und sehr gut geschrieben. Ich fand es jetzt allerdings nicht so toll, dass der "Putzteufel" schon so früh bekannt ist. Nimmt irgendwie die Fahrt raus. Aber es ist ja noch die Frage: Wird er geschnappt? :D

  • Bin jetzt grad mittendrin. Ich find es bis jetzt ganz spannend und sehr gut geschrieben. Ich fand es jetzt allerdings nicht so toll, dass der "Putzteufel" schon so früh bekannt ist. Nimmt irgendwie die Fahrt raus. Aber es ist ja noch die Frage: Wird er geschnappt? :D

    Ich kann dich beruhigen: Die Spannung kommt bzw. bleibt - dieser Thriller hat noch mehr zu bieten als den Putzteufel! Aber da will ich nicht zu viel verraten... :wink:

  • Ein Serienmörder in Berlin fordert die gesamte Aufmerksamkeit des LKA. Die Beamten stehen bereits vor dem dritten Opfer, eine ältere Dame, aufgebahrt in einem weißen Leinenhemd, auf ihrem Esstisch. Das LKA braucht jede Hilfe und sie sehen ihre letzte Hoffnung in Julius Kern, der für seine außergewöhnlichen Ermittlungstaktiken sehr geschätzt wird. Dieser will sich beweisen und seinen Kollegen zeigen, dass er mit seinem letzten Fall abgeschlossen hat, auch wenn er von jenem noch Nachts heimgesucht wird.


    Die Reinheit des Todes ist der erste Thriller von Vincent Kliesch und da ich gern neue Autoren für mich entdecke, kam dieses Buch definitiv für mich in Frage. Zudem lasen sich diverse Rezensionen sehr vielversprechend und schwups lag es im Körbchen. Der Prolog entführte mich gleich in die Wohnung des dritten Opfers. Die zwei Seiten waren so gut geschrieben, dass ich dranblieb und weiter las, unaufhaltsam. Zunächst dreht sich alles um Julius Kern, der sagenhafte und tolle Ermittler, der durch seinen letzten Fall, den er nicht zu Ende bringen konnte, einen ordentlichen Knacks abbekommen hat. Ihn plagen Albträume, hässliche Szenen rauben ihm den Schlaf. Seine Frau und sein Kind haben ihn verlassen und was fehlt noch? Na klar, er trinkt. Ein Mann, der nicht mehr fest im Leben steht und sich an einem alten Fall festkrallt und ihn nicht loslässt. Was aber gar nicht so schlecht ist, denn sein ehemaliger Gegner entpuppt sich als Hilfe. Ein sehr spezieller und intelligenter Protagonist. Ein Geben und Nehmen findet statt. In Julius Kern konnte ich mich leider überhaupt nicht hineinversetzen, der Charakter zog mich so gar nicht an, weckte keine Emotionen. Faszinierend hingegen fand ich den Serienmörder, den Putzteufel, der leider relativ schnell ins Spiel kam und dem Leser nicht bis zum Schluss vorenthalten wurde. Ich dachte zunächst: Super, das Buch kann ich beenden. Doch mich interessierte die weitere Vorgehensweise des Mörders, der wirklich unheimlich und geheimnisvoll ist und natürlich musste ich auch wissen, ob es Julius gelingt seinen Gegner zu enttarnen. So blieb ich gebannt bei den Seiten und es lohnte sich. Am Ende war ich begeistert von der Geschichte, den Hintergründen der Morde und den Ermittlungstaktiken.


    Ein tolles Debüt, das mich 24 Stunden lang in den Bann zog, obwohl der Mörder recht schnell offenbart wurde. Ich freue mich auf die nächsten Werke, auch wenn diese schon länger im Handel erhältlich sind. Der Todeszauberer liegt schon bereit und auch Der Prophet des Todes wird demnächst von mir verschlungen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Todesengel


    Julius Kern ist ein mir sehr sympathischer und freundlicher Beamter, der sich in meinen Augen viel zu sehr seiner Arbeit verschreibt, sich davon beeinflussen lässt und diese dann schließlich auch noch mit nach Hause nimmt. Wegen seinem vorigen Fall, wo es um den Massenmörder Tassilo ging, hat er immer noch Albträume und sogar seine Frau Nathalie hat sich wegen dem "nicht-loslassen-können" gezwungen gefühlt mit ihrer gemeinsamen Tochter Sophie auszuziehen. - Diese Umstände haben bei Kern dazu geführt, dass er immer mehr zum Alkohol greift. - Er ist einfach ein Typ, der nicht verlieren kann/will und der nicht eher schläft oder ruht, bevor der Gerechtigkeit Genüge getan ist. - So verbissen, wie er auch für das Gute kämpft - man sieht: es hat Spuren in seinem Privatleben hinterlassen.


    Für mich war dieses Buch zeitweise so spannend, dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte. - Ich bin geradezu durch die Seiten "geflogen".
    Sowohl Kerns aktueller Fall, als auch der Fall um den Massenmörder Tassilo, waren sehr interessant mitzuverfolgen. - An Toten mangelt es in diesem Buch auch nicht, aber vor allem die Brutalität, mit der Tassilo seine Opfer ermordet hat - die Bilder, die ich dabei im Kopf hatte - sind etwas verstörend.


    Ich mochte es in diesem Buch auch sehr, dass man Tassilo und auch den Mörder von Kerns aktuellem Fall, quasi "mitbegleitet" hat und nicht erst mit der Zeit erfährt oder miträtseln muss, wer der Mörder tatsächlich ist. - Also wer hier mordet, ist also von Anfang an klar gewesen, das Tolle daran war aber, dass man erst nach und nach herauslesen konnte, WARUM er tötet.


    Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für dieses spannende Buch. Vincent Klieschs Folge-Thriller werde ich bestimmt auch lesen.


    5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:!

  • Vor allem im ersten Drittel gefällt mir die Sprache des Autors nicht: Unglückliche Wortwahl (z.B. statische Verben), Grammatikfehler, holprige Sätze. Im weiteren Verlauf wird der Stil flüssiger; vielleicht brauchte Kliesch einen Anlauf, um sich freizuschreiben.


    4 Sterne für die guten Ideen, 2 für die Ausführung, damit komme ich auf .

    Diese Serie kenne ich zwar nicht, habe aber die beiden Bände seiner anderen Serie gelesen, fand ich total gut. Vielleicht solltest Du es mal hiermit probieren :wink:
    http://www.buechertreff.de/buc…-kliesch-reihenfolge.html

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • Vielleicht solltest Du es mal hiermit probieren

    Falls ich sie in meiner Bücherei oder im Bücherschrank finde, nehme ich sie mit, denn ich kaufe nur noch Bücher, deren Autoren mich schon überzeugt haben. (Schützt leider auch nicht vor Enttäuschungen. :cry: )

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)